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Inhalt: Die Interpretation von Lessings "Der Tanzbär" bietet Einblicke in die Kritik am Adel und die Wertschätzung von Tugend und Unabhängigkeit. Sie ermöglicht ein tiefes Verständnis der symbolischen Bedeutung der Charaktere und deren Handlungen. Die Analyse fördert das kritische Denken durch die Auseinandersetzung mit den Themen Unterwerfung und Herrschaft. Zudem regt sie zur Reflexion über historische und gesellschaftliche Kontexte der Aufklärungszeit an.
Fabelinterpretation
„Der Tanzbär“ von Gotthold Ephraim Lessing
Die Fabel „Der Tanzbär“ von Gotthold Ephraim Lessing, verfasst 1759, kritisiert den Adel und diejenigen, die sich vom Adel abhängig machen. Stattdessen wird Tugend, Witz und Unabhängigkeit gelobt.
Die Fabel gliedert sich in drei Teile. Der Ausgangsituation, in der der Tanzbär aus einer Gefangenschaft in seine alte Heimat flieht und dort seine erlernten Tanzkünste vorführt. Der Konfliktsituation, welche sich aus der Aktion oder Rede und der Reaktion oder Gegenrede gliedert.
Sie setzt sich zusammen aus einem Konflikt zwischen dem Tanzbär und einem alten Bären. Und zuletzt der Lösung, dass Schmeicheleien und List am Hof des Fürsten für einen Bürger unwürdig seien. Der Tanzbär stellt in dieser Fabel eine Person dar, die ihre alte Heimat verlassen hat und zu einem Höfling wird.
Die Zeit als Höfling war eine sehr schwere Zeit für den Tanzbären, denn er „war der Kett´entrissen“ (V.1). Dies verdeutlicht zum einen, das er bei dem Fürsten gefangen war, und zum anderen die Abhängigkeit vom Adel.
Der Tanzbär führt seine erlernten Meisterstücke auf seinen Hinterfüßen vor seiner alten Heimat vor. Dies ist jedoch eine sehr unübliche Tätigkeit, die man ohne Abhängigkeit nicht machen würde. Daraufhin beginnt der Konflikt zwischen dem Tanzbären und dem alten Bären, welcher frei bzw. unabhängig ist.
Während dieses Konfliktes werden den Tieren menschliche Eigenschaften zu geschrieben, auch Personifikation genannt, was wiederum typisch für eine Fabel ist. Hier wird deutlich, dass der alte Bär das Gespräch bestimmt und nicht viel von der Kunst des Tanzbären hält, denn er will, dass der Tanzbär seinen „nieder[e]n Geist und [s]eine Sklaverei“ (V.10) zeigt.
Das heißt, dass der alte Bär in der Kunst des Tanzbären reine Sklaverei sieht. Somit kritisiert er gleichzeitig auch das nichtvorhandene eigenständige Denken des Tanzbären. Der letzte Teil der Fabel, die Lösung, unterscheidet sich von den erst.....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Vorerst bewundern ihn die anderen Bären und versuchen ihm nachzumachen. Nach einer Weile jedoch, nachdem der Tanzbär immer weiter prahlt, fühlen sich die anderen Bären bloßgestellt, entwickeln Hass und jagen ihn davon.
In der letzten Strophe wird die Moral dargestellt, die besagt, dass man, wenn man sich durch besondere Fähigkeiten von anderen unterscheidet, nicht mit diesen prahlen sollte, sodass Neid entwickelt wird.
Vergleicht man jetzt die beiden Fabeln miteinander fällt zunächst der Aufbau auf. Lessings Fabel besteht aus einer Strophe, wohingegen die von Gellert aus drei besteht. Inhaltlich unterscheiden sie si.....