Exposé: Herman Bianchi Abolition: Assensus and Sanctuary
Nach Herman Bianchi ist das westliche Strafrecht eine staatliche Führungsorganisation welche das Monopol besitzt kriminelles Verhalten zu definieren und sowohl als auch dieses strafrechtlich zu verfolgen.
Ohne dabei die Bedürfnisse und Wünsche des Täters noch Opfers zu berücksichtigen. Sie hat die Verfügungsgewalt Verfolgte und Verurteilte zu Inhaftieren. Dies alles unter dem Deckmantel, die Gesellschaft vor der Gefahr der Kriminalität schützen zu können. Allerdings hat dieses System seit seiner Einführung im 18. Jahrhundert seine versprochenen Ziele verfehlt.
Ganz im Gegenteil, Jede Erweiterung der Strafgewalt hat zu mehr Kriminalität geführt. Einen Nation, die mehr Gefängnisse eröffnet fördert Kriminalität.
Strafrechts Organistionen müssen um arbeitsfähig zu sein einen negativen Stereotypen des „Kriminellen“ aufrechterhalten. Dieser muss seine stigmatisierendes Wirkung halten, welche sich auch in den Massenmedien, in denen der Stereotyp als „Feind der Gesellschaft“ dargestellt wird, widerspiegelt.
Der Stereotyp ist direktes Ergebnis der Ideologie der Führenden und wird durch den kontinuierlichen Krieg gegen Kriminalität etabliert. Durch die Begrifflichkeit Krieg werden Kriminelle objektiviert.
In früheren Rechtssystemen gab es keine Strafrechtsverfolgung. Verhalten dieser Art wurden als Verletzung oder Gründe für einen Konflikt betrachtet. Schaden an Körper oder Besitz mussten wieder gut gemacht werden, wobei der Gehalt dieser Gutmachung ausgehandelt wurde.
Die Inquisitionisten führten dann einen Kläger ein sowie das Image eines Untermenschen, der Feind der Kirche sei. Dieser kann so hart wie möglich Bestraft werden, weil er sowieso zur Hölle geht. Später wurde während dem Säkularisationsprozess dieses Image vom Staat übernommen und als kriminell definiert.
Unser heutiges Strafrechtssystem basiert somit auf der Inquisition.
In westlichen Strafrechtssystemen kann der Täter wenn er einmal kriminalisiert wurde sich nicht mehr selber auf den Status vor seinem Vergehen bringen, er ist ausgegrenzt. Er kann auch nicht zu der Verbesserung und Schlichtung der Situation beitragen. Gesetzesgeber nehmen dem Täter die Freiheit sich selbst zu helfen und helfen auch den Opfern nicht.
Sie ignorieren sie gar und auch die Gewissheit, dass der Täter bestraft wird hilft nicht den Verlust oder Schaden wieder gut zu machen. So ist Opfer und auch Täter nicht geholfen. Bianchi vertritt mit diesem Ansatz die Position der Abolitionisten und führt des Weiteren aus, dass auch Ansätze des „medizinischen Modells“ auf Grund des oben angesprochen negative Images nicht Zweck erfüllend sind.
Das heutige Strafrecht missachtet die Menschenrechte. Strafrechtlich Verfolgten werden die Menschenrechte entzogen und daraufhin sollen sich resozialisieren. Oben drein, sind die Straftäter in den meisten Fällen Minderheiten, jungen Menschen oder sozial Schwachen und Schutzlose.
Menschen die nicht für ihr Recht kämpfen können. Seit Jahrhunderten werden untere Schichten der Gesellschaft verfolgt. Da drängt sich die Frage auf, ob Machthabende dies nutzen um ihre Macht zu legitimieren.
Ziel der Abolitionisten ist das Verhalten welches als kriminell bezeichnet wird wieder mit Berücksichtigung der Menschenrechte zu ahnden. Kriminalität als Vergehen zu definieren und das Strafrecht in ein Wiedergutmachungsrecht zu überführen. Das stigmatisierende negative Stereotyp des Delinquenten auf zu brechen.
Dadurch wird eingestanden, dass eine Schuldspruch immer eine Gewalttat ist. Somit ist es immer besser, ethische und moralische Probleme ohne die eigene Perspektive auf eine andere Person aufzulegen zu diskutieren. Schuld ist niemals einer alleine, denn unsere Gesellschaft ist so verstrickt, dass immer mehrere Personen die Verantwortung tragen.
Auch das ein Mensch jemals das Recht oder die Rolle hat einen anderen Menschen zu bestrafen ist höchst unmoralisch und kann keinem ethischen Test standhalten. Die Institution des Gefängnisses und die Inhaftierung müssen abgeschafft werden und es muss in die Verfassung aufgenommen werden, dass die Inhaftierung in welcher Form auch immer nicht toleriert wird.
Fragen die im Bezug der Abschaffung aufkommen, sind natürlich berechtigt. So zum Beispiel, was machen wir mit Menschen die eine direkte Gefahr für unsere Körper oder Leben bedeuten. Es ist wahr, dass es viele gefährliche Menschen auf der Welt gibt. Jedoch inhaftieren wir immer die kleinen Menschen niemals Warlords oder Politiker die ihre Macht missbraucht haben.
Wahre Gefahren werden auch heutzutage nicht abgewendet, sie sind immer da. Wir haben das Recht und die Pflicht uns und andere vor Gefahr zu schützen. Aber es würde auch weniger Gefahr geben wenn der Staat nicht als Vorbild Gewalt vorgibt.
Eine weitere Frage ist, was würden wir mit Menschen tuen die es strickt ablehnen eine Wiedergutmachung auszuhandeln. Er wird immer wieder gebeten an einer Aushandlung teil zu nehmen, bis zu dem Punkt an dem klar ist das ausschließlich eine Partei verhindert, dass eine Aushandlung zu Stande kommt.
Dann wird diese Partei von einem Gericht, als letzte Instanz, in Gewahrsam genommen bis sie bereit ist die Wiedergutmachung aus zu handeln.
Das gegenwärtige System hat einen sehr autoritären Character und ist komplett aus der Demokratie enthüllt. Viel zu viel Macht häuft sich bei den Staatsanwäten und Richtern. Es ist kein fairer Prozess möglich, wenn sich die Macht bei einer Seite sammelt. So stellt sich die Frage werden Richter noch gebraucht.
Als Fünfte Frage wirft sich auf, was ist mit der Polizei? Auch sie würde Ihre Rolle verändern. Konflikte würden nicht durch die Polizei gelöst. Sie dient rein als Verfolgungsapparat derjenigen die nicht zu einer Aushandlung erscheinen.