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Zusammenfassung
Soziologie

Universität Basel

Autoren: Meuser, Nagel

Dominique R. ©
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ID# 355







Experteninterviews


Inhaltsverzeichnis

·                  Experteninterviews. 1

·                  Charakter. 1

·                  Typen von Interviews. 2

·                  Das Interview3

·                  Die Auswertung. 4

·                  Ergebnis. 6


Charakter

«Offene Interviews, um die Situationsdefinition des Experten und seine Strukturierung des Gegenstandes und seine Bewertung zu erfassen.» (Dexter, 1970, S. 5ff) S. 442


Experte: Personen, «die selbst Teil des Handlungsfeldes sind, das den Forschungsgegenstand ausmacht.» S. 443

                        Nicht jede Person, die von einem Phänomen betroffen ist, sondern Personen an diesem teilhaben. Lehrer als Erziehungsexperte, jedoch nicht als Experte für Stress im Lehrerberuf.

                        Experten haben entweder bestimmte Verantwortung oder einen privilegierten Zugang zu Informationen, insbesondere in Entscheidungsprozessen.

                        Der Expertinnenstatus wird in gewisser Weise vom Forscher verliehen, begrenzt auf eine spezifische Fragestellung.» S. 443

Nicht die Gesamtperson ist von Interesse, sondern der Einfluss (der Faktor), den sie in ihrem Lebenszusammenhang auf den Untersuchungsgegenstand ausübt.

Experten sind meist auf der 2ten oder 3ten Ebene zu suchen, da Entscheidungsprozesse (Schaltstellen der Macht) hier stattfinden.

                        Experten sind Funktionsträger/ RepräsentantInnen innerhalb eines organisatorischen oder instiutionellen Kontextes.S. 444


Typen von Interviews

Art des Wissens

Betriebswissen

Kontextwissen

Interesse

Wissen der Experten über ihr eigenes Handlungsfeld

Informationen über die Kontextbedingungen des Handelns der Zielgruppe

Anwendung

Industriesoziologie, Professionalisierungsforschung

Betroffenen- und Ungleichheitsforschung

Ziel


Neben anderen Quellen (Interviews, Dokumenten…) erschliessen von «ausserbetrieblichen» Effekten und Normierungen als Kontextbedingungen

Fokus der Auswertung

Handlungsstrukturen, Einstellungen und Prinzipien zu Generalisieren.

Ausgangspunkt sind die theoretisch-analytischen Kategorien, die auch schon im Leitfaden formuliert wurden.

Realitätssättigung der Hypothesen, Sample-Bildung, Leitfadenentwicklung.

Ausgangspunkt ist ein soziales System. Schwerpunkte des Leitfadens und der Auswertung sind die Beobachtungsdimensionen.

Name

Informatives Experteninterview

Exploratives Experteninterview

Experten sind

Zielgruppe

Komplementäre Gruppe


                        Experteninterviews sind ein Mittel für die Analyse des Funktionierens sozialer Systeme.

TeilstandardisierteFragenbögen beim Einholen von Daten und Fakten, die sonst nirgends anzutreffen sind. Leitfadeninterviews erschliessen das Handelns und der Abläufe innerhalb einer Expertengruppe.

                        Der Leitfaden darf jedoch nicht als zwingendes Ablauf der Diskussion angesehen werden.


Das Interview

Fehler/ Probleme

•   Man muss sich umbedingt auf die Codes/ die Sprache des Experten einlassen.

•   Falls sich im Interview herausstellt, dass der Experte kein Experte ist: Gesprächszeit etwa verstreichen lassen, aber nicht weiter am Thema bohren.

•   Der Experte macht den Forschenden zu einem Verbündeten im Kampf gegen seine Umwelt.

•   Der Experte wechselt zwischen der Expertenrolle und seine Privatmenschrolle.

•   Der Experte hält einen beliebigen Vortrag, der nur teilweise mit der Sache zu tun hat.

•   Anfängliche Abscheu oder Freude des Experten verführt den Forschenden.

I.           Der Experte zeigt Neugierde (Fragen zum Forschungsdesign, dem Institut, Ressourcen) am Forschungsprojekt.

II.        Der Forscher macht die Rollen (Forscher vs. Experte) klar.

III.     Der Experte erzählt über seine Themen, ohne dabei auf das Wissen des Forscher zurückzugreifen (als co-Experte).


Die Auswertung

Vorgehen

I.           Transkribieren und Paraphrasieren

II.        Sequenzierung

III.     Setzen von Ãœberschriften

IV.     Vergleich mit anderen Interviews

V.        Vereinheitlichen der Ãœberschriften

VI.     Zusammenfügen der Texte mit denselben Ãœberschriften

VII.  Ãœberschriften so gestalten, dass sie einen Bezug zur Theorie haben

•   Die Aussagen werden nicht sequenziell, sondern thematisch geordnet. Dabei wird schon von Anfang an der institutionelle Background mit beachtet.

•   Die Modifikationen der Kategoriendes Leitfadens während dem Interview müssen in der Auswertung berücksichtigt werden.

•   Mit Kontextwissen können im Gegensatz zu Betriebswissen keine Hypothesen verworfen werden.

•   Bei der Transkription können paraverbale und nonverbale Zeichen weggelassen werden.

•   Die Transkription soll sich auf die für die Forschung wesentlichen Bereiche beschränken.

•   Nicht antizipierte Themen und Aspekte sollen nicht verlorengehen.

•   Ziel der Paraphrase ist die Reduktion der Komplexität.

•   Das Paraphrasieren ist noch nicht das Zusammenfassen von Themen und das Klassifizieren, sondern folgt dem Gesprächsverlauf chronologisch.

•   Am Schluss sollen die ersten Paraphrasen nochmals durchgesehen werden, da die Thementrennlinien erst im Laufe der Paraphrasierung erkennbar sind.

•   Das Paraphrasieren und das Sequenzieren (Ordnen) der Interviews erfolgt noch ohne theoretische Absicht, sondern in mechanischer Manier. Die Zuordnung der Abschnitten zu Ãœberschriften soll begründet werden.

•   Die Ãœberschriften können bestenfalls gleich aus dem Text übernommen werden. «sie sollten sich durch analytische und metaphorische Qualitäten auszeichnen.» S. 450, jedoch Vorsicht bei soziologisch „vorbelasteten“ Begriffen!

Ergebnis

Schutz vor dem Zirkelschluss: «Die Wirklichkeit, die wir in den Texten angetroffen haben und die wir durch unsere Auswertungsstrategie in eine erweiterte Perspektive eingerückt haben, ist in jedem Fall reicher und umfassender als wir sie mit diesem vorläufigen Konzept erfasst hatten.» S. 455

                        ↪ Die Konzepte stimmen, sind unädaquat oder richtig. Jede dieser drei Möglichkeiten muss empirisch begründet werden.


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