Darstellung
von Malachit
Inhalt
1. Allgemeiner
Teil
1.1 Kupferverbindungen
1.2 Malachit
2. Experimenteller
Teil
2.1 Synthesevorschrift
2.2 Ausbeuteberechnung
3. Zusammenfassung
4. Literatur-
und Quellenverzeichnis
1.
Allgemeiner Teil
1.1 Kupferverbindungen
Das Element Kupfer
zählt zu einem relativ häufigen Metall der 11. Hauptgruppe und besitzt nach
Silber die höchste elektrische und thermische Leitfähigkeit. Mit einer Dichte
von 8,969 g/ ist Kupfer ein sehr zähes und dehnbares Material und
wird aufgrund seiner Eigenschaften zu Folien und Drähten verarbeitet und ist
Grundlage für Legierungen wie zum Beispiel Bronze. Die Verbindungen der
Kupfergruppe kristallisieren bevorzugt kubisch-flächenzentriert. Das Element
wirkt auf niedere Organismen toxisch und sollte somit nicht in die Umwelt
gelangen.
Die
charakteristische Farbe von Kupfer entsteht durch eine festhaftende Schicht von
Kupfer(I)-Oxid (CuO₂) (2). Diese
Verbindung kann auch durch thermische Zersetzung von Kupfer(I)-Oxid (CuO) als
roter Beschlag entstehen. Ebenfalls kann sich eine schwarze Schicht von
Kupfer(II)-Oxid bilden (1).
Das dunkelbraune bis schwarze, amorphe oder kristalline CuO kann auch durch
Glühen von Kupfer, beim Erhitzen von Kupfer(I)-oxid oder Kupfer(II)-hydroxid an der Luft
hergestellt werden.
(1) 2 Cu + O2 2 CuO ΔHR
= -314 kJ/mol
(2) 4 Cu + O2 2 Cu2O ΔHR
= -338 kJ/mol
Abb.
1: Kristallstruktur von Cu(I)-Oxid Abb. 2: Kristallsturktur
von Cu(II)-Oxid
Der Name des in der
Natur vorkommenden Minerals mit diesen Verbindungen lautet Cuprit (CuO₂). An kohlenstoffdioxid- und sulfathaltiger
Luft entsteht eine Schicht von basischen Karbonaten und Sulfaten, oft eine
grünliche Patina, die hauptsächlich aus Malachit besteht. (CuCO₃ · Cu(OH)₂). (3)
(3) 2 Cu + CO2
+ H2O + O2 CuCO3 • Cu(OH)₂
Am häufigsten tritt
Kupfer in Sulfiden auf. Es ist ebenfalls in oxidischen Verbindungen anzutreffen
und in geringen Mengen auch gediegen. Für bekannte, in der Natur vorkommende
Verbindungen können Minerale wie Chalkopyrit, Chalkosin (Sulfide) und Cuprit,
Azurit und Malachit (oxidisch) genannt werden.
Kupfer tritt in
seinen Verbindungen mit den Oxidationszahlen 1 und 2 auf, wobei die Stufe 1
weniger häufig ist. Bekannt aber seltener sind die Verbindungen mit den
Oxidationsstufen 3 und 4. Die Verbindungen mit den Stufen 1 und 2 bevorzugen
eine tetraedische Koordination, die lineare Koordination ist allerdings auch
häufig.
Die Verbindungen der
Oxidationsstufe 2 ist auch in wässrigen Lösungen beständig. Eine besonders
charakteristische Eigenschaft dieser Verbindungen und Komplexe ist die blaue
oder grüne Färbung. Allgemein bilden viele Übergangsmetalle aufgrund ihrer
Struktur viele verschiedene farbige Ionen und Komplexe aus. Die Farben können
sich sogar bei ein und demselben Element unterscheiden, wobei Komplexbildung
eine große Rolle spielen kann.
Kupfer(I)-Oxid findet
Verwendung als Mittel um Algen abzutöten zum Beispiel in
Schiffsbodenanstrichen, wird aber auch zur Rotfärbung von Glas und Email
benutzt. Kupfer(II)-Oxid kann als Oxidationsmittel in der Elementaranalyse, als
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Kupferverbindungen und zur Schwarz-, Grün-
und Blaufärbung von Glas und Email verwendet werden.
1.2 Malachit
Das Mineral Malachit ist in die Mineralklasse
der wasserfreien Karbonate ohne fremde Anionen einzuordnen. Es ist ein
typisches Sekundärmineral der Oxidationszonen von Kupferlagerstätten und
entsteht bei der Verwitterung von zahlreichen Kupfermineralien, unter anderem
Chalkopyrit. Der Malachit kommt oft gemeinsam mit seiner Pseudomorphose Azurit
vor und ist weit verbreitet, allerdings nur in kleineren Mengen. Er gehört zum
monoklinen Kristallsystem, in dem alle drei Raumachsen unterschiedlich lang
sind. Beide Kupferatome sind von sechs nächsten Nachbarn umgeben, wobei vier
davon mit dem Kupferatom coplanar die Ecken eines Quadrats besetzen. Für den
Malachit ist die ausschließlich grüne Farbe charakteristisch, außerdem ist er
stark pleochroitisch. Das Mineral besitzt eine geringe Härte, neigt schnell zum
Brechen, verblasst bei Sonneneinstrahlung und löst sich wie alle Karbonate in
Salzsäure auf. In der Natur tritt er selten idiomorph in monoklin,
prismatischen Kristallen vor, sondern eher als trauben- oder warzenförmige
Aggregate. Synthetischer Malachit liegt als mikrokristallines, grünes Pulver
vor und hat eine etwas niedrigere Dichte als der natürliche Malachit. Wenn er
synthetisch hergestellt wurde, ist darauf zu achten nur mit destilliertem
Wasser zu reinigen, da Verunreinigungen im Leitungswasser die Kristalle
beschädigen können. Malachit kann synthetisch durch Zugabe von Natriumcarbonat
zu Kupfersulfat-Pentahydrat hergestellt werden. (4.)
(4) 2 CuSO₄ • 5 H₂O + 2 Na₂CO₃ + H₂O ⟶ CuCO₃ • Cu(OH)₂ + 2Na₂SO₄ + CO₂
Entstanden ist ein feinkristallines,
grün-blaues Pulver in Gesellschaft mit vereinzelten Azurit-Kristallen.
2.
Experimenteller Teil
2.1 Synthesevorschrift
1,2 g Kupfersulfat-Pentahydrat
werden in einem 500ml Becherglas in 5 ml destilliertem Wasser gelöst, wodurch
eine klare, blaue Flüssigkeit entsteht. (Abb. 4) Gleichzeitig wird in einem
Reagenzglas 0,5 g Natriumcarbonat ebenfalls in destilliertem Wasser gelöst.
Nachdem die Kupfersulfat-Pentahydrat-Lösung in ein Porzellanschälchen umgefüllt
wurde, wird langsam die Natriumcarbonat-Lösung langsam unter Umrühren zu der
Kupfersulfat-Lösung gegeben. (Abb. 5)
Es fällt sofort eine
dunkelblaue Substanz aus, die sich nach und nach heller und grüner verfärbt und
unter Abgabe von CO₂ sprudelt.
Danach wird das Porzellanschälchen zum Trocknen und Auskristallisieren 1 bis 2
Tage lang an einen kühlen Ort stehen gelassen. Die entstandenen Kristalle (Abb.
3) werden nach diesem Zeitraum mit destilliertem Wasser gewaschen und zuletzt
zum Trocknen in den Trockenschrank bei ca. 100-120° gestellt.
Chemikalien:
·
Kupfersulfatpentahydrat
·
Natriumcarbonat
Geräte:
·
500ml-Becherglas
·
Reagenzglas
·
Porzellanschälchen
·
Metallspachtel
Abb.
4: Gelöstes Kupfersulfat (Quelle: Autoren)
Abb.
5: Sprudeln unter CO₂- Abgabe (Quelle: Autoren)
2.2 Ausbeuteberechnung
Es wurden eingesetzt:
1,2 g CuSO₄ • 5 H₂O (0,0048 mol)
0,5 g NaCO₃ (0,0060 mol)
Aus der
Reaktionsgleichung
2
CuSO₄ • 5 H₂O + 2 Na₂CO₃ + H₂O ⟶ CuCO₃ • Cu(OH)₂ + 2Na₂SO₄ + CO₂ (4)
ergibt sich, dass das
Natriumcarbonat im Überschuss eingesetzt wurde. Die Ausbeuteberechnung wird
deswegen auf die Stoffmenge des Kupfersulafatpentahydrats bezogen.
Es wurden 0,4975 g
(0,0022 mol) Malachit in Form von grünen mikrokristallinen Kristallen erhalten.
(M(Malachit) = 221,1156 g/mol)
Die theoretisch zu
erwartenden Stoffmenge ist:
m(CuSO₄ • 5 H₂O) = 1,2 g
M(CuSO₄ • 5 H₂O) = 249,685 g/mol
Die Ausbeute an
Malachit beträgt 90%:
3.
Zusammenfassung
Malachit wurde der
Vorschrift des Skriptes “Praktikum Allgemeine und Anorganische Chemie” folgend
dargestellt. Es wurden insgesamt 0,4975 g (0,0022 mol) Malachit in Form von
grünen pulvrigen Kristallen erhalten. Die Ausbeute betrug 90%.
Abb. 3: Porzellanschälchen
mit Malachit- und Azuritkristallen (Quelle: Aufnahme der Autoren)
4.
Literatur- und Quellenverzeichnis
-
Anorganische
Chemie:
Erwin Riedel, Christoph Janiak, 7. Auflage (2007)
-
Skript
„Praktikum Allgemeine und Anorganische Chemie“ für Studierende der Geologischen
Wissenschaften und Physik
-
(9.08.13; 11:35)
-
. (9.8.13; 13:50)
-
(9.8.13; 15:10)
Bilder:
-
(9.8.13; 13:11)
-
(9.8.13; 13:16)