word image
Bericht

Exkursion Petrologie

682 / ~4½ sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Benjamin H. . 2010
<
>
Download

Bericht
Erdwissenschaften

Universität Wien - Alma Mater Rudolphina

2010

Benjamin H. ©
3.50

0.49 Mb
sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 1571







Bericht Exkursion Geologie Petrologie


Professor Proyer


1.) Omya AG


Der in Gummern angesiedelte Betrieb „Omya“ baut im hauseigenen Steinbruch, der im kristallinen Grundgebirge liegt, Marmor ab.


Die Erfolgsgeschichte des einstigen Familienunternehmens begann 1884 in der Schweiz als kleine Fensterkitfirma, mittlerweile beschäftigt der Konzern 6500 MitarbeiterInnen in über 140 Ländern auf der ganzen Welt.

Die beschäftigten Geologenteams sind für den reibungslosen Abbau in den Steinbrüchen sowie für das Erkunden unerschlossener Abbauorte verantwortlich.

Das Team um Horst Straß ist für den geologischen Großraum Osteuropa zuständig und die Suche nach geeigneten Abbauorten führt sie auch oft über diese Grenzen hinaus.

In Gummern werden karbonatische Füllstoffe für Papier, Farben und Lacke, Kunststoff sowie Klebstoff verarbeitet. Der Abbau erfolgt im Etagenbau von ca. 10m und wird über ein Fördersystem Untertag zur Verarbeitung in die anliegende Produktionshallen transportiert.

Die Reinigung von Marmor ist ein wichtiger Produktionsschritt, denn er soll extrem rein sein, eine detailierte Korngrößenverteilung haben sowie einen hohen Weissgrad aufweisen.

Der Dolomitanteil soll unter 10% liegen, da er härter ist als Calcit und die Werkzeuge und Maschinen der Kunden zu stark abnutzen würden.

Es werden Nass - und Trockenprodukte erzeugt, welche sich in der Qualität unterscheiden. Die Verarbeitung von nicht so hochwertigem Material ist auf Grund der Flotationsmethode möglich.

Dennoch können von den abgebauten 4 Millionen Tonnen nur 1.6 Millionen Tonnen verarbeitet werden. Der Rest wird in den Halden hinter dem Steinbruch rekultiviert.

2.) Malta Hochalmstrasse (911 – 1933m)


Die Strecke der 14,4 Kilometer langen Straße verläuft über Spitzkehren und durch Felstunnel, links und rechts der Straße treten Wasserfälle auf.

Am Ende der Straße gelangt man zu der Kölnbreinsperre, Österreichs höchste, doppelt gekrümmte Staumauer.

Daten Kölnbreinsperre


4,5 km Länge,

2,55 km² Fläche,

200 Mio. m³ Wassernutzinhalt,

577 Mio. kWh Energieinhalt

Die Malta Hochalmstraße befindet sich im Tauernfenster, eine Region der Zentralalpen. Dort

sind Andesite, Plutonite, Kalk und Glimmerschiefer zu finden.

Während der Alpenbildung schloss sich der Ozean. Seine Gesteine wurden in der Kreide- und Tertiärzeit von den Gesteinsformationen des Ostalpins deckenartig überschoben und auf diese Weise schnell in die Tiefe versenkt. Nach der Versenkung erfolgte eine ebenso schnelle Heraushebung der Gesteine.

Diese Erhebung hält heute noch an, da sich durch Verwitterung und Abtragung das Tauernfenster langsam vergrößert.

Die Gesteine unterlagen einer Hochdruck-Tieftemperatur-Metamorphose mit Temperaturen von 400-650 °C und Drücken von 5-8 kbar.

Ende des Oligozäns lagen die Gesteine erstmals Großteils an der Erdoberfläche frei.

Die Erhebung der Alpen (Tauernfenster) hält heute noch an da diese zu Verwitterung und Abtragung führt.

3.) Steinbruch

In diesem Aufschluss konnten wir einen Teil des Marmorgürtels sehen, welcher sich in Form von kleinen, lang gestreckten Linsen von Südtirol/Osttirol bis zum Ossiacher See und Steiermark erstreckt. Die Lagerstätten haben eine Mächtigkeit von bis zu 400m und sind stark verfaltet und deformiert.

4.) Bach Radenthein


Ca. 300 Höhenmeter über der Gemeinde Radenthein war der erste Stopp des Tages. In dem Bach der bis zum „Granatium“ verläuft fanden wir Granate in großen Blöcken sowie in kleinen losen Gesteinen die einen Durchmesser von bis zu 8cm haben.




5. ) Granatium


In der Gemeinde Radenthein befindet sich das „Granatium“. Ein für die Öffentlichkeit zugänglich gemachtes Granatbergwerk mit angeschlossenem Museum und Schürfplatz für Besucher. Im Hauptgebäude befindet sich eine Ausstellung welche Granate in verschiedensten Ausbildungen und Verarbeitungsformen zeigt.

Auf Wunsch kann der interessierte Besucher auch an einer Führung teilnehmen und mehr Informationen zu Geschichte, Abbau und Verarbeitung erhalten. Im 1000m langem ehemaligen Abbaustollen kann man neben Granaten auch Pyrit-Quarzadern (Bild) bewundern. Im Anschluss an den Stollen gelangt man zum Schürfgeländer und kann mit den zur Verfügung gestellten Werkzeugen Granate aus dem Gestein lösen.


6.) Kupplerbrunnquelle


Die Kupplerbrunnquelle liegt auf der Wegstrecke zwischen Druckerhütte und Steinerhütte gleich neben der Bergstraße. Das Wasser sprudelt unterhalb eines mit geheimnisvollen Zeichen versehenen, großen Steines.

Bei diesem Aufschluss konnten wir Eklogit näher betrachten. Eklogite sind metamorphe Gesteine die unter sehr hohem Druck und hoher Temperatur aus Basalten/ Gabbros gebildet werden.

Ein Eklogit besteht hauptsächlich aus zwei Mineralen: Granat und Omphacit ; Zoisit, Amphibole und Quarz können untergeordnet vorkommen. Plagioklas kann mit Omphacit nicht koexistieren.




| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten