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Klischee versus Realität

Florenz die Hauptstadt der Toskana, wer kennt sie nicht,
zumindest aus Filmen, Reiseprospekten, Fernsehbeiträgen oder aus Erzählungen von Personen welche schon dort waren. So gut wie jeder hat wohl das Bild vom Dom, seinem Glockenturm und der mächtigen Kuppel vor seinem geistigen Auge wenn er an die Stadt denkt.

Vor der Abfahrt hat man die Klischees der Stadt im Kopf, wie man sie von Verwanden, Bekannten und Freunden vermittelt bekommt. Es werden den Reisenden auch „gute Tipps“ gegeben. Sehr beliebte Ratschläge sind: „Lass die nicht ausnehmen!“ und „Lass dich nicht beklauen!“
Um herauszufinden wie es nun wirklich ist beginnt man kurz vor der Abfahr noch schnell diverse Internetforen und Reiseführer über Florenz zu lesen.

Manchmal findet man auch noch eine passende Sendung im Fernsehen über die Stadt. Viel weiter bringen den Reisenden diese Dinge aber auch nicht, denn bei den Tipps in den Internetforen werden wieder einmal die gängigen Klischees bedient. Bei diversen Sendungen im TV kann man zwar einiges über die Geschichte und die bedeutende Stellung der Stadt in der Vergangenheit lernen, aber um Klischees bestätigen oder wiederlegen zu können hilft das natürlich nicht weiter.

Den ersten Eindruck von Florenz bekamen wir noch im Zug. Wir fuhren an mehr oder weniger trostlosen Vororten vorbei, die man nicht in Florenz vermutet hätte oder sich zumindest nicht ganz so vorgestellt hat.

Am Bahnhof wurde man einiger typischen Klischees ansichtig. Hier sind besonders der lebhafte Verkehr und die doch sehr eigene Fahrweise der Italiener zu nennen.
In der Stadt kann es trotz der meist sehr engen Gassen zu einem derartigen Verkehrsaufkommen kommen, dass so gut wie gar nichts mehr geht.

Fußgänger gehen auf der Straße. Es scheint diese aber auch nicht weiter zu stören wenn hinter ihnen ein Auto auf die Hupe drückt und sie somit auffordert wieder auf den Gehsteig zu gehen. Verkehrsregeln scheinen eher Richtwerte und Empfehlungen zu sein. Dies bestätigt einmal mehr die sehr bekannte und geschätzte Gelassenheit der Italiener.

Weitere Klischees sind gutes Wetter, gutes Essen und teure Geschäfte. Das Klischee mit dem Wetter stimmt nicht immer, auch in Florenz kann es im November, vor allem am Morgen, Abend und in der Nacht ziemlich kalt werden, dann ist auch hier eine Winterjacke angebracht.
Beim Essen kommt es auf das Restaurant und den eigenen Geschmack an ob man zufrieden ist oder nicht.

Die Geschäfte im Zentrum sind zwar teuer aber ein Unterschied zu Österreich ist im Bezug auf Markenprodukte nicht zu erkennen. Die Preise in Supermärkten haben es jedoch in sich. Obwohl es sich um die gleiche Supermarktkette handelte, die es auch in Österreich gibt, sind die Preise um einiges höher und zumindest für mich nicht ganz verständlich.

Am bemerkenswertesten aber ist, dass man eine Straße nur rund 100-200 Meter weiter gehen kann und zu einem weiteren Supermarkt kommt der die gleichen Produkte um die Hälfte des Preises verkauft wie der erste.
Überhaupt sind Märkte in Italien beliebter als Lebensmittelgeschäfte.

Die Liste der Städte wäre hier natürlich noch bis ins unendliche fortzusetzen.


Da Florenz eine sehr bekannte Touristenstadt ist, ist es auch nicht verwunderlich, dass die Preise in Restaurants höher sind als in anderen Städten dieser Größe. Der Domplatz ist wohl der beliebteste Platz für Touristen. Hier werden die meist asiatischen Touristen zu hunderten ausgeladen und dann in einer Art Massenbesichtigung abgefertigt.

Der Besuch der Kuppel ist besonders zu, diese Kostet zwar 8 Euro, und der Aufstieg ist nichts für Personen mit Höhenangst und Klaustrophobie, der Ausblick entschädigt voll und ganz für die Mühen. Ein Nachteil ist jedoch, dass man aber von hier aus auch die recht unansehnlichen Vororte mit ihren Wohntürmen gut erkennen kann.
Ein weiterer bekannter Platz, den man schon vor den ersten Besuch kennt ist der Palazzo Veccio Hier schließen sich auch die Offizien an.

Die Stadt ist in einen recht guten Zustand, im Gegensatz zu Palermo. Ich hatte mir zwar erwartet dass die bauliche Substanz besser erhalten ist als in Palermo, aber dass sie in Florenz derart gut erhalten ist, hätte ich mir nicht erwartet.

Ich würde jedem Empfehlen sich an den Arno zu setzten und die Stadt einfach auf sich wirken zu lassen.
Obwohl die Stadt sehr geschichtsträchtig ist, sie gleichzeitig auch modern. Die Neubauten nach den zweiten Weltkrieg wurden mit ähnlichen Materialien errichtet wie die historischen Gebäude, und so fallen diese dem Besucher nicht gleich ins Auge.

Die Stadt strotzt nur so vor Geschichte und Kultur. Der Familie Medici kann man nicht entfliehen. Sie ist so gut wie überall in der Altstadt präsent.
Die Stadt ist voll von leben, genau wie man es von einer italienischen Stadt erwartet.

Egal in welcher Stadt, wo es zu einem geballten Aufkommen von Personen kommt, gibt es natürlich auch Taschendiebe, die auf unachtsame Opfer warten. Mit einer gewissen Aufmerksam- und Achtsamkeit sowie gesundem Menschenverstand sollte man in Florenz gut und sicher zurechtkommen.

Die Bewohner der Stadt sind freundlich, herzlich und aufgeschlossen. Da machen auch Sprachbarrieren nichts aus. Irgendwie schafft es der reisende trotzdem sich zu verständigen.

Einen besonders eindrucksvollen Blick hat man Piazzale Michelangelo, dieser bietet einen einmaligen Panoramablick auf Florenz.


Dieser Aussichtspunkt ist vor allem am Anfang und/oder am Ende eines Florenzaufenthalts zu empfehlen. Zu Beginn kann man sich so einen groben Überblick über die Stadt und ihre Viertel verschaffen, zum Abschluss ist es ein nettes Erlebnis noch einmal die Stadt von „oben“ zu sehen, und so den gesamten Aufenthalt Revue passieren zu lassen.

Abschließend ist zu sagen, dass Florenz sein Geld absolut wert war. Ich würde jeden empfehlen die Stadt einmal zu besuchen, obwohl es schier unmöglich ist die Stadt in nur ein paar Tagen mit all ihren Fassetten kennenzulernen. Es empfiehlt sich daher der Stadt öfter einen Besuch abzustatten, um sie so besser kennenzulernen.

Florenz bietet wirklich einiges. Egal für welche Alters- oder Interessengruppe.

Exkursion Florenz WS 2011/2012

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