Evolution-, Evolutionsbiologie oder Schöpfung? In einem von mir besuchten Seminar mit dem Titel „Gott in der Schöpfung“ befassen wir uns mit der Evolution, der Evolutionstheorie und den Evolutionsmythen wie sie von Hans Kessler dargestellt werden.
Wir haben uns mit mehreren Fragestellungen auseinandergesetzt. Unser Hauptanliegen war jedoch, die Frage aufzuwerfen, ob sich Theologie und Naturwissenschaft wiedersprechen und ob sie sich gegenseitig ausschließen? In den letzten Jahrhunderten befassten sich Wissenschaftler, Forscher und Theologen immer wieder mit der Frage, welche vorhandene Ansicht die Darwinistische Evolutionstheorie oder die Schöpfungslehre, die Entstehung der Welt sowie unsere Herkunft erklären könne.
Obwohl die Bibel das meistgelesene Buch der Welt ist, kommt ihre Schöpfungsgeschichte in der Genesis immer schwieriger gegen die heutige, konstant in den Vordergrund rückende, Naturwissenschaft an. Andauernd wird versucht theologische Ansichten mit wissenschaftlichen Theorien zu widerlegen.
Viele Menschen sind der Meinung, dass sich Evolutionstheorie und Schöpfungsgeschichte nicht vertragen. Hans Kessler greift in seinem Buch „Evolution und Schöpfung in neuer Sicht“ verschiedene Ansichten von unterschiedlichen Vertretern auf und versucht zu diesen Stellung zu beziehen.
Im ersten Teil meiner Ausarbeitung gehe ich kurz auf den Darwinismus ein, um im folgenden Kapitel einen kurzen Überblick über die Schöpfungsberichte in der Genesis eingehen zu können. Im dritten Kapitel versuche ich Kesslers Aussagen in Bezug auf die Evolutionsbiologen und den ID – Vertretern darzustellen, um abschließend Hans Kesslers Ansicht in seinem Buch aufführen zu können.
2.Charles Darwin und der Darwinismus
Selten hat ein Naturforscher so revolutionäre Veränderungen mit seinen Theorien bewirkt wie Charles Darwin (1809 – 1882). Er war ein englischer Wissenschaftler und der Begründer der modernen Evolutionstheorie.[1] Seine Arbeiten und die daraus entstandenen Theorien waren jedoch nicht fachspezifisch begrenzt, sondern wirkten vielmehr in verschiedenen Bereichen wie der Philosophie, der Geistes- und Humanwissenschaft, um nur einige zu nennen.[2] Demnach hat er mehrere Theorien aufgestellt, allerdings soll uns hier nur die Evolutionstheorie interessieren.
Die Entstehung neuer Arten und der Artenwandel werden durch natürliche Selektion realisiert.
Hans Kessler ist der Meinung, dass Theorien wie die von C. Darwin für die Wissenschaft eine große Bedeutung haben, da sie gesichert, aber auch falsifizierbar sind und daher keine endgültigen Wahrheiten darstellen. Weiterhin führt er auf, dass auch Darwin zu der damaligen Zeit nicht alles zu dem Ursprung der Arten gewusst hat und verweist darauf:
„Aber warum soll es denn nicht irgendwann bessere und überzeugendere natürliche Erklärungen für die bestaunte Zweckmäßigkeit geben können?“[3]
Die ID – Vertreter greifen, nach Kesslers Meinung, genau diese entstandene Lücken in der Evolutionstheorie auf und versuchen so Schwachstellen mit ihrer eigens interpretierten Vorstellungen zu füllen.[4] Was aber bedeutet ID – Vertreter?
3.Die ID – Vertreter (Intelligent Design)
Der Begriff Intelligent Design ist auf die engl. Begriffe „intelligenter Entwurf“, „intelligente Gestaltung“ zurückzuführen. Häufig werden die Bezeichnungen mit ID abgekürzt. Sie sind der Auffassung, dass sich bestimmte Spezifika des Universums und des Lebens und damit auch auf der Erde, nicht anders als durch eine intelligente und anleitende Komponente (Designer) erklären lassen, da die Theorie der natürlichen Entwicklung durch Selektion wie schon unter Punkt 2. erwähnt, nicht alle Erklärungen bieten kann.
Die Herkunft dieser Idee ist auf eine amerikanische Neokreationistische Gemeinschaft zurückzuführen. Sie glauben und behaupten, dass der intelligente Designer der christliche Gott ist.
Kessler schreibt zu den ID – Vertretern, dass sie nicht die Mikroevolution bestreiten, jedoch vermissen sie jegliche Beweise und biologische Erklärungen für eine sogenannte Makroevolution, was zur Folge hat, dass solche Neubildungen nicht mehr mit ungerichtet - planlosen Prozessen zu erklären seien.
Den Aussagen der ID – Vertreter stellt Kessler die Evolutionsbiologischen Argumente entgegen.
4.Die Evolutionsbiologen
Der Begriff Evolutionsbiologie stammt aus dem Lateinischen sowie aus dem Griechischen und trägt die Bedeutung:
Lateinisch evolutio = Entwicklung, griechisch ho bios = das Leben, ho logos = die Lehre.
Also die Lehre von der Entwicklung der Lebewesen aus ihren Vorgängern.
Definition
Evolutionsbiologie: Vorstellung von der Entwicklung der Mannigfaltigkeit und der gemeinsamen Abstammung aller Lebewesen sowie von den Ursachen und dem Verlauf ihrer entwicklungsgeschichtlichen Veränderungen.[6]
Die Evolutionsbiologie untersucht demnach die Entstehung von Arten sowie die Bildung von größeren Organismengruppen und sucht nach den Ursachen für diese Entwicklungsprozesse. Kessler erwähnt, dass heute durchaus empirische Belege für eine Makroevolution existieren, die zu Darwins Zeit noch nicht bekannt waren.
Kessler hält schriftlich fest, dass die Evolutionsbiologie als eine Art Disziplin der Evolutionstheorie anzusehen ist. Sie erklärt die Entwicklung von Objekten und Lebewesen aus Dingen und Situationen, die schon vorhanden sind.
Sie darf aber keine Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen machen, sondern nur darauf verweisen, dass wenn es Neuentwicklungen geben wird, werden diese nach den in der Evolutionstheorie aufgeführten Gesetzmäßigkeiten verlaufen.[8]
Gleichzeitig bringt Kessler zum Ausdruck, dass die Evolution nicht als oberstes Erklärungsparadigma angesehen werden darf. Als Argument für diese Aussage führt er folgende Erklärung auf:
„(…), nicht das Paradigma schlechthin, von dem der alles in der Welt der Natur und Kultur vollständig zu verstehen ist. Evolution sagt, wie Dinge entstanden sind. Wenn man weiß, wie etwas entstanden ist (z.B. auch ein Kind), weiß man eben noch nicht, was es ist (was sein Wesen ist, welche Bedeutung, welchen Sinn es hat, warum es ist usw.)“[9]
Zu der Debatte „Naturwissenschaft vs. Theologie“ meint Kessler, dass Gottesglaube und Materialismus jeweils alternative und weltanschauliche Möglichkeiten sind, aber auf keinen Fall wissenschaftliche Schlussfolgerungen, die einen alleinigen Wahrheitsanspruch verlangen können.
Da der Darwinismus und seine fortwährende Weiterentwicklung als weltanschaulich neutral betrachtet werden, geben sie die Möglichkeit, sie mit Atheismus sowie auch mit Religiösität und dem Glaube an Gott zu vereinbaren.[10] Die subjektive Interpretation des Individuums ist hier wichtig.
5. Protokoll vom 23.11.2010
zum Referat von Fischer und Jesmina Bousqaoui
Seminar: Gott in der Schöpfung
Thema: Evolution, Evolutionstheorie und Evolutionsmythos
Frau Hauff gab einen kurzen Bericht über Darwin und verwies darauf, dass Darwins Theorien für Atheisten als auch für Theisten durchaus annehmbar sind.
Im Folgenden erklärte sie, Evolution wäre fortdauernd und ein Geschehnis, dass immer weiter fortgeht.
Sie machte einen kurzen Exkurs zu aggressiven Atheisten wie z.B.
Dawkins (1941- )
Clinton Richard Dawkins ist 1941 in Nairobi in Kenia geboren. Er ist ein britischerZoologe, theoretischer Biologe und Evolutionsbiologe. Er ist zurzeit als Oxford-Professor und Autor wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Literatur tätig.
Ulrich Kutschera (1955 - )
Solche aggressive Atheisten können religionsfeindliche Aussagen tätigen.
An dieser Stelle schaffte Frau von Hauff einen Rückgriff auf Darwin und leitete damit unser Referat ein.
Begrüßung durch die Referentinnen
Jesmina erläuterte die Evolutionstheorie von Charles Darwin anhand eines Schaubildes.
Sie stellte Fragen an das Plenum:
1. Wie steht ihr zu Darwins Evolutionstheorie?
2. Welche Kritik könnte man anbringen?
3. Habt ihr noch Fragen zu Darwin oder zu seiner Theorie?
Es wurde eine Frage aus dem Plenum gestellt:
Was sind Rhopalien?
Die Begrifflichkeit wurde mit Hilfe des Plenums geklärt und ein Zitat von Dawkins wurde von den Referentinnen aufgelegt.
Äußerungen des Plenums zu dem Zitat:
·Soll es ein pro oder contra Argument darstellen?
·Ein Kommilitone sagte: „Hier tritt der Naturwissenschaftler hervor und äußert sich.“
stellt die im Buch vorkommenden Thesen der Evolutionsbiologen und der ID – Vertreter vor.
These der Evolutionsbiologen:
Entstehung des Universums und des Lebens als naturwissenschaftliches
Resultat ungerichteter, zufälliger Prozesse von Mutation.
These der ID – Vertreter:
1.Eine evolutionäre Entwicklung ist ohne göttliche Eingriffe nicht möglich.
2.Manifestation intelligenten Designs
3.Jegliche Beweise oder Erklärungen für eine Makroevolution fehlt
Nach der Darstellung der These der ID- Vertreter, stellte Jesmina die Vorstellungen der Gruppe noch einmal genauer dar. Die Referentinnen lassen Raum für aufkommende Fragen.
Fragen aus dem Plenum:
·Könntest du noch ein Beispiel für die Mikroevolution nennen?
·Ist die Entstehung eines neuen Organs also eine Makroevolution?
Referentin erläutert anhand der aufgelegten Folie noch einmal die Makroevolution und findet gemeinsam mit dem Plenum ein Beispiel für die Mikroevolution. Die Entwicklung der Giraffe dient hier als Beispiel.
Nach der Klärung der Fragen ging auf die unterschiedlichen Aussagen der Naturwissenschaft und der Theologie ein:
Als Abschluss legte ein von ihr leider nicht sinngemäß übernommene Aussage von Kessler auf:
Anmerkung von Frau von Hauff:
„ Das Zitat ist nicht ganz Kessler“
Zum Ausklang erläuterte Frau von Hauff noch einmal genau Kesslers Ansichten in dem von uns vorgetragenen Kapitel.
6. Literaturverzeichnis
Primär Literatur:
·Kessler, H. (2009); Evolution und Schöpfung in neuer Sicht. Butzon & Bercker, Kevelaer
Sekundär Literatur:
·Engles, Eva – Marie (2007); Charles Darwin; C.H. Beck oHG; München
·Hansmeier, A. u. (2006). in Lexikon, Band 6; Art.:Dublette. Wissen Media Verlag GmbH
·Kutschera, Ulrich (2001); Evolutionsbiologie; In: Eine allgemeine Einführung. Parey; Berlin
Internetquellen:
·
(Stand 02.01.2011)
·
(Stand 02. + 03.01.2011)
·
(Stand 04.01.2011)
[1]Hansmeier, A. u. (2006). in Lexikon, Band 6, Seite 114. Art.:Dublette . Wissen Media Verlag GmbH.
[2] Engles, E.M. Charles Darwin (2007) S. 11
[3] Kessler, H. (2009); Evolution S. 40
[5] Kessler, H. (2009); Evolution, S. 39
[6] Hansmeier, A. u. (2006). in Lexikon, Band 6, Seite 331. Art.:Dublette . Wissen Media Verlag GmbH.
Evolution und Zukunftsfragen kennen verschiedene Evolutionstheorien­: Darwin, Lamarck, synthetische Theorie synthetische Theorie: bringt die Erkenntnisse der Genetik mit der Selektionstheorie in Einklang. Sie besagt, dass Zufallsereignisse wie Rekombination und Mutation das Ausgangsmaterial…
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