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Hausübung
Deutsch

Uni Wien

2013

Iris M. ©

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ID# 29641







Wien, 23. Jänner 2013

Artikel zu einem frei gewählten Thema


Unterschiede ziehen sich an?


Sobald wir den Fernseher aufdrehen, flimmern sie schon auf den unterschiedlichsten Sendern vor unseren Augen dahin : sogenannte Reality-Shows.


Wer kennt sie nicht? Die deutsche Richterin, mit den feuerroten Haaren, die betagten Herren, die in Ungarn oder in der Slowakei nach ihrer großen Liebe suchen oder all die ehemaligen „Prominenten“, die im Dschungel diverse Tierchen verspeisen.

Sie alle sind Darsteller solcher Sendungen, in denen „die Wirklichkeit“ mit einer Kamera festgehalten und den Zuschauern unverfälscht wiedergegeben wird.


Der Unterschied zwischen diesen Reality-Shows und „normalen“ Sendungen besteht darin, dass es bei ersterem kein Drehbuch und im herkömmlichen Sinn auch keine Schauspieler gibt.

„Echte Menschen, aus dem echten Leben“ werden in ihrem Alltag begleitet und es gibt (angeblich) keine vom Sender vorgegebenen Handlungsabläufe.


Was davon aber tatsächlich mit der Realität zu tun hat, ist mehr als fraglich.

Eines ist jedoch unbestritten: Diese Serien finden großen Anklang in der Bevölkerung!

Es gibt kaum mehr einen Lebensbereich, in dem sich einzelne Personen oder gar ganze Familien nicht von einer Kamera begleiten lassen.

Egal ob sie nun eine Wohnung suchen, auf Urlaub fahren, auswandern oder ihren Arbeitsalltag vorstellen - immer mehr Menschen wollen Teil dieser Soaps werden um sich vor fremden Menschen emotional, psychisch oder manchmal sogar physisch, zu entblößen.

Hier stellt sich natürlich die Frage WARUM sie das tun.

Erhoffen sie sich dadurch Anerkennung? Oder „internationale Bekanntheit“? Oder sind diese Leute der Meinung, die Menschheit mit ihren „Weisheiten“ beglücken zu müssen?

Dass aber meistens weder das eine, noch das andere der Fall ist, ist dem Großteil der Mimen aber anscheinend nicht bewusst, denn in den meisten Fällen, ist sogar das Gegenteil der Fall.

Wie Voyeure sitzen die Zuschauer vor ihren Fernsehern und beobachten „hautnah“ das Leben anderer.

WARUM diese das tun, ist die nächste Frage die sich stellt.


„Der Mensch ist ein Neugierdswesen“ haben schon viele Philosophen festgestellt und liefern damit auch eine Antwortmöglichkeit auf die besagte Frage.


Doch Fakt ist, dass der Erfolg vieler Reality-Shows auch auf der, nicht allzu selten vorkommenden, Bloßstellung der Darsteller beruht.

Ein Anflug des allseits bekannten Gefühls des „Fremdschämens“ bleibt da kaum bei einem Zuschauer aus.

Hierbei muss beachtet werden, dass dieses Gefühl meist mit vielen ebenso bekannten Emotionen wie Mitleid, Ekel oder aber auch Heiterkeit einhergeht.


Warum so viele Menschen Gefallen an den peinlichen Darstellungen anderer finden, beantworten Psychologen mit einer simplen Antwort: „Je schlechter andere Menschen sich benehmen, umso besser fühlt man sich dadurch selbst!“


Man fühlt sich also den Serien-Darstellern geistig oder auch körperlich überlegen.

Die „schlauen“ Zuschauer stehen damit den „dummen/peinlichen“ Akteuren gegenüber.

Ganz nach dem Motto: Gegensätze ziehen sich an!


Die zahlreichen Reality-Shows vermitteln ihren Zuschauern also Selbstvertrauen!

Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum der Erfolg dieser Shows grenzenlos erscheint: „Je weniger menschlichen Kontakt wir haben, je weniger wir untereinander kommunizieren, desto mehr sehen wir uns Leute im Fernsehen an. Das ist Ersatzkommunikation.“, meint der WDR-Unterhaltungschef Axel Beyer.


Aus der fortschreitenden Weiterentwicklung von Kommunikationsmitteln wie Telefon und Internet, lässt sich erschließen, dass der direkte Kontakt zwischen uns Menschen in Zukunft weiter abnehmen wird.

Wenn das wiederum zu einer weiteren Steigerung des Fernsehkonsums in unserer Gesellschaft führt, würden das viele wohl als einen starken Entwicklungsrückschritt in der menschlichen Geschichte deuten - mit Recht, wenn Sie mich fragen!


Dass Serien wie „Das Dschungelcamp“ oder „Wir leben im Gemeindebau“, trotz jeglichen Sittenverfalls, zur Unterhaltung dienen, ist unbestritten.

Schadenfreude seitens der Zuschauer ist ja bekanntlich immer ein Quotenbringer, was von den Fernsehsendern gern in Kauf genommen wird - auf Kosten anderer, versteht sich.


Ebenso klar ist jedoch, dass die Intelligenz der besagten Zuschauer durch solche Sendungen nicht unbedingt gefördert wird.

Oh nein, ganz im Gegenteil!


Die Intelligenz von Personen die sich diese „Reality“-Sendungen regelmäßig ansehen, ist deshalb wohl ebenso fragwürdig wie die derer, die in ihnen eine Hauptrolle spielen.

Doch wie man ja so schön sagt: Gleich und Gleich, gesellt sich gern...




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