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Unterrichtsplanung
Sportwissenschaft

Universität, Schule

Humboldt-Universität zu Berlin

Note, Lehrer, Jahr

2008

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Luise S. ©
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Preis 5.00
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Ohne Kopierschutz
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ID# 14603







Erprobung des Orientierungslaufes als eine Möglichkeit der Verbesserung der Mittelzeitausdauer als Komponente sportlicher Leistungen.


Eine Unterrichtsreihe im Fach Sport in einer 11. Klasse der Heinrich-Hertz-Oberschule (Gymnasium)


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung. 2

1.1 Problemstellung. 2
1.2 Zielsetzung der Arbeit 3

2 Sachanalyse. 5

2.1 Die Ausdauerleistungsfähigkeit 5
2.2 Die Sportart Orientierungslauf 6

3 Unterrichtsvoraussetzungen. 8

3.1 Institutionelle Voraussetzungen. 8
3.2 Die Lerngruppe. 10

4 Didaktisch-methodische Analyse. 11

4.1 Einordnung in den Rahmenlehrplan. 11
4.2 Begründung der Unterrichtsreihe. 12

4.3 Konzeption der Unterrichtsreihe und Begründung der methodischen Vorgehensweise. 13
4.4 Synopse. 22

5 Kompetenzen und Lernziele. 23

5.1 Kompetenzgewinn. 23
5.2 Feinziele. 25

6 Darstellung und Analyse ausgewählter Unterrichtseinheiten. 26
7 Reflexion der Unterrichtsreihe. 42
7.1 Lernzielüberprüfung. 42
7.2 Eignung des Orientierungslaufs zur Verbesserung der Mittelzeitausdauerleistung. 43
7.3 Ausblick. 46

8 Quellenverzeichnis. 49

8.1 Literatur 49
8.2 Internetquellen. 51

9 Anhang. 52


1 Einleitung

1.1 Problemstellung


In westlichen Gesellschaften zeichnet sich ein Trend zu immer weniger Bewegung und zunehmend ungesunder Ernährung ab (GRAF et. al 2005). Die Folge ist ein Anstieg adipöser Kinder und Jugendlicher (KROMEYER-HAUSSCHILD/ WABITSCH 2006). Wie eine Studie belegt, könnte sportliche Betätigung von bereits 120 bis 150 Minuten in der Woche diesem Trend entgegenwirken und damit helfen Adipositas zu reduzieren (ATLANTIS/BARNES/SINGH 2006).

Der Schule kommt in diesem Zusammenhang als institutionelle Bildungseinrichtung, in der Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit verbringen, eine besondere Aufgabe zu. Es gilt Schüler[1] zu einer gesunden Lebensweise zu erziehen, da durch Sportunterricht allein der erforderliche Umfang an wöchentlicher Bewegung in der Regel nicht erreicht wird (siehe Kap. 3.1).

Hierzu gehört auch die Vermittlung von Kenntnissen über eine entsprechende Ernährung sowie eine Motivierung zu körperlich aktiver Freizeitgestaltung.

Vor allem Bewegungen im ausdauerrelevanten Trainingsbereich sind für viele Schüler im Rahmen des Sportunterrichts mit wenig Spaß und Freude verbunden. Häufig wird sich auf von den Schülern als eintönig empfundenes Laufen von Stadionrunden beschränkt, „abgerundet“ durch eine Leistungsüberprüfung, die bereits nach zu kurzer Zeit erfolgt.

Verbesserte Ausdauerleistungen, hervorgerufen durch physiologische Adaptationsprozesse, die eine gesteigerte Ausdauerleistungsfähigkeit bewirken, sind bis dahin noch nicht zu erwarten (vgl. HOPPELER et. al 1985; NEUMANN 1993; WEINECK 2003, S. 208). Sportlehrer sind sich dieses Problems bewusst und stellen zur Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit oftmals die „Dauerhausaufgabe“ laufen zu gehen.

Schlechte Ergebnisse bei der Leistungsüberprüfung werden dann mit der Nichterfüllung der Hausaufgabe begründet, was das Interesse der Schüler an körperlicher Ausdauerbetätigung während ihrer Freizeit zusätzlich mindert.

Während der schulhalbjährlichen Ausdauerleistungsüberprüfung mit Hilfe des Cooper-Tests[2] fiel mir auf, dass die Schüler Schwierigkeiten haben, die Laufgeschwindigkeit und den Laufrhythmus so abzustimmen, dass sie ihre Leistungsfähigkeit optimal ausschöpfen (vgl. Kap. 3.2). Es entstand die Idee zu erproben, inwiefern sich der Orientierungslauf (OL) eignet, dieses Manko zu beheben und durch Spaß, Interesse und gesteigerte Motivation dazu beizutragen, eine positive Einstellung zum Sport in der Freizeit zu fördern.


1.2       Zielsetzung der Arbeit


Ziel der Unterrichtsreihe ist es, zu überprüfen, ob der OL eine Möglichkeit darstellt, innerhalb des regulären Sportunterrichts die Mittelzeitausdauerleistung der Schüler in einem Zeitraum von 5 Wochen zu verbessern. Aus dem Studium einschlägiger Literatur ist abzuleiten, dass eine Verbesserung im Rahmen schulischer Ausdauerbeanspruchung nicht durch trainingsreizinduzierte Veränderungen morphologischer Parameter der Skelettmuskulatur und des Herz-Kreislauf-Systems hervorgerufen werden kann (vgl. Kap. 1.1).

Die Ausdauerleistung wird zusätzlich von Faktoren beeinflusst, auf die im Rahmen des Sportunterrichts sehr wohl eingegangen werden kann (vgl. Kap. 2.1.2). Hervorzuheben sind hier der Spaß an läuferischer Bewegung (Motivation) und die optimale Einteilung von Laufdistanzen, basierend auf einer möglichst genauen Einschätzung der individuellen Ausdauerleistungsfähigkeit. In meiner Arbeitshypothese gehe ich daher davon aus, dass sich durch eine Unterrichtsreihe zum OL, bestehend aus 5 Doppelstunden, die Laufeinteilung der Schüler optimieren und damit auch die Mittelzeitausdauerle.....[Volltext lesen]

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Auf Grundlage des zeitlichen Aspekts siedeln SCHNABEL u. a. (2003, S. 167) die Schnelligkeitsausdauer (SA) im Bereich unter 35 s, die Kurzzeitausdauer (KZA) im Bereich von 35 s bis kleiner 2 min und die Mittelzeitausdauer (MZA) im Bereich von 2 min bis kleiner 10 min an. Alle sportlichen Ausdauerbelastungen, die 10 Minuten oder länger dauern, stellen besondere Anforderungen an die Langzeitausdauer (LZA).[5]


2.1.2 Die Mittelzeitausdauerleistungsfähigkeit


Als Mittelzeitausdauerleistungsfähigkeit wird die Ausdauerleistungsfähigkeit bezeichnet, die in zyklischen Ausdauerdisziplinen mit einer Wettkampfdauer von 2 bis 10 Minuten leistungsbestimmend ist. SCHNABEL u. a. (2003, S. 170) ordnen Distanzen von 5000 m und mehr der Langzeitausdauer zu. Diese Werte sind von keinem der Schüler innerhalb von 12 Minuten erreicht worden.

Deshalb erachte ich den Cooper-Test als probates Mittel zur Überprüfung der Mittelzeitausdauerleistung.

Die Mittelzeitausdauer stellt je nach tatsächlicher Dauer unterschiedliche Anforderungen an die anaerobe (kürzere Strecken) und aerobe (längere Strecken) Energieversorgung der beteiligten Muskelgruppen. Das erfordert von den Sportlern, ihr Bewegungstempo der zurückzulegenden Distanz anzupassen. Wird die Strecke zu schnell angegangen, droht eine Übersäuerung der Muskulatur und damit ein abrupter Leistungsabfall.

Läuft der Athlet hingegen zu langsam, beendet er die Distanz mit Kraftreserven und verhindert damit die volle Ausschöpfung seines Leistungspotenzials.

Genau diese beiden Extreme der Laufeinteilung konnte ich bei den Schülern während des Cooper-Tests beobachten (siehe Kapitel 3.2.1). Dies legt nahe, dass allein durch eine verbesserte Einteilung der Laufgeschwindigkeit über die gesamte Laufzeit, Verbesserungen in der Ausdauerleistung erzielt werden könnten.

Für eine optimierte Einteilung seiner Kräfte benötigt man jedoch Erfahrungen darüber, wie der eigene Körper bei verschiedenen Geschwindigkeiten über unterschiedliche Distanzen reagiert. Sie zu ermöglichen, ist eine Hauptaufgabe der Unterrichtsreihe zum OL.


2.2 Die Sportart Orientierungslauf


Der OL zählt zu den Ausdauersportarten. Er wird meistens im Wald ausgetragen. Mit Hilfe einer Landkarte, die in der Regel speziell für den OL angefertigt ist, wird eine Laufstrecke so schnell wie möglich zurückgelegt. Dabei sind gesetzte Posten anzulaufen. Das Erreichen eines Postens wird auf einer Kontrollkarte bestätigt (durch Lochzange, Stempel o. ä.).

Die Postenreihenfolge wird entweder individuell gewählt oder ist bereits in der Karte verzeichnet. Bei längeren Orientierungsläufen wird zur besseren Orientierung im Gelände neben der Karte auch ein Kompass benutzt. Der Orientierungsläufer wird nicht nur körperlich, durch das Laufen, sondern auch geistig gefordert, da er sich im Gelände orientieren muss. Für viele Läufer liegt hierin der Reiz dieser Sportart.

Die „beste“ Route muss gewählt werden. Dabei hat der Routenplaner[6] viele Faktoren in seine Planung zu integrieren. Er muss bei frei wählbarer Postenreihenfolge eine möglichst Günstige wählen, in der die einzelnen Punkte angelaufen werden. Dazu ist es wichtig, das Gelände, sein Relief und seinen Bewuchs, Straßen, Wege, Flüsse, etc. richtig einzuschätzen und in die Planung der Route mit einzubeziehen.

Außerdem muss er sich auch beim Lauf von Posten zu Posten für den o.....

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Der VPF verfügt über eine Boulderanlage[7], bei der die Felsen hufeisenförmig angeordnet sind. Dies bietet sich als Startplatz an, da nach dem Start einzelner Gruppen oder Schüler aus der Mitte des „Hufeisens“, die später startenden Schüler nicht sofort einsehen können, welcher Posten von der zuvor startenden Gruppe angelaufen wird.

Weiterhin befinden sich auf dem Gelände zwei „Erhebungen“. Dabei handelt es sich um die Überreste gesprengter Bunker. Die Bunkerberge „großer Mont Klamott“ und „kleiner Mont Klamott“ sind 78 und 48 Meter hoch. Auf ihren Spitzen platzierte Posten stellen einen erhöhten Anspruch an die konditionellen Fähigkeiten der Schüler. Der VPF besitzt eine Gesamtausdehnung von ca. 49 ha (vgl. ).

Bedenkt man, dass die Schüler durch geschickte Postenführung kreuz und quer geleitet werden können, erachte ich die Fläche für Ausdauerläufe als ausreichend. Das leichte Gelände prädestiniert den VPF zu einer OL-Unterrichtsreihe mit Anfängern dieser Sportart. Der Schwerpunkt kann damit auf die läuferische Komponente gelegt werden (vgl. Kap. 2.2).


3.1.2     Materielle Voraussetzungen


Der Läufer benötigt für die Partizipation an einem OL lediglich wetterfeste Sportsachen und für das Laufen im Gelände geeignete Laufschuhe. Die Karte zur Orientierung wird von mir angefertigt und nutzt als Grundlage das unter zur Verfügung stehende Material. Darauf werden von mir nachträglich markante Orientierungspunkte eingetragen (vgl. Kap. 9, OL-Karte)[8].

Auf Lochzangen zur Postenbestätigung kann verzichtet werden, weil die Bäume im VPF nummeriert sind, sodass bei einer multiplen Verrechnung der Postennummern, wie sie SPECHT (1992, S. 256) vorschlägt, die korrekte Reihenfolge des Anlaufens überprüft werden kann. Dienen nicht Bäume sondern andere Punkte als Posten, so werden sie ebenfalls mit Nummern versehen. Die Postenmarkierungen werden von mir in Anlehnung an KREFT (1988, S. 48ff.) selbst erstellt.

Kompasse, deren Benutzung den Schülern als Teil der Reihenprogression vermittelt wird, stellt der Fachbereich Geografie in ausreichender Menge zur Verfügung.


3.2       Die Lerngruppe

3.2.1     Allgemeine Unterrichtsvoraussetzungen der Lerngruppe


Bei der von mir seit Beginn des Schuljahres 2006/07 unterrichteten Lerngruppe handelt es sich um die Klasse 11.1 des Heinrich-Hertz-Gymnasiums. Sie setzt sich aus 21 Jungen und 4 Mädchen zusammen. Von ihnen können alle uneingeschränkt am Sportunterricht teilnehmen. Die Klasse wurde von mir im ersten Schulhalbjahr 2006/2007 sowohl im Fach Biologie als auch im Fach Sport unterrichtet.

Seit Beginn des zweiten Schulhalbjahres unterrichte ich sie ausschließlich in Sport. Betrachtet man den Entwicklungsstand der Lerngruppe, so kann dieser als altersadäquat bezeichnet werden. Sowohl die körperlichen als auch die motorischen Vora.....

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Spezielle Voraussetzungen den OL betreffend sind in der Klasse nicht vorhanden. Meine Nachfrage ergab, dass bisher niemand an einem OL teilgenommen oder sich im Rahmen des Sportunterrichts damit beschäftigt hat. Auch im Umgang mit Karte und Kompass sind die Schüler nicht sicher. Insgesamt betrachtet bewegen sich die Schüler der Klasse 11.1 auf thematischem Neuland.

Dies erfordert besondere Rücksicht bei der Konzeption der Unterrichtsreihe. Dem Thema stehen die Schüler eher skeptisch gegenüber (einige auch neugierig), zumal der Sportunterricht bei winterlichen Temperaturen im Freien stattfindet.



4 Didaktisch-methodische Analyse


In der didaktisch-methodischen Analyse werde ich zuvorderst begründen, auf welche Weise die Unterrichtsreihe Vorgaben des Rahmenlehrplans für die gymnasiale Oberstufe Sport (RLP) umsetzt und inwiefern sie durch ihn legitimiert wird. Dem schließen sich die Begründung der Unterrichtsinhalte und eine nähere Erläuterung der Unterrichtskonzeption an.


4.1 Einordnung in den Rahmenlehrplan


Der RLP betont die Förderung des Kompetenzerwerbes, wobei Kompetenzen als diejenigen Fähigkeiten gelten, die die Grundlage für ein lebenslanges Lernen bilden und in einer Umgebung stattfinden, die der unmittelbaren Lern- und Lebensumgebung der Schüler entspricht.[9] Weiterhin bietet OL Gelegenheit, der Forderung des RLP nach einer Mehrperspektivität sportlichen Handelns nachzukommen.

Die grundlegenden pädagogischen Perspektiven Gesundheit, Leistung sowie Kooperation finden innerhalb der Reihe Berücksichtigung (vgl. RLP 2006, S. 9).

Der OL findet in der Lebenswelt der Schüler statt und greift zwei Aspekte auf, die für sie von hoher Bedeutung sind: Zum einen ist das die Gesunderhaltung durch Sporttreiben in einer Art und Weise, die die Leistungsfähigkeit des Atmungs- und des Herz-Kreislaufsystems fördert. Zum anderen ist es die Fähigkeit, sich nach Karte und Kompass zu orientieren.

Tagtäglich sind die Schüler damit konfrontiert, sich orientieren zu müssen. Sei es auf dem Stadtplan, um eine Straße zu finden oder auf dem S-Bahn-Plan, um die schnellste Verbindung zu einer bestimmten S-Bahnstation zu ermitteln. OL bietet außerdem die Gelegenheit, Sport als Bewegungsfach mit unverwechselbarer Handlungs- und Erlebnisstruktur für die Sch.....

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Extrinsisch motiviert werden die Schüler durch die Bewertung ihrer Ausdauerleistung und dem meistens damit verbundenen Bestreben, eine möglichst gute Note zu erhalten. Diese Art der Motivationsförderung hat jedoch auf ihre Freizeitgestaltung über die Schulzeit hinaus keinerlei Einfluss. Daher gilt es, die Schüler intrinsisch zu motivieren.

Einerseits wäre dafür eine freudvolle Unterrichtsgestaltung notwendig, andererseits motiviert auch Freude am persönlichen Leistungszuwachs auf diese Art. Beides soll mit der OL-Reihe erreicht werden.


4.3 Konzeption der Unterrichtsreihe und Begründung der methodischen Vorgehensweise


Die Unterrichtsreihe wird einen Stundenumfang von fünf Doppelstunden und einer abschließenden Einzelstunde besitzen. Vorangestellt wird ein Cooper-Test, um Verbesserungen im Zeitraum zwischen dem Cooper-Test des letzten Schulhalbjahres bis zum OL-Beginn ausschließen zu können.

OL findet im Freien auf relativ großen und unüberschaubaren Geländeflächen statt. Die Schüler entziehen sich deshalb über weite Strecken der direkten Lehrerkontrolle. Ein weiterer, nicht außer acht zu lassender Aspekt, ist der geringe Aufforderungscharakter, den ausdauerleistungsdominierter Sportunterricht für die Schüler besitzt.

Für ein Gelingen der Unterrichtsreihe ist es förderlich, wenn die Schüler von Anfang an mit Spaß bei der Sache sind. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass in der Planung der einzelnen OL-Stunden ein besonderes Augenmerk auf die methodische Vorgehensweise gelegt werden muss, da Planungsfehler im Unterrichtsgeschehen die zu Misserfolgen und Frustration bei den Schülern führen schwer zu korrigieren sind.

Zwei Unterrichtseinheiten könnten in der Turnhalle stattfinden, falls dies durch Witterungsverhältnisse, die ein Sporttreiben im Freien unmöglich machen, notwendig werden sollte. Die Vermittlung theoretischer Kenntnisse sowie zweier Übungsformen zum OL, könnten dabei vermittelt werden.[10]

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Es bietet mehr Möglichkeiten auf Wünsche der Schüler einzugehen, erlaubt ein höheres Maß an Selbstständigkeit aufseiten der Schüler und lässt mir die Option, Lernziele im Laufe der Reihe zu aktualisieren (vgl. HARTMANN/CORNAZ 1978, S. 46).

Die Lehrerrolle innerhalb der Reihe zum OL ist durch verbale Instruktion geprägt. Demonstrationen motorischer Fertigkeiten werden nicht vorkommen. Durch die reduzierten Möglichkeiten des Lehrers die Schüler zu beaufsichtigen, verliert die Lehrerrolle im Hauptteil der Unterrichtsstunden an Bedeutung. Nichtsdestotrotz entscheide ich mich für die induktive Methode (vgl. HEYMEN/LEUE 2000, S. 122ff.), um den Schülern zu ermöglichen, eigene Varianten der „Problemlösung“ zu entwickeln.

Ich werde im ständigen Dialog mit den Schülern stehen, um auftretende Probleme frühzeitig erkennen und beheben sowie Anregungen der Schüler umsetzen zu können. Durch die Benutzung eines Fahrrades gedenke ich, möglichst mobil zu sein, sodass ich die Partizipation einzelner Schüler am Unterrichtsgeschehen überprüfen kann. Für die Reflexionsphase am Ende jeder Unterrichtseinheit kommt dem Lehrer eine bedeutende Rolle zu.

In dieser Phase sollen die Übungsformen des Hauptteils reflektiert werden. Den Schülern ist zu vermitteln, inwiefern sich bestimmte Aspekte der Laufgestaltung positiv oder negativ auf die Laufleistung auswirken. In den Einheiten werden dazu unterschiedliche Aspekte thematisiert (vgl. Kap. 6), die in erarbeitenden Unterrichtsgesprächen zu vermitteln, Aufgabe des Lehrers sein wird.

Im Folgenden werde ich die Konzeption der einzelnen Unterrichtseinheiten kurz erläutern und wichtige Aspekte in der methodischen Vorgehensweise herausstellen sowie begründen. Der Einsatz bestimmter Sozialformen wird an den entsprechenden Stellen näher erläutert. Auf die verwendeten Medien gehe ich am Ende des Kapitels gesondert ein.

Insgesamt werden die einzelnen Unterrichtseinheiten einem relativ festen Ablauf, bestehend aus Erwärmung, kognitiver Phase[13], Hauptteil, Cool-Down-und Reflexionsphase folgen.


4.3.1 Die erste Unterrichtseinheit


Indem die Unterrichtsreihe bereits in der ersten Einheit im VPF stattfindet und sich die Schüler mit Hilfe einer Karte orientieren müssen, folge ich dem ganzheitlich-analytischen Verfahren. Den Schülern soll sofort ein Gefühl für die neue Sportart vermittelt und der Abstraktionsgrad so gering wie möglich gehalten werden.

Ich möchte sie motivieren und einen hohen Aufforderungscharakter erzeugen. Trotzdem erachte ich es als wichtig, ihnen bereits Grundkenntnisse des OL zu vermitteln, um so in den Folgeeinheiten die Durchführung verschiedener OL-Übungsformen zu erleichtern. Das wiederum entspricht dem elementenhaft-.....

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Quellen & Links

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