<
>
Download

Erörterung
Erziehungswissenschaf­t

HTL Vöcklabruck

2011/12 SWAE

Sebastian W. ©
2.00

0.38 Mb
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 14908







Aufgabenstellung:
Texterörterung: Der Druck auf Eltern wächst und wächst
Erörtere – ausgehend vom Text – Erziehung von heute.
Welche Anforderungen beziehungsweise Erwartungen werden an Eltern heute gestellt, mit welchen Problemen beziehungsweise Gefahren müssen sich Eltern im Umgang mit Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen?


Wächst und wächst der Druck auf Eltern?

„Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.

Sie widersprechen ihren Eltern und tyrannisieren die Lehrer.“
Man könnte meinen, dieses Zitat entstamme der heutigen Zeit, trifft es doch auch durchaus auf die aktuellen Umstände zu. Tatsächlich kommt es aber aus der Feder des griechischen Philosophen Sokrates, welcher von 470-399 v.Chr. lebte.
Viele Eltern beklagen sich heutzutage über die immer schwerer werdenden Umstände der Kindeserziehung, angesichts dieses Zitates stellt sich allerdings die Frage, inwiefern dies gerade ein Problem der jüngsten Zeit ist oder ob sich manche Eltern gar nur etwas einbilden.
Steigen die Anforderungen an Eltern wirklich stetig? Ist die Erziehung der Jugend wirklich um so viel anders und schwieriger als früher?

Gewiss haben sind die Anforderungen an Eltern, verglichen zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts, teilweise andere. Während früher meist noch die Mutter zuhause blieb um sich um die Kinder zu kümmern, und zudem auch noch Großeltern und ältere Geschwister zur Stelle waren, wenn die Mutter sich einmal nicht um den jüngeren Nachwuchs kümmern konnte, sind heute meist entweder beide Elternteile berufstätig oder die Mutter ist alleinerziehend.

Die Großeltern sind oftmals selbst noch berufstätig, leben weiter weg oder es besteht einfach kein besonders gutes Verhältnis zu ihnen. Und dank der aktuellen Geburtenrate ein österreichisches Kind im Durchschnitt auch nur noch 0,39 Geschwister. Somit fällt auch oft diese Möglichkeit als Unterstützung bei der Erziehung weg.
Aber wenn man zurück auf die Zwischen- und Nachkriegszeiten blickt, lässt sich feststellen, dass auch damals Mütter oft alleinerziehend waren, da ihr Mann im Krieg oder in Gefangenschaft war.

Zudem forderte auch der Beruf oder die Hausarbeit ohne heute übliche Hilfsmittel mehr Zeit. Eine geregelte 40-Stunden-Woche gab es damals nicht. Verglichen zu damals, haben die Menschen heute oft viel mehr Freizeit. Und trotzdem beklagen sich manche Eltern, gestresst zu sein und zu wenig Zeit für die Kinder zu haben.

Die Art und Weise wie Kinder heutzutage ihre Freizeit verbringen ist natürlich auch anders als früher. Damals spielte sich der Großteil des Alltags, unabhängig von Jahreszeit und Witterung, im Freien ab, während die Kinder und Jugendlichen von heute sich nicht mehr selbst zu beschäftigen wissen und sich hauptsächlich daheim vor Fernseher und Computer die Zeit vertreiben.

In solchen Fällen, auch aufgrund mangelnder Geschwister, sollen dann oft die Eltern als Spielpartner herhalten.
Aber liegt es nicht gerade dann in der Hand der Eltern, die Kinder wieder mehr zum Spielen im Freien zu motivieren? Häufig beklagen sich Eltern darüber, dass ihre Kinder nur noch zuhause sitzen aber tun selbst nichts dagegen.

Wenn man die ständig steigende Nachfrage nach mehr Kindertagesstätten, Kindergärten und anderen Betreuungsmöglichkeiten, sowie die Forderungen nach Ganztagsschulen betrachtet, so kann man daraus einerseits natürlich interpretieren, dass es den Eltern an Zeit mangelt.

Andererseits erweckt es oftmals auch den Eindruck, als dass sie sich, wie bereits gesagt, diese Zeit einfach nicht nehmen, und am ganz allgemein am besten so wenig wie möglich selbst zur Erziehung der Kinder beitragen müssen wollen.
Im Artikel „Der Druck auf Eltern wächst und wächst“, erschienen am 18.10.2011 in den Oberösterreichischen Nachrichten, heißt es: „Eltern fühlen sich oftmals nur eines: alleingelassen.“ Doch sind es nicht gerade die Kinder und Jugendlichen die sich, aufgrund der oben genannten Umstände, häufig alleingelassen fühlen?
Sicher lässt sich zum Teil auch darauf zurückführen, dass die Jugend von heute vielfach keine Werte wie Respekt und Aufrichtigkeit mehr kennt.


Eine Belastung der Eltern die jedoch gewiss stetig zunimmt, ist die finanzielle.
Aufgrund der momentanen Wirtschaftslage und der Inflation wird vieles teurer. Nicht nur die Beschaffung der Schulutensilien stellt für viele Familien mit niedrigerem Einkommen schon eine große finanzielle Last darstellt.

Dazu kommt auch noch, dass die Kinder und Jugendlichen selbst immer größere finanzielle Forderungen an die Eltern stellen.
Begnügten sich die Kinder vor 50 Jahren bereits mit einem geringen Taschengeld, um sich hin und wieder zu besonderen Anlässen ein paar Süßigkeiten kaufen zu können, so wollen heute bereits oft schon Volksschulkinder die neueste Spielkonsole und das beste Mobiltelefon am Markt, nur weil Andere das auch haben.

In Hauptschulen und Gymnasien ist oftmals nur „cool“ und angesagt, wer teure Markenkleidung trägt. Hier gehen dann oft die Eltern, die es sich eh am wenigsten leisten können, am meisten auf die Forderungen ihrer Kinder ein, damit diese in der Schule ja nicht von anderen gehänselt werden.
Doch vielmehr sollten die Eltern hier so selbstbewusst sein und auch ihren Nachwuchs zu genügend Selbstbewusstsein erziehen, um sich nicht von derartigen Dingen unterkriegen zu lassen.

Zusammenfassend gesagt, denke ich nicht, dass sich die Bedingungen für Eltern so derartig erschwert haben. Sie haben sich nur verändert. Wenn man sieht, wie Teile unserer Jugend kommen, stellt sich für mich die die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, hin und wieder auch wieder auf eine etwas konservativere und wertbewusstere Erziehung zurückzugreifen und allgemein unsere Gesellschaft wieder familienfreundlicher und familienbewusster zu gestalten, denn in der Jugend liegt die Zukunft!

921 Wörter


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten