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Dokumenttyp

Erörterung
Deutsch

Universität, Schule

Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz

Note, Lehrer, Jahr

1, 2017

Autor / Copyright
Gabi N. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.02 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 71467







Erörterung Ringparabel

Nathan der Weise“




Setzen Sie sich kritisch mit der Lehre der Ringparabel auseinander!








  1. Daten und historischer Hintergrund der Ringparabel

  2. Textanalyse

  3. kurze Inhaltsangabe

  4. Pro und Contra zur Lehre der Ringparabel

  5. persönliche Meinung

















Die Ringparabel, geschrieben von G. E. Lessing, ist ein Bestandteil von seinem Buch „Nathan der Weise“. Lessing nahm als Vorlage Jans des Enikels Erzählung von „Saladins Tisch“ und die Erzählung „Vom dreifachen Lauf der Welt“. Die Ringparabel gilt als der Schlüsseltext der Aufklärung und findet sich sogar in der dritten Erzählung des ersten Tages von Boccaccios „Decamerone“ wieder. In dem Buch „Nathan der Weise“ spielt sie eine entscheidende Rolle. Saladin, ein muslimischer Sultan, möchte von Nathan, einem jüdischem Kaufmann, wissen, welche der drei Weltreligionen, die einzig wahre ist. Würde Nathan seine eigene Religion nennen, könnte der Sultan dies als Majestätsbeleidigung auffassen. Würde er jedoch Saladin schmeicheln wollen und den Islam nennen, müsste er sich mit der Frage am „Jude-sein“ auseinandersetzen. Um jeglichen Fragen zu entgehen, antwortet er geschickt mit der Ringparabel, die eine interessante Lehre beinhaltet. Folgend werde ich mich mit dieser Lehre kritisch auseinandersetzen.

Die Parabel ist eine kurze, lehrhafte Textsorte, die den Leser zum Nachdenken bringen soll. Es wird eine Geschichte erzählt, die man auf den Alltag bzw. das allgemeine Leben zurückführen kann. Die Ringparabel ist daher belehrend und begründend verfasst worden. Sie wurde sehr didaktisch geschrieben und bringt somit den Leser zum Nachdenken. Die Parabel handelt von einem Ring mit einem Opal. Dieser Opal sah nicht nur wunderschön bunt aus, sondern hatte eine geheime Kraft. Der Stein konnte die Person, die den Ring besaß, vor Gott und und allen Menschen angenehm erscheinen lassen. Nun kam es dazu, dass der Ring einem altem Mann gehörte, der drei Söhne hatte. Da sein Ende immer näher kam, wollte er dem Sohn, den er am meisten liebt, den Ring mit der geheimen Zauberkraft vermachen. Da er allerdings ein guter Vater war und alle seine Söhne gleich liebte und nicht wollte, dass es einen „Fürst des Hauses“ gebe, ließ er von dem Ring zwei Kopien anfertigen. Nun gab er jedem seiner Söhne im Vertrauen seinen Segen, - und jedem einen Ring, - und starb. Nach dem Tode des Vater verlangte jeder das Recht auf die Herrschaft des Hauses und der Familie und wie es kommen musste, verklagten sie sich. „Jeder schwur dem Richter, unmittelbar aus seines Vaters Hand den Ring zu haben. - Wie auch wahr.“ Dieser sah keinen Ausweg mehr, da der Verursacher dieses Streits nicht mehr am Leben war und gab den Söhnen einen Rat.

Jeder sollte seiner Religion, ohne Vorurteile den anderen Religionen gegenüber, nachgehen und jeder von ihnen sollte um die Wette versuchen, die Macht des Steins zu offenbaren. Somit fordert er sie zu einem Wettbewerb auf. Ich finde es gut, dass man keine Vorurteile gegenüber anderen Religionen haben sollte, doch man stellt fest, dass das absolute Gegenteil die Realität ist. Die drei Weltreligionen führen gegeneinander Krieg. Zwei gute Beispiele dafür sind die Kreuzzüge und der „Dreißigjährige Krieg“. Die Religionen hassen sich und das alles hat einen Grund – die Stellung von Jesus zu Nazareth. Gegen das Argument des Richters spricht allerdings, die Aufforderung zum Wettbewerb. Weiterhin spricht er darüber, dass jeder mit Sanftmut, herzlicher Verträglichkeit, Wohltun und mit innigster Ergebenheit zu Gott, seiner Religion nachgehen sollte. Diese Aussage kann ich nur für gut heißen, da jeder seine Religion in Frieden ausleben soll und nichts gegen den Glauben spricht. Es gibt viele, die in Frieden nach ihrem Glauben streben, allerdings deuten auch einige Heiligen Schriften anders. Ein perfektes Beispiel dafür ist der IS. Der „Islamische Staat“ begründet seine schrecklichen Taten oft mit Versen aus dem Koran, der Heiligen Schrift des Islams. Doch anscheinend deuten sie diese Verse anders und lesen andere nicht, da Mord, Sklaverei und Folter im Koran missbilligt werden. Anschließend meint er, wenn jeder seinen Glauben weiterführt und sich dieser auch bei ihren Kindes-Kindeskindern äußert und es weiterhin zum Streit zwischen den Religionen kommt, so lädt er diese gerne wieder in dieses Gericht ein. Da es sehr wahrscheinlich ist, dass die Nachfahren von den drei Söhnen jeweils die selbe Religion weiterleben, wird der Konflikt auch weitergeführt. Dies trifft auch zu. Der Streit darum, was die einzig wahr Religion sei, hört nicht auf. Es sind alle von sich überzeugt, dass sie die einzig wahre Religion leben. Diese Tatsache wäre allerdings nicht schlimm, wenn es nur bei dem Gedanken bliebe. Die Wirklichkeit sieht wie schon erwähnt anders aus. Zuletzt spricht der Richter davon, dass in diesen tausenden von Jahren ein weis‘rer Mann auf seinem Stuhl sitzen wird und diesen Streit beenden wird. Nun fordert er sie auf, zu gehen. Ich fände es gut, wenn es endlich einen Richter gäben würde, der den Streit beenden würde. Allerdings bezweifle ich, dass der Konflikt dadurch beendet werden könnte. Der Richter müsste sich letztendlich für eine Religion entscheiden und somit würde der Streit nur noch mehr ausarten, als besänftigt zu werden.


Ich finde, dass die Lehre der Parabel schwer realisierbar ist. Die Parabel wurde im 18. Jahrhundert verfasst. In dieser Zeit waren einer der bedeutsamsten Kriege zwischen den Religionen schon vorüber und es hat sich bis heute nichts geändert, wie man am schon allein am Konflikt um Jerusalem erkennen kann. Es wird immer Streit geben, weil keine der Weltreligionen die einzig wahre ist und keine von ihnen es wahr haben will, dass es andere Religionen gibt. Ich finde, jeder sollte selbst entscheiden dürfen, welchem Glauben er nachgeht. Man sollte keine Vorurteile gegenüber den anderen Religionen haben, da alle drei etwas Positives und Negatives an sich haben. Auch wenn sie seit mehreren Jahrhunderten im Konflikt zueinander stehen, haben sie sehr viel gemeinsam. Schon allein, dass alle drei Religionen monotheistisch sind und eine Heilige Schrift besitzen. Der größte Unterschied sind wohl die Propheten, die auch ein Konfliktgrund ist. Letztendlich komme ich zu dem Entschluss, dass die Lehre der Ringparabel eine gute Idee enthält. Sie beschreibt genau die Art und Weise, wie die Religionen sich eigentlich verhalten sollten. Nur ist diese Idee sehr schwer umsetzbar, da einfach zu viel in den letzten Jahrhunderten passiert ist, um jemals einen Frieden vorherzusagen.

Wörter: 1007


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