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Überblick: Die Mitschri­ft bietet eine detailli­erte Übersicht über die Zusammen­setzung und Eigensch­aften von Eiern, verschie­dene Haltungs­formen von Legehenn­en sowie Güteklas­sen von Eiern. Sie behandel­t auch die verschie­denen Fleischa­rten, deren Verarbei­tung, ernährungs­physiolo­gische Aspekte, Nährstoffg­ehalt und Methoden zur Konservi­erung von Fleisch. Zudem werden gesundhe­itliche Risiken wie Salmonel­len und Schadsto­ffe in Fleischp­rodukten angespro­chen.
ERNÄHRUNGSLEHRE
EIER
- Aufbau:
Eischale (10 %)
Eiklar (58 %)
Eigelb = Dotter (32%)
- Zusammensetzung:
Eiklar Dotter
Albumin, Globulin 11% Ph-proteide: Vitellin 16%
Fett in Spuren Dotteröl 32%
Lecithin, Cholesterin (ca. 300mg)
(= Lipoide)
fast keine KH
Min: Na, K, Mg, Cl, S, Fe P, S, Ca
Spurenelemente: Zn, Cu, Fl, J
Vitamine: B1, B2 A, D
H20: ~86% ~50%
biologische Wertigkeit: 94 %
- Verdaulichkeit
weich gekochtes Ei: leicht verdaulich
hart gekochtes Ei: schwer verdaulich (weil Struktur der EW-stoffe fester)
gebratenes Ei: schwer verdaulich (wegen Fettzusatz und Röstprodukten)
- Massentierhaltung
Legebatterie/Käfighaltung:
4-5 Hühner in einem Käfig, 450 cm² pro Huhn
vollklimatisiertes Stallgebäude mit künstl. Tag- und Nachtrythmus
Fütterung, Abtransport von Kot u. Eier funktioniert automatisch
Bodenhaltung:
7 Hühner/ m²
3 Bereiche im Stall: Scharraum, Kotkasten, Legenester
Kein Auslauf ins Freie
Volierenhaltung:
max. 25 Hühner/m² Stallfläche
Legenester, Sitzstangen
Kein Auslauf ins Freie
Freilandhaltung:
1000 Hühner pro Hektar = 10 m²
Tagsüber uneingeschränkter Auslauf ins Freie
nachts Boden- oder Volierenhaltung
Intensive Auslaufhaltung:
In Ö nicht gebräuchlich
Bis 4000 Hühner pro Hektar = 2,5 m²/Huhn
bewachsene Auslaufflächen
Futtermittel: Getreide u. Sojabohnen
- Salmonellen
durch Massentierhaltung u. Futtermittel in den Eiern enthalten
durch rasche, kühle Lagerung wird die Vermehrung eingeschränkt
Eier möglichst frisch verwenden
- Güteklassen
Klassen A, B, C
Qualitätsklasse A:
Schale: normal, sauber, unverletzt. Darf weder vor noch nach dem Sortieren gewaschen werden.
Luftkammer: bis 6mm Höhe, bei Verkauf unter der Bezeichnung "Extra" nur 4 mm
Eiklar: klar, durchsichtig, von gallertartiger Konsistenz, frei von fremden Einlagerungen
Dotter: beim Durchleuchten nur schattenhaft, ohne deutliche Umrisse frei sichtbar, frei von fremden Einlagerungen, ohne sichtbaren Keim
kein Fremdgeruch
Nicht haltbar gemacht oder unter 5 C gekühlt
- Frische von Eiern
Zusatz "Extra": am frischesten, müssen rascher verpackt werden + nur bis zum 7. Tag als solche angeboten werden
Mindestreife: bis 3 Tage
extra-frisch: bis 7 Tage
Zeit der Geschmacksentwicklung: bis 14 Tage
Geschmack nicht mehr verändert: bis 21 Tage
Alternative zum Frischei: pasteurisierte Eimasse u. Trockenei
Erkennungsmerkmale:
frische Eier: sinken in einem mit Wasser gefüllten Gefäß zu Boden, beim Aufschlagen Dotter kugelig, Eiklar kompakt
alte Eier: steigt in einem mit Wasser gefüllten Gefäß (wegen Zunahme der Luftkammer), beim Auschlagen: Dotter abgeflacht, Eiklar dünn und fließt auseinander
8. Kennzeichnung der Verpackung
Name, Anschrift des Betriebes
Güteklassen
Gewichtsklassen
Anzahl der Eier
Mindesthaltbarkeitsdatum
Letzter Verkaufstag
Verpackungsdatum
Kennnummer der Packstelle (Ö: 13)
Art der Legehennenhaltung
Legedatum
Ursprung der Eier
Verkaufspreis
Betriebsführungscode
10. Aufbewahrung
Kühler Keller, zwischen 5C-8C
eingefroren 4 Monate frisch
- FLEISCH
= alle verwendbaren Teile geschlachteter oder erlegter warmblütiger Tiere, die sich für den menschlichen Genuss eignen.
- Fleischarten
Fleisch der Schlachttiere: Schwein, Rind, Kalb, Schaf
Fleisch des Schlachtgeflügels: Huhn, Pute, Gans, Ente, Wachtel, Perlhuhn
Fleisch erlegter Tiere: - Haarwild: reh, Hirsch, Wildschwein, Hase, Wildkaninchen
- Wildflügel: Rebhuhn, Fasan, Wildente, Wildgans
- Fleisch der Schlachttiere
Bestandteile: Muskelfasern; Bindegewebe, Fettröpfchen, Muskelhaut
Verarbeitung:
nach gesetzlichen Bestimmungen verarbeitet - ovales Genusstauglichkeitszeichen.
strenge Hygienevorschriften
konsequente Reinigung und Desinfektion!
Regelungen für Verpackung und Lagerung
- Merkmale der Fleischsorten
Schweinefleisch: hellrot, Fett weiß, gute Qualität, feinfasrig, leicht durchwachsen, mittlere Garzeit
Rindfleisch: ziegelrot - dunkelrot, Fett hell- bis dunkelgelb, Faser kräftig, längere Garzeiten
Kalbfleisch: blaßrot, Fett weiß, wasserreich, feinfaserig, kürzere Garzeiten
Hammelfleisch: - junge Tiere: lachsfarben, zartfaserig, gelblich-weißes Fett, kurze
Garzeiten
- alte Tiere: dunkelrot, grobfasrig, gelbes Fett, längere Garzeiten
- Qualitätskontrollen
Kennzeichnungskette:
Betriebsnummer des Gütesiegelbauers
amtlicher Stempel d. Beschautierarztes
Vermerk der Qualität
Bestätigung der zusätzlichen Gütesiegelqualität durch beeideten Klassifizierer
endgültige Gütesiegelkennzeichnung durch unabhängiges Kontrollorgan
- Fleischerzeugnisse
Fleischerzeugnisse |
Produktion |
Sorten/Auswahl
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Faschiertes |
Fleisch vom Rind/Schwein, in einem Fleischwolf zerkleinert.
darf nur am Tag der Herstellung verkauft werden |
Gemischtes Faschiertes, Beef tatare, Hamburger |
Pökelwaren |
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Rohpökelwaren
Kochpökelwaren |
Schweine- oder Rindfleisch wird gepökelt, geräuchert u. getrocknet.
Schinken vom Schwein/Rind wird gepökelt u. erhitzt. |
Schinkenspeck, Bauspeck, Hamburger, Frühstücksspeck, Bündner Fleisch, Lachsschinken
Pressschinken, Beinschinken, Toastschinken, Rindersaftschinken |
Fleischwaren |
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Rohwürste |
Qualitativ hochwertiges, rohes zerkleinertes Fleisch wird durch Reifung, Trocknung u. Kalträuchern haltbar gemacht |
Salami, Teewurst, Mettwurst, Kantwurst, Jagdwurst, Landjäger |
Brühwürste u. gebratene Würste |
Brätwürste:
Brät u. Speck werden zu einer homogenen Masse verarbeitet. |
Pariser, Extrawurst, Frankfurter, Weißwürste, Augsburger, Leberkäse, Knackwürste, Burenwurst, |
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Fleischwürste:
aus Brät, Fleisch u. Speck hergestellt. frisch, teilweise getrocknet od. als Dauerwurst in den Verkauf |
Schinkenwurst, Krakauer, Göttinger, Polnische, Tiroler, Käsewurst, Braunschweiger, Dürre, Jausenwurst, Bratwurst, Debreziner, Wiener, Waldviertler |
Kochwürste |
teilweise od. ganz durchgekocht. |
Streichwurst, Blutwurst, Sulz, Preßkopf |
Fleischkonserven |
durch Hitze in luftdicht verschlossenen Behältnissen haltar gemacht.
Halb- od. Vollkonserven |
Corned Beef, Fleischschmalz, Selchfleischaufstrich, Leberbrotaufstrich, Schinken in Dosen, Schweine- u. Rindfleisch im eigenen Saft |
- Geflügel
Haus- und Mastgeflügel
Hühnerfleisch + Pute: mager, leicht verdaulich, feinfasrig, nicht so fett wie Enten u. Gans
7. Wild
Alle jagdbaren u. zum Verzehr geeigneten Tiere.
Unterteilung in Haar- u. Federvieh
Fleisch des Haarwildes = Wildbret (zb. Wildschweine)
8. Ernährungsphysiologische Aspekte
wichtiger Eiweißträger, liefert viele Vitamine u. Mineralstoffe. Jedoch Ursache für zu hohe Fett-, Cholesterin- u. Purinaufnahme d. Österreicher. Fleischkonsum zu hoch.
Empfehlung: 2 - 4 mal pro Woche max. 150 g Fleisch oder Fleischwaren
9. Nährstoffgehalt u. Energie
Wasser: 70 - 75 %
Eiweiß: 21 - 23 % ( Myoglobin, Myosin, Actin - Proteine mit höchster b. W.!)
Fett: 2 - 46 g/100 g (hauptsächlich im Bindegewebe, Bauch u. Rücken)
Kohlenhydrate:Glykogen max. 1 %
Mineralstoffe: Kalium, Phosphor, wenig Natrium u. Calcium
Spurenelemente: Eisen, Zink, Selen
Vitamine: A, B-Gruppe
sehr cholesterinreich, viele Purine (à
Gicht)
10. PSE-Fleisch bei Schweinen
p= pale, s = soft, e= ecxudative (wässrig)
11. DFD-Fleisch bei Rindern
d= dark, f= firm (fest), d= dry
12. Schadstoffe
Schwermetalle: in den Nieren u. der Leber der Schlachttiere u. des Wildes. Je älter d. Tier, desto mehr Schadstoffe werden gespeichert.
Antibiotika: im Magen-Darm-Trakt des Tieres
Nitrosamine: Zusatz von Nitritpökelsalz bei Pökelwaren, schützt vor Ranzigwerden, Nitrit in höheren Konzentrationen giftig
Benzpyren:krebserregender Stoff
Salmonellen: im Geflügel
13. Gesundheitschädlichkeit
durch Übertragung tierischer Parasiten; z.b. d. Bandwurmes und der Trichine bei Genuss von rohem oder halbgarem Fleisch
durch Übertragung von ansteckenden Tierkrankheiten: Milzbrand, Wut, Rotlauf
durch unsachgem. Aufbewahrung
Wenn Tiere wegen Erkrankungen mit best. Arzneien notgeschlachtet werden mussten
14. Haltbarmachen von Fleisch
Einlagern in Kühlräume 0-4 C
Tiefgefroren -24 bis -40 C (Lagern bei -18 C)
Pökeln: Einlegen oder Einreiben mit Salz (Dauer 1-6 Wochen)
Räuchern: Heiß- u. Kalträucherung
Sterilisieren: 90-120 min
15. Haltbarkeit von Würsten
- Nicht haltbar:
Sulzwürste, Innereiwürste, Weißwürste: Augsburger, Bratwurst, Weißwürste > müssen am gleichen Tag verkauft werden
- Einige Tage haltbar:
Extra, Frankfurter, Pariser, Knackwurst ca. 20 % Fett/g
- Halbdauerwurst:
ungeschnitten bis 1 Woche haltbar
Schinkenwurst, Krackauer, Tiroler, Wiener, Dürre, Braunschweiger
- Dauerwürste
: Salami, ung. Salami, luftgeräuchert: Jägerwurst, Rohwürste
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