Erlebte Zeit - gemessene Zeit
Unterrichtsvorbereitung anlässlich der unbenoteten Lehrprobe im Fach
Grundschulpädagogik
am: 19.1.11
um 8.00 - 8.50
Inhal
1. Didaktische Überlegungen. 3
1.1 Fachliche und überfachliche
Erschließung des Themas. 3
1.2 Didaktische Begründung des Themas. 4
1.3 Folgerung für die didaktische
Reduktion und Strukturierung. 7
1.4 Erweisbarkeit 7
2. Analyse
der Unterrichtsbedingungen. 8
2.1 Institutionelle Voraussetzungen
und Klassensituation. 8
2.2 Allgemeine Lernvoraussetzungen
der Schülerinnen und Schüler 8
2.3 Individuelle Lernausgangslage
einzelner Schülerinnen und Schüler 9
3.
Methodische Überlegungen. 10
4.
Zielentscheidungen. 11
1. Didaktische
Überlegungen
1.1 Fachliche und überfachliche Erschließung des
Themas
·
Aktueller Erkenntnis-/Diskussionsstand
Die Zeit ist
eine physikalische Größe. Sie beschreibt eine Abfolge von Ereignissen und hat eine
eindeutige, unumkehrbare Richtung. Jedoch ist die Zeit nach der
Relativitätstheorie eine vom Bewegungszustand des Beobachters abhängige Größe,
was die Definition von Gegenwart erschwert.
Die
ursprüngliche Grundlage für die Zeitmessung gab die scheinbare Bewegung von
Sonne, Mond und Sternen am Himmel. Der Auf- und Untergang der Sonne sowie die
Entstehung von Tag und Nacht beruhen auf der täglichen Drehung der Erde um ihre
eigene Achse. Aus der Rotation resultierend bietet sich die Möglichkeit ein
Zeitmaß zu definieren. Ein normaler Tag wird in 24 Stunden, die Stunde in 60
Minuten und die Minute in 60 Sekunden eingeteilt. Durch die Ellipsenform der
Erde, wurde 1967 eine neue Definition eingeführt. Danach ist die Sekunde
„das 9 192 631 770fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den
beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden
Strahlung“.
Um jedoch ein einsichtigeres Verständnis zu erlangen, ist das astronomische Zeitmaß
von größerem Interesse. Demnach definieren periodische Vorgänge in der Natur
Zeitspannen, die auf einer Zweiteilung basieren: Tag und Nacht. Erkenntlich
wird dies besonders durch die Stundenskala einer analogen Uhr, da zweimal von
null bis zwölf gezählt wird. Zeitspannen werden in den Einheiten Jahren,
Monaten, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden angegeben. Während eine
Zeitspanne die Dauer zwischen Zeitpunkten angibt, die z.B. mittels Stoppuhren
gestoppt werden kann, ist zur Bestimmung eines Zeitpunktes eine Uhr oder ein
Kalender erforderlich (z.B. 15:30 Uhr oder 17.10.2010). Eine genaue Trennung
zwischen Zeitpunkten und Zeitspannen ist jedoch kaum möglich. Für eine Bildung
des Zeitbegriffes darf dies allerdings nicht unachtsam vermischt werden.
·
Immanente fachmethodische Strukturen und Probleme des Themas
Bei der Arbeit
mit dem Thema Zeit ist zu beachten, dass die Schüler bei der Wahrnehmung
gewisser Zeitspannen behutsam herangeführt werden sollen. Es ist von Vorteil,
wenn zunächst der Zeitraum von einer Minute behandelt wird. Darauf aufbauend kann
das Zeitmaß dann erhöht werden. Die Behandlung unterschiedlicher Zeitspannen
bereits in der ersten Stunde würde nur Verwirrung stiften und einige Schüler
überfordern. Dadurch würde vielen Schülern die Grundlage für ein Zeitgefühl
genommen.
1.2 Didaktische Begründung des Themas
·
Gegenwartsbedeutung
Die Kinder
werden in ihrem Alltag in den unterschiedlichsten Situationen mit dem Thema
Zeit konfrontiert. Welches Kind kennt nicht Äußerungen aus dem Umfeld, welche
sich mit diesem Thema beschäftigen: „Beeile dich, wir müssen in 5 Minuten im
Auto sitzen!“ Oft können die Kinder mit diesen oder ähnlichen Aussagen nicht
viel anfangen. Zeitspannen, die von Vorgängen repräsentiert werden, lassen sich
nicht greifen und sind damit auch schwer zu verstehen. Damit das Zeitempfinden
geschult und verbessert wird, müssen unterschiedliche Vorgänge (und damit auch
Zeitpannen) handlungsorientiert durchgeführt und überprüft werden. Nur so wird
die Wahrnehmung von Zeit bewusst gemacht, sodass eine zeitliche
Sensibilisierung möglich ist. Den Kindern wird in dieser Stunde bewusst, dass
die Zeit schnell vergeht, wenn ihnen etwas Freude bereitet. Genau andersherum
verhält es sich, wenn sich die Kinder mit einer langweiligen Beschäftigung
auseinandersetzen. Zu beachten ist allerdings, dass „langweilige“ oder „Freude
bereitende“ Beschäftigungen subjektiv empfunden werden und damit von Kind zu
Kind unterschiedlich sind. Aufgrund dessen erfahren die Kinder ein
Zeitempfinden und können dies auf ihren Alltag übertragen. Basierend auf dem
Zeitverständnis von einer Minute, werden Zeitspannen bewusster wahrgenommen.
Ihre Einschätzung fällt den Kindern leichter und gibt ihnen dadurch
Orientierung.
Die meisten
Kinder besitzen bereits in der zweiten Klasse eine eigene Uhr und können daran
zumindest ganze Stunden ablesen. Erste Übungen zum Thema „Uhr“ fanden bereits
im ersten Schuljahr statt. Jedoch sind dort die Voraussetzungen sehr
unterschiedlich. Übungen zum Ablesen der Uhrzeit von analogen und digitalen
Uhren helfen den Kindern Zeitpunkte richtig anzugeben, um auch selbstständiger
durch das Leben gehen zu können (z.B. Verabredungen einhalten). Durch das
Berechnen von Zeitspannen, bzw. der Angabe zweier Zeitpunkte in
zusammenhängenden Aufgabenstellungen, werden oben angegebene Aspekte vertieft.
Dies erlaubt wiederrum rechnerische Aktivitäten in sinnvollen Zusammenhängen.
·
Zukunftsbedeutung
Bei den Kindern
wird durch die Behandlung dieses Unterrichtsthemas eine bessere Wahrnehmung von
Zeit gefördert. Darauf aufbauend kann im weiteren unterrichtlichen Kontext die
Einschätzung von unterschiedlichen Zeitspannen behandelt werden: z.B. schafft
ein Kind zehn Kniebeugen in einer Minute, wie viel schafft es dann in zwei
Minuten?
Durch eine
bessere Zeitwahrnehmung, fällt den Kinder zukünftig auch das Einschätzen
verschiedener Zeitspannen leichter. Die Organisation des Alltags kann
selbstständiger bewältigt werden, sodass Kinder mehr Unabhängigkeit erlangen
und auch bewusster mit der Komponente Zeit, bzw. Zeitspannen umgehen können.
·
Exemplarische Bedeutung
Durch die
Förderung der Zeitwahrnehmung, erlangen die Kinder mehr Selbstständigkeit. Sie
gehen zeitlichen Abständen bewusster entgegen und bekommen ein Gefühl dafür,
was der zeitlichen Einteilung des Alltags eines jeden Kindes entgegenkommt. Der
Begriff der Dauer bekommt im zeitlichen Kontext eine neue Bedeutung, wodurch
beispielsweise die Länge der unterschiedlichen Pausen besser eingeschätzt und deren
Zeit besser genutzt werden kann. Auch im schulischen Alltag profitieren die
Kinder von einer besseren Zeitwahrnehmung. Anweisungen im Sport oder bei
Klassenarbeiten, wie z.B.: „Ihr habt noch eine Minute“, können seitens der
Kinder besser eingeordnet werden, wodurch sie Orientierung erlangen.
·
Zugänglichkeit des Themas
Das Stundenthema
ist insofern gut für die Kinder zugänglich, indem sie sich handlungsorientiert
mit dem Thema auseinandersetzen. Durch die unterschiedlichen Übungen wird den
Kindern erst erfahrbar gemacht, Zeit einzuschätzen, wenn man sich dabei
beschäftigt oder auch nicht. Die Kinder finden ihrer individuellen Einschätzung
und anschließenden Empfindung Beachtung und werden so in das
Unterrichtsgeschehen integriert.
·
Übereinstimmung mit dem Rahmenplan
Der Rahmenplan
für Grundschulen in Rheinland - Pfalz erläutert, welche Kompetenzen die Schüler
in der 2. Klasse erreichen sollten. Bereits im Leistungsprofil werden einige
Aspekte genannt, die sich mit der Thematik beschäftigen: „Sie können bewusst
mit Zeit umgehen und haben zeitbedingte Veränderungen im personalen und
sozialen Kontext kennengelernt“.
Im Bereich der Wissens- und Kompetenzentwicklung wird dies nochmals genauer
beschrieben. Bereits im ersten Abschnitt wird darauf hingewiesen, dass
Sachunterricht zur „Herausbildung von Zeitbewusstsein und zum reflektierten
Umgang mit Zeit…“ beitragen sollte. Weiter heißt es erlebte Zeit und gemessene
Zeit miteinander zu vergleichen, um zeitliche Strukturen im Alltag
unterscheiden und für eigene Planungen nutzen zu können.
Im Bereich der
didaktisch - methodischen Leitvorstellungen spielt vor allem die Kommunikation
eine wichtige Rolle. „Sprache gibt Dingen Namen, beschreibt Vorgänge und ist
das wichtigste Medium zur Verständigung über Sachverhalte“. Des Weiteren
ist es im Sachunterricht besonders wichtig bewusst zu machen, dass zunächst
alle Vermutungen Hypothesen sind, die einer Überprüfung bedürfen. Die Themen
des Sachunterrichts werden auch nicht isoliert behandelt, sondern sind
notwendig fächerübergreifend, da das Kind seine Welt primär in Themenkomplexen
und Vorhaben erschließt und erst sekundär fachliche Zugangswege und Verfahren
nötig sind.
Im
Orientierungsrahmen sind unter dem Bereich Erfahrungsbereich „Vergangenheit,
Gegenwart, Zukunft - Perspektive Zeit“ ebenfalls Gründe, die für die Behandlung
dieses Themas sprechen. Die Kinder sollen zeitliche Rhythmen erkennen und
eigene Zeit planen, subjektive und gemessene Zeit reflektieren und
unterscheiden.
Abschließend
sollen die Kinder, aufgelistet unter den Qualitätsindikatoren des
Sachunterrichts, Zusammenhänge verstehen, Hypothesen bilden und diese mit
Experimenten überprüfen.
·
Unterrichtliche Kontinuität
Stellung der Stunde innerhalb der
Unterrichtseinheit „Zeit“
1. Stunde:
Einführung in das Thema Zeit - Es gibt viele Uhren (Sachunterricht)
2.
Stunde: Verschiedene Zeitmessgeräte - Wir stellen Kerzenuhr, Sanduhr,
Wasseruhr her (Sachunterricht)
3.
Stunde: Die analoge Uhr - Wir basteln unsere Lernuhr (Mathematik)
4.
Stunde: Mein Tag - Wir strukturieren unseren Tagesablauf
(Sachunterricht)
5.
Stunde: Volle Stunden der ersten und zweiten Tageshälfte (Mathematik)
6.
Stunde: Eine Stunde hat 60 Minuten (Mathematik)
7.
Stunde: Erlebte Zeit - gemessene Zeit (Sachunterricht)
8.
Stunde: Einführung des Diktattextes „Erlebte Zeit“ (Deutsch)
9.
Stunde: Zeit/Zeitspannen einschätzen (Sachunterricht)
10. Stunde:
Stationenlernen - Übungen rund um die Uhr (Mathematik)
11. Stunde: Die Zeit vergeht -
Jahreszeiten (Sachunterricht)
1.3 Folgerung für die didaktische Reduktion und
Strukturierung
Dies ist die
erste Stunde, bei der sich die Schüler mit Zeitpannen und dem Erleben von Zeit
beschäftigen. Als Zeitspanne wird eine Minute behandelt, da es auch
leistungsschwachen Schülern ein Begriff ist. Die Differenzierung findet in
dieser Stunde durch das Arbeitsblatt statt. Zwar sind die Aufgaben gleich,
jedoch ist es den Kindern möglich eine unterschiedliche Anzahl derer zu
erledigen, was leistungsstarke, als auch leistungsschwache Schüler anspricht.
Zusätzlich wird dies durch das Prinzip der Partnerarbeit unterstützt.
1.4 Erweisbarkeit
Ob die Schüler
in der Lage sind Zeit richtig wahrzunehmen, zeigt sich zunächst in der
Aufstellung der Hypothesen und der anschließenden Überprüfung. Daran lässt sich
die individuelle Zeitwahrnehmung eines jeden Schülers erkennen. Die eigentliche
Erweisbarkeit folgt aber am Ende der Stunde, bei der die Merksätze
vervollständigt werden.
2. Analyse
der Unterrichtsbedingungen
2.1 Institutionelle Voraussetzungen und
Klassensituation
Die Klasse 2c
der Grundschule xx wird von insgesamt 25 Kindern besucht, davon 10 Jungen und 15
Mädchen. Alle Kinder besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit.
Die Tische im
Klassenraum sind in Form eines Hufeisens angeordnet. Aufgrund dessen ist eine
bessere Arbeitsatmosphäre möglich und Diskussionen können besser geführt
werden. Abhängig von der Unterrichtsform, wird die Anordnung der Tische
dementsprechend verändert.
Die Schüler sind
mit der Unterrichtsform des Sitzkreises gut vertraut, da dieser häufig
Anwendung findet. An im Sitzkreis vereinbarte Gesprächsregeln halten sich die Kinder
problemlos und arbeiten dementsprechend leise. Auch die Auflösung des
Sitzkreises sind die Kinder gewohnt und geht normalerweise ohne größere
Probleme vonstatten. Die Tische werden entweder selbstständig durch die Schüler
oder durch den Lehrer wieder an ihren rechten Platz geschoben.
Die
Arbeitsatmosphäre in der Klasse ist als sehr ruhig zu bezeichnen. Der Großteil
der Klasse kann selbstständig arbeiten, sodass Arbeitsanweisungen häufig nicht
noch individuell für jeden Schüler erklärt werden müssen. Sollten Probleme
bestehen, sind die Schüler auch gut mit dem Helfersystem vertraut und
erkundigen sich zunächst bei ihrem Nachbarn, bevor sie den Lehrer zurate
ziehen. Auch deswegen bereitet den Schülern die Partnerarbeit keine sonderlich
großen Probleme.
Die Schüler sind
mit der Meldekette vertraut und wenden sich automatisch, häufig nach kurzem
stummem Signal des Lehrers, an. Da die Klasse sich grundlegend ruhig verhält
und keine großen Konflikte unter den Schülern herrschen, ist kein
Maßnahmenkatalog erforderlich.
2.2 Allgemeine Lernvoraussetzungen der Schülerinnen
und Schüler
Die allgemeinen
Lernvoraussetzungen der Schüler sind grundlegend als gut zu bezeichnen.
Besonders beim Sachunterricht ist rege Anteilnahme und großes Interesse an der
Tagesordnung. Alle Kinder sind der deutschen Sprache insofern mächtig, dass sie
dem Unterrichtsgeschehen problemlos folgen und Meinungen in angemessener Art
und Weise artikulieren können.
2.3 Individuelle Lernausgangslage einzelner
Schülerinnen und Schüler
Name des Kindes
|
Lernausgangslage/unterrichtliche
Konsequenzen
|
xx
|
- sehr gute Schülerin
- kennt sich gut mit der Uhr aus
- hat bereits ein gutes Zeitgefühl
- erledigt Arbeitsaufträge selbstständig und richtig
- arbeitet sehr ruhig und gewissenhaft
- hilft gerne dem Partner
- bringt die Stunde durch gute Beiträge voran
- kann gut reflektieren und wichtige Sachverhalte herausarbeiten
|
xx
|
- schwacher Schüler
- Schwierigkeiten beim sinnerfassenden Lesen (versteht schriftliche
Arbeitsaufträge nicht immer)
- hat Probleme beim selbstständigen Arbeiten
- es wird ihm schwerfallen sich selbst einzuschätzen
- bittet häufig den Partner um Hilfe
- sehr zurückhaltend, meldet sich nur selten
- hat Probleme wichtige Sachverhalte herauszustellen und reflektiert
dementsprechend oberflächlich
|
xx
|
- verhaltensauffälliger Schüler
- lenkt sich schnell durch andere Dinge ab
- wirkt im Sitzkreis manchmal unruhig
- könnte in der Vertiefungsphase durch störendes Verhalten auffallen
- ist nicht immer in der Lage mit anderen zusammenzuarbeiten
- freut sich sehr, wenn er von anderen drangenommen wird
- wenn er sich unsicher ist, redet er in Babysprache (häufig bei der
Reflexion)
|
3. Methodische Überlegungen
Methodenkonzeption
In der einschlägigen Literatur
finden sich viele, auch voneinander abweichende, Definitionen zum Begriff
„aktiv-entdeckendes Lernen“. Eine Erklärung sieht HARTINGER darin, „dass
entdeckendes Lernen, verstanden als Lernprozess von Schülern, in verschiedenen
Lehr- Lernformen realisiert wird“.
In seinem Resümee schreibt HARTINGER schließlich: „Auf der einen Seite gibt es
nur sehr wenige aktuelle Studien und neue systematische Beiträge zum
entdeckenden Lernen. Auf der anderen Seite existieren sehr viele
Unterrichtsvorschläge, die mit dem Schlagwort `entdeckendes Lernen` versehen
werden. [...]. Diese Beiträge beziehen sich auf nahezu sämtliche Fächer der
Grundschule“.
Bei diesen Unterrichtsvorschlägen liege, genau wie in einigen Büchern zum Thema
„entdeckendes Lernen“ selten eine klare und differenzierte Verwendung des
Begriffes der „Entdeckung“ zugrunde.Trotzdem
bezeichnet Hartinger diese Beiträge als „fast durchwegs [...] innovativ“.
Die Mathematikdidaktiker Büchter
& Leuders verstehen unter aktiv-entdeckendem Lernen, den Schülern Aufgaben
zu stellen, die Wissen durch Erkunden, Entdecken und Erfinden aufbauen. Solche
Aufgaben spielen aber auch im Sachunterricht in der Grundschule eine besondere Rolle.
Dabei ist es wichtig, den
Kindern Aufgaben an die Hand zu geben, die naturwissenschaftlich bedeutsam sind
und grundlegende naturwissenschaftliche Ergebnisse erzielen. Zudem sollen die
Kinder herausgefordert und weiterführende Fragen aufgeworfen werden.
Das Lernangebot in dieser Stunde
ist so angelegt, dass vor der Übungsausführung zunächst jedes Kind für sich die
Vermutung aufstellt, ob die Minute bei Durchführung der Übung schnell oder
langsam vergeht. Anschließend werden die einzelnen Aufgaben in Partnerarbeit
durchgeführt, wobei ein Partner mit der Sanduhr die Zeit stoppt. Gerade beim
aktiv - entdeckenden Lernen ist diese Phase der Erfahrung besonders wichtig.
Nach Beendigung der Übung kreuzt das betroffene Kind an, wie das tatsächliche
Zeitempfingen war. Da in dieser Phase die Partnerarbeit als Sozialform gewählt
wurde, können sich die Schüler über Vermutungen und Ergebnisse sprechen,
ebenfalls ein Charakteristikum des aktiv - entdeckenden Lernens.
4. Zielentscheidungen
Zentrale Intention: Die Schüler erfahren den Unterschied zwischen
Zeitmessung, indem sie durch aktive ausgeführte Übungen ihre vorherigen individuellen
Einschätzungen bestätigen oder widerlegen.
Ziel- und Kompetenzbereiche:
Die Schülerinnen und Schüler:
-
fördern ihr kreatives Denken, indem sie die dargestellten Bilder
richtig deuten und zum Stundenthema hinführen;
-
erweitern ihre mündliche Kommunikationsfähigkeit, indem sie
Erfahrungen und Annahmen ihres Zeitempfindens formulieren;
-
werden in ihrer Zeiteinschätzung sensibilisiert, indem sie ihre
vorherigen Vermutungen zu den verschiedenen Übungen notieren und anschließend
überprüfen;
-
lernen den Unterschied zwischen erlebter und gemessener Zeit
kennen, indem sie unterschiedliche Übungen in einer Minute durchführen;
-
werden in ihrer Sozialkompetenz gefördert, indem sie die Zeitwahrnehmungsübungen
in Partnerarbeit durchführen;
-
machen sich bewusst, dass die Zeit subjektiv wahrgenommen wird,
indem die abschließenden Sätze vervollständigt und wenn nötig ergänzt werden.
Verwendete Literatur:
- Büchter, Andrea;
Leuders, Timo - Mathematikaufgaben selbst entwickeln (2005), Cornelsen
Verlag
- Giest,
Hartmut - Zur Didaktik des Sachunterrichts: Aktuelle Probleme, Fragen
und Antworten (2009), Universitätsverlag Potsdam
- Hartinger, Andreas
- Handbuch Didaktik des Sachunterrichts (2001), Klinkhardt Verlag
- Knörzer,
Wolfgang; Grass, Karl; Schumacher, Eva - Den Anfang der Schulzeit
pädagogisch gestalten: Studien- und Arbeitsbuch für den Anfangsunterricht
(2007), Beltz Verlag
- Moor,
Hans - Leitfaden für Planung und Praxis (1993) vdf Hochschulverlag AG
- Rahmenplan Grundschule -
Teilrahmenplan Sachunterricht (2006)
Anhang:
Arbeitsblatt „Gefühlte Zeit -
gemessene Zeit“
Arbeitsaufträge
Hausaufgabenarbeitsblatt