Universität Erfurt
Josef Pilvousek und Eckhard Leuschner
Erfurter
Kirchen – historische, theologische und kunstgeschichtliche
Zugänge
BA Stu 2007 SFMTG#0
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Kapelle
des katholischen Krankenhauses
„St.
Johannes von Nepomuk“ in Erfurt
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Verfasser: ,
Matrikelnummer:
31246
eingereicht
am: 05.08.2013
Semester: SS
2013
Ort: Erfurt
E-Mail:
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung 1
2 Geschichte 2
3 Gestaltung
der Kapelle 5
4 St.
Johannes von Nepomuk 7
4.1 Das
Leben des Johannes von Nepomuk 7
4.2 Die
Legende 9
5 Zusammenfassung
und Fazit 10
6
Literaturverzeichnis 11
7
Selbstständigkeitserklärung 12
Einleitung
Die folgende Arbeit soll den Leser in
das Thema „Erfurter Kirchen – historische, theologische und
kunsthistorische Zugänge“ einführen und dabei hauptsächlich
Informationen zu der Kapelle im katholischen Krankenhaus in Erfurt
darlegen. Dabei werden zunächst allgemeine geschichtliche Aspekte
vermittelt und erläutert und später wird dann genauer auf die
Kapelle eingegangen.
Heute hat das Krankenhaus sein
278-jähriges Bestehen und ist eine Einrichtung der katholischen
Kirche. Der Träger dieser Krankenhauseinrichtung ist die katholische
Hospitalvereinigung Thüringens gGmbH. Es handelt es sich hier um
eine gemeinnützige Trägerschaft.
Das Krankenhaus wurde erstmals am
16.06.1735 urkundlich erwähnt und bestand nie dem eigenen Willen,
sondern diente den Menschen in der Not. Das Ziel war dabei „…ein
sich dem Bürger öffnendes Krankenhaus [zu schaffen], das ohne
Ãœberwindung einer Hemmschwelle betreten werden kann, und ein
ebenfalls alles offen stehender Klinikpalast [ist]“1.
Geschichte
Das
katholische Krankenhaus wurde erstmalig am 16.06.1735 urkundlich
erwähnt. Der Domküster Johannes Konrad Würschmitt sprach einmal
von einem Freund, der den Wunsch hatte, eine Stiftung zu gründen, in
der kranke und hilflose Katholiken Platz finden. Später stellte es
sich heraus, dass es sich bei dem Freund um die Geheimrätin Dorothea
von Spangenberg handelte, die damals Geld stiftete für die Betreuung
von Kranken und hilflosen Menschen mit katholischem Glauben. Der
Zweck des Krankenhauses bestand darin, Gott sowie den heiligen
Johannes von Nepomuk, welcher der böhmische Schutzpatron des
Krankenhauses ist, zu verehren. Die allgemeine Entwicklung des
Hospitals war geprägt durch die Arbeit der Schwestern des heiligen
Vinzens von Paul, welche auch als Begründerinnen der neuzeitlichen
Caritas gelten. Diese Schwestern boten den Menschen Beistand, Hilfe,
Heilung, Zuwendung und kümmerten sich um deren Versorgung. „Für
Erfurt wurde das bürgerliche Hospital entscheidend.“2
Im Mittelalter gab es selten Krankenhäuser, in denen keine Kapelle
vorhanden war. Hierbei wurde die weltliche Verwaltung von der
Bürgerschaft übernommen und die Kirche kümmerte sich unter
Aufsicht des Bischofs um die geistliche Fürsorge. Die Aufgabe eines
Hospitals zu damaliger Zeit bestand dabei darin, nicht nur körperlich
Kranken zu helfen, so wie es heutzutage ist, sondern allen
Notleidenden Hilfe zu gewährleisten.
Im Jahre
1117 wurde in der Stadt Erfurt erstmals ein Hospital erwähnt.
Es war ein „…Hospital mit der Bruderschaft des
heiligen Augustinus…“3.
Der Standort befand sich an der heutigen Engelsburg.
Es lag
nicht an Geldnot, weshalb in dieser Zeit viele Hospitäler schlossen,
sondern die Zahl der Armen stieg drastisch an, jedoch gab es nicht
genügend Platz, die vielen Menschen unterzubringen, was folglich
vermutlich Grund für die Schließung der Krankenhäuser im 13.
Jahrhundert war. Eine der ersten großen Stiftungen war die des
„Martinshospitals“4.
Die Stiftung bot durch den großzügigen Bau weitaus mehr Menschen
Platz und wurde auch als „Bügerhospital“ bezeichnet, weil es ein
öffentliches Krankenhaus war. Der Standort des Krankenhauses war
zudem relativ zentral, den Dokumenten nach befand es sich „…auf
dem Fischmarkt, gegenüber dem Rathaus…“5.
Da sich zahlreiche Armen aus Platzmangel auf dem Rathausvorplatz
aufhielten, kam es zu einer erneuten Verlegung. Diese bedurfte der
Zustimmung des Mainzer Erzbischofs, da dieses Hospital unter anderem
eine Kapelle besaß und eine kirchliche Stiftung darstellte. Nachdem
diese Zustimmung 1385 erteilt worden war, wurde das Krankenhaus in
die Krämpfervorstadt verlegt Dieses Krankenhaus bestand bis 1832 und
wurde danach zu einem Altersheim für wohlhabende Bürger.
Mit Beginn
des 16. Jahrhunderts fand dann allmählich der Niedergang des
Hospitals statt, da wohlhabende Bürger die Möglichkeit hatten,
Plätze in dem Hospital zu erwerben, um bei Krankheit oder im Alter
versorgt zu sein und somit stand kein Platz mehr für Arme und Kranke
zur Verfügung.
Auch die
Katholiken fanden keinen Platz mehr, woraufhin es „…1789 nach
langem Streit zu einem Vertrag mit dem Rat der Stadt [kam], der ihnen
14 Plätze in oder außerhalb des Hospitals zur Versorgung ihrer
Kranken und Armen sicherte.“6
Die Katholiken versuchten sich bis dahin selber zu helfen und
gründeten 1735 ein eigenes Hospital.
Das
katholische Krankenhaus St. Johannes von Nepomuk wurde erstmals am
16. Juni 1735 urkundlich erwähnt. Damals spendete die Geheimrätin
von Spangenberg 333 Taler und 8 Groschen für die Errichtung eines
Hospitals für die Versorgung Armer und kranker Katholiken. Der
damalige Domküster Johann Konrad Würschmitt war der Verwalter des
Krankenhauses. Man hätte vermutet, dass der Dekan Hunold die Leitung
übernimmt, doch hatte er wegen Kompetenzüberschreitung sein
Vertrauen verloren. Interessanterweise jedoch wurde die Verwaltung
nach dem Tod von Würschmitt doch an den Dekan übergeben. 1757 wurde
das Hospital dann an die Regierung übergeben, da notwendige Spenden
ausblieben, doch fand 1763 schon die Rückgabe statt.
„Infolge
des Wiener
Kongresses 1815 musste das mit Napoleon
verbündete Königreich
Sachsen erhebliche Teile seines Territoriums an Preußen
abtreten. Dazu kamen die durch die Säkularisation
bereits 1803 an Preußen gefallenen und zwischenzeitlich
französischen Gebiete um Erfurt.“7
Die königliche Regierung wollte katholische und evangelische
Armenfonds vereinen und dadurch, dass das katholische Krankenhaus
sehr vermögend war, konnte es dies verhindern.
1819 war
das Krankenhaus wieder überfüllt und es gab Schwierigkeiten, die
Menschen unterzubekommen. Das katholische Krankenhaus musste Plätze
des evangelischen Krankenhauses in Anspruch nehmen, was
Aufnahmekosten bis 1845 mit sich brachte. Am 19.Oktober 1844
übernahmen dann drei barmherzige Schwestern die Pflege der Menschen.
Zwischen 1853 bis 1857 fand der Bau des neuen Gebäudes statt, da die
Platzkapazitäten nicht ausreichten. 1868 bis 1869 wurde dann an das
Gebäude die Kapelle angegliedert. Da der Bau bisher ohne Kapelle
war, wurde 1977 eine Kapelle an das Haus I angebaut. Bei dem Haus I
handelt es sich um das Hauptgebäude und man schaffte so Präsenz für
die Kapelle, da jeder, der das Krankenhaus betritt, das Gotteshaus
wahrnimmt.
Man wollte
allen bedürftigen Menschen Hilfe und Beistand bieten, sei es bei
Krankheit, Leid oder auch Tod Angehöriger. Im Mittelpunkt allen
Bemühens stand die Heilung und Genesung kranker Menschen. Außerdem
war das Krankenhaus ein Ort, an dem die Menschen Erkenntnis gewinnen
konnten und dazu bot die Kapelle eine Rückzugsmöglichkeit als Ort
des Glaubends und der Hoffnung. Die Leitung fand durch ein Kuratorium
statt, was aus Bischöfen, Ärzten, Schwestern, katholischen Laien
und einem Erfurter Pfarrer bestand.
Im Mai
2000 fand der erste Spatenstich für den Neubau des Krankenhauses in
der heutigen Haarbergstraße 72 statt und im Oktober wurde der
Grundstein gelegt. Das Richtfest fand genau ein Jahr später, im
Oktober 2001 statt. Im August 2003 konnte dann Bischof Dr. Joachim
Wanke das neue Krankenhaus im Süd-Osten Erfurts einweihen.
Gestaltung der Kapelle
Die
Kapelle des Krankenhauses spielt eine bedeutende Rolle und wird auch
sehr angepriesen. Sie befindet sich daher genau in der Eingangshalle.
2002 wurde europaweit ein Auftrag für die Gestaltung des
Krankenhauses ausgeschrieben, worauf verschiedene Künstler ihre
Ideen einschicken konnten, welche dann ausgewertet wurden und
daraufhin wurden die Aufträge für die Gestaltung des Krankenhauses
und der Kapelle vergeben. Der Bilderschmuck, die Skulpturen und auch
die Gestaltung der Fenster wurden damals von Steuergeldern
finanziert.
Die
Kapelle wird bestimmt durch den skulpturalen Baukörper in Form einer
Arche, was symbolisch für die Treue Gottes steht, die Menschen in
der Not zu retten. Die Kapelle ist umgeben von Wasser, da dieses als
Urquelle des Lebens gilt. Weil die Kapelle zum Teil in das Innere des
Krankenhauses und ein Teil nach außen ragt, wird das Wasser, was die
Kapelle umgibt, im Innenbereich als wellenförmiger Lichtgraben
dargestellt, welcher aus bläulich gefärbtem begehbarem Glas ist. Es
verdeutlicht auf diese Weise, dass es sich um Wasser handelt, welches
den Schiffsrumpf umgibt. Im Außenbereich befindet sich eine
künstlich geschaffene Wasseranlage, die sich wie ein Graben um die
Kapelle zieht.
Betritt
man die Kapelle, muss man zunächst über einen visuell hölzernen
Eingang schreiten, welcher die Brücke symbolisiert, die man
überqueren muss, um das Schiff zu betreten. Daher befindet sich
rechts neben dem Eingang auch der heilige Schutzpatron Johannes von
Nepomuk.
Die
gläserne Eingangstür der Kapelle ist zweiflüglig und hat ein
feststehendes Oberlicht. Die Tür nimmt Bezug auf andere Türen, die
sich im Raum befinden. Sie besitzt keine Farbigkeit und bietet durch
transparente Elemente Sichtschutz. Die Kapellentür lädt zum
Betreten ein und ist eine Art teiltransparente Schleuse, die in den
Innenraum der Kapelle führt.
Im Inneren
der Kapelle öffnet sich diese durch ein Lichtband und bezieht den
sakralen Raum ein. Aus dem alten Gebäude wurde eine Gottesfigur in
die neue Kapelle integriert, welche sich auf der rechten Seite neben
dem Eingang befindet. Auf der linken Seite wird das Krankenöl
ausgestellt, das für die Salbung der Geschwächten verwendet wird.
Auf der linken Seite der Kapelle wird in einem Zyklus von 14 Bildern
der goldene Kreuzweg Christi dargestellt.
Im
vorderen Kapellenteil befindet sich das Tabernakel, in dem sich das
heilige Brot, was symbolisch für den Leib Christi steht. Darüber
brennt das heilige ewige Licht.
Auf der
Empore thront die Orgel, welche von Karl Brode gebaut wurde. Jeden
Sonntag findet der Sonntagsgottesdienst statt, wo diese dann auch zum
Einsatz kommt. Täglich finden auch weitere Gottesdienste statt, wenn
eine Ordensschwester anwesend ist. Alle Gottesdienste werden für die
Patienten auf die Zimmer übertragen und so können sie, auch wenn
sie nicht in der Lage sind, das Zimmer zu verlassen, den Gottesdienst
verfolgen.
Die Möbel
der Kapelle sind sehr schlicht und dezent in einer Holzoptik
gehalten. Außerdem sind sie flexibel verschiebbar und daher auch
rollstuhlgerecht.
Die
Gestaltung der Fenster- und Glasflächen wurden von Günter Grohs
vorgenommen. Im vorderen Teil der Kapelle befindet sich eine
gewaltige Fensterfront, welche sich vom Boden bis zur Decke der
Kapelle zieht. Es wurde hauptsächlich die Technik des Sandstrahls
verwendet, die den Glasflächen eine Milchglasoptik verleiht und
unterschiedliche Transparenzstufen ermöglicht. Die Farbigkeit der
Fenster wurde auch sehr dezent gehalten. Im unteren Bereich der
Fenster zieht sich waagerecht ein grünlich gefärbter Streifen von
links nach rechts. In der Mitte gibt es einen etwas dickeren farbigen
Streifen in einem Blauton, welcher sich wiederum von links nach
rechts über die Glasfront zieht. Der Rest der Glasfläche ist durch
die Sandstrahltechnik milchig gefärbt und wird an einigen Stellen in
Form von Streifen durchbrochen, wo das Glas noch transparent ist.
Diese schmalen transparenten Streifen setzen Akzente, verleihen Tiefe
und lassen nur erahnen, was sich außerhalb der Kapelle befindet. So
fühlt sich jeder, der diesen ehrwürdigen Raum betritt, geschützt,
weil er durch die undurchsichtigen Fenster keine Einsicht ermöglicht,
aber trotzdem durch die Teiltransparenz Bezug zum Außenraum
herstellt.
Durch den
Wassergraben im Außenbereich entstehen Spiegelungen auf den
Fensterflächen im Innenbereich der Kapelle. Diese Spiegelung
erzeugen ein Lichtspiel in Form von Wellenlinien, die in scheinbar
ständiger Bewegung sind.
Die
Gestaltung der Fenster verleiht eine optische Ruhe und da alles sehr
symmetrisch ist, findet für den Betrachter auch keine Überreizung
statt. Die Fensterfront verleiht dem Raum weiches und gleichmäßiges
Licht. Durch die Verschattungen findet keine Blendung der
Kapellengäste statt.
St. Johannes von Nepomuk
Da der Name St. Johannes von Nepomuk
in der Arbeit einige Male auftritt, möchte ich an dieser Stelle
klären, um wen es sich dabei handelt und welche Bedeutung er für
die Kapelle hat.
Johannes von Nepomuk wurde 1350 in
Böhmen geboren und hat jährlich am 16. Mai seinen Festtag Er gilt
als unter anderem als Schutzpatron der Beichtväter, Flößer,
Schiffer, Priester, Müller und ist Brückenheiliger. In den meisten
Darstellungen wird Johannes von Nepomuk oft mit einer Palme oder
einem Kreuz in der Hand abgebildet und als Zeichen der
Verschwiegenheit mit einer Hand vor dem Mund. Es befindet sich einen
Kranz mit sechs Sternen um sein Haupt, „…die als die fünf
Buchstaben des lateinischen Wortes tacui (,ich schwieg´) gedeutet
werden.“8
Außerdem trägt er Stola und Birett und steht meist an Brücken und
daher auch an dem Eingang der Kapelle des katholischen Krankenhauses,
an dem man symbolisch erst eine hölzerne Brücke überqueren muss,
um in das Innere zu gelangen. Es gibt zahlreiche Nachbildungen der
seit 1683 an der Prager Karlsbrücke stehenden Plastik des
Schutzpatrons Johannes von Nepomuk. Diese Statue an der Prager
Karlsbrücke von Johann Brokoff gilt als die älteste Figur. Der Ort
des Brückensturzes kennzeichnet bis heute das erzbischöfliche Kreuz
aus Messing, welches in das Brückengeländer eingelassen wurde. Es
heißt, es werden alle Wünsche erfüllt, wenn man die Hand so auf
das Kreuz legt, dass jeder Finger einen Stern über dem Kreuz
berührt.
Das
Leben des Johannes von Nepomuk
Johannes
von Nepomuk wurde „…um 1350 als Johannes Welflin oder Wolfflin in
Pomuk bei Pilsen…“9
geboren.
Er war ein
gerechter, weiser und wortgewandter Mann. Er war zur Verschwiegenheit
verpflichtet. Das Einhalten des Beichtgeheimnisses dem König
gegenüber kostete ihm später das Leben. Er wollte in seinem Leben
alles vollkommen machen. Mit zwanzig Jahren wurde er zum Kleriker
ernannt, das heißt, er wurde Angehöriger des geistlichen Standes
und war „…öffentlicher Notar der erzbischöflichen
Gerichtskanzlei.“10.
Zehn Jahre später, mit dreißig Jahren, weihte man ihn zum Priester
und er wurde Pfarrer von St. Gallus in Prag. Bereits im Jahre 1367
wurde ihm ein Doktortitel in Padua verliehen. „Er wurde schließlich
Kanonikus am Prager Dom und war auch Generalvikar des Erzbischofs
Johannes von Jenzenstein.“11
St. Johannes von Nepomuk hatte das Vertrauen von König Wenzel IV
geschenkt bekommen und war der Beichtvater der Königin. Wegen des
starken Alkoholkonsum des Königs hatte sich dieser stark in seiner
Persönlichkeit verändert. Seine Frau, die Königin, war oft bei der
Beichte, wodurch der König jedoch seiner Frau die Untreue
unterstellte. Um Gewissheit zu bekommen, forderte der König St.
Johannes von Nepomuk auf, ihm mittzuteilen, was die Königin
beichtet. Da Nepomuk jedoch der Verschwiegenheit verpflichtet war,
gab dieser dem König keine Auskunft, was Wenzel so in Wut brachte,
dass dieser am 20. März 1393 Johannes von Nepomuk gefangen nehmen
und foltern ließ.
Der
Bischof berichtete über Nepomuks Tod an Papst Bonifaz IX: „,Nachdem
man ihm die Seite so schwer verbrannt hatte, daß er auch ohne
gewaltsamen Tod hätte sterben müssen, wurde der ehrwürdige Dr.
Johannes, mein geistlicher Vikar, in aller Öffentlichkeit durch die
Straßen und Gassen von Prag zur Moldau geschleppt und dort, die
Hände auf den Rücken gebunden, die Füße wie ein Rad mit dem
verknüpft und den Mund mit einem Klotz auseinandergespreizt, von der
Prager Brücke herabgestürzt und ertränkt.´“12
Johannes von Nepomuk erlitt also einen grauenhaften und qualvollen
Tod.
Die
Legende
Die
Legende besagt, dass Johannes von Nepomuk, nachdem er ins Wasser
herabgestürzt war, nach kurzer Zeit an die Wasseroberfläche
getragen wurde und sein Kopf von einem Kranz aus fünf leuchtenden
Sternen umgeben war. Es heißt, der Lichtschein der Sterne war bis in
das Schlafgemach der Königin zu sehen. Als diese den König auf das
ungewöhnliche Licht ansprach, floh dieser wegen Gewissenbisse aus
der Stadt. Nepomuk trieb langsam und behutsam an der
Wasseroberfläche. Johannes von Nepomuk wurde dann im Veitsdom in
einem Marmorsarkophag beigesetzt. Als dieser 1719 geöffnet wurde,
war der Leichnam verwehst, nur die Zunge blieb unversehrt. Aus
diesem Grund wurde Johannes von Nepomuk zehn Jahre später
heiliggesprochen.
Schluss und Fazit
Die
Kapelle ist sehr bedeutsam für das Krankenhaus, weil sie den
Menschen die Möglichkeit gibt, auch bei Krankheit einen Rückzugsort
zum Beten, für Gottesdienste und für die Andacht zu haben.
Zusammenfassend
lässt sich sagen, dass die Kapelle insgesamt sehr schlicht wirkt,
jedoch durch ihren skulpturalen Baukörper in Form der Arche sehr
viel Ausdruck verliehen bekommt. Es sind Details, die die Kapelle zu
etwas Besonderem machen, seien es die Lichtspiele am Fenster oder
auch die farbigen Akzente, die an den Fenstern gesetzt wurden. Die
Kapelle ist, trotz der vorwiegend geradlinigen Formen, ein Ort, an
den man sich geborgen fühlt. Unterstütz wird dies noch einmal durch
das Tageslicht, welches durch die Milchglasfenster den Innenraum der
Kapelle erhellt und warmes Licht ausstrahlt.
Literaturverzeichnis
Die Statuen auf der
Karlsbrücke.
[Online] [Zitat vom: 27. 06 2013.]
Franz Attems, Johannes
Koren. 1992. Schutzheilige Österreichs. Innsbruck :
Pinguin-Verlag, 1992.
2013. Johannes
Nepomuk. [Online] 30. Juli 2013. [Zitat vom: 1. August
2013.]
Katholisches Krankehaus
St. Nepomuk. [Online] [Zitat
vom: 27. 6 2013.]
Nepomuk“,
Katholisches Krankenhaus „St. Johannes. 05.06.2002.
„Preisgericht – Kunst und Bauen“. Erfurt : s.n.,
05.06.2002.
Priesterwerk,
Sudetendeutsches. 1998. Der heilige Bischof J.N. Neumann.
Königsstein im Taunus : Pallmottinerdruck , 1998.
2013.
Regierungsbezirk Erfurt. [Online] 24. Juni 2013. [Zitat vom: 1.
August 2013.]
Scheitler, Pfarrer
Josef. 1985. Das katholische Krankenhaus "St. Johannes
von Nepomuk" in Erfurt. Erfurt : VOB Eichsfelddruck
Heiligenstadt V8/2, 1985.
Selbstständigkeitserklärung
Ich erkläre hiermit, dass ich die
vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Bezug anderer als der
angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus fremden Quellen
wörtlich oder sinngemäß übernommenen Gedanken sind als solche
kenntlich gemacht und im Literaturverzeichnis aufgeführt.
Ich erkläre ferner, dass ich die
vorliegende Arbeit an keiner anderen Stelle als Prüfungsarbeit
eingereicht habe oder einreichen werde.