Erdbeben, Vulkanismus, Tsunami
Naturrisiken:
o exogen (Ursachen auf der Erdoberfläche): Stürme/Hitzewellen/Pandemien/Heuschrekenplagen
o endogen (Ursachen liegen im Erdinneren): Erdbeben/Vulkanausbrüche/Tsunamis
Platten
Pazifische/Nazca/Noramerikanische/
Südamerikanische/Afrikanische/Eurasische/
Indische/Pazifische/Antarktische
Endogene Ursachen
o Durch die Plattentektionik bewegen sich die Lithospärenplatten
o Schalenbau der Erde: Erdkrusteà Erdmantelà äußerer flüssiger Erdkernà innerer fester Kern
o Lithospähre = Kruste und oberer, fester Mantel à darunter Asthenosphäre
o Die die Gesteine der Asthenosphäre verhalten sich plastisch à die etwas leichtere Lithosphärenplatten „schwimmen“ auf ihr à tauchen je nach Dichte/Größe/Form unterschiedlich tief in sie ein (isostatisches Gleichgewicht) und können auch verschoben werden
o Mit zunehmender Tiefe steigen die Temperaturen Antriebskräfte sind die Konvektionsströmungen und resultieren aus der Wärmeverteilung im Erdkörper à an der Kern-Mantelgrenze wird die Mantelmaterie besonders stark erhitzt und steig nach oben/zum Ausgleich kalte/schwere Materie nach unten à diese pilzförmigen Gebilde nennt man Diapir/Plumeà die Lithosphärenplatten können so wie durch Transportbänder mitgenommen werden und so dessen Lage verändern
o Plattenrandkräfte können direkt an den Rändern der Platten entstehen à wenn alte ozeanische Platten in Subduktionszonen abtauchen, zieht der Plattenrand den Rest der Platte hinter sich her („Slab Pull“)
o Aufsteigen der Manteldiapire à partielles Aufschmelzen des Gesteins à Entstehen von basaltischen Magma à trägt zur plastischen Struktur der Asthenosphäre bei/kann sich in Magmakammern ansammeln und zu Vulkanausbrüchen führen/ kann zu einer neuen ozeanischen Kruste am mittelozeanischen Rücken führen (divergierende Plattengrenze)
Arten von Plattengrenzen
o Divergierenden (konstruktive) Plattengrenzen: Lithosphärenplatten bewegen sich voneinander weg à es wird neues Lithosphärenmaterial gebildet/ es bilden sich aber auch oft Riftzonen (Risse in der Erdoberfläche)
o Konservative Plattengrenzen (Transformstörungen): Die Platten gleiten aneinander vorbei (z.B. San-Andreas-Störung)
Antriebskräfte:
o In der Subduktionszone durch Absinken der Platten Hinterherziehen des Restes der Platte  à slab-pull
o Durch Wegbewegen beider Platten à ridge-push
o Bei der Subduktion wird die nicht subduzierte Platte in Richtung Subduktionszone gezogen (Rinnensog) Ã trench suction
Folgen:
o Vulkangebiete vor allem bei den konvergenten Plattengrenzen (Subduktionszonen), bei divergenten eher weniger
o Haupterdbebengebiete: durch ruckartige Bewegung verhakter Platten/leichte Erdbeben durch Magmaaufstieg unterhalb von Vulkanen und Höhleneinstürze
o Tsunami: bei Subduktionszonen, aber auch durch Massenbewegungen wie große Erdrutsche
Hohes Gefährdungspotenzial
o Naturkatastrophe: Verluste an Leib&Leben/direkte materielle Verluste/indirekt Materielle verluste ( Geschäftsunterbrechungen)/
o Große Naturkatastrophen: wenn die Selbsthilfefähigkeit der betroffenen Regionen deutlich überschritten wird und überregionale Hilfe erforderlich ist (meist bei vielen Todesopfern/Obdachlosen/Gesamtschäden
o Die Zahl der Naturkatastrophen nahm immer mehr zu à Ursachen: globale Bevölkerungszunahme, Besiedlung/Industrialisierung von gefährdeten Regionen, Konzentration von Menschen und Sachwerten in Megastädten
o Weltweit gelten rund 550 Vulkane als aktiv (10% brechen jährlich aus)
à plötzlichste Naturereignisse
à Folgen: Lava- und Schlammströme/Glutwolken/Ascheeruption --> Beeinträchtigung des See- und Luftverkehrs/Klimaänderungen --> Ernteausfälle
o Vulkane mit dem höchsten Schadenspotential liegen an den Subduktionszonen, vor allem im „Ring of fire“ (Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umringt) à aufgrund der reich an Kieselsäure schmelzenden Gesteine dort kommt es zu explosionsartigen Ausbrüchen
o In der Nähe von Vulkanen leben weltweit ca. 500 Menschen
Erdbeben:
o Sind die am häufigsten auftretenden endogenen Naturrisiken, jedoch oft sehr schwach
o Japan ist das am häufigsten von Erdbeben betroffene Land
o Schwere Erdbeben sind überwiegend in Subduktionszonen/Transformstörungen/Kollisionszonen zwischen kontinentalen Platten beschränkt
Tsunami:
o Die meisten Tsunamis ereignen sich in Ost-Südostasien/Hawaii/Russland
o Können grundsätzlich an allen Meeresküsten auftreten
o Am stärksten gefährdet sind Meere, in denen es zu Seebeben/heftigen Vulkanausbrüchen kommt (Pazifischer- und Indischer Ozean/Europäisches Mittelmeer)
Risikovorhersage
Wahrscheinlichkeitsberechnungen können nur einen ungefähren zeitlichen Rahmen vorgeben, sind aber zur Bestimmung des exakten Zeitpunkt eines Extremereignisses ungeeignet
à für mögliche Vorhersagen werden die Vulkane gründlich überwacht
à Indikatoren: Knistern&Brechen von Gestein/GPS-Sensoren (Messen Veränderungen an der Erdoberfläche)/chemische Analysen der Gasemission weisen auf den Grad der Aktivität des Vulkans hin/Infrarotkameras spüren Hitzewellen auf
à viele Länder fehlen solche Messgeräte/notwendige Informationen über historische Ausbrüche (Rekonstruktion nur durch Ablagerungen vorausgegangener Eruptionen)
Bei Erdbeben ist die Messung sehr schwierig :
à Gründe: Lage des Epizentrums ist nicht vorher bekannt (senkrecht vom Erdbebenherd, dem Hypozentrum, auf die Erdoberfläche projizierte Startpunkt eines Erdbebens); dafür geben die weltweit aufgezeichneten Erdbebenwellen Rückschlüsse auf das Hypozentrum (im Erdinneren gelegener Bebenherd) und Stärke
à oft können so nach aufgezeichneten Beben des Hypozentrums Frühwarnungen schneller als das Beben selbst an die betroffenen Regionen gesendet werden (auch bei Tsunamis möglich) à kurze Zeit für Versorgungsmaßnahmen
o Risikoanalyse: Darstellen von möglichst exakten Aussagen zu: Art und Stärke der Bedrohung/Eintrittswahrscheinlichkeit/Zeitpunkt des Eintritts/räumliche Verbreitung/ Ablauf und mögliche Schäden
o Vorbeugung: Einbeziehen der Ergebnisse der Risikoanalyse/Auslegung von Gebäuden und Infrastruktur gegen seismischen Belastungen/Instalation von Frühwarnsystemen à hoher finanzieller Aufwand à ärmere Länder sind deswegen kaum dazu in der Lage/Ausweisen von Gefahrenzonen bzw.
Nutzungsverbote (wird aber aufgrund der häufig geringen Eintrittswahrscheinlichkeit oft nicht durchgesetzt)
o Bewältigung: dazu gehören zunächst die Rettungsmaßnahmen/humanitäre Hilfe à danach der Wiederaufbau
à Hoch entwickelte Regionen erfahren bei solchen Naturkatastrophen geringeren Schaden als Entwicklungsländer, aufgrund der besseren Vorbereitung