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Referat
Deutsch

BG/BRG Lichtenfelsgasse Graz

2006, Geretschläger

Gerhard S. ©

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ID# 8195







SPRACHE:

Inhaltsverzeichnis

Die Entstehung und Vielfalt der Sprachen:. 1

Die indogermanische Sprachfamilie:. 2

Wieso verändern sich Sprachen:. 3

Die erste Lautverschiebung:. 3

Wie sich das Deutsche entwickelt hat:. 4

Mittelhochdeutsch zum Neuhochdeutsch:. 5

Plansprachen:. 6

 

Die Entstehung und Vielfalt der Sprachen:

Die Bibel geht davon aus, dass alle Sprachen auf eine gemeinsame Ursprache zurückgehen (Monogenese). Die Sprachwissenschaft glaubt jedoch, dass sich die Sprache an verschiedenen Stellen der Welt unabhängig voneinander entwickelt hat (Polygenese).

 

Sprachunterschiede: Wortschatz, Grammatik, Lautsystem

  • Millionensprachen: Chinesisch, Russisch, Deutsch
  • Kleiner Sprachen: Baskisch, Kymrisch
  • Zwergsprachen: Ainu, Liwisch, Sengseng
  •  

    Stand 2002: 6417 Sprachen weltweit, davon 44 Millionensprachen in Europa

     

    Mehr als dreiviertel der Weltbevölkerung sprechen eine von 12 großen Sprachen mit mehr als 100 Mio. Sprechern. z.B.: Chinesisch, Englisch, Hindi, Spanisch. Die Sprecher der Millionensprachen nehmen zu, Klein- und Zwergsprachen sind stark bedroht.

     

    Schätzungen: 50% der gesprochenen Sprachen könnten innerhalb dieses Jahrhunderts aussterben. Grund hierfür: Kinder lernen die Sprachen in der Schule nicht mehr.

     

    Im deutschsprachigen Raum gibt es zwei Einrichtungen die sich mit dem Sprachsterben beschäftigen:

  • Gesellschaft für bedrohte Sprachen
  • Schweizer Gesellschaft für bedrohte Sprachen
  •  

    Manche Wissenschaftler vermuten, dass die „Ursprache“ aus sehr komplizierten Schmalz- und Klicklauten bestand. Die Sprache der in der Savanne lebenden afrikanischen Völkern Hadzabe und Ju/ hoansi bestehen heute noch aus 40% Schnalzen und Klicken.

     

    Die indogermanische Sprachfamilie:

     

    Die ersten wissenschaftlichen Versuche Sprache zu vergleichen, gab es am Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Brüder Grimm (Märchensammler) gehörten zu den Pionieren, die erkannten, dass die Ähnlichkeiten der Sprachen auf einen gemeinsamen Ursprung beruhen.

     

    Alle europäischen Sprachen, außer Baskisch, Ungarisch, Finnisch, Samisch und Estnisch, weisen Übereinstimmungen auf und werden daher als Sprachfamilie bezeichnet. = Indoeuropäisch geht auf einen gemeinsame Ursprache zurück, das Ur- oder Protoindogermanische.

     

    Das älteste erhaltene Buchzeugnis für eine germanische Sprache ist die Wulfila Bibel. (= Bibelübertragung ins Gotische)

     

    Gemeinsame Lautgesetze:

    Die Brüder Grimm erkannten, dass die Wörter, die im Sanskrit, Lateinischen oder Griechischen mit p beginnenden Wörter in den germanischen Sprachen mit f beginnen.     Pes= Fuß         Piscis= Fisch

     

    Gemeinsamer Wortschatz:

    Wörter aus verschiedenen Sprachen sind aus dem gleichen Grundwort entstanden.

    piter (Sanskrit) = pater (Latein) = fadar (gotisch) = athir (altirisch) = hatir (altarmenisch)        Urwort = *pater

    *= rekonstruiertes Wort, nicht schriftlich belegt. (=Asteriskus)

     

    Urindogermanisch wurde vor dem Jahr 3500 vor Christus gesprochen und hat sich durch Wanderungsbewegungen aufgespaltet.

     

    Indogermanische Sprachen sind: Hethitisch, Indoiranisch, Tocharisch, Armenisch, Griechisch, Albanisch, Italisch, die romanischen Sprachen: Italienisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Rumänisch, Katalanisch, Rätoromanisch; Keltisch: Irisch, Gälisch, Kymrisch; Germanisch:

    Ostgermanisch= Gotisch,

    Nordgermanisch= Norwegisch, Dänisch, Schwedisch,

    Westgermanisch= Englisch, Deutsch, Friesisch, Niederländisch

    Baltisch: Litauisch, Lettisch; Slawisch: Polnisch, Russisch, Slowenisch

     

  • Germanisch: Deutsch, Jiddisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Dänisch
  • Slawisch: Russisch, Polnisch, Tschechisch, Bulgarisch, Slowenisch
  • Keltisch: Walisisch, Irisch- Gälisch, Schottisch- Gälisch, Kornisch
  • Italisch: Latein, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Katalanisch
  •  

     

    Wieso verändern sich Sprachen:

     

    Hauptgrund: sprachliche Kommunikation verbessern

    1.)  Kontakt mit den Sprechern der Nachbarn, Einflüsse und Ãœbernahme von Artikulationsgewohnheiten und Grammatik.

    2.)  Verdrängen der Nachbarssprache durch z.B. Eroberungen

    3.)  Anpassungen an neue klimatische Gegebenheiten, Verbreitung neuer, Aufgabe alter wirtschaftlicher Techniken, dadurch Veränderung des Wortschatzes.

     

    Trends führen zur innersprachlichen Veränderung. (Sprachökonomie):

    Ausspracheerleichterungen wie Konsonanten am Ende der Wörter und Silben fallen weg oder werden nur abgeschwächt artikuliert.

    Ausnahmen in der Grammatik werden oft ausgeglichen= Analogie

     

    Die erste Lautverschiebung:

     

    Im Indogermanischen gab es einen freien Wortakzent (jeder Vokal kann die Hauptbetonung tragen), dies wurde für die Initialbetonung aufgegeben.

    1. Silbe wird betont ( Abschwächung der betonten Silbe ). Kasus- und Verbsystem wurden vereinfacht.

     

    Eigenheit der Germanischen Sprache gegenüber allen indogermanischen Sprachen.

     

    Von Jacob Grimm 1822 formuliert.= germanische Lautverschiebung oder Grimm´s Law.

     

    Fand zirka von 1200- 1000 v. Chr. Bis 500- 300 n. Chr. statt.

     

    Verschlusslaute: germanische Laute:

    bh                    →b →p              →f

    dh                    →d →t               →θ = Laut wie im Englischen (the, thank)

    gh                    →g →k              →x = stimmloser Reibelaut (Bach, ach)

     

    Reibelaut = Frikative

    b, d, g= stimmhaft

    p, t, k= stimmlos

     

     

    synthetische Sprache: Latein: Bedeutungen haben verschiedene Wörter

    analytische Sprache: Deutsch, Englisch: Bedeutungen haben ein Wort

     

    Wie sich das Deutsche entwickelt hat:

     

    Das erste Mal in deutscher Sprache wird der Begriff „deutsch“ von dem Mönch Notker in St. Gallen verwendet ( um 1000 ) Er übersetzte Werke vom Lateinischen ins Deutsche: in diutiscun. Zwei Jahrhunderte später tauchte der Begriff als diutsch/ tiutsch/tiusch auf.

     

    Etymologie: frühes deutsches Wort: theota, weiterentwickelt zu diet und Volk bedeutet.

    Deutsch= Zum eigenen Volk gehörend

     

    Vom Germanischen zum Deutschen gab es nicht nur zwei Lautverschiebungen, sondern auch die westgermanische Konsonantensemination= Konsonantenverdoppelung

     

    * gotisch: bidĵa → altsächsisch: biddian→ neuhochdeutsch: bitten

     

     

    Zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung:

     

    Wichtigste Entwicklung des Germanischen zum Deutschen. Fand im 6. jahrhundert n. Chr. statt. Unterscheidet das Hochdeutsche vom Niederdeutschen und allen übrigen germanischen Sprachen.

     

    1.) Die stimmlosen Verschlusslaute p, t, k werden im Inneren eines Wortes zwischen Vokalen oder am Ende eines Wortes nach Vokal zu ff, ss, ch. Der Doppelkonsonant wird nach langen Vokalen und im Auslaut meist vereinfacht.

     

                  Altsächsich:       Althochdeutsch         Neuhochdeutsch      Niederdeutsch

    p> ff/f      opan                    offan                     offen                        open

    t> ss          water                   wazzar                  Wasser                    water

    k> ch         bok                   buoh                       Buch                        book

     

     

    2.) p,t,k werden am Wortanfang und nach Konsonanten zu pf und z (=ts). Nur im Südbairischen und Südalemannischen wird k zu kch.

     

              Altsächsisch.    Althochdeutsch    Neuhochdeutsch    Niederdeutsch

    p>pf    appel       apful                      Apfel                      appel

    t>ts      settian               setzan                   setzen                     setten

     

     

    3.) Die stimmhaften Verschlusslaute b, d, g werden im Hochdeutschen weniger verändert, im Wesentlichen nur das d, welches zu t wird.

    Altsächsisch: dag → althochdeutsch: tac

     

     

     

     

    Vom Althochdeutschen zum Mittelhochdeutschen:

     

    Althochdeutsch= Schreibsprache vom 8. Jahrhundert bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts.

     

    Unterschiede zwischen Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch:

     

    Verschwinden unbetonter Mitsilben und Abschwächung der Vokale am Wortende zu e.

    Abschwächen der Vorsilbenvokale

    Hinzufügen des Personalpronomens zum Verb

    Hinzufügen eines Artikels zum Substantiv

    Wandel der Schreibung und Aussprache von sk zu sch

     

    Mittelhochdeutsch zum Neuhochdeutsch:

     

    1.) Die Diphthongierung:

     

                            Mittelhochdeutsch               Neuhochdeutsch

    langes i              win, swin                          Wein, Schwein

    langes u             hus, mus                          Haus, Maus

    langes ü             niuwe, triuwe                    neu, Treue

     

    min niuwes hus= Mein neues Haus

    Beginn der Diphthongierung im 12. Jahrhundert in Südtirol und Kärnten und erreichte von dort den ganzen Süden.

    Ausnahme: Alemannische ( Vorarlberg noch immer min Hus)

     

    2.) Monophthongierung:

     

                            Mittelhochdeutsch               Neuhochdeutsch

    Zwielaut ie         liep, brief                          lieb, Brief

    Zwielaut uo        guot, muot                gut, Mut

    Zwielaut üe        güete, müede                    Güte, mühe

     

    iebe guote brüeder

     

     

    3.) kurze offene Silben werden gedehnt:

     

    mittelhochdeutsch: wagen

    neuhochdeutsch: Wagen

     

    nemen→ nehmen

    gabel→ Gabel

     

    Frühneuhochdeutsch:

    Von 1350 bis ins 17. Jahrhundert. Ãœbergang von Althochdeutsch zu Neuhochdeutsch

     

    Im althochdeutschen wurden Großbuchstaben nur am Anfang von Texten, Absätzen oder Strophen gesetzt. Im 13. Jahrhundert tauchen Großbuchstaben (Majuskeln) im Satzinneren auf, jedoch nur bei religiösen Wörtern ( Gott, Jesus ), oder hohen Ämtern und deren Trägern (Kaiser, König). Im 16. und 17. Jahrhundert dehnte sich die Großschreibung aus.

    Ende des 17. Jahrhunderts: Eigennamen und Nomen die den Namen Hauptwörter tragen werden großgeschrieben.

    Im Mittelalter bis ins 16. jahrhundert wurden nur wenige Satzzeichen gesetzt. Ab dem 17. Jahrhundert werden grammatische Gesichtspunkte respektiert, die aber erst im 20. jahrhundert zum Tragen kommen.

    Etymologie: Befasst sich mit der Herkunft der Wörter

     

    Linguistik: Sprachwissenschaft

     

    Noam Chomsky: Versuchte eine Ursprache bzw. Urgrammatik zu finden.

     

    Wortschatz: lexikale Änderung  z.B. neue Wörter

     

    Änderung der Flexion (Silben)

    Morphologie: Vereinfachung

    Zunga→ Zunge= Abschwächung

     

    Aussprache: Phonologie

     

    Satzbau: syntaktische Ebene

    Bedeutung: semantische Ebene; beschäftigt sich mit dem Wortinhalt

    Weib wurde zur schlechten Bedeutung → Frau

     

    Plansprachen:

     

    Als Plansprache bezeichnet man eine menschliche Sprache deren Entwicklung von einem bewussten und planmäßig ausgearbeiteten Sprachprojekt ihren Ausgang genommen hat. Plansprachen sind meist für die Erleichterung der internationalen Kommunikation bestimmt

     

    Esperanto:

    Esperanto ist die am weitesten verbreitete internationale Plansprache. Man wollte eine leicht erlernbare, neutrale Sprache für die internationale Kommunikation entwickeln, die aber die existierenden Sprachen nicht ersetzen sollte. Sprecherzahl von 100000 bis 3000000

     

    Interlingua: Sprecherzahl: 1500

    Interlingua ist eine Plansprache, die 1951 von Alexander Gode geschaffen wurde. Sie sieht sich als vereinfachte Version des Latein. Grammatik und Wortschatz entstammen folgenden Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch.


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