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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Albert Einstein Gymnasium Bonn

Note, Lehrer, Jahr

1996, Prof. Boss

Autor / Copyright
Günther A. ©
Metadaten
Preis 3.10
Format: pdf
Größe: 0.11 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 8686







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Charles Akey                                                                                                                                                                                                                             Dienstag, 13. September 2011

Klasse 11

Deutsch

 

Emila  Galotti

Analyse: 2.10

 

Gotthold Ephraim Lessings bürgerliche Tragödie „Emilia Galotti“ “ erschien 1772 am Anfang  der Aufklärung, handelt von den vergeblichen Versuchen des gewissenslosen  Prinzen die unschuldige Bürgerliche Emilia Galotti für sich zu gewinnen. Zentral über dies steht, der offene Konflikt zwischen dem willkürlich regierenden Adel und dem hart arbeitenden Bürgertum zur Zeit des Absolutismus.

 

Der willkürlich und nicht gewissenhaft herrschende Prinz Hettore begehrt die aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Emilia Galotti. Sie soll allerdings  noch am selben Tag mit dem Grafen Appiani verheiratet werden. Natürlich möchte der Prinz die Hochzeit mit allen seinen Mitteln verhindern. Marinelli sein Marchese  soll diese Aufgabe erledigen.  Im folgenden Dialog scheitert  Marinelli daran Appiani für einen vermeintlich dringenden Auftrag zu überzeugen.

 

 

Im vorigen Auftritt kommt Marinelli bei den Galottis an um den Graf Appaini vorzutreffen. Die Szene 10 ist ausschlaggeben für die Ermordung des Grafen Appianis, denn Marinelli muss nicht nur das Duell des Grafen aufgeben sondern auch die vorgetäuschte Bitte im Auftrag des Prinzen. Diese herbe Niederlage für Marinelli führt schließlich zur blutigen Ermordung des Prinzen.   

 

 

In dieser Szene kritisiert Lessing den Adel der seine Macht missbraucht in dem er durch Lügen, falsche Höflichkeit wie vorgetäuschte Freundschaft seine Interessen über die der bürgerlichen Welt stellt. Die tugendhaften Bürger  richten sich mühsam gegen den Adel. Das möchte der Adel schnellst möglich verhindern, denn das hätte zur Folge, dass der Absolutismus und somit die Macht des Adels untergehen würde. Stellvertretend sind hier Marinelli für die höfische und der Graf für die bürgerliche Welt aufgeführt.

 

In der Szene wird deutlich, dass das Verhalten von Marinelli sich nach der Abweisung des Grafen erheblich ändert. Er bleibt im ganzen Gespräch Superior da er Wissen über die Hochzeit und noch über alternative Ideen zur Verschiebung der Hochzeit besitzt, von denen der Graf nichts ahnt. Der Dialog verläuft symmetrisch, weil beide  ca. dieselben Gesprächsanteile haben.

  Vor der Abweisung versucht Marinelli das Vertrauen des Grafen durch übertriebene Höflichkeit und falsche Freundschaft wie im Beispiel „ Und wenn der Graf Appiani nicht (…) einen seiner ergebensten Freunde in mir verkennen will“ (S.37 Z.4f.)  zu gewinnen. Dies weist auf Unsicherheit, das auf eine vorbelastete Beziehung beruhen könnte. Appiani befiehlt darauf „Ohne weitere Vorrede, wenn ich bitten darf“ (S.37 Z.6). Damit wird klar, dass Appiani keinen Wert auf die höfische Sprache legt, da er sie selber nicht verwendet. Daraus kann man schließen, dass Appiani sich eher zum Bürgertum zählt als zum Adel.

Als Marinelli den Grund seines Kommens nennt, reagiert Appiani verwundert (S.37 Z.12). Aber als Marinelli ihn nochmals Freund nennt(S.37 Z.21f.)  stellt er strikt klar, dass sie nie Freunde werden (S.37 Z.24). Nach längeren Einreden auf den Grafen erklärt dieser seine Situation und damit sein Ablehnen.  Appiani wirkt enttäuscht das er „…die Ehre, welche (ihm) der Prinz zugedacht, verbitten muss“  (S. 38 Z. 3-4).  Aus diesen Satz wird noch deutlicher,  dass Appiani nur  Marinelli nicht ausstehen kann. Denn er wäre bereit gewesen den Prinzen einen Gefallen zu tun wenn er Zeit gehabt hätte.  

Marinelli versucht immer noch den Grafen zu überzeugen und redet einfach weiter. Den Grafen reicht es nun, er möchte das Gespräch beenden und fordert Marinelli auf seine Arbeit als Nachrichtenüberbringer zu tätigen (S. 38. Z. 33ff.).  Darüber hinaus erläutert er, dass er kein „Sklave" (S.38 Z. 30) wie Marinelli sondern ein („Freiwilliger“ S. 38 Z. 29) im Hof des Prinzen ist. Diese Provokation, dass der Graf über  ihn und den Prinzen steht kann Marinelli nicht ertragen. Er spottet über Emila Galotti (S. 39 Z.6); (S.39 Z.15).  Der Graf erkennt die indirekte Belustigung von Marinelli. Der Graf will die Ehre seiner Emila wieder grade rücken und beschimpft Marinelli als „...ganzer Affe“  (S.39 Z. 17)  in der Hoffnung Marinelli endlich los zu werden, denn er möchte seine  Zeit heute für sein („… ganzes Glück“ S.38 Z. 36) nutzen. Der stolze Marinelli ist nun sichtlich provoziert. Er lässt die falsche Höflichkeit nun weg und zeigt sein wahres Gesicht. Er flucht „Himmel und Hölle! (S.39 Z.20); und  „Tod und Verdammnis“ (S.39 Z. 23) nach einer weiteren Verspottung des Grafen.  Die Emotionen kochen nun auf beiden Seiten, was nicht passiert wäre wenn der sture  Marinelli locker gelassen hätte.  Marinelli („…forder(t) Genugtuung“ S.39 Z. 24). Appiani greift schnell und unüberlegt nach seiner Hand, denn Marinelli den es zu besiegen gilt, scheint kein Problem für ihn darzustellen.  Marinelli jedoch reißt sich überraschend von ihm los. Marinelli beendet den Dialog mit den Worten „ Nur Geduld, Graf, nur Geduld!“ (S.39 Z.35) was seltsam ist.

 

 Nach der langen und heftigen Diskussion müsste Marinelle klar geworden sein, dass nur eine Niederlage des Grafen, die Hochzeit hätte verhindern können. Das deutet daraufhin,  dass Marinellis böse Absichten im Verlauf des Dialogs stärker worden. Ich vermute das sein verletzter Stolz dafür verantwortlich ist.


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