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Interpretation
776 Wörter / ~2½ Seiten
Autor Günther A. im Sep. 2011 |
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Dokumenttyp | |
Interpretation Deutsch | |
Universität, Schule | | | |
Note, Lehrer, Jahr | | 1996, Prof. Boss | |
Autor / Copyright |
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Günther A. ©
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Metadaten |
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Preis 3.10 € Format: pdf Größe: 0.11 Mb Ohne Kopierschutz | |
Bewertung | | | | | | | |
ID# 8686
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Charles Akey Dienstag, 13.
September 2011
Klasse 11
Deutsch
Emila
Galotti
Analyse:
2.10
Gotthold Ephraim Lessings bürgerliche
Tragödie „Emilia Galotti“ “ erschien 1772 am Anfang der Aufklärung, handelt
von den vergeblichen Versuchen des gewissenslosen Prinzen die unschuldige
Bürgerliche Emilia Galotti für sich zu gewinnen. Zentral über dies steht, der
offene Konflikt zwischen dem willkürlich regierenden Adel und dem hart
arbeitenden Bürgertum zur Zeit des Absolutismus.
Der willkürlich und nicht gewissenhaft
herrschende Prinz Hettore begehrt die aus bürgerlichen Verhältnissen stammende
Emilia Galotti. Sie soll allerdings noch am selben Tag mit dem Grafen Appiani verheiratet
werden. Natürlich möchte der Prinz die Hochzeit mit allen seinen Mitteln
verhindern. Marinelli sein Marchese soll diese Aufgabe erledigen. Im
folgenden Dialog scheitert Marinelli daran Appiani für einen vermeintlich
dringenden Auftrag zu überzeugen.
Im vorigen Auftritt kommt Marinelli bei
den Galottis an um den Graf Appaini vorzutreffen. Die Szene 10 ist
ausschlaggeben für die Ermordung des Grafen Appianis, denn Marinelli muss nicht
nur das Duell des Grafen aufgeben sondern auch die vorgetäuschte Bitte im
Auftrag des Prinzen. Diese herbe Niederlage für Marinelli führt schließlich zur
blutigen Ermordung des Prinzen.
In dieser Szene kritisiert Lessing den
Adel der seine Macht missbraucht in dem er durch Lügen, falsche Höflichkeit wie
vorgetäuschte Freundschaft seine Interessen über die der bürgerlichen Welt
stellt. Die tugendhaften Bürger richten sich mühsam gegen den Adel. Das möchte
der Adel schnellst möglich verhindern, denn das hätte zur Folge, dass der
Absolutismus und somit die Macht des Adels untergehen würde. Stellvertretend
sind hier Marinelli für die höfische und der Graf für die bürgerliche Welt
aufgeführt.
In der Szene wird deutlich, dass das
Verhalten von Marinelli sich nach der Abweisung des Grafen erheblich ändert. Er
bleibt im ganzen Gespräch Superior da er Wissen über die Hochzeit und noch über
alternative Ideen zur Verschiebung der Hochzeit besitzt, von denen der Graf
nichts ahnt. Der Dialog verläuft symmetrisch, weil beide ca. dieselben
Gesprächsanteile haben.
Vor der Abweisung versucht Marinelli das
Vertrauen des Grafen durch übertriebene Höflichkeit und falsche Freundschaft
wie im Beispiel „ Und wenn der Graf Appiani nicht (…) einen seiner ergebensten
Freunde in mir verkennen will“ (S.37 Z.4f.) zu gewinnen. Dies weist auf
Unsicherheit, das auf eine vorbelastete Beziehung beruhen könnte. Appiani
befiehlt darauf „Ohne weitere Vorrede, wenn ich bitten darf“ (S.37 Z.6). Damit wird
klar, dass Appiani keinen Wert auf die höfische Sprache legt, da er sie selber
nicht verwendet. Daraus kann man schließen, dass Appiani sich eher zum
Bürgertum zählt als zum Adel.
Als Marinelli den Grund seines Kommens
nennt, reagiert Appiani verwundert (S.37 Z.12). Aber als Marinelli ihn nochmals
Freund nennt(S.37 Z.21f.) stellt er strikt klar, dass sie nie Freunde werden
(S.37 Z.24). Nach längeren Einreden auf den Grafen erklärt dieser seine
Situation und damit sein Ablehnen. Appiani wirkt enttäuscht das er „…die Ehre,
welche (ihm) der Prinz zugedacht, verbitten muss“ (S. 38 Z. 3-4). Aus diesen
Satz wird noch deutlicher, dass Appiani nur Marinelli nicht ausstehen kann.
Denn er wäre bereit gewesen den Prinzen einen Gefallen zu tun wenn er Zeit
gehabt hätte.
Marinelli versucht immer noch den Grafen
zu überzeugen und redet einfach weiter. Den Grafen reicht es nun, er möchte das
Gespräch beenden und fordert Marinelli auf seine Arbeit als Nachrichtenüberbringer
zu tätigen (S. 38. Z. 33ff.). Darüber hinaus erläutert er, dass er kein
„Sklave" (S.38 Z. 30) wie Marinelli sondern ein („Freiwilliger“ S. 38 Z.
29) im Hof des Prinzen ist. Diese Provokation, dass der Graf über ihn und den
Prinzen steht kann Marinelli nicht ertragen. Er spottet über Emila Galotti (S.
39 Z.6); (S.39 Z.15). Der Graf erkennt die indirekte Belustigung von
Marinelli. Der Graf will die Ehre seiner Emila wieder grade rücken und
beschimpft Marinelli als „...ganzer Affe“ (S.39 Z. 17) in der Hoffnung
Marinelli endlich los zu werden, denn er möchte seine Zeit heute für sein („…
ganzes Glück“ S.38 Z. 36) nutzen. Der stolze Marinelli ist nun sichtlich
provoziert. Er lässt die falsche Höflichkeit nun weg und zeigt sein wahres
Gesicht. Er flucht „Himmel und Hölle! (S.39 Z.20); und „Tod und Verdammnis“ (S.39
Z. 23) nach einer weiteren Verspottung des Grafen. Die Emotionen kochen nun
auf beiden Seiten, was nicht passiert wäre wenn der sture Marinelli locker
gelassen hätte. Marinelli („…forder(t) Genugtuung“ S.39 Z. 24). Appiani greift
schnell und unüberlegt nach seiner Hand, denn Marinelli den es zu besiegen
gilt, scheint kein Problem für ihn darzustellen. Marinelli jedoch reißt sich
überraschend von ihm los. Marinelli beendet den Dialog mit den Worten „ Nur
Geduld, Graf, nur Geduld!“ (S.39 Z.35) was seltsam ist.
Nach der langen und heftigen Diskussion
müsste Marinelle klar geworden sein, dass nur eine Niederlage des Grafen, die
Hochzeit hätte verhindern können. Das deutet daraufhin, dass Marinellis böse
Absichten im Verlauf des Dialogs stärker worden. Ich vermute das sein
verletzter Stolz dafür verantwortlich ist.
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