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Erörterung
Biowissenschaften

Kooperative Gesamtschule Schneverdingen

2014

Sharon B. ©
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ID# 41053







Embryotransfer in der Sportpferdezucht: Segen oder Fluch ?

Erörternder Aufsatz


Die Biotechnologie Embryotransfer ist seit Jahren in  Nord- und Südamerika erfolgreich in der Sportpferdezucht eingesetzt worden. Am siebten bis achten Tag nach dem Eisprung wird  der Spenderstute durch eine Spülung der Embryo aus der Gebärmutter gewonnen und in die Empfängerstute gepflanzt.  Diese Technologie kann an einer stehenden, nicht sedierten (betäubten) Stute durchgeführt werden und ist daher nicht sehr aufwendig.

Der Embryotransfer hat keine negativen Auswirkungen auf die spätere Fruchtbarkeit der Spenderstute, wenn es fachlich korrekt vorgenommen wird. Vor der Übertragung in die Empfängerstute wird der Embryo nach Entwicklungsstadium und Qualität beurteilt. Der gewonnene Embryo wird entweder gleich in die passende Empfängerstute übertragen oder bei Kühlschranktemperaturen in speziellen Transportboxen verschickt, dieser Transport darf bis zu 12 Stunden dauern, ohne das Schäden am Embryo entstehen.

Der Embryotransfer ist zum einen dafür da, dass Stuten Fohlen bekommen können, die normalerweise keine Trächtigkeit mehr erfolgreich abschließen könnten. Dies bedeutet, dass die Trächtigkeit und Geburt von einer anderen Stute übernommen wird. Zum anderen ist der Embryotransfer in der Sportpferdezucht von Bedeutung, da Stuten mit hervorragenden Zuchtwerten in Zucht und Sport fast zeitgleich, ohne lange Pausen eingesetzt werden können.

Für den erfolgreichen Embryotransfer sollte der Zyklus der Empfängerstute relativ synchron mit dem Zyklus der Spenderstute sein, das bedeutet, dass möglichst beide am selben Tag den Eisprung haben sollten. Außerdem sollte die Empfängerstute über gute Muttereigenschaften verfügen um eine optimale Fohlenaufzucht gewährleisten zu können.

Bei der Wahl des passenden Hengstes sollte nicht nur auf die züchterisch interessanten Eigenschaften, wie Pedigree (Stammbaum), Exterieur(äußeres Erscheinungsbild) und Eigenleistung (Lebensgewinnsumme,Turnierstarts) geachtet werden, sondern auch auf die Fruchtbarkeit und Verfügbarkeit des Hengstes, da Tiefgefriersperma die Erfolgsquote beim Embryotransfer verringert.

Durchaus hat diese Technologie nicht nur Vorteile. Kommen wir nun zu den Nachteilen, zum einen braucht man eine größere Auswahl an Empfängerstuten um die passende für die Spenderstute auszuwählen, da bestimmte auch schon oben genannte Eigenschaften übereinstimmen sollten.

Außerdem  ist nicht jeder Hengst für den Embryotransfer geeignet, da von manchen Hengsten nur Gefriersperma zur Verfügung steht. Ungeeignet sind für dieses Verfahren auch alte Stuten, da sie nicht mehr so fruchtbar sind wie junge Stuten, hier ist die Embryogewinnungsrate etwa 50 % niedriger.

Auch muss bedacht werden das so ein Verfahren ziemlich teuer ist, und es trotzdem keine Garantie für ein überdurchschnittliches Fohlen ist, welches der Züchter dann teuer verkaufen könnte. Zum anderen  ist es immer schwierig das Training, die Sporteinsätze und die Termine der Besamung und der notwendigen gynäkologischen Untersuchungen einer Stute zu vereinbaren.

Wie schon in der Einleitung angedeutet, hat der Embryotransfer aber auch viele Vorteile. Wie zum Beispiel kann eine hoch erfolgreiche Stute die im Sport geht, ihre Gene weitervererben ohne lange Trainingspausen. Außerdem können Stuten mit nicht so guten Zuchtwerten, aber mit guten Mütterlichen Eigenschaften, noch zum Züchten verwendet werden, da sie dann die Fohlen austragen  können.

Zudem kann diese Technologie an nicht sedierten Stuten durchgeführt werden, was sich wiederum positiv auf den Aufwand ausübt. Zwar gibt es viele Dinge die bei dem Embryotransfer beachten werden sollten, aber wenn man zwei passende Stuten  und einen passenden Hengst ausgewählt hat und dieses Verfahren von speziell ausgebildeten Tierärzten durchgeführt wird, ist die Chance relativ hoch ein gesundes und hochkarätiges Fohlen zu bekommen.

Zu Anfang habe ich mir die Frage gestellt, ob der Embryotransfer in der Sportpferdezucht ein Segen oder doch eher ein Fluch ist, doch durch das Abwegen der Pro und Contra Argumente bin ich nun der Meinung, dass der Embryotransfer in der Sportpferdezucht ein Segen ist, da die positiven Argumente deutlich überwiegen und die negativen Aspekte zum größten Teil vermeidbar sind.

Doch ist der natürliche Weg zu einem Fohlen, noch der unkomplizierteste und auch finanziell einfacher zu bewältigen.



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