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Seminararbeit / Hausarbeit

Ellida: Das Frau­en­bild in Henrik Ibsens Die Frau vom Meer

1.230 Wörter / ~7 Seiten sternsternsternstern_0.2stern_0.3 Autorin Jasmin H. im Jul. 2014
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Dokumenttyp

Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Universität Wien - Alma Mater Rudolphina

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Jasmin H. ©
Metadaten
Preis 3.50
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 41464







SS 2013

Ellida – Das Frauenbild in Henrik Ibsens Die Frau vom Meer

Inhaltsverzeichnis

  1. .....[Volltext lesen]

  • Interpretation S. 4

    1. Ibsens Frauenbild S. 4

    1. Ellida Wangel S. 5

  • Zusammenfassung S. 6

  • Literaturverzeichnis S. 7

    Wenn jemand einmal ein Landtier geworden ist, dann gibt es für ihn keinen Weg mehr zurück – ins Meer. Und auch nicht mehr zurück zu einem Leben im Meer. 1

    1. Vorbemerkung

    Das Theaterstück Die Frau vom Meer von Henrik Ibsen (1828-1906), dessen erster Titel eigentlich Die Meerjungfrau lautete, erschien am 28. November 1888 unter dem Originaltitel Fruen fra havet und schon acht Tage später in deutscher Sprache.

    Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Persönlichkeit Ellida Wangel. Nachdem das Frauenbild Ibsens im Allgemeinen dargestellt wird, soll anhand Ellida das Frauenbild in Die Frau vom Meer gezeigt werden. Ihr Drang nach Freiheit passt auch in die damalige Zeit der Frauenbewegungen und in die Anfänge der Emanzipation.

    .

    2. Interpretation

    Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Frauenbild Ibsens und wie er dieses in seinem Werk Die Frau vom Meer darstellt. Die Interpretation wird deshalb in zwei Teile gegliedert: Zuerst wird in das allgemeine Frauenbild Ibsens eingeführt und dieses dann anhand der Figur Ellida Wangel analysiert.

      1. Ibsens Frauenbild

    Betrachtet man das Gesamtwerk Henrik Ibsens, so ist auffällig, dass er in seinen Werken den Frauen besondere Aufmerksamkeit schenkt. Es sind die Frauen, die außergewöhnliche Wege bestreiten oder eine Wandlung durchlaufen. In keinem Werk taucht derselbe Frauencharakter ein weiteres Mal auf, wobei natürlich gewisse ähnliche Verhaltensweisen zwischen den Figuren zu sehen sind.

    Jede einzelne Frauenfigur verdient es, dass ihr besondere Beachtung geschenkt wird.

    Auffällig ist auch, dass er sich vermehrt ernsten Stücken zuwendet, meist auch mit tragischem Ausgang, an dem oft die Ehe Schuld ist. Ibsen vertritt die Auffassung, dass eine Ehe sehr wohl aus Liebe und Zuneigung geschlossen werden soll. Ist dies nicht der Fall, bezeichnet er es als Lebenslüge, die mit dem Tod bestraft wird.

    In den meisten Werken steht eine dritte Person zwischen dem Ehepaar, so wie auch im Werk Die Frau vom Meer, in dem der Seemann diese Rolle vertritt. Nur ist Die Frau vom Meer eine der wenigen Ausnahmen von Ibsens Werken, die versöhnlich enden und indem die Frau wieder in die Ehe zurückkehrt. 2

    Ibsen stellt dem Leser nie eine ganze Persönlichkeit vor, sondern gibt Einblicke in deren Entwicklung, in ihre Gedanken und seelischen Auseinandersetzungen. So ist nachvollziehbar, warum sich die Personen so entwickeln, wie sie am Ende des Werkes erscheinen. 3

    In der Zeit, in der Ibsen schrieb, strebten und kämpften Frauen vor allem im europäischen Raum um Gleichberechtigung, deren Durchsetzung aber nur langsam voran ging. Erst danach erlebten die Werke Ibsens einen Aufschwung. 4 Ibsen ist bekannt für seine Gesellschaftskritik, zu welcher natürlich auch die Emanzipationsbewegungen, die er auf seinen Reisen durch Europa erlebte, gezählt werden.

    Auch in seinem Werk Nora oder ein Puppenheim (Et dukkehjem. 1879) steht eine sich emanzipierende Frau im Mittelpunkt. Dieses Werk wird danach in der Frauenbewegung verwendet und erlebt einen Aufschwung. 5

    Am Ende dieses Kapitels soll noch eine Frage in den Raum gestellt werden. Kann es möglich sein, dass sich Ibsen hinter diesen Frauengestalten nur versteckt, dass niemand Verbindungen zwischen den Figuren mit seiner eigenen Person ziehen kann? 6

    2.2. Ellida Wangel

    Ellida ist die Tochter eines Leuchtturmwärters und ist mit dem Meer aufgewachsen, das deshalb in ihrem Leben und Denken eine große Rolle spielt. Sie wird auch als die Frau vom Meer bezeichnet. Nachdem sie sich mit einem Seemann verlobt und dieser nicht mehr zurückkommt, nimmt sie den Heiratsantrag Doktor Wangels an, dessen Frau verstorben ist.

    Wohlwissend, dass dieser sie nur wegen ihrer Schönheit ausgewählt hat, weil er nicht allein sein kann und um für seine beiden Kinder Bolette und Hilde eine Mutter zu haben. Diese Tatsache macht ihr aber auch sehr zu schaffen, da sie mit ihrem Ehemann auch eine geistige Übereinstimmung verlangt.

    Sie will nicht nur die Gattin des Herrn Doktor sein, sondern selbst bestimmen dürfen und etwas Freiheit besitzen. Mit der Freiheit verbindet Ellida immer das Meer, das sie seit ihrer Kindheit mit dem Fernen und Unbekannten verbindet, da es die Verbindung zwischen verschiedenen Gegenden ist.

    Und diese Freiheit und auch das Meer musste sie für die Ehe mit Wangel aufgeben: „Ellida bringt die Begriffe Freiheit und Meer zusammen; sie verwechselt sie sogar.“7 Außerdem bemäkelt sie, dass sie sich, seitdem sie zu Wangel gezogen ist, nie richtig zu Hause gefühlt hat.

    Dies macht aber auch den Kindern, besonders Hilde zu schaffen, da sich diese eigentlich nur nach etwas Mutterliebe sehnt:

    „ELLIDA: ( .) Hier im Hause gibt es doch überhaupt nichts, was mich anzieht oder bindet. Ich bin in deinem Haus so ganz ohne Wurzeln, Wangel. Die Kinder gehören nicht mir. Ich besitze nicht ihre Seele, meine ich. Ich habe sie nie besessen.“ 8

    Erst als der Seemann wieder zurückkehrt und Ellida mit sich nehmen will, erkennt sie, dass sie sich getäuscht hat, dass Wangel nur ihre Schönheit liebt, denn er ist es, der sie freigibt und ihr die Entscheidung für ihr weiteres Leben überlässt. Er liebt seine Frau so sehr, dass er sie wählen lässt, ob sie mit dem Seemann gehen oder bei ihm bleiben will.

    Es ist offensichtlich, dass er nun nicht mehr nur die Schönheit Ellidas begehrt, sondern auch ihr Inneres, den Mensch Ellida schätzt. Aber als Ellida die Wahl hat und sich ihre Sehnsucht nach dem Unbekannten befriedigen könnte, hat sie kein Verlangen mehr danach.

    Das einzige was sie wollte, ist frei zu sein und diesen Wunsch hat sie somit erreicht. Vielleicht hätte sie sich auch für Wangel entschieden, hätte dieser sie nicht freigegeben, aber so wäre sie sicherlich nicht glücklich geworden.

    1. Zusammenfassung

    Durch die Heirat mit Wangel musste Ellida ihr Zuhause verlassen und all das, was ihr wichtig war, hinter sich lassen. Da es am Anfang mehr eine Hochzeit aus Nutzen, als aus Liebe zueinander war, ist es für den Leser verständlich, warum sie sich dort nicht gänzlich zu Hause fühlen kann.

    Auch von den beiden Töchtern Bolette und Hilde wird Ellida abgelehnt, beide stehen dieser Heirat eher skeptisch gegenüber.

    Als schließlich noch ihre Jugendliebe, der Seemann auftaucht und sie endlich die Möglichkeit hat, die Gegend zu verlassen und wieder ihre Freiheit, nach der sie sich so sehnt, zurückzuerlangen, hat sie das Glück, dass Wangel ihr die Entscheidung überlässt. Dadurch, dass sie nun von ihrem Ehemann freigegeben wurde und selbst die Wahl für ihre Zukunft hat, merkt sie, dass Wangel doch sie und nicht nur ihre Schönheit liebt.

    Sie entscheidet sich bei ihrem Ehemann zu bleiben und dort glücklich zu werden.

    Die Frau vom Meer nimmt schließlich einen versöhnlichen Ausgang und die Ehe von Wangel und Ellida wird durch die Geschehnisse sogar stärker und sie finden wieder zueinander. Ellida konnte ihre Freiheit trotz ihrer Ehe bekommen und kann somit als starke weibliche Persönlichkeit gesehen werden, so wie auch viele andere Frauenfiguren in Ibsens Werken.





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