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Kurzfassung: Der Bericht liefert eine detailli­erte Anleitun­g für zwei grundleg­ende Elektros­tatik-Ex­periment­e, inklusiv­e der benötigt­en Material­ien und einer Schritt-­für-Schr­itt-Erkl­ärung. Er präsentier­t messbare Ergebnis­se, die den Zusammen­hang zwischen Spannung­, Kapazität und Abstand in einem Plattenk­ondensat­or verdeutl­ichen. Zusätzlich werden faszinie­rende Experime­nte mit einem Van der Graaf-Ge­nerator beschrie­ben, die physikal­ische Prinzipi­en anschaul­ich machen. Dieser Bericht ist ideal für Studiere­nde und Lehrende­, die praktisc­he Beispiel­e für elektros­tatische Phänomene suchen.
Elektrostatik
Versuch 1:
1.)
Arbeitsmaterialien:
1.
Plattenkondensator (mit
verstellbarem Abstand)
2.
Leiter zum Übertragen
der Spannung
3.
Instrument zum Messen
von Ladungen (hier wird es zum Messen der Spannung eingesetzt; siehe:
Kurzbeschreibung)
4.
Spannungsregler
5.
Widerstand
6.
Kabel
2.)
Kurzbeschreibung:
Der Plattenkondensator wird wie
abgebildet aufgebaut. In diesem Versuch soll der Zusammenhang zwischen der
Spannung U, der Kondensatorkapazität C und dem Abstand der Platten d ermittelt
werden. Dazu schickt man Ladungen durch den Plattenkondensator, wodurch ein
Feld entsteht. Wenn man nun den Abstand der beiden Platten verändert, so zeigt
sich die Wechselwirkung zwischen den Größen.
Zum Messen der Spannung wird ein Instrument benutzt,
dass eigentlich die Ladung abmisst. Dies funktioniert, indem die Ladung auf
zwei Nadeln abgegeben wird. Da eine Nadel festsitzt und die andere beweglich
ist und da sich gleiche Ladungen abstoßen, entfernt sich die bewegliche Nadel
von der Feststehenden, je nachdem wie viele freie Ladungen vorhanden sind. So
kann man auf einer Skala die ungefähre Ladungsmenge ablesen.
In den Stromkreis mit dem Plattenkondensator
integriert, kann man so jedoch auch die Spannung zwischen den Platten ungefähr
feststellen.
3.)
Ergebnisse & Beobachtungen:
Abstand der Platten (d)
|
Einheiten auf der Skala
|
Ungefähre Spannung (U)
|
20 mm
|
8
|
4 kV
|
18 mm
|
7,5
|
3,75 kV
|
16 mm
|
7
|
3,5 kV
|
14 mm
|
6,5
|
3,25 kV
|
12 mm
|
6
|
3 kV
|
10 mm
|
5,5
|
2,75 kV
|
8 mm
|
5
|
2,5 kV
|
6 mm
|
4,5
|
2,25 kV
|
4 mm
|
4
|
2 kV
|
2 mm
|
3,5
|
1 kV
|
Daraus ergibt sich
folgende Kurve:
4.
Erklärung:
Q = C * U
C = (Є0 *
A)/d
à Q = ((Є0
* A)/d) * U
à U = (Q * d)/( Є0 * A)
d.h.:
wenn der Abstand
kleiner wird, dann sinkt die Spannung und steigt die Kapazität
wenn der Abstand
größer wird, dann steigt die Spannung und sinkt die Kapazität
Versuch 2:
1.) Arbeitsmaterialien:
Van der Graaf –
Generator
2.)
Kurzbeschreibung:
Der Van der Graaf-Generator besteht im Groben aus
einem sich schnell bewegenden Riemen und einer Metallkugel.
Wenn man das Gerät einschaltet, beginnt der Riemen die
zwei Spulen zu umlaufen. Während er das tut, werden mit Hilfe eines Kammes die
positiven von den negativen Ladungen getrennt. Der eine Teil der Ladungen geht
mit dem Riemen nach oben zur Metallkugel, welche innen hohl ist. Die Ladungen
werden an das Metall abgegeben, woraufhin ein elektrostatisches Feld um
die Kugel
herum entsteht.
Diese Ladung kann
jedoch auch auf andere Gegenstände abgegeben werden.
Experimente
mit dem elektrostatischen Feld:
a.) Haare
oder Ähnliches:
Wenn Objekte wie etwa Haare statisch
aufgeladen werden, dann passiert dies:
Jedes Haar wird
mit Ladungen versehen.
Da sich gleiche
Ladungen abstoßen versuchen die Haare soweit wie möglich voneinander weg zu
kommen.
b.) „Die fliegende
Schnur“:
Stellt man eine Konstruktion wie abgebildet
auf, so geschieht folgendes:
Die beiden Enden
der Schnur laden sich statisch auf und stoßen sich ab. Ebenso werden sie auch
von der Kugel des geladenen Van der Graaf-Genetators abgestoßen. Deshalb
entfernen sich die Enden voneinander und von der Kugel bis sie sich losreißen
und mit dem Faden davonfliegen.
c.) „Das
Elektrostatikrad“:
Lädt man ein Rad, an welchem drei Spitzen angebracht worden sind,
auf so beginnt es sich wahrscheinlich zu drehen, aufgrund der Tatsache, dass an
Spitzen immer ein sehr großes Feld entsteht. Da die Ladung des Van der
Graaf-Generators auch auf die Umgebungsmoleküle übergeht, werden auch dies
geladen und so stoßen sich die Felder an den Spitzen ab und das Rad dreht sich.
d.)
„Funkenplatte“:
Diese Kunststoffplatte ist mit Metallplättchen
versehen, welche nur einen geringen Abstand zueinander aufweisen. Leitet man
nun eine hohe Spannung auf das erste Plättchen und schließt man vorher den
Stromkreis beim letzten Plättchen, so kann man beobachten, dass zwischen zwei
benachbarten Plättchen ein Lichtbogen entsteht. Denn bei hoher Spannung
und entsprechend kleinem Abstand ist es dem elektrischen Strom möglich den Raum
zwischen zwei Leitern zu überspringen, also trotz sehr schlecht leitender
Medien zu fließen.
e.)
Glockenspiel:
Dies ist eine musikalische Anwendung von Ladungen. Die
mittlere Glocke, durch einen Isolator abgeschirmt, nimmt im Gegensatz zu den
anderen Glocken keine Ladungen auf.
Die geladenen Glocken ziehen daher die frei
hängenden Metallkugeln an, diese schlagen gegen die Glocken. Dabei werden Teile
der überschüssigen Ladungen auf die Kugeln übergeben, woraufhin sie von den
Glocken wieder abgestoßen werden. Gleichzeitig werden die geladenen Kugeln von
der ungeladenen Glocke angezogen, bei Kontakt werden die Ladungen übertragen.
Die überschüssigen Ladungen in der mittleren Glocke können abfließen und der
ganze Prozess beginnt erneut.