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Interpretation

`Eis` von Helga M. Novak - Kurz­ge­schichten Inter­pre­ta­tion

564 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternstern_0.5stern_0.3 Autor Dominique N. im Dez. 2017
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Eis Helga M Novak

Universität, Schule

HAK Amstetten

Note, Lehrer, Jahr

4, Bauer, 2017

Autor / Copyright
Dominique N. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.5stern_0.3
ID# 69928







Textanalyse: Eis

Im Juni 2010 erschien im „Philipp Reclam“ die Kurzgeschichte von Helga M. Novak mit dem Titel „Eis“. Im Zentrum der Kurzgeschichte stehen Themen, wie Mangel an Kommunikation, Gefühlskälte und Ignoranz gegenüber Jugendlichen.


Inhaltlich beschäftigt sich die Kurzgeschichte mit einem jungen Mann, der im Park sein Eis fallen lässt und daraufhin einen älteren Herrn auf einer Bank trifft und diesen mit Fragen attackiert und belästigt. Der Herr ignoriert ihn und schenkt ihm keine Aufmerksamkeit, was den Jungen leicht aggressiv macht. Im Verlauf des Textes stellt der Jugendliche immer mehr Fragen und der Herr geht schlussendlich und bekommt noch eine sehr private und nachdenkliche Aussage an den Kopf geworfen. „Ich habe ihr was in den Tee getan“.


Der Text weist alle Kriterien einer Kurzgeschichte auf, wie einen kurzen und einfachen Satzbau, da vorwiegend Hauptsätze verwendet werden („Das Eis fällt in den Sand.“, „Was sagen Sie dazu?“). Vom Sprachlichen kann man sagen, dass die Autorin einige umgangssprachliche Begriffe verwendet („Trottel“, „Neger“) und die Geschichte aus einer neutralen Erzählperspektive erzählt wird.


Durch ständiges Fragen versucht der verzweifelte Jugendliche die Aufmerksamkeit des Pensionisten auf sich zu lenken („Was denken Sie jetzt von mir?“, „Haben Sie da nicht gedacht, so ein Trottel?“) und lässt das Gespräch weiterlaufen. Obwohl der alte Herr ihm ausdrücklich erklärt, dies nicht gedacht zu haben, missversteht ihn der junge Mann und löst eine weitere Provokation aus.


Sie denken wohl, ich kann mir kein zweites Eis kaufen. Sie halten mich für einen Habenichts.“ Diese Aussage will meiner Meinung nach die finanzielle Lage des Jungens zeigen, da alle Bemerkungen von ihm eigentlich „Hilferufe“ beziehungsweise „Anliegen“ des Jungens sind.


Leider geht aber die ganze Geschichte nach hinten los, weil der Mann genervt und gereizt ist. Das zeigt er eindeutig, als er dann die Zeitung wieder aufmacht und weiterlesen will. Der Jugendliche will durch sein ständiges Fragen (Was denken Sie jetzt von mir?) weiterhin die Meinung des Erwachsenen über ihn wissen. Ähnliche Fragen ziehen sich durch das ganze Gespräch bis zum Ende der Kurzgeschichte. Sein Drängen auf diese Antwort lässt darauf schließen, dass er endlich will, dass sich jemand mit ihm beschäftigt.


Schlussendlich bekommt er die lang ersehnte Reaktion des alten Herrn „Ihre Mutter hätte Sie öfter verhauen sollen. Das denke ich jetzt von Ihnen.“ Dieses Thema wollte der Protagonist anscheinend schon länger ansprechen, was darauf schließen lässt, dass ihm dieser Punkt sehr nahe geht und ihn beschäftigt. Er erzählt davon, dass sich seine Mutter keine Sorgen gemacht hat, wie andere Kinder nach ihm geworfen haben und änderte die Geschichte immer wieder, dass einmal er der Schuldige war und dann wieder die anderen. Das will glaube ich zeigen, dass er unbedingt die richtige Anerkennung von seiner Mutter brauchte, weil sie nie so reagiert hatte, wie er sich das vielleicht erhofft hatte.


Der Mann reagiert nicht auf seine Provokationen - genauso wie die Mutter nicht – da will der der Pensionist gerade gehen und da ruft der Junge ihm nach: „Da habe ich ihr was in den Tee getan. Was denken Sie jetzt?“ Es bleibt offen, was mit der Mutter passiert ist oder was er ihr in den Tee getan hat. Das löst Ungewissheit aus und bringt den Leser zum Nachdenken.


Der Titel „Eis“ symbolisiert die Kälte und Gleichgültigkeit unter Menschen und der Junge versucht die „Barriere“ durchs lutschen zum Schmelzen zu bringen, aber scheitert kläglich. Verstärkt wird dies formal durch das Fehlen von direkten Reden, obwohl der Text viele Dialoge enthält.




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