Einsendeaufgabe BwLB01-xx1-A09
Betriebswirtschaftslehre
Lösungen zu
Aufgabe 1 bis 6
Nummer 1:
a)
Das Unternehmen wird sich für eine Kaufentscheidung
nach dem Minimalprinzip entscheiden, wenn es sich feste
Produktions-/Umsatzzahlen zum Ziel gesetzt hat und kein vorgegebenes Budget
besitzt. Dieses Ziel möchte es mit möglichst geringen finanziellen Mitteln erreichen.
Demzufolge sucht sich das Unternehmen eine der günstigsten Produktionsmaschine
aus um mit möglichst geringen Kosten(Mitteln) größtmögliche Produktionszahlen
(Erfolge) zu erzielen. Eine weitere Möglichkeit des Minimal Prinzips wäre auch
die Einsparung von Arbeitsplätzen durch eine fortschrittliche, leistungsstarke
Maschine. Somit könnte eine im Vergleich zu den Personalkosten günstig
angeschaffte Maschine Personal ersetzen und somit mit geringeren Kosten einen
höheren Umsatz erzielen. Jedoch könnte durch die „billige“ Investition die
Qualität leiden und dem Unternehmen entstehen durch Rückgaben, Reparaturen der
Maschine, schlechter Mundpropaganda zusätzliche Kosten, welche die vermeintlich
günstigen Anschaffungskosten nicht mehr gerechtfertigten.
b) Sollte dem
Unternehmen nur ein begrenztes Budget zur Verfügung stehen wird es nach dem
Maximalprinzip handeln. Es wird sich also mit den gegebenen finanziellen
Mitteln für die bestmöglichste und umsatzstärkste Maschine entscheiden.
Nummer 2:
Gesamtkapital:
6.000.000€
Eigenkapital(30%)
: 1.800.000€
Umsatzerlöse:
24.100.000€
-Zinsen:300.000€
-Aufwendung:23.650.000€
Gewinn:
150.000€
a)
= 8,33%
Lösungsweg:
b)
=3 %
Lösungsweg:
Nummer 3:
Das
Unternehmen könnte die Eigenkapitalrentabilität1 steigern indem es
seinen Reingewinn erhöht. Eine Maßnahme dazu wäre z.B. Outsourcing, d.h. die
Produktionsstandorte werden ins Ausland verlagert. Diese Maßnahme wird in der
heutigen Zeit sehr oft durchgeführt, da z.B. durch geringere Löhne, weniger
soziale Leistungen, günstige Immobilien die Aufwendungen gesenkt und der Gewinn
maximiert werden kann. Allerdings kann es bei einer Verlagerung ins Ausland zu
einer Verschlechterung der Arbeitsproduktivität kommen (ungelernte Arbeiter,
geringere Motivation durch Arbeitsumstände). Jedoch können die günstigen
Produktionskosten die Verschlechterung der Arbeitsproduktivität aufheben und
somit den Gewinn und die Eigenkapitalrentabiltät steigern.
1=
Eigenkapitalrentabilität: beschreibt die Verzinsung des Eigenkapitals innerhalb
eines Geschäftsjahres, je höher die Rentabilität ausfällt, desto stärker ist
die Beurteilung des Unternehmens(Branchenabhägig). Berechnung: (Reingewinn *
100) / bilanzmäßiges EK
2=
Arbeitsproduktivität: bezeichnet die Produktivität des Arbeiters innerhalb
eines Zeitraums. Beispiel: 1 Arbeiter stellt 50 Handys in 9 Stunden her: 50
Handys/9 Stunden = 5,55 Handys/h
Nummer 4:
Ein
Kartell bezeichnet einen vertraglichen Zusammenschluss verschiedener
Unternehmen eines Marktes und führt zur Beeinflussung und Beschränkung des
Marktes und der Konkurrenz. Die meisten der Kartelle sind verboten und werden
vom Kartellamt überwacht. Es gibt verschiedene Kartellformen:
·
Konditionenkartell: gemeinsame Regelung von Geschäfts-,
Lieferung,- Zahlungsbedingungen, keine preislichen Absprachen.
·
Submissionskartell: bei öffentlichen Vergaben gibt Firma x
nach Absprache mit Firma Y extra ein ab, damit Firma y Zuschlag bekommt.
·
Preiskartell: Absprachen über Preise
·
Normungs- und Typungskartell: Standardisierung von Produkten
(z.B. Einzelteile von Was Maschinen verschiedener Hersteller)
·
Rationalisierungskartell: Unternehmen schließen sich zusammen
um Kosten zu sparen. Beispiel: Jedes Unternehmen kauft beim gleichen Lieferant
und bekommt dadurch mehr Rabatt
·
Strukturkrisenkartell: Ersetzung eines Erzeugnisses bei
Änderung der Verbrauchergewohnheiten.
·
Exportkartell: Ausschalten von inländischen Produzenten im
Ausland um die eigene Position im ausländischen Markt zu stärken.
·
Importkartell: Absprachen über Importgüter zwischen
inländischen Unternehmen.
Die
meisten Kartelle sind volkswirtschaftlich sehr kritisch zu betrachten, da sie
auf lange Sicht den Markt manipulieren und kleine Unternehmen verdrängen. Aus
diesem Grund versucht das Kartellamt illegale Absprachen frühzeitig zu erkennen
und zu verhindern. Ein gutes Beispiel wären zum Beispiel die Absprachen der
Mineralölkonzerne. Sobald diese anfangen den Benzinpreis abzustimmen und somit
den Wettbewerb beschränken würde das §1GWB (Verbot wettbewerbsbeschränkender
Vereinbarungen) eingreifen. Somit wäre der Verbraucher durch überhöhte Preise
geschützt und profitiert vom günstigen Wettbewerbspreis. Andere Kartelle wie
z.B. das Typungskartell sind positiv zu bewerten, da durch eine
Standardisierung der Einzelteile eine leichtere und günstigere Beschaffung für
den Kunden möglich ist. Auch kann somit auch eine Reparatur schneller erfolgen,
wenn z.B. ein Steuergerät in Autos verschiedener Hersteller passt.
Nummer 5
Vertikaler Konzern: Bei dieser Konzernart
arbeiten die einzelnen Unternehmen auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfung
– oder auch Produktionskette zusammen und bauen aufeinander auf. Somit könnte
sich z.B. ein Forstbetrieb mit einem Möbelhersteller und einem Möbelhändler
zusammenschließen. Dadurch ist eine vollständige Kontrolle von Produktion bis
zum Vertrieb möglich und es kann frühzeitig auf Probleme wie z.B.
Lieferengpässe reagiert werden oder eine Senkung der Produktionskosten
ermöglichen. Außerdem kann ein vertikaler Konzern anderen Firmen einen Zugang
zu den einzelnen Wertschöpfungsstufen verwehren, verdrängen und somit eine
größere Macht auf den Markt ausüben.
Anorganischer Konzern: Die Siemens AG ist ein gutes
Beispiel für ein anorganischen Konzern. Anorganisch meint, dass die
zugeordneten Firmen verschiedenen Branchen angehören. Im Falle der Siemens AG
wäre diese das Mutterunternehmen und folgende Firmen sind u.a. als
Tochterunternehmen zugeordnet:
·
Siemens Healthcare SAS = Medizintechnik
·
Siemens Wind Power A/S = Windenergie
·
Siemens Bank GmbH = Bank
Quelle:
http://www.siemens.com/investor/pool/en/investor_relations/faq/Siemens_GB2016_Anteilsbesitzlisten313.pdf
Der
Vorteil einer anorganischen Form liegt darin, dass der Konzern in verschiedenen
Branchen vertreten ist und somit ggf. finanzielle Verluste besser durch eine
andere Branche auffangen kann. (Bsp. Umsatz sinkt durch Wettbewerber in der
Medizinbranche kann sich aber durch Boom in erneuerbaren Energien ausgleichen)
Nummer 6
Da die
Auswahl an Softwareentwicklern bundesweit gesehen eher gering ist, würde ich
die Standortsuche nach Quantität der Arbeitskräfte an wichtigste Stelle
legen. Sollte in der Nähe des Betriebes eine größere Universität mit
IT-Studenten vorhanden sein, könnten Absolventen direkt in dem Betrieb ihr
Berufsleben beginnen, ohne dadurch ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Somit
wäre genügend personeller Nachwuchs vorhanden. Der nächste Standortfaktor wäre
das regionale Lohnniveau. Der Betrieb könnte sich z.B. in Ostdeutschland
oder in kleineren Dörfern niederlassen, in welchen die Löhne niedriger wie in
der Großstadt sind. Als letzter Standortfaktor kämen die Kosten der
Energie und Internetzulieferer in Betracht. Es wird neben dem hohen
Stromverbrauch der EDV-Geräte auch eine zuverlässige, günstige und schnelle
Internetverbindung benötigt. Aus diesem Grund würde ich schauen, ob es
überhaupt möglich ist im auserwählten Standort günstige Strom und
Internetverträge abzuschließen.
Quellen & Links