Einsen­de­auf­gabe zu ,,Arnes Nachlass ILS LitM-1/N-0915-K08 -Lenz

Einsendeaufgabe

LitM 1/N / 0915 K08

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In Lenz’ Roman überwiegt fast ausschließlich die indirekte Charakterisierung, vor allem bezogen auf Lars. Der Erzähler Hans beschreibt zwar des öfteren Lars’ Charaktermerkmale, doch die meisten Informationen über ihn erhält der Leser durch seine Worte und Taten, also sein Verhalten während der Geschichte.

b)

Der Roman ,, Arnes Nachlass’’ wurde von Siegfried Lenz verfasst und im Jahre 1999 veröffentlicht. Er handelt vom 12-jährigen Arne Hellmer, dessen Familie Selbstmord beging, welchen er jedoch überlebte und nun bei einem Freund seines Vaters und dessen Familie unterkommt.

Zu dieser gehören auch die 14-jährige Wiebke, der 17-jährige Hans, der gleichzeitig der Ich-Erzähler des Romans ist s.....[Volltext lesen]

Lars scheint demnach ein großes Problem mit Vorgesetzten oder Autoritätspersonen zu haben, was auch der Grund dafür zu sein scheint, dass er sich anderen gegenüber oft überheblich und Arrogant zeigt. Dies wird auch auf Seite 96 deutlich, als er sagt:,, Damals hielten wir zusammen, sagte er,[ .]: Gegen uns kam keiner auf.’’.

Das Lars jedoch auch Ambitionen und den Wunsch nach familiärer Anerkennung hegt, zeigt sich dadurch, dass sein neuer Berufswunsch nun Steward auf einem Kreuzfahrtschiff ist, da sein Onkel in diesem Beruf gut verdient hatte. Zumeist nehmen jedoch Lars negative Charakterzüge die Oberhand, etwa als die Clique Arne das Gefühl gibt zu ihnen zu gehören, obwohl sie lediglich planen Arne für einen Diebstahl zu benutzen.

Als dieser jedoch schief geht, gehen Lars und Wiebke am nächsten Tag achtlos und zurückweisend an Arne vorbei. (S.198)

Erst am Ende des Romans, als Lars die Habseligkeiten von Arne wieder an ihren Ursprünglichen Platz stellt, wird deutlich, wie groß die Reue sein muss, die Lars nun spürt, als immer offensichtlicher wird, dass Arne nie mehr zurückkommen wird. Lars wird erst später realisiert haben, dass wahrscheinlich auch sein Verhalten einen großen Beitrag zu Arnes Suizid beigetragen hat.

Dass er nun Arnes Sachen wieder an seine alten Plätze räumt, zeigt, dass er von seinem Gewissen geplagt wird. War er zu Beginn des Romans noch ein rücksichtsloser, egoistischer Teenager, so ist er am Ende, vor allem wegen Arnes Schicksal, ein anderer Mensch geworden.

Auch wenn er seine Ängste und Probleme hinter seinen schroffen Verhalten zu verstecken versuchte, so wird klar, dass er doch brüderliche Gefühle für Arne hatte u.....

Allerdings wohnen Arne einige Eigenschaften inne, die alle Jugendlichen besitzen: sie wollen dazugehören, egal ob es um einen Freundeskreis geht oder aber die Familie bzw. Pflegefamilie. So gut wie jeder Jugendliche hat sich in seinem Leben schon einmal Ausgegrenzt gefühlt und hatte Schwierigkeiten, mit dieser Umzugehen.

Auch die Liebe zu einem Mädchen, in diesem Fall Arnes Liebe für Wiebke, welche jedoch nicht erwidert wird, haben viele in diesem oder ähnlichem Alter schon einmal durchgemacht. Eine weiter Gemeinsamkeit zwischen den Figuren im Roman und Jugendlichen heute ist das fehlende Bewusstsein für die Konsequenzen des eigenen Handelns, wie es etwa beim geplanten Überfall der Clique fehlt.

Hans wiederum geht es vor allem um die Anerkennung seiner Eltern. Er ist mit Abstand der am erwachsenste und reifste der Figuren in Lenz’ Roman und ist allen gegenüber sehr respektvoll und mitfühlend. So, finde ich, kann man abschließend sagen, dass Lenz es sehr wohl geschafft hat, Figuren zu kreieren, mit denen sich sowohl die heutigen als auch die früheren Jugendlichen gut identifizieren können.

Aufgabe 3. – Abschiedsszene Gott schützt die Liebenden

Die Abschiedsszene aus dem Roman ,,Gott schützt die Liebenden’’ von Mario Simmel wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Paul erzählt:,, Ich räusperte mich krampfhaft.’’. Der Text ist dichterisch geschrieben und enthält sehr viele ausschmückende Beiwörter:,, Nun wurde der Motorenlärm ganz leise, zärtlich, wie verliebtes Gemurmel, und dann hörte ich nichts mehr.’’

Auch finden sich im Text zahlreiche Metaphern:,, die Luft erzittern zu lassen,[ .] so balancierend zwischen Tod und Leben wie die Menschen in ihr und unter ihr.’’

Simmel verwendet in seinem Text eine Mischung aus Parataxen:,, Noch eine Viertelstunde, dachte ich. Dann wollte ich aufstehen. Nein, das war zu viel. Zehn Minuten.’’ und Hypotaxen:,, Es war niemand in ihrer Wohnung außer uns; aber sie flüsterte, als dürfte niemand uns hören, als hätte sie Geheimnisse mit mir vor ihren Büchern, ihren Bilder.....