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Einsendeaufgabe
Deutsch
LitO8-0702

Universität, Schule

Institut für Lernsysteme - Fernhochschule Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

1.70, E. Jantzen, 2019

Kompatiblität

ILS​/​SGD​/​HFH Abi u.ä.

Autor / Copyright
Rolf G. ©
Metadaten
Preis 6.60
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 84123







Einsendeaufgabe

LitO 8 / 0702


Aufgabe 1.

Der Roman „Der Untertan“, verfasst von Heinrich Mann und veröffentlicht im Jahre 1918, spielt während der Regentschaft von Kaiser Wilhelm II. bis hin zum Beginn des ersten Weltkriegs und handelt vom Leben des Protagonisten Diederich Heßling und dessen Platz in der wilhelminisch geprägten Gesellschaft.


Der Titel „ Der Untertan“ bezieht sich dabei auf die Hauptfigur, Diederich Heßling, welcher einerseits als tyrannisch und arrogant gegenüber Menschen eines niederen sozialen Standes agiert, gleichzeitig jedoch obrigkeitshörig Kaiser Wilhelm II. verehrt und als Anhänger nationalistischer Ideen jener Zeit identifiziert.

Charakterlich tritt Heßling dabei als konformistisch und zutiefst unsicherer junger Mann auf, der eben aufgrund seines eisernen Konformismus rasch in den Rängen der politischen Macht aufsteigt, doch dabei Stück für Stück sein wahres Ich verliert.

Diederich zeigt bereits früh im Roman eine starke Identifikation mit Vorbildfiguren, insbesondere mit seinem strengen und konservativen Vater. Im Verlauf des Romans übernimmt Diederich eben jene konservative Haltung und identifiziert sich mehr und mehr mit der zeitgenössischen nationalistischen Bewegung im Deutschen Reich und wird zu einem Verfechter der Politik Wilhelms II Dabei wird immer wieder offensichtlich, wie schwach sein eigener Charakter ist und wie sehr er von fremden Ideen und Weltanschauungen geprägt wird, die in zunehmend ergreifen.

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt er immer mehr dessen autoritären Erziehungsstil und weitet eben diese Autorität auch auf sein alltägliches Handeln aus. Dies wird insbesondere bei seinem Umgang mit den Angestellten in der von seinem Vater geerbten Fabrik ersichtlich, da er diese zunehmend wie Untertanen und Menschen zweiter Klasse behandelt.

Während er alle die gesellschaftlich unter ihm stehen wie Abschaum behandelt, ist er jedoch stets darauf bedacht, über ihm stehende Personen zu umgarnen und so auf der gesellschaftlichen und politischen Leiter aufzusteigen und zeigt damit ein hohes Maß an Egoism.....[Volltext lesen]

Download Einsen­de­auf­gabe LitO-8-0702 ILS: Inter­pre­ta­ti­ons­me­thoden I: Analyse der Emmi-Episode aus `Der Untertan` von Heinrich Mann
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Auch hier handelt Diederich maximal untertänig und stellt die Anforderungen der Gesellschaft über das Glück seiner Schwester.


Diese untertänige Haltung Diederichs ändert sich jedoch schlagartig als er mit den verletzten Gefühlen seiner Schwester Emmi konfrontiert wird. Er scheint sichtlich gerührt von Emmis Traurigkeit über den Streit mit ihm und zeigt erste Anzeichen von Menschlichkeit: „ […] seine Beine ihm weich, er setzte sich …“ (S.396) Im gleichen Moment versichert er zudem seiner Schwester, sie bei der Lösung dieses Problems nicht alleine zu lassen.

Hier zeigt sich deutlich Diederichs Persönlichkeit abseits des „Untertans“, da er nun erstmals entgegen seines Bestrebens nach gesellschaftlicher Anerkennung durch höhere Schichten handelt.

Als er am nächsten Tag den Offizier von Brietzen zur Rede stellt, leugnet dieser jedoch jedwede Affäre mit seiner Schwester Emmi. Diederich befindet sich dadurch nun in einer Zwickmühle, denn einerseits möchte er seiner Schwester beistehen, doch andererseits würde ein Bekanntwerden der Affäre ihn erhebliches Ansehen innerhalb der Gesellschaft kosten und ihm einen weiteren Aufstieg deutlich erschweren.

Auch wenn es zunächst so scheint, als würde Diederich Partei für seine Schwester ergreifen, da es zunächst zu einem Streit mit von Brietzen kommt, so grüßt er diesen jedoch bereits einige Zeit danach wieder freundlich, da dieser als Offizier des Militärs gesellscha.....

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Das daraufhin erneut durchscheinende untertänige Verhalten Diederichs macht deutlich, wie stark er zwischen seiner Systemkonformität und den Problemen seiner Schwester hin- und hergerissen ist.


Aufgabe 2.

Die gesamte Handlung des Romans lässt Mann durch einen auktorialen Erzähler schildern, welcher allwissend und allgegenwärtig ist und somit auch Einblick in die Gefühle und Gedanken der Hauptfiguren besitzt.

Dies ändert sich jedoch in der sogenannten Emmi-Episode und Mann wechselt in dieser von einem auktorialen, allwissendem Erzähler hin zu einem personalem Erzähler, welcher die Geschehnisse auf Diederich zentriert vermittelt. Es finden sich im Text nunmehr deutlich ausführlichere Beschreibungen von Emotionen und Gemütszuständen, insbesondere von Diederich und seiner Schwester Emmi.

Dabei wird das Geschehen einige Male durch ironische Kommentare des Erzählers unterbrochen: „Aber freilich, Emmi spielte sich auf die Feinste in der Familie hinaus, sie verkeh.....

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Insbesondere gegenüber seiner Schwester findet dabei eine deutliche Verhaltensänderung statt, welche ihn Abkehren lässt von seiner gesellschaftskonformen Haltung hin zu einer deutlich menschlicheren. Dabei bin ich auch auf den Kontrast im Verhalten Diederichs eingegangen, insbesondere auf die Szene mit dem Offizier von Brietzen, in welcher seine phasenweise Abkehr vom untertänigen Verhalten deutlich wird.

Auch sein schützenden und zutiefst brüderliches Verhalten gegenüber Emmi verdiente besondere Aufmerksamkeit innerhalb der Interpretation. Gegen Ende der ersten Aufgabe beziehungsweise der Interpretation findet sich dann ganz klassisch eine Rekapitulation und Zusammenfassung der zuvor dargelegten Erkenntnisse in einigen wenigen Sätzen.

Dadurch ergibt sich auch die gewonnene Schlussfolgerung beziehungsweise Erkenntnis im Bezug auf Diederichs phasenweise Abkehr von seinem untertänigen Verhalten. Nichtsdestotrotz wird der wichtigste Punkt, nämlich dass Diederich zwar phasenweise sein untertäniges Verhalten ablegt, er jedoch nie völlig frei von diesem zu sein schein.....



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