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Einsendeaufgabe [LitM6-0608-A05]

Einsen­de­auf­gabe LitM6-0608-A05 Gedicht­in­ter­pre­ta­tion: Über das Frühjahr von Bertold Brecht

1.467 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Luise Ma. im Nov. 2017
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Dokumenttyp

Einsendeaufgabe
Literaturwissenschaft
LitM6-0608-A05

Universität, Schule

Institut für Lernsysteme - Fernhochschule Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

2,7 - 2017

Kompatiblität

ILS​/​SGD​/​HFH Abi u.ä.

Autor / Copyright
Luise Ma. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 68737







Einsendeaufgabe LitM6-0608-A05 Gedichtinterpretation: Über das Frühjahr von Bertold Brecht

Das Gedicht „Über das Frühjahr” von Bertolt Brecht zeigt anhand des Motivs des Frühlings, wie sich die Menschheit als Folge der fortschreitenden Industrialisierung zunehmend von der Natur entfremdet.

Das Gedicht wurde 1928 geschrieben; die Industrialisierung begann ungefähr hundert Jahre früher und brachte für die Menschen weitreichende Veränderungen mit sich. Bertold Brecht, der in vielen seiner Werke auf soziale oder moralische Missstände hinweist, kritisiert in seinem Gedicht die Verhaltensweise der Menschen.

Das Gedicht besteht aus einer Strophe, die sich aus 22 jeweils unterschiedlich konstruierten Versen zusammensetzt. Es gibt keine Reime und kein metrisches Schema; die Verse haben also einen freien Rhythmus. Im äußeren Aufbau des Gedichts ist folglich keine Regelmäßigkeit feststellbar.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Dichter ganz bewusst keine althergebrachten Regeln und Normen befolgt hat, um die vollkommen neuen Gegebenheiten der industrialisierten Welt zu verdeutlichen: Nichts ist mehr so ist, wie es einmal war. Der Leser soll im vorliegenden Gedicht keine bekannten Strukturen wiedererkennen, an denen er sich orientieren kann.

Das Gedicht beginnt mit einem Rückblick auf den Frühling in zurückliegenden Zeiten, bevor die Industrialisierung das Leben der Menschen beherrschte. Als Beispiele für die Industrialisierung nennt der Dichter die Begriffe „Erdöl, Eisen und Ammoniak“

(V. 2) sowie die „Eisenbahn“ (V. 15). Der vierte Vers, der veranschaulicht, wie die Menschen den Frühling früher erlebten, ist der längste Vers des Gedichts. Durch die Länge dieses Verses wird dargestellt, wie allgewaltig und kraftvoll sich der Frühling über das ganze Land entfaltete.

Damals gab es noch die „unaufhaltsam und heftig grünenden Bäume“ (V. 4). Die „grünenden Bäume“ stehen im Gegensatz zu „Erdöl, Eisen und Ammoniak“ im zweiten Vers. Durch diese Gegenüberstellung wird der Antagonismus zwischen der Natur und der Industri.....[Volltext lesen]

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Zusammengefasst kann man festhalten, dass der Frühling weniger spürbar ist, als es früher der Fall war.

In den letzten Versen (V. 15-22) wird ausgeführt, wie sehr die Lebensweise der Menschen durch die Technisierung bestimmt ist. So stellt der Dichter kritisch fest, dass „das Volk“ (V. 16) den Frühling noch „am ehesten“ (V. 15) während einer Fahrt in der „Eisenbahn“ (V. 15) bemerkt.

Es ist auffällig, dass die Menschen ausgerechnet in einer Eisenbahn, zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls eine neue Errungenschaft der Technik, an den Frühling erinnert werden. In einer Eisenbahn kann man die Natur durch das Fenster zwar betrachten, aber weder berühren noch fühlen.

Ein direktes Erleben der Natur ohne eine Beeinflussung durch die Maschinen der Industrialisierung erscheint unmöglich geworden zu sein. Der Frühling ist jedenfalls nach wie vor da, sogar „in alter Deutlichkeit” (V. 18), allerdings wird diese einst „gefeierte Jahreszeit“ (V. 11) mittlerweile nur noch als ein mehr oder weniger zufälliger Sinneseindruck registriert; zum Beispiel bei einem Blick aus dem Fenster während einer Eisenbahnfahrt.

Zuletzt wird erwähnt, dass es „Stürme“ (V. 20) zu geben scheint, „in großer Höhe freilich“ (V. 19), die jedoch keine Auswirkungen auf die Bevölkerung haben, „sie berühren nur mehr [ .] die Antennen“ (V. 21/22) der Menschen. Das Toben der Stürme findet also abseits der Gesellschaft statt, in zu weiter Entfernung, um eine Gefahr zu bedeuten.

An dieser Stelle weist der Dichter einmal mehr auf die große Distanz zwischen der Menschheit und der Natur hin. Sogar die Stürme, diese kraftvolle oder sogar zerstörerische Naturkraft, werden nur noch als eine unwichtige Nebensächlichkeit registriert; lediglich die „Antennen“ (V. 22) der Menschen werden berührt, nicht abe.....

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In knappen Worten formuliert er eine negative Entwicklung in der Gesellschaft, sieht sich jedoch außerstande, etwas dagegen zu unternehmen.

Darüber hinaus nutzt der Dichter eine insgesamt rationale Sprache, um die Aussage seines Gedichts zu verstärken. Durch seinen sachlichen Sprachstil wird eine gewisse Distanz zum Ausdruck gebracht, was sehr gut dazu passt, dass die Menschen den unmittelbaren und gefühlsmäßigen Zugang zur Natur verloren haben.

Der Frühling stellt deswegen ein sehr passendes Motiv für das Gedichts dar, weil er gleichzeitig die Hoffnung auf einen Neuanfang symbolisiert. Die „verlängerten Tage“ (V. 6) und der „hellere Himmel“ (V. 7) stehen für mehr Licht im Leben der Menschen. Das Licht ist allgemein bekannt als ein Symbol des Lebens und der Hoffnung.

Die „grünenden Bäume“ (V. 4) sind ebenfalls als ein Sinnbild für neue Hoffnung zu verstehen; wie man weiß, gilt die Farbe grün als die Farbe der Hoffnung. Daraus folgt, dass der Frühling eine Jahreszeit repräsentiert, die nicht nur neues Leben mit sich bringt, sondern vor allem auch neue Hoffnung für die Menschen.

Das erklärt die große Bedeutung, die der Frühling für den Dichter hat: Der Frühling ist für ihn ein Hoffnungsträger. Ebenso wie sich der Dichter den Frühling herbeisehnt, sehnt er sich nach neuen Hoffnungen auf bessere Zeiten und auf ein Umdenken in der Gesellschaft; eben auf einen Neuanfang.

Am Anfang des Gedichts erinnert sich der Dichter in der Vergangenheitsform an den Frühling, und zwar aus dem Grund, weil er hoffnungslos ist. Der jährlich wiederkehrende Frühling als ein Symbol der neuen Hoffnung gehört der Vergangenheit an. Solange es keinen kraftvollen Frühling mehr gibt, besteht keine Hof.....

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Aber die Entwicklung der Zeit lässt sich nun mal nicht aufhalten. Allerdings kann jeder Mensch nach seinen Möglichkeiten einen kleinen Beitrag leisten, um die Welt – oder zumindest die unmittelbare Umwelt – nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

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