Installiere die Dokumente-Online App

<
>
Download
Dokumenttyp

Einsendeaufgabe
Deutsch
Text5/N/0310-K03

Universität, Schule

Institut für Lernsysteme - Fernhochschule Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

2.70, E. Jantzen, 2019

Kompatiblität

ILS​/​SGD​/​HFH Abi u.ä.

Autor / Copyright
Rolf G. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 84134







Einsendeaufgabe

Text 5/N / 0310 K03


Interpretation der Kurzgeschichte „Die Linkshänder“


Die Kurzgeschichte „Die Linkshänder“, verfasst von Günter Grass, handelt von einem jungen Mann und seinen aufgrund seiner Linkshändigkeit erfahrenen bisherigen Schwierigkeiten im Laufe seines Lebens. Zusammen mit einem Freund plant er aufgrund ihrer gemeinsamen negativen Erfahrungen sich gegenseitig in ihre linke Hand zu schießen, um so eine Rechtshändigkeit zu erzwingen.


Die Handlung der Geschichte setzt direkt während des Treffens der beiden im abgeschiedenen Wochenendhaus des Freundes des Protagonisten namens Erich ein. Es wird davon berichtet, wie schwer es der Ich-Erzähler, dessen Namen man in der Kurzgeschichte nicht erfährt, und sein Freund Erich es bisher mit ihrem gemeinsamen Schicksal, der Linkshändigkeit, hatten.

Seit ihrer Geburt erfuhren sie stetigen Spott durch Freund, Verwandte, Kollegen und Fremde. So hat keiner von den Beiden je gelernt, egal ob in ihrem Elternhaus, ihrer Schule oder während ihrer Zeit beim Militär, ihre angeborene Linkshändigkeit „mit Anstand“(Z.45) zu ertragen.

So kommt es zu Beginn der Geschichte zu zahlreichen Rückblenden des Ich-Erzählers auf frühere Geschehnisse seines Lebens, welche die Ursache für seine Komplexe bilden. Insbesondere Begebenheiten auf Familienfeiern und Familienzusammenkünften haben den Ich-Erzähler traumatisiert: „Wirst du wohl das richtige Händchen geben, das gute Händchen, das kluge, geschickte, das einzig wahre, das rechte Händchen!“(Z.49-51).

Dieses Erlebnis verfolgt den Protagonisten seit jeher und ist einer der Gründe, warum er ebenso wie sein Freund und Vereinskamerad den Entschluss gefasst hat, sich mit einer Pistole in die linke Hand zu schießen.

In diesem Verein, welcher vielmehr einer streng geführten und geheimen Selbsthilfegruppe ähnelt, haben sich der Protagonist und sein Freund Erich mit vielen Gleichgesinnten, manche mehr und manche weniger radikal, zusammengetan. In diesem sogenannten Verein werden oft eigens entwickelte Geschicklichkeitsspiele gespielt, welche den Linkshändern dabei helfen sollen, die Dominanz ihrer rechten Hand zu entwickeln: „ […] eigens für uns erfundene Gesellschaftsspiele mit Geschicklichkeitsproben wie: rechts einfädeln, eingießen, aufmachen .....[Volltext lesen]

Download Einsen­de­auf­gabe Kurz­ge­schichten Inter­pre­ta­tion Die Links­händer von Günter Grass - ILS Text 5/N 0310 K03
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Anders als Erich und der Protagonist, die innerhalb des Vereins immer für die Würde der Linkshändigkeit und die Verbesserung der Alltagstauglichkeit dieser eintraten, gibt es innerhalb des Vereins viele stimmen, die fordern die Linkshändigkeit radikal aufzugeben und schnellstmöglich dem Umgang mit der rechten Hand zu lernen.

Der Protagonist rekapituliert immer stärkere Streitigkeiten innerhalb des Vereins, sei es wegen der Richtlinie über die Linkshändigkeit, die zukünftige Namensgebung oder die zunehmende Spaltung der Mitglieder in eben diesen Fragen.

Diese Entwicklung wirkt extrem verunsichernd auf Erich und den Protagonisten, da der Verein ,welcher eigentlich lediglich existiert um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich aus der „Welt der Rechtshänder“ zurückzuziehen, verschwindet immer mehr in endlosen Debatten und Chaos.

Dies führt ebenfalls dazu, dass die beiden in ihrem Vorhaben, einen Schlussstrich unter ihre linkshändige Vergangenheit zu setzen, bestärkt werden: „Die letzten Vorkommnisse persönlicher Art und auch im Vereinsleben geben uns Recht, wir müssen es tun.“(Z.160-161)

Der Ich-Erzähler offenbart dabei auch, dass dies nicht das erste Treffen der beiden in Erichs Wochenendhaus ist und dies bereits der vierte Versuch ist ihr Vorhaben, welches von Außenstehenden nur als „Sadismus und Selbstverstümmelung“(Z.155-156) angesehen wird, in die Tat umzusetzen.

Scheinbar leiden die Beiden derart unter ihrer angeborenen „Absonderlichkeit“(Z.44) und den damit verbundenen psychischen Strapazen in Vergangenheit und Gegenwart, so dass sie für ihr „großes Experiment“(Z.196-197) sogar vor einer Schusswunde in ihrer dominanten linken Ha.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Ein weiteres Spannung erzeugendes Mittel ist der stetige Wechsel zwischen Rückblende des Protagonisten und dessen Beschreibung der Gegenwart, also seine Beobachtungen. Diese beziehen sich hauptsächlich auf Erich und die allgemeine Situation der beiden, wie sie sich stillschweigend mit Pistolen in der Hand gegenüber sitzen.

Während die Rückblenden versuchen eine Erklärung dafür zu geben ,wie es für Erich und den Protagonisten soweit kommen konnte, schaffen es gerade diese detailverliebten Beschreibungen der gegenwärtigen Situation zwischen Erich und dem Protagonisten, stetig Spannung aufzubauen.

Beide sind die gesamte Geschichte über bereit auf den Auslöser ihrer Waffen zu drücken und es die Schüsse können zu jedem Zeitpunkt der Geschichte fallen.


Grass schafft es mit dieser Kurzgeschichte außerordentlich gut auf das weit verbreitete Fehlverhalten unserer Gesellschaft im Umgang mit großen und kleinen Abnormalitäten von Menschen aufmerksam zu machen. Dies betrifft nicht nur die früher verpönte und von weiten Teilen der Gesellschaft als Tick oder gar Einbildung abgetane Linkshändigkeit, sondern eben all die Dinge an uns, die nicht der Norm entsprechen.

Ich denke es gibt niemanden, der nicht mindestens einmal von anderen Aufgrund eines nicht idealen körperlichen Merkmals belächelt oder gar diffamiert wurde. Genau wie Erich und den Protagonisten zwingt unsere Gesellschaft solche Menschen oft zu grausamen Taten wie Selbstschädigung oder gar Suizid.

Dabei sollte es doch vollkommen egal sein, wie nah oder wie weit entfernt eine Person von den Idealvorstellungen des Kollektivs ist. Den eben durch diese Vielfalt die jeder Mensch durch sein individuelles Wesen mit in unsere Gesellschaft einbringt macht diese doch er.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Swop your Documents

G 2 - Cached Page: Thursday 28th of March 2024 04:46:40 AM