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Einsendeaufgabe
Deutsch
LitM-3/N/0616K05

Universität, Schule

Institut für Lernsysteme - Fernhochschule Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

2,0, C. Hellfritzsch, 2018

Kompatiblität

ILS​/​SGD​/​HFH Abi u.ä.

Autor / Copyright
Beatrice D. ©
Metadaten
Preis 9.90
Format: pdf
Größe: 0.10 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 76137







Kurzfassung: Die Lösung zu LitM-3/N/0616K05 umfasst eine detail­lierte Analyse von Effi Briests Unsi­cher­heit und Unreife sowie ihrer Bezie­hung zu Instetten und Gies­hüb­ler. Sie beleuchtet auch die Auswir­kungen von Hannas Vergan­gen­heit auf Michaels Leben in "Der Vorle­ser". Schüler profi­tieren durch Muster­ant­wor­ten, die ihnen helfen, Charak­ter­ent­wick­lungen und thema­ti­sche Aspekte zu verste­hen. Die hohe Qualität der Lösung unter­stützt das Lernen durch präzise Text­bei­spiele und fundierte Inter­pre­ta­tio­nen.
#Effi_Briest#Der_Vorleser#Charakteranalyse

Aufgabe 1

a) Während ihrer ersten Zeit in Kessin wirkt Effi in vielen n noch sehr unsicher und unreif - sie kennt bislang nur das behütete Leben im Kreise ihrer Familie in Hohen-Cremmen und reagiert verunsichert auf die fremde Umgebung, die fremden Menschen und ihre neuen Aufgaben als Hausherrin im Hause des Landrats.

"Ich bin wenig herausgekommen und habe fast immer auf dem Lande gelebt"

[S. 69, Z. 14-16], sagt sie selbst gegenüber dem Apotheker Gieshübler. Sie fühlt sich noch nicht bereit und betont immer wieder wie jung und unerfahren sie sich vorkommt. "Ach, ich tauge doch gar nicht für eine große Dame." [S. 78, Z. 26-27] "Aber ich . Ich bin ein Kind und werd es auch wohl bleiben" [S. 78, Z. 31-32].

Insbesondere gegenüber ihrem Mann fühlt sie sich mehr wie ein Kind, denn wie eine Frau und sein schulmeisterliches Verhalten ihr gegenüber verstärkt diesen Eindruck bei ihr nur noch "Ich muss dir ja kindisch oder doch wenigstens sehr kindlich vorkommen" [S. 91, Z. 7-8].

Allgemein wirkt die Beziehung zwischen Instetten und Effi nicht sehr leidenschaftlich oder auch nur zärtlich. Instetten benimmt sich mehr wie ein Lehrer oder Vater und bevormundet Effi deutlich mehr, als es zu dieser Zeit ohnehin allgemein üblich war. Effi bemerkt sein kühles Verhalten und fühlt sich verletzt "Nur einen Kuss könntest du mir geben. Aber daran denkst du nicht.

Auf dem ganzen weiten Wege nicht gerührt, frostig wie ein Schneemann. Und immer nur die Zigarre" [S. 74, Z. 8-10]. Instetten konzentriert sich nun nach den Flitterwochen auch wieder deutlich auf seine Arbeit und ist des öfteren außer Haus, was Effi ängstlich und allein zurücklässt.

Auch in der höheren Gesellschaft Kessins, die vor allem aus weit verstreut liegenden Höfen niederer Adliger besteht, fühlt sich Effi fremd und unwillkommen, obwohl es doch einzig diese Kreise sind, zu denen sie dem Stande nach gehören würde. Aber alle scheinen ihr abweisend, "mittelmäßige Menschen, von zumeist zweifelhafter Liebenswürdigkeit" [S. 71, Z. 22-23], die sie rein nach Äußerlichkeiten be- bzw. verurteilten und in ihr das Gefühl der Fremdheit noch verstärken - beinahe wirkt es, wenn man es mit einem modernen Begriff bezeichnen will - wie Mobbing.

Sie wird geschnitten und es wird über sie getratscht: "Ich sage dir, Mutter, einfach Atheistin, kein Zollbreit weniger" [S. 72, Z. 8-9], ihre Ausstattung sei zu angeberisch für eine so junge Frau - dann doch wieder zu dezent für eine Frau ihres Standes, und so fort. Kein Wunder also dass sie sich an die einzige Person hält, die ihr freundlich gegenübertritt: Den Apotheker Gieshübler "Ich werde mich wohl für Einsiedlertum entschließen, wenn mich die Mohrenapotheke nicht herausreißt." [S. 75, Z. 1-2], denn alle anderen in Kessin sind "so str.....[Volltext lesen]

Download Einsen­de­auf­gabe ILS zu Erzähl­werke II - `Effi Briest` von Fontanes und `Der Vorleser` von Bernhard Schlink: LitM-3/N/0616K05
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Effi fühlt sich gänzlich im Stich gelassen - bedrückt im fremden Kessin und in dem unheimlichen Zuhause, in dem sie sich nicht wohlfühlen kann. All das führt sie immer mehr auf den vermeintlichen Spuk zurück und steigert sich regelrecht in diese Vorstellung hinein - so sehr, dass sie sich wünscht, nach der Geburt des Kindes doch eher zu den Eltern zu reisen, als diese nach Kessin einzuladen "Dann musst du kommen oder noch besser, sobald ich einigermaßen wieder zu Wege bin, komme ich, nehme hier Urlaub und mache mich auf nach Hohen-Cremmen."

[S. 110, Z. 11-14]. Denn Effi hat auch großes Heimweh und Sehnsucht nach dem Elternhause. "Ich habe solche Sehnsucht und . ich habe solche Angst." [S. 81,

Z. 21-23], gesteht sie Johanna. "Und ich so allein, und so jung. Ach, wenn ich doch wen hier hätte, bei dem ich weinen könnte. Aber so weit von Hause . Ach, von Hause ." [S. 84, Z. 1-3].


b) In dem Brief an ihre Mutter beschreibt Effi den "Landwehrbezirkskommandeur, den [sie] nun schon beinah vier Wochen hier haben" [S. 116, Z. 7-8] sehr zwiespältig. Einerseits erhofft sie sich, dass er ein "Trost- und Rettungsbringer" [S. 116, Z. 17] für sie sein wird und andererseits schildert sie doch auch seinen schlechten Ruf und das reservierte Verhalten seiner Frau.

In ihrer sozialen Isolierung und dem Gefühl von Einsamkeit und Heimweh, ist ein Neuzugang wie Major von Crampas für Effi wie ein sprichwörtlicher Lichtstreif am Horizont. Sie schildert ausgiebig die Unzulänglichkeiten seines Vorgängers und baut so die Erwartungshaltung noch deutlicher aus. Sie projiziert diese Hoffnung, die sie in Major von Crampas Eintreffen legt, sogar auf Innstetten: "Da fielen wir uns in die Arme, als könne uns nun nichts Schlimmes mehr in diesem lieben Kessin passieren" [S. 116, Z. 23-25].

Allerdings zeigt sich der Major nicht direkt als der erwartete Rettungsanker. "Aber, wie schon kurz erwähnt, es scheint, trotzdem er da ist, wieder nichts werden zu wollen." [S. 116, Z. 25-26], denn "Crampas ist verheiratet" [S. 116, Z. 27] und seine Frau - eine Bürgerliche - "ist immer verstimmt, beinahe melancholisch [ .] und das alles aus Eifersucht." [S. .....

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Diese Eindrücke hält sie jedoch scheinbar bewusst knapp, als wolle sie ihre eigene Mutter nicht beunruhigen. Dennoch betont sie aber noch einmal, dass sie sich durch den Major eine Änderung erhofft, denn "er, der Major, hat auch nicht die pommerschen Vorurteile" [S. 117, Z. 24-25] unter denen Effi in der Gesellschaft Kessins so leidet. Doch die eifersüchtige Ehefrau scheint diese Hoffnung schon im Keim zu ersticken.

Zusammengefasst malt Effi gegenüber ihrer Mutter von Major von Crampas das Bild eines unterdrückten Lebemannes, der sich wegen seiner eifersüchtigen Frau nicht traut am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.


Aufgabe 2

a) Die Liebesbeziehung zwischen Hanna und Michael prägt dessen Leben in vielerlei Hinsicht.

Zunächst ist es vor allem eine große Steigerung seines Selbstbewusstseins, die Michaels Leben noch während der Beziehung mit Hanna prägt. Er fühlt sich nicht mehr als Kind sondern mehr wie ein Mann. "Dazu kam, dass ich die Männlichkeit, die ich erworben hatte, zur Schau stellen wollte. [ .] ich fühlte mich kraftvoll und überlegen." [S. 29, Z. 14-17]. Zuvor war Michael "nicht gut und nicht schlecht; ich glaube, viele Lehrer haben mich gar nicht recht wahrgenommen und auch nicht die Schüler, die in der Klasse den Ton angaben." [S. 39, Z. 8-11].

Diese Stellung innerhalb der Klasse verändert sich drastisch mit Beginn der Liebesbeziehung. Hanna rügt Michael heftig dafür, dass er wegen ihr die Schule schwänzt und fortan setzt er allen Ehrgeiz daran das Schuljahr trotz seiner langen Krankheit zu bestehen. Und er schafft es. "Ich staune, wie viel Sicherheit Hanna mir gegeben hat. Mein Erfolg in der Schule ließ meine Lehrer aufmerken und gab mir die Sicherheit ihres Respekts." [S. 41, .....

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[S. 84, Z. 4-7].

In diesem Zitat zeigt sich auch deutlich, dass das ungleiche Verhältnis zwischen Michael und Hanna ihn stark geprägt hat. Er fühlt sich in seinen Beziehungen nie gleichwertig "Bis heute stellt sich nach einer Nacht mit einer Frau das Gefühl ein, ich sei verwöhnt worden und müsse es abgelten." [S. 28, Z. 9-11]. Michael war in der Beziehung zu Hanna der schwächere Part und Hanna hat die Regeln aufgestellt.

In Streitsituationen ist Michael derjenige, der nachgibt - auch wenn er nicht schuldig ist "Wenn sie drohte, habe ich sofort kapituliert. Ich habe alles auf mich genommen. Ich habe Fehler zugegeben, die ich nicht begangen hatte, Absichten eingestanden, die ich nie gehegt hatte. Wenn sie kalt und hart wurde, bettelte ich darum, dass sie mir wieder gut ist, mir verzeiht, mich liebt“ [S. 50, Z. 8-13].

Dabei entsteht eine scheinbar deutlich stärkere Bindung zwischen Hanna und Michael, als sie zwischen Michael und seinen Eltern besteht. Sie erzieht ihn, während die Eltern weitgehend ihr eigenes Leben leben und sich wenig um den vermeintlich unkomplizierten Sohn kümmern.

Später vergleicht Michael jede Frau mit Hanna. Selbst seine spätere Frau lernt er in einer Situation kennen, die sich deutlich mit der Anfangssituation seiner Beziehung mit Hanna vergleichen lässt: Er ist krank und sie steht ihm bei, pflegt ihn. An Michaels Unfähigkeit mit Hanna abzuschließen zerbricht schließlich auch seine Ehe. Er schafft es nicht diese erste Liebesbeziehung hinter sich zu lassen. "immer wieder [ .] hatte ich das Gefühl, dass es nicht stimmt, dass sie nicht stimmt, dass sie sich falsch anfasst und anfühlt, dass sie falsch riecht und schmeckt.

Ich dachte, es würde sich verlieren. Ich hoffe, es würde sich verlieren. Ich wollte von Hanna frei sein. Aber das Gefühl, dass es nicht stimmt, hat sich nie verloren." [S. 164-165, Z. 21, 1,6]. Auch seine folgenden Liebesbeziehungen sind stark davon geprägt, auch wenn er sich da bereits seines Problems bewusst ist und es anders angeht. "Ich habe mir eingestanden, dass eine Frau sich ein bisschen wie Hanna anfassen und anfühlen , ein bisschen wie sie riechen und schmecken muss, damit unser Zusammensein stimmt." [S. .....

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[S. 183, Z. 10-13].


b) Während des Prozesses nimmt Michael die passive Rolle eines Beobachters ein. Er wird ganz unerwartet mit der Vergangenheit Hannas, seiner ersten Liebe, konfrontiert und beginnt seine eigene Beziehung zu ihr in einem andern Licht zu betrachten.

Er sieht sich selbst mit einem Mal in einer langen Reihe von Vorlesern, die alle von Hanna mit Gefälligkeiten 'bezahlt' worden sind - im Falle der Häftlinge mit Schutz und Nahrung und in seinem Falle mit sexuellen Erfahrungen. Er fühlt sich benutzt und hintergangen. "Und wer war ich für sie gewesen? Der kleine Vorleser, den sie benutzt, der kleine Beischläfer, mit dem sie ihren Spaß gehabt hatte?"

[S. 154, Z. 7-9]. Er sieht die Liebe, an die er geglaubt hat, verraten und sich selbst missbraucht.

Gleichzeitig aber fühlt Michael sich schuldig, weil er es nicht schafft sich aktiv in den Prozess einzubringen und durch seine Erkenntnis über Hannas Analphabetismus das Urteil zu verändern. Er hadert mit sich selbst und wägt die Argumente ab - sucht sogar den Rat seines Vaters und das Gespräch mit dem vorsitzenden Richter. Allerdings helfe.....

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Das direkte Gespräch mit Hanna meidet Michael ganz bewusst. „Warum ich nicht schaffte, mit Hanna zu reden? Sie hatte mich verlassen, hatte mich getäuscht, war nicht die gewesen, die ich in ihr gesehen oder auch in sie hineinphantasiert hatte“ [S. 153, Z. 4-7].

c) Im achten Kapitel des Buches schildert der Autor das erste Treffen nach langer Zeit zwischen den Protagonisten Michael und Hanna. Dieses Kapitel wird, wie der ganze Roman, aus der Perspektive eines Ich-Erzählers geschildert - aus Michaels Perspektive. "Am nächsten Sonntag war ich bei ihr." [S. 184, Z. 1].

Der Anfang des Kapitels wird von parataktischen Sätzen beherrscht und baut eine spannungsreiche Situation auf, die Michaels Anspannung deutlich widerspiegelt. "Am nächsten Sonntag war ich bei ihr. Es war mein erster Besuch in einem Gefängnis. Ich wurde am Eingang kontrolliert, und auf dem Weg wurden mehrere Türen auf- und zugeschlossen." [S. 184, Z. 1-4]. Diese knappen Sätze finden sich auch im weiteren Verlauf des Kapitels immer wieder, werden jedoch hin und wieder von hypotaktischen Sätzen unterbrochen, die klare beschreibende Bilder aus Michaels Erinnerung malen. "Oft habe ich an ihr geschnüffelt wie ein neugieriges Tier, habe an Hals und Schultern angefangen, die frisch gewaschen rochen, habe zwischen den Brüsten den frischen Schweißgeruch eingesogen, der sich in den Achselhöhlen mit dem anderen Geruch mischte, fand diesen schweren, dunklen Geruch um Taille und Bauch und fast pur und zwischen den Beinen in einer fruchtigen Färbung, die mich erregte, habe auch ihre Beine und Füße beschnuppert, die Schenkel, an denen sich der schwere Geruch verlor, die Kniekehlen, noch mal mit leichtem frischem Schweißgeruch, und die Füße, mit dem Geruch von Seife oder Leder oder Müdigkeit." [S. 185, Z. 14-25]

In den Beschreibungen finden sich auffällig viele Adjektive, was ein sehr sinnesnahes Erleben verdeutlicht und die Gefühle Michaels untermalt und sie dem Leser näher bringt. "Graue Haare, ein Gesicht mit tiefen senkrechten Furchen in der Stirn, in den Backen, um den Mund und ein schwerer Leib“ [S. 184, Z. 11-13]. Dazu dienen auch die Vergleiche, die gezogen werden "Ich saß neben Hanna und roch eine alte Frau.

Ich weiß nicht, was diesen Geruch ausmacht, den ich von Großmüttern und alten Tanten kenne und der in Altersheimen in den Zimmern und Fluren hängt wie ein Fluch." [S. 186, Z. 7-10].

Andere Stilmittel betonen, steigern einen Eindruck bis ins beinahe schmerzhafte. "Ich sah die Erwartung in ihrem Gesicht, sah es in Freude aufglänzen [ .] sah ihre Augen mein Gesicht abtasten [ .] sah ihre Augen suchen" .....

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