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Dokumenttyp

Einsendeaufgabe
Deutsch
LitM-2/N/1016K04

Universität, Schule

Institut für Lernsysteme - Fernhochschule Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

2,7, C. Hellfritzsch, 2017

Kompatiblität

ILS​/​SGD​/​HFH Abi u.ä.

Autor / Copyright
Beatrice D. ©
Metadaten
Preis 8.40
Format: pdf
Größe: 0.10 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 76138







Einsendeaufgabe ILS zu 'Erzählwerke I' - 'Brudermord im Altwasser' von Georg Britting - LitM-2/N/1016K04


Aufgabe 1


In der Kurzgeschichte 'Brudermord im Altwasser' von Georg Britting aus dem Jahr 1929 wird dem Jüngsten von drei Brüdern das übermütige Spiel in den Flussauen der Donau zum tödlichen Verhängnis.

Im Altwasser, einem Auengebiet der Donau, spielen im Sommer drei Jungen im Alter von elf, zwölf und dreizehn Jahren wilde und ausgelassene Spiele. Dabei kommt es auch bereits zu kleineren Blessuren beim Jüngsten der Brüder, was die Drei allerdings einhellig vor den Eltern verschweigen wollen. Im Verlauf ihrer Spiele entdecken sie ein altes Boot auf einem Weiher, welches sie sogleich vom Ufer lösen um gemeinsam auf den Weiher hinauszufahren.

Voller Übermut beginnt der Älteste damit das Boot zum Schaukeln zu bringen und es dauert nicht lange, bis auch die beiden jüngeren Brüder mitmachen. Auf die Initiative des ältesten Bruders hin erschrecken die beiden Älteren schließlich den Kleinsten und verursachen so seinen Sturz ins Wasser. Der Kleinste geht unter, pocht noch einmal von unten gegen das Boot und taucht dann nicht mehr auf.

Die beiden verbliebenen Geschwister sind wie geschockt und treten die Flucht an. Sie rudern ans Ufer, binden das Boot wieder an und laufen eilig nach Hause. Erst kurz bevor sie ins elterliche Haus treten, versichern sie sich noch einmal gegenseitig, dass sie den Eltern nichts sagen werden - wie immer nach einem ihrer Streiche.


Die Kurzgeschichte wird von einem auktorialen Erzähler erzählt. Er steht außerhalb der Geschichte, schildert seine Eindrücke gegenüber dem Leser und wertet mitunter sogar, wie beispielsweise in folgender Passage: "Kein besserer Ort ist zu finden für Knabenspiele, als dieses gründämmrige Gebiet" [Zeile 9-10]. Darüber hinaus wendet er sich auch direkt an den Leser:"Und hier geschah, was ich jetzt erzähle." [Zeile 11].

Handelnd sind in der Kurzgeschichte drei Geschwister, die "Hofberger Buben, elfjährig, zwölfjährig, dreizehnjährig" [Zeile 13]. Diese werden allerdings rein äußerlich gar nicht beschrieben, so dass man sich lediglich aus der Altersangabe und ihrem Verhalten eine Personalisierung herleiten kann.

Der Älteste der drei Brüder ist tonangebend unter den Geschwistern und trotz seines Alters noch nicht sehr verantwortungsbewusst, was anhand der folgenden Textpassagen deutlich wird: "Der Dreizehnjährige begann das Boot leicht zu schaukeln. Gleich wiegten sich die beiden anderen mit, auf und nieder" [Zeile 38-39], "Da gab der Älteste dem Zwölfjährigen ein Zeichen, den Kleinen zu schrecken ." [Zeile 44-45] "Dann sagte der Älteste wie immer nach einem Streich: "Zu Hause sagen wir aber nichts davon!"" [Zei.....[Volltext lesen]

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Stilistisch findet man in der Kurzgeschichte sowohl hypotaktischen als auch parataktischen Satzbau, was dem Text eine ganz eigene Dynamik verleiht. Insbesondere am Anfang zieht der erste Satz den Leser direkt in die Stimmung des Ortes "Das sind grünschwarze Tümpel, von Weiden überhangen, von Wasserjungfern übersurrt, das heißt: wie Tümpel und kleine Weiher, und auch große Weiher, ist es anzusehen, und es ist doch nur Donauwasser, durch Steindämme abgesondert vom großen, grünen Strom, Altwasser, wie man es in der Gegendnennt." [Zeile 1-5], bevor gegen Ende des Absatzes die parataktischen Passagen mit klaren Worten die eigentliche Geschichte einleiten: "Und aus dem Schlamm steigt ein Geruch wie Fäulnisund Kot und Tod.

Kein besserer Ort ist zu finden für Knabenspiele als dieses gründämmerige Gebiet. Und hier geschah, was ich jetzt erzähle." [Zeile 9-11]

Sprachlich ist der Text in Umgangssprache gehalten, zeichnet sich aber durch sehr bildhafte Beschreibungen aus "Fische gibt es im Altwasser, viele, Fischkönig ist der Bürstling, ein Raubtier mit zackiger, kratzender Rückenflosse, mit bösen Augen, einem gefräßigen Maul, grünschwarz schillernd wie das Wasser, darin er jagt." [Zeile 5-7] und bedient sich auffällig vieler Adjektive und Adverbien, was dem Text etwas sehr lebendiges und stimmungsvolles verleiht.

Darüber hinaus finden sich einige interessante Stilmittel in der Kurzgeschichte, wie beispielsweise Personifikationen "Die Weiden schlucken den Wind" [Zeile 8], "Stolperten über Wurzelschlangen" [Zeile 59], welche abermals die Lebendigkeit des Ortes unterstreichen.

Andere Stilmittel hingegen betonen die entsprechende Textstelle besonders - hier als Beispiel mit einer Wortwiederholung: "Stolperten über Wurzelschlangen, liefen, liefen, liefen" [Zeile 59] oder auch mit Anaphern "Die ersten Häuser sahen sie, sie sahen den Dom, sie sahen das Dach des Vaterhauses" [Zei.....

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Die Protagonisten der Geschichte sind die drei Brüder, wilde und ausgelassene Burschen über deren Hintergrund, Familie oder Aussehen nichts bekannt wird - nur ihre Beziehungen untereinander sind es, die ihnen ein individuelles Gesicht geben: Der Dreizehnjährige, der Älteste und derjenige, der den Ton angibt; Der Zwölfjährige, der Mitläufer, welcher sich dem großen Bruder unterordnet und mit ihm gemeinsam den Jüngsten quält; Der Elfjährige, das Opfer der beiden Brüder, welcher dazugehören will und sich daher nicht minder wild gebärdet.

In ihren Spielen sind sie ausgelassen, sie denken nicht an Konsequenzen und versuchen eventuelle Spuren zu vertuschen. Sie "schlugen auch wohl einmal dem Jüngsten, dem Elfjährigen, eine tiefe Schramme, dass sein Gesicht rot beschmiert war" [Zeile 17-19], aber sie "wuschen den blutigen Kopf, und die Haare deckten die Wunde", so dass die Eltern nicht mitbekommen sollten, was geschehen war.

Darüber hinaus versicherten sie sich auf Initiative des Ältesten gegenseitig dass sie "Zu Hause nichts davon sagen" [Zeile 23-14].

Es wirkt als würden die drei Jungen sich dort in der Wildnis austoben, Grenzen überschreiten, die ihnen Zuhause gesetzt werden um auszubrechen aus dem Alltag, aus der Zivilisation - sie werden zu Indianern, zu Menschenfressern, zu Piraten und übersehen dabei die Gefahren. Sie erkennen die Grenze zwischen Spiel und Ernst nicht mehr, sie schlagen über die Strenge und scheuen die Konfrontation mit den Eltern.

Und schließlich kommt es, wie es kommen muss. Die Jungen dringen "tiefer als je zuvor"[Zeile 27-28] in diese Wildnis ein, sie entdecken das Boot und fahren hinaus. Sie lösen sich so symbolisch noch weiter vom Zuhause, vom geregelten Leben. In dieser losgelösten Situation schlägt dann das zuvor noch grenzwertige Spiel um und es wird ernst als "der Älteste dem Zwölfjährigen ein Zeichen gab, den Kleinenzu schrecken" [Zeile 44-45] und dieser dann aus dem Boot ins Wasser fällt und kurz darauf ertrinkt.

Die Burschen sehen sich auf einmal mit einer Situation konfrontiert, die sie nicht einfach reinwaschen können. Sie stehen unter Schock, "saßen stumm und käsegelb auf den Ruderbänken" [Zeile 51] und waren dadurch handlungsunfähig. Sie halfen ihrem Bruder nicht, sie sprangen nicht hinterher, versuchten nicht einmal ihn zu retten. Sie drückten sich vor der Verantwortung, welche sie schon die ganze Zeit .....

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Sie verleugnen daher in Schutzreaktion ihre Tat.

Die ganze Geschichte wirkt wie ein zweigeteiltes Bild - auf der einen Seite die wilde und gefährliche Umgebung der Altwasser in welcher sich die unbändigen Kinder wie 'Heiden' benehmen können und keine Verantwortung tragen müssen. Und auf der anderen Seite ein Schimmer der klaren, geregelten und strengen Umgebung ihrer Heimatstadt mit Gottes- und Vaterhaus. Sie schaffen den Übergang nicht, sie tragen das, was auf der einen Seite passiert nicht in die Andere und umgekehrt.

Sie sind zerrissen in dieser Welt und solch ein zwiegespaltenes Bild hinterlässt die Geschichte auch beim Leser. Sie durchleuchtet die Geschwisterlichen Beziehungen vom Stärksten über den Mitläufer bis hin zum Opfer - was vielleicht auch nur wieder ein Abbild der familiären Beziehungen ist: Der starke und autoritäre Vater, die untergeordnete und 'mitlaufende' Mutter und schließlich die streng erzogenen Kinder.

In den Kindern spiegelt sich demnach das Machtgefüge der Familie und in der Familie spiegelt sich das Machtgefüge der Welt. Die Opfer bleiben stets die Schwächsten, wenn diese nicht geschützt werden.


Aufgabe 2


Ich denke, dass die Kurzgeschichte 'Brudermord im Altwasser' auch heute noch Relevanz hat und jungen Menschen etwas sagen kann. Zwar sind die gesellschaftlichen und auch familiären Beziehungsgeflechte heute in unseren Breiten im Allgemeinen weniger streng und hart, aber trotzdem gibt es auch heute noch Rivalitätssituationen in denen Tonangeber, Mitläufer und Opfer ihre Rollen spielen - sei es nun unter Geschwistern, im Freundeskreis oder in einer Schulklasse.

Es gibt die 'Coolen', die Mitläufer und diejenigen, die gemobbt werden. Die Geschichte ermahnt auch heute noch junge Leute sich nicht vor Verantwortung zu drücken, als Stärkerer eine positive Führungsrolle einzunehmen anstatt einer destruktiven. Sie ruft dazu auf Verantwortung zu trag.....

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