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Einsendeaufgabe [LitM-1/N-0517-K10]

Einsen­de­auf­gabe ILS zu `Ein­füh­rung in die Literatur` - Siegfried Lenz - Arnes Nachlass

2.411 Wörter / ~8 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Beatrice D. im Sep. 2018
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Dokumenttyp

Einsendeaufgabe
Deutsch
LitM-1/N-0517-K10

Arnes Nachlass Charakterisierung

Universität, Schule

Institut für Lernsysteme - Fernhochschule Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

2,7, C. Hellfritzsch, 2017

Kompatiblität

ILS​/​SGD​/​HFH Abi u.ä.

Autor / Copyright
Beatrice D. ©
Metadaten
Preis 8.40
Format: pdf
Größe: 0.10 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 76140







Alle Quellenangaben in den Aufgaben 1 und 2 stammen aus Siegfried Lenz' 'Arnes Nachlass' - München 2001 im Deutschen Taschenbuch Verlag


Aufgabe 1

a)

Direkte Charakterisierung

Indirekte Charakterisierung

Durch Erzähler: "Meinem kleinen, immer spottbereiten Bruder Lars ." [Seite 11] Damit erklärt Hans direkt, dass Lars sein kleiner Bruder ist. Zudem betont er dessen spöttische Ader bereits bei der ersten Vorstellung.

Durch das Verhalten: "Lars visierte sie [die Möwen] über den Daumen an und machte Zielübungen." [Seite 113] Das Beispiel zeigt bereits das aggressive Verhalten von Lars.


Durch die Person selbst: -

Durch die Fähigkeiten: "Lars hatte das Sagen [ .] alle erkannten ihn an, fügten sich seinen Anweisungen, seinen Kommandos. [ .] Er wusste, wie er [der Stapellauf] inszeniert werden musste, dennoch verblüffte mich die Umsicht, mit der er seine Anordnungen traf. [ .] Nie hätte ich Lars zugetraut, eine Rede zu halten oder doch ein paar Sätze so miteinander zu verbinden, dass man den Eindruck hatte eine Rede zu hören, doch es gelang ihm mit gespieltem Ernst." [Seite 154+155] Lars Fähigkeit eine gewisse Führungsposition auszufüllen und andere für sich einzunehmen in der Clique macht sich hier deutlich bemerkbar. Durchsetzungsvermögen und gerade den Balanceakt zwischen Ernst und Spott zu halten um als 'cool' angesehen zu werden.

Durch andere Personen: -

Durch das Äußere: "Entschlossenheit lag auf seinem Windhundgesicht" [Seite 206] Als Windhund bezeichnet man oft eine durchtriebene, unzuverlässige und oberflächliche Person. Damit werden indirekt Lars' Eigenschaften beschrieben.

Fazit: Lars wird vor allem indirekt durch seine Handlungen beschrieben.


b) Siegfried Lenz Roman 'Arnes Nachlass' von 1999 spielt in Hamburg in den 90er Jahren. Er erzählt von den letzten Lebensjahren eines Jungen, der nach einer Familientragödie einen Platz in der Welt und den eigenen Weg sucht und schließlich daran scheitert.

In der folgenden Charakterisierung soll Lars beschrieben werden, welcher in dem Roman eine wichtige Nebenrolle spielt.


Auf den ersten Blick erfährt man nicht viel über Lars. Er ist der jüngere Bruder von Hans, welcher Arnes Geschichte erzählt und damit einer von drei Geschwistern in der Pflegefamilie, welche Arne nach dem Tod seiner Familie aufnimmt. Lars' Alter wird nicht ausdrücklich genannt, aber es ist anzunehmen dass er wie seine beiden Geschwister auch als Jugendlicher zählen kann.

Auch zu seinem Äußeren werden wenige Worte verloren und einzig Hans vergleicht Lars' Züge am Ende des Buches mit denen eines Windhunds "Entschlossenheit lag auf seinem Windhundgesicht" [Seite 206] was als Spiegel seines Charakters zu werten ist und ihn als durchtriebenen und leichtlebigen Jungen darstellt. Das Bild vertieft sich noch, wenn man Lars' beschriebene Gestik und Mimik hinzuzieht: "Auch Lars schien es zu tun, der bekümmert zur Decke aufsah, mit unhörbarem Seufzen ." [Seite 17]; "Und am wenigsten Lars, der gleich abwinkte und die Augen verdrehte ." [Seite 111]; "Hinter ihr erschien Lars, der schadenfroh grinste." [S.....[Volltext lesen]

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Lass das liegen, ja, sagte er warnend, das ist nichts für dich, und zu uns beiden sagte er: Falls ihr es noch nicht gemerkt habt - ihr stört hier." [Seite 60], "Wolltest du nicht mit ihnen an Bord gehen? Doch, sagte er leise, ich wollte es, aber sie wollten mich nicht mitnehmen. Lars nicht und Peter Brunswik nicht, sie meinten, sie könnten mich nicht gebrauchen" [Seite 56].

Dazu hat Lars offenkundig eine große Klappe, die ihm natürlich entsprechende Bestätigung von seinen Freunden einbringt und so abermals das Bild des Rebellen festigt: "Lars begrüßte ihn flüchtig, fast nachlässig, und er glaubte wohl, besonders originell zu sein, als er ihm Abdrehen sagte: Dann auf gute Nachbarschaft" [Seite 14], "und es dauerte nicht lange, da flüsterte Lars hinter mir: Nun mach schon, wir wollen noch was anderes hören" [Seite 40], "Lars hatte das Sagen [ .] alle erkannten ihn an, fügten sich seinen Anweisungen, seinen Kommandos. [ .] Er wusste, wie er [der Stapellauf] inszeniert werden musste, dennoch verblüffte mich die Umsicht, mit der er seine Anordnungen traf. [ .] Nie hätte ich Lars zugetraut, eine Rede zu halten oder doch ein paar Sätze so miteinander zu verbinden, dass man den Eindruck hatte eine Rede zu hören, doch es gelang ihm mit gespieltem Ernst." [Seite 154+155]

Wirkliches Interesse zeigt er neben dem Herumhängen mit der Clique nur bei der Restaurierung des Schiffes. Dafür legt er sich ins Zeug "Lars, Wiebke und ihre Freunde mühten sich ab, die alte abgesoffene Jolle an Land zu ziehen" [Seite 75] und er ist es auch, der im Anschluss alles daran setzt das Schiff zu reparieren. Er kümmert sich um die Beschaffung des Geldes - teilweise auch mit unlauteren Mitteln wie dem Ausnutzen von Arnes Leichtgläubigkeit als dieser einen Großteil des nötigen Geldes zusteuert ohne dadurch wirklich in der Gruppe aufgenommen zu werden.

Er hält die Rede beim Stapellauf und er ist auch derjenige, der nach dem misslungenen Start den Einbruch mitplant um den Verlust auszugleichen. Dafür scheint ihm auch jedes Mittel recht, was gewisse kriminelle und hinterhältige Aspekte seines Wesens hervorlockt. Er nutzt Arnes Wunsch dazuzugehören aus und gaukelt ihm vor, ihn in die Gruppe aufgenommen zu haben - gibt ihm im Blinklicht ein Bier aus, beschützt ihn dort sogar.

Beim Einbruch selbst schiebt er dann allein Arne eine Rolle zu, welche seine Beteiligung am Einbruch eindeutig verrät (Das Ablenken Kalluks) nur um ihn nach dem Einbruch wieder fallenzulassen. "Blicklos gingen sie an dir vorbei. Unmittelbar vor dir strebten sie auseinander und gingen achtlos an dir vorbei, nicht anders, als wären sie einem Pfahl, einem Mast ausgewichen" [Seite 198].

Auch nach der Zeit mit Arne scheint Lars zunächst noch nicht ganz erwachsen geworden zu sein. Er fühlt sich schnell ungerecht behandelt "Lars hatte die Schule schon wieder hinter sich, hatte die Ausbildung knallfall abgebrochen, so, wie er auch die Zeit auf der Seefahrtsschule vorzeitig beendet hatte, immer aus dem gleichen Grund, immer, wie er behauptete, wegen ungerechter Behandlung durch seine Lehrer oder Vorgesetzten." [Seite 73] und scheint noch kein wirkliches Lebensziel zu haben - anders als sein Pflegebruder Arne, der schon früh konkrete Pläne hatte, auf die .....

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Auf mich wirkt Lars sehr unreif und wie jemand, der erst erkennt was seine Handlungen bewirken, wenn es schon zu spät ist.


Aufgabe 2

In Siegfried Lenz Roman 'Arnes Nachlass' wird ein Bild von Jugendlichen gezeichnet, welches heute sehr zwiespältig zu betrachten ist - einerseits leben sie in einer ganz anderen Welt, andererseits sind die Mechanismen der Gruppendynamik immernoch dieselben.

In 'Arnes Nachlass' malt sich ein Bild einer Jugendclique ohne moderne Medien - sie hängen zusammen herum, reparieren ein Schiff, streunen durch Schiffswracks und trinken gemeinsam. In keinster Weise werden Dinge wie Fernsehen, Computer oder Smartphones behandelt, welche heute das Leben der Jugendlichen maßgeblich prägen. Unter diesem Gesichtspunkt, dürfte es heutigen Jugendlichen schwer fallen, sich mit jenen aus der Geschichte zu identifizieren.

Andererseits erkennt man in den Verhaltensweisen doch , die auch heute noch genauso gültig sind wie damals: Das Ausschließen von Außenseitern - Personen die sich im sozialen Leben schwer tun, anders sind - Mobbing, Gruppenzwang, Kriminalität, Rebellentum und Rauscherfahrungen (Alkohol). Das alles sind Dinge, die auch heutige Jugendliche noch erleben und erste .....

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Die personale Erzählperspektive mit Paul als Ich-Erzähler erleichtert es, sich in die Handlung hineinzuversetzen und die Stimmung aufzunehmen, welcher in der Szene aufgebaut wird. "Noch eine Viertelstunde, dachte ich. Dann wollte ich aufstehen. Nein, das war zu viel. Zehn Minuten. Nun wurde der Motorenlärm ganz leise, zärtlich, wie verliebtes Gemurmel, und dann hörte ich nichts mehr." [Zeile 1-3].

Unterstützt wird das durch den abwechslungsreichen Stil in der Satzkonstruktion. Durch kurze, parataktische Abschnitte, die sprunghaft und schnell wirken "Noch eine Viertelstunde, dachte ich. Dann wollte ich aufstehen. Nein, das war zu viel. Zehn Minuten." [Zeile 1-2] und lange hypotaktische Sätze, die einen einzelnen Eindruck bis ins Detail beschreiben und auskosten, zeigt sich der Text sehr lebendig."Eine neue Maschine flog schon Berlin an – irgendwo über den Wolken noch, im ersten rosigen Frühlicht dieses Wintertages, kam näher, bereit, über uns hinwegzutoben, die Luft erzittern zu lassen, übermächtig, gebieterisch und doch so schwankend und unsicher, so balancierend zwischen Tod und Leben wie die Menschen in ihr und unter ihr." [Zeile 4-8]

Stilistisch ist der Text insgesamt in normaler Sprache gehalten und vermittelt damit einen hochwertigen Eindruck, der gleichzeitig noch nah genug am Leben ist um nicht zu abgehoben zu wirken.

Der ganze Ausschnitt ist von vielen und starken Adjektiven geprägt, die den gefühlsbetonten Eindruck, die Emotionalität des Textes betonen: "Ich fühlte mich wie ausgehöhlt von einer unendlichen Traurigkeit." [Zeile 14], "Sie drehte sich zur Seite und legte ihren weichen, warmen Mund auf meine Brust. Sie war kleiner als ich und sehr zart, sie hatte lange Beine und schmale Hüften." [Zeile 11-13].

Paul wird in der Szene kaum beschrieben, lediglich seine Reaktionen geben indirekt ein wenig Aufschluss über seinen Charakter "Ich fühlte mich wie ausgehöhlt von einer unendlichen Traurigkeit, deren ich nicht Herr werden konnte." [Zeile 14-15] "Ich räusperte mich krampfhaft" [Zeile 21], "Mir ist elend" [Zeile 24], "Die meinen [Hände] waren feucht vor Aufregung und Schwäche" [Zeile 26] und machen deutlich, dass er mit dem nahenden Abschied zu kämpfen hat, gleichzeitig aber auch aufgeregt ist.

Darüber hinaus ist es vor allem die Art und Weise wie er Sibylle und seine Umgebung wahrnimmt, die ihn emotional auf.....

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