Einsen­de­auf­gabe ILS GeoF4-1010-N: Staudämme und Stauseen weltweit Groß­pro­jekte wie der Toshka- und der Ilsu-Stausee

Einsendeaufgabe

1.

Der Ilsu-Staudamm ist ein von der türkischen Regierung im Südosten des Landes geplantes Großstaudamm-Projekt. Der Staudamm soll den Tigris zu einem Stausee von mehreren Milliarden Kubikmetern aufstauen und liegt nicht weit von der syrischen Grenze entfernt.

Die Regierung plant mit Hilfe des Staudamms kostengünstige Energie zu erzeugen, während durch das gewaltige Bauprojekt neue Jobs und dadurch mehr Wohlstand in der eher strukturschwachen Region geschaffen wird. Zudem sollen durch den See neue Initiativen für den Tourismus geschaffen werden und die Region besser vor dem Hochwasser des Tigris geschützt werden.

Der Bau des Staudamms geht allerdings mit gravierenden negativen Auswirkungen auf die lokale Umwelt einher und sorgt ebenso für Konfliktpotential mit den flussabwärts gelegenen Nachbarländern der Türkei.

So müssen dem geplanten Stausee viele Siedlungen von Menschen weichen, welche die Region seit langer Zeit ihr zuhause nennen und somit ihre Existenzgrundlage verlieren.

Durch die an den Ufern geplante Fisch-und Landwirtschaft besteht außerdem die Gefahr von einer schneller Verschlechterung der Wasserqualität durch Versalzung und in den See gelangte Düngemittel, welche sich ebenso wiederum stromabwärts in den Nachbarländern bemerkbar machen können.

Aufgrund dessen und der Tatsache, dass die türkische Regierung durch den Staudamm in der Lage wäre den Abfluss und damit die in den flussabwärts liegenden Ländern ankommende Wassermenge, also deren Wasserversorgung, zu kontrollieren. Dies bring der türkischen eine gewisse Macht über Länder wie Syrien und den Irak ein, weshalb das Projekt von diesen Scharf kritisiert wird, da viele Regionen in diesen Ländern in großem Maße von dem Wasser des Tigris abhängig sind.

Ein weiteres Großstaudamm-Projekt ist das Toshka-Projekt in Süden Ägyptens. Mit Hilfe des nahen Assuan-Staudamms und weiteren geplanten Staudämmen in der nahen Toska-Ebene plant die ägyptische Regierung ein neues Landwirtschafts- und Siedlungsgebiet inmitten der Sahara.

Durch riesige Kanäle soll dabei Wasser vom Assuan-Stausee in die Ebene geleitet werden um die Felder und Menschen zu versorgen. Der Stausee soll zudem die Stromversorgung dieses neuen .....[Volltext lesen]

Der meist überaus negative Umwelteinfluss großer Stauseen ist meist noch gravierender.

Durch die oft um einen großen Stausee entstehende intensive Landwirtschaft und die mit der Industrie und Siedlungen verbundene Einleitung von Abwässern kommt es infolge dieser zu einer deutlichen Verschlechterung der Wasserqualität und somit auch unweigerlich zum Verlust von Flora und Fauna, insbesondere bei auf die Wasserqualität empfindlich reagierenden Tieren oder Pflanzen.

Auch die CO2-Bilanz von Stauseen ist alles andere als positiv, da großer Mengen von abgebauter organischer Materie große Mengen an Treibhausgasen freisetzen. Zudem bildet der See ideale Brutbedingungen für Mücken, die insbesondere in wärmeren Regionen Krankheiten übertragen können.

Auch die die mögliche Versalzung des Stausees infolge von denen durch die Landwirtschaft aus den Böden ausgespülten Salze ist eine Gefahr, insbesondere in Regionen die eine hohe Verdunstung und wenig Niederschlag aufweisen.

3.

Es gibt zahlreiche Alternativen zu Stauseen, die zumeist deutlich verträglicher für Umwelt und Gesellschaft sind.

So können statt eines großen zentralen Wasserreservoirs für die Landwirtschaft viele kleinere und weit verteilte Reservoire die Umweltschäden und generellen Kosten deutlich minimieren.

Gleichwohl bringt eine Modernisierung der Infrastruktur, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern, wie beispielsweise eine Modernisierung von Wasserleitungen und Bewässerungsmethoden eine deu.....