Installiere die Dokumente-Online App

<
>
Download
Dokumenttyp

Studienleistung
Deutsch
DSA08N-XX2-K07

Universität, Schule

Hamburger Fern-Hochschule - HFH

Note, Lehrer, Jahr

1- , 2015

Autor / Copyright
Sophie B. ©
Metadaten
Preis 6.60
Format: pdf
Größe: 0.11 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 49434







Einsendeaufgaben zu DSA08N

Ryszard Kapuscinski (geb. 1932): Am Feuer erfrieren (1991)


Nr.         Aufgaben/Lösung

Ryszard Kapuscinski (geb. 1932): Am Feuer erfrieren (1991)


Es sollte Workuta sein und Nacht, doch wir landen bei Tag, im Sonnenschein. Folglich muß es ein anderer Flughafen sein.


Welcher?


Ja, es ist nicht Workuta, es ist Syktywkar.


Ich weiß nicht, wo Syktywkar liegt, und habe vergessen, eine Karte mitzunehmen. Durch tiefen Schnee stapfen wir zum Flughafengebäude. Drinnen ist es heiß, stickig und überfüllt. Keine Rede davon, einen freien Platz  auf einer Bank zu ergattern. Auf allen Bänken schlafen Menschen, so tief und fest, fast möchte ich sagen, so endgültig, als hätten sie längst jede Hoffnung fahren -lassen, jemals wieder von hier wegzukommen.


Ich beschließe, die Passagiere meines Fluges nicht aus den Augen zu lassen, damit sie nicht abfliegen und mich allein zurücklassen können. Wir stehen in der Mitte eines großen Saals, denn selbst die Plätze an den Wänden sind alle besetzt.


Wir stehen, mehr können wir nicht tun.


Wir stehen und stehen.


Ich trage einen Lammfellmantel (immerhin bin ich zum Polarkreis geflogen) und beginne daher in dem überfüllten, furchtbar überheizten und ungelüfteten Saal bald zu schwitzen. Soll ich den Mantel ausziehen? Doch was soll ich -damit anfangen? In den Händen halte ich mein Gepäck, und Kleiderhaken sind nirgends zu sehen. Wir stehen schon über eine Stunde so da, und dieses Stehen wird immer beschwerlicher.


Doch nicht die stickige Luft und der Schweiß sind am schlimmsten. Am schlimmsten ist, daß ich nicht weiß, was weiter geschehen wird. Wie lange werde ich so in Syktywkar stehen müssen? Noch eine Stunde? Einen Tag? Den Rest meines Lebens? Besteht eine Chance, irgendwann den Mantel ausziehen, sich setzen und ein Glas Tee trinken zu können? Wird das je möglich sein?


Ich mustere meine Nachbarn.


Sie stehen da und starren stur vor sich hin. Genau das: Sie stehen da und starren vor sich hin. Ihnen ist keine Ungeduld anzumerken. Keine Beunruhigung, Verärgerung, Wut. Vor allem aber stellen Sie keine Fragen. Vielleicht fragen sie nicht, weil sie alles wissen?


Ich erkundige mich bei jemandem, ob er weiß, wann wir abfliegen. Wenn man hier unvermutet eine Frage stellt, muß man sich mit Geduld wappnen. Man kann dem Gesicht des Befragten deutlich ablesen, daß er erst unter Einwirkung dieses Reizes (der Frage) gleichsam zum Leben erwacht und die müh-selige Reise von einem anderen Planeten zur Erde antritt.

Und das braucht Zeit. Dann beginnt sich auf seinem Gesicht leise, sogar amüsierte Verwunderung abzuzeichnen – was hat di.....[Volltext lesen]

Download Einsen­de­auf­gabe DSA08N - Ryszard Kapu­scinski (geb. 1932): Am Feuer erfrieren (1991) - und `Mehr Ehrlich­keit wagen` (Karl-Heinz Büsche­mann) Aufgaben 1 und 2 gelöst
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Die aufeinanderfolgenden Wörter „keine Ungeduld“, „keine Beunruhigung, Verärgerung, Wut“ bilden eine Klimax und verstärken die Wirkung des Eindrucks des Erzählers bezüglich der anderen Passagiere. Eine weitere Klimax bilden die hintereinander gereihten Fragen „Wie lange werde ich so in Syktywkar stehen müssen? Noch eine Stunde? Einen Tag? Den Rest meines Lebens?“, welche die Ungeduld des Erzählers verdeutlichen.

Durch die Fragen, die der Erzähler an sich selbst richtet, wie „Soll ich den Mantel ausziehen? Doch was soll ich damit anfangen?“, „Wie lange werde ich so in Syktywkar stehen müssen?“, „Vielleicht fragen sie nicht, weil sie alles wissen?“, lässt der Erzähler an seinen Gedanken teilhaben und nicht nur an seinen Taten und Handlungen.

Die ausgewählte Zeitstufe, das Präsens, unterstreicht zudem die Eindringlichkeit des geschilderten Geschehens.


2.        Untersuchen Sie den Satzbau und bestimmen Sie die Funktion der -Fragesätze. 

Die meisten Sätze des Texts sind Aussagesätze, jedoch sind einige Fragesätze vorzufinden.

Zum größten Teil sind die Aussagesätze Hauptsätze, wobei ein paar hypotaktische Sätze zu erkennen sind. Die kurzen Sätze, wie „Wir stehen und stehen.“ und „Wir stehen, mehr können wir nicht tun.“ und die Ellipsen, wie „[ .] doch wir landen bei Tag, im Sonnenschein.“ und „Keine Rede davon [ .]“ verdeutlichen zusätzlich den Stress und den Druck, der von der Ungewissheit ausgeht.

Die Aussagesätze dienen der Darstellung von Informationen und ihren Erklärungen, was durch die verwendeten Konjunktionen, wie „daher, denn, a.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Formulieren Sie Ihre Antworten in ganzen Sätzen.

           



2.   

Text


Mehr Ehrlichkeit wagen


Die Schönfärberei der Unternehmen fördert Wirtschaftsverdrossenheit
Von Karl-Heinz Büschemann


Es kommt nicht oft vor, aber es gibt sogar von Unternehmenschefs Sätze, von denen jeder auf Anhieb weiß, dass sie ehrlich sind. Josef Ackermann, der Chef der deutschen Bank, hat so einen Satz gesprochen. Er war gefragt -worden, ob auch im größten deutschen Geldhaus ein kleiner Angestellter ganz allein fünf Milliarden Euro verzocken könnte, so wie bei der französischen Société Générale.

Da sagte der Banker nur: "Ausschließen .....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.


Wer Gründe dafür sucht, warum die Menschen von der Wirtschaft angewidert sind, sich von ihr abwenden und über die Manager klagen, die sich bereichern und gleichzeitig Unternehmen ruinieren, findet in der selbstgefälligen Darstellung der Konzerne eine Erklärung. Wie sollen die Menschen Vertrauen in die Konzerne fassen, wenn eine der wesentlichen Aufgaben ihrer Manager darin besteht, ihre Leistungen für die Menschen schönzufärben und die wahren Vorgänge im Unternehmen zu vernebeln.


Dabei gehört Transparenz zu den Errungenschaften moderner Wirtschaftsführung. Die Unternehmen haben schon lange erkannt, dass es ein Fehler ist, keine Informationen nach außen zu geben. Das sorgt nur für Misstrauen. Doch die Erkenntnis, dass die Information dem Verständnis dient, ist schon wieder vergessen.

Heute bekommt die Öffentlichkeit von den Firmen vornehmlich Sprachregelungen zu hören, nichtssagende Wortketten, die mehr verschleiern als erklären. Ein Ex-Konzernsprecher von Volkswagen fasst den Zynismus des publizistisch-industriellen Täuschungskomplexes in dem Geständnis zusammen, dass die Kommunikationsabteilungen gut damit zu tun hätten, sich Legenden und Stories über Unternehmen und Chefs aus den Fingern zu saugen. "Wir können gar nicht so viele Geschichten erfinden, wie die Zeitungen d.....


Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Der Text setzt sich mit tatsächlich gegebenen Problemen der Wirklichkeit auseinander. Dies wird an konkreten Bespielen deutlich, die der Autor anführt, wie das der Bank „Société Générale“,„WestLB“ oder der „Infineon“, deren Chef Wolfgang Ziebart sogar zitiert wird („westlichen Verbesserungen“, „schon ein wenig stolz sein“).

Des weiteren erfolgt eine genaue Angabe von Fakten und Zahlen, wie „fünf Milliarden Euro“,„zu 98 Prozent“ und „mehr als 13 Prozent“, welche die Beispiele zusätzlich untermauern. Außerdem verwendet der Autor Fachbegriffe, wie beispielsweise „Kredite“, „Aktienkurs“ und „PR-Stäbe“.

Der Autor Karl-Heinz Büschemann nimmt daneben aber auch kritisch Stellung zur Informationspolitik großer Unternehmen und Banken. Seine Meinung und Bewertung zeigt sich anhand der verwendeten Stilmittel.

Der Autor verwendet zahlreiche abwertende Wörter und Wendungen, wie beispielsweise „Schönfärberei“, „rechthaberisch“, „selbstgefällige Darstellung“, „Zynismus“, „Scheinwelt“ und benutzt sprachliche Übertreibungen, wie beispielsweise „gewaltige Verluste“ und „aufgeblähten PR-Stäbe“.

Zudem finden sich in dem Kommentar Worterfindungen mit abwertendem Inhalt, wie „Täuschungskomplexe“ und „Dauerkrisenunternehmen“. Der Autor bildet außerdem antithetische Gegensätze, wie „Manager [ .] sich bereichern […] Unternehmen ruinieren“, „mehr verschleiern als erklären“ und „Transparenz/ vernebeln“. Zuzüglich dazu sind umgangssprachliche Wendungen im Text, wie „ganz neue Töne“ und die Personifikation „entwaffnender Ehrlichkeit“, um Nähe zum Leser herzustellen und insgesamt seinen Unmut gegenüber der Unehrlichkeit großer Unternehmen und Banken auszudrücken.

Zudem verwendet der Autor Metaphern wie „schlechte Zahlen heranwachsen“ und „ für die Medien schönzufärben“, um dem Leser seine Mei.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.


b)       "für die Medien schönzufärben",

Die bildhafte Wendung „für die Medien schönzufärben“ bedeutet, dass Manager die Möglichkeit, dass ihnen Fehler passieren könnten, verschweigen. Besonders vor den Medien wird das Unternehmen schön geredet, indem sie nur das Schöne an ihren Leistungen und an ihrem Unternehmen zeigen, alles Negative wird hingegen weggelassen oder abgestritten.


c)       "Wortgeklingel".

Unter der bildhaften Wendung „Wortgeklingel“ ist zwar schön klingelndes, jedoch nichts sagendes Gerede zu verstehen. Im Textzusammenhang steht diese bildhafte Wendung für jene Äußerungen, mit denen die Unternehmen und Banken, bzw. ihre Manager den Eindruck von fehlerloser Leistung und großem Erfolg erwecken wollen.


Erklären Sie deren Bedeutung aus dem Textzusammenhang.

3.        Welche Probleme behandelt der Text und welche Vorschläge macht der Autor zu ihrer  Lösung?

Der Kommentar thematisiert das Problem der Unehrlichkeit von Unternehmen und Banken, bzw. deren Managern den Bürgern gegenüber. Die Manager täuschen die Menschen, indem ihnen vorspielen, nie Fehler zu machen, noch überhaupt Fehlentscheidungen treffen zu können.

Durch dieses Verhalten erschüttern die Manager das Vertrauen der Menschen gegenüber der Wirtschaft, sodass die Menschen die Wirtschaftsunternehmen und ihre Manager als verlogen, arrogant .....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Swop your Documents