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Referat
Gesundheitswesen

Emmendingen Gesundheits- und Krankenpfegeschule

2015

Verena R. ©
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ID# 69685







Einsatz von Musik


Musik erreicht alle Menschen gleich und deckt die wichtigsten Bedürfnisse des Menschsein, wie Liebe, Identität, Beschäftigung, Einbeziehung, Bindung und Trost (nach Kittwood) ab.


Alle musikalischen Angebote können auch von Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigung wahrgenommen werden, da sie unsere Seele berührt.

Wirkung von Musik und ihren Zielen allgemein

  • Weckt Emotionen und Erinnerungen (Gedächtnistraining)

  • Ordnend, strukturierend

  • Motiviert zur Kreativität (wirkt selbst bei passiven Menschen)

  • Fördert Gemeinschaft und Interaktion (auch mit Sprachproblemen oder Sprachverlust)

  • Fördert Bewegung: Tanzen (knüpft an biografische Begebenheiten des Menschen an und ist Teil aktiver Erinnerungsarbeit) Bewegungslieder und Bewegungsübungen

  • Gefühle, Wünsche, Allgemeinzustand (Wohlbefinden, Schmerzen) können ausgedrückt werden (kann als Bewältigungsstrategie für Emotionen genutzt werden) tröstende Kraft bis tief in die Psyche

  • Fördert differenzierte Wahrnehmung/ Vorstellungskraft und Entwicklung von Geschicklichkeit

  • Stärkt das Ich-Gefühl (Erkennen vorhandener Fähigkeiten), aktiviert selbst Heilungskräfte und reduziert Ängste

  • Lebensfreude & Spaß empfinden

  • Entspannend und Ausgleichende Wirkung

Da Musik die Gefühls Welt in allen Fassetten berührt, kann sie en möglicher Zugang zu Menschen mit demenziellen Veränderungen sein.


Fallbeispiel: Die schwer demente Frau Kern kann sich nur noch minimal bewegen. Ertönt jedoch ihre Lieblingsmusik, der Radetzkymarsch, wippt sie sogar mit dem Oberkörper und den Füßen im Takt der Musik.

(Gisela Mötzing: „Beschäftigung mit alten Menschen“ Urban und Fischer Verlag, 1. Auflage 2005, Seite 70)


Wirkung von Singen


Viele ältere Menschen haben früher gesunden, zu vielen unterschiedlichen Gelegenheiten. Daher verbinden sie positive Erinnerungen, ja sogar eine Art Heimatgefühl. (da auch

jede Kultur seine eigenen Musikstücke hat). Frei nach dem Motto: “Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder”


Physische Wirkung

  • Stärkt das Immunsystem

  • Verbessert Vitalkapazität der Lunge (Atemtraining)

  • Verbessert Herzratenvariabilität (= Herzkohärenz (Einklang zwischen Herz, Atmung und Blutdruck))

  • Rechtsseitige Hirnareale werden vermehrt aktiviert

  • Regt den Parasympathikus an

  • Fördert neuronale Motivationssysteme (System der Stressprotektion) und die Funktionen der Spiegelneuronen (Spiegelneuronen sind ein Resonanzsystem im Gehirn, das Gefühle und Stimmungen anderer Menschen beim Empfänger zum Erklingen bringt)

  • Trainiert Stimme und steigert das Stimmvolumen und stabilisiert eine zittrige- stimme.

  • Salutogenetische Wirkung (Salutogenese: beschäftigt sich mit der Entstehung von Gesundheit und der gesunden Entwicklung des Menschen )


Fähigkeit zum Singen, das Rhythmusgefühl sowie das Empfinden für die Melodie bleiben auch im Alter erhalten.


Erfahrungen mit der Wirkung des Singens in der Psychiatrie

  • Verringerung depressiver Stimmung

  • Verbesserung der Befindlichkeit

  • Steigerung der Hoffnung

  • Verbesserung der Selbstwahrnehmung, des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens

  • Förderung von Empfindung und Ausdruck

  • Stärkung der emotionalen Stabilität

  • Befreiung aus der Isolation und dem „Eingemauert sein“

  • Reduzierung von Unruhe und Ängsten

  • Steigerung der Kontaktfähigkeit

  • Förderung von Kommunikation und sozialen Beziehungen

  • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

  • Förderung von Erinnerungen

  • Steigerung des Gemeinschaftserlebens und des Gefühls sozialer Zugehörigkeit

  • Förderung der Resilienz


    Bedeutung von Musik ist für jeden anderes, jeder verbindet etwas individuelles mit Musik. Menschen mit demenzieller Veränderung können ihre Gefühle, Emotionen anhand von Musik ausdrücken (Kommunikationsmittel)


    Wie können Pflegende Musik in ihre alltägliche Arbeit einbeziehen?


    • Singen ist ein wichtiges Element in der Altenpflege und kann gut in der Arbeit mit eingebaut werden z.B. in Form von Begrüßungs- und Abschiedsliedern, Geburtstagsständchen oder ganz spontan bei verschiedenen Aktivitäten.

  • Dazu besteht die Möglichkeit einfache Rhythmusinstrumente einzusetzen, da ältere Menschen nicht mehr in der Lage sind schwere Instrumente zuspielen. Diese können ohne weitere Vorerfahrungen eingesetzt werden. Sie können verschieden eingesetzt werden zur Rhythmischen Liedbegleitung beim Singen, Rhythmischer Begleitung vorgegebener Musikstücke, zur Untermalung von Gedichten und Geschichten.

  • Musikangebote sind immer auf die Fähigkeit der Teilnehmer anzupassen.

  • Gezieltes Aussuchen eines Musikstückes (anhand der Biografiearbeit) und dies den Patient mit Hilfe einer CD anhören lassen


    Musik in der Palliativ Care


    Die Unruhe Sterbender ist eine der großen Herausforderung der Pflegenden. Durch biografisch angepasste Musik kann eine ruhige, harmonische Atmosphäre geschaffen werden. Musik kann selbst in der Finalphase des Lebens kreative Kräfte sowie Erlebens-, Gefühls- und Gestaltungsimpulse anregen.


  • Musiktherapie

    Musiktherapie ist der 1950er eine entwickelte Form der Psychotherapie. Sie gilt als wissenschaftlich erforschte Heilmethode, mit deren Hilfe Veränderungsprozesse begleitet sowie seelisches und körperliches Leid gemindert werden können.

    Eigenständiges psychotherapeutisches-orientiertes Verfahren. Musiktherapie behandelt nicht eine Krankheit wie Alzheimer, sondern lässt Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung wirksam werden. Sie weckt also nicht nur düstere Anklänge und leidvolle Klagen, sie bringt auch alte Kraft, verschüttete Lust, Lachen und Erinnerungen genauso wie Mut zur Sehnsucht und Wagnis zur Zärtlichkeit hervor.

    Es gibt zwei Formen der Musiktherapie:

    • Rezeptive oder Passive Musiktherapie (Hören von Musik): Wirkt oft als Balsam für die Seele z.B. anhören eines Lieblingsstückes; wird oft in Rehakliniken, bei Menschen mit demenzieller Veränderung im letzten Stadium oder Komapatienten

    Musiktherapeuten arbeiten improvisierend und stellen sich spontan auf die ständig verändernden Situationen und Lebenswirklichkeiten ihrer Klienten ein.


    Musiktherapie in der Geriatrie

    • Bei depressive und demenziell erkrankte Patienten: WICHTIG!! Emotionale Wirkung von Musik kann Gefühlsleere füllen und Erstarrung verflüssigen, Gefühle können trotz Kommunikationsprobleme ausgedrückt werden und differenzierte Wahrnehmung kann gefördert werden, Musik dient als Erinnerungsträger des vergangenen Lebens (vor allem bei depressiven Patienten: Erinnerungen aus der Kindheit mit Hilfe von Musik zu wecken), trotz Desorientiertheit (nicht mehr Wissen des Namens oder der Persönlichkeit) Erinnerung an Lieder aus vergangener Zeit


    Quellen

    Buchquellen:

    • Mötzing, Gisela: „Beschäftigung mit alten Menschen“, Urban& Fischer Verlag, 1. Auflage 2005

  • Schwertfeger, Bärbel, Koch Klaus: „Der Therapieführer- die wichtigsten Formen und Methoden“, Wilhelm Heyne Verlag GmbH& Co.KG, 1989


    Fachartikel:

    • Haarhaus, Dr. Friedrich: „Singen hat eine heilende Kraft“, Die Schwester der Pfleger 45. Jahrg. 12/06

    • Gräfin Bethusy-Huc, Prof. Dr. Viola: “Aufforderung zum Tanz”

    • Schall, A. ; Haberstroh, J.; Auch-Johannes, I. ; Weymann, E. ; Kolling, T.; Knopf, M.; Pantel, J. : „Zeitreihenanalyse musiktherapeutischer Effekte auf die Kommunikationsfähigkeit und das Wohlbefinden bei fortgeschrittener Demenz

    • Kleinstück, Stefan: „Wir tanzen wieder!“,

    • Oetmann, Hajo: „Einfach Gemeinsam Singen“,

    • Beuerle, Marlene: „Die Empfindungen ausdrücken“, Altenpflege Mai 2010

    • Muthesius, Dorothea; Sonntag, Jan: „Den Königsweg beschreiten“,


    • (17.03.15)

    • (08.03.15)

    • (08.03.15)

    • (09.03.15)

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