-Kerninteresse: Untersuchung der Verhältnisse von Gesellschaft und Erdraum
Leitfragen
-Wie sind Gesellschaften in räumlicher Hinsicht organisiert
-Welche Rolle spielt der Raum für das gesellschaftliche Zusammenleben
Begründer
-Reclus: Franzose, 1876-1894
-Rousiers: Franzose
-Demolins: Franzose, 1. Def. v Sozialgeo
-
Hoke: Darstellung der regionalen Verbreitung sozialer Phänomene und der Bedeutung sozialer Faktoren bei der Umgestaltung der Natur durch den Menschen
Bobek: (traditionell)
-Begründer der Deutschen Sozialgeographie
-Erforscht die sozial und landschaftlich geprägten Lebensformgruppen
-Die Gesellschaft in diese zu zerlegen ist Aufgabe sozialgeographischer Analyse
Hartke: (traditionell)
-Mitbegründer der Sozialgeographie
-im vlg zu Bobek Landschaftsbegriff in den Hintergrund, Gesellschaftsbegriff hervorgehoben
-erforschung der Gesetze menschlichen zusammenlebens und die räumliche Kammerung der Gesellschaft
Ruppert/Schaffer
-1960 Münchner Schule der Sozialgeographie
-Def: Sozialgeographie ist die Wissenschaft von den räumlichen Organisationsformen und raumbildender Prozesse der Grunddaseinsfunktion menschlicher Gruppen und Gesellschaften
oTrad. Antropogeographie durch „Raumversessenheit“ gekennzeichnet“
Soziologie
-Merkmale der klassischen Soziologie
oHauptaugenmerk: gesellschaftliche Prozesse und Zusammenhänge
oBeschreibung und Erklärung sozialer Verhältnisse
oBlinder Fleck: raum und physisch-materialle Bedingungen
o„Raumvergessenheit“
-Begründer
oMax Weber 1864 – 1920
§Hauptwerk: „Wirtschaft und Gesellschaft“
§Gesellschaftliche Bedingungen in einer Wirtschaftsform (Kapitalismus: Rationalisierung [Entzauberung] und Bürokratisierung [neue Formen d Abhängigkeit]), die sich im 19. Jh. immer mehr durchsetzte und deren Auswirkungen
oKarl Marx 1818 – 1883
§Schwerpunkt: Kapitalistische Produktionsprozesse und deren Folgen für die Gesellschaft
§Soziale Abhängigkeits- und Herrschaftsverhältnisse
oEmile Durkheim 1858 – 1917
§Schwerpunkt: Wandel des sozialen Gefüges
§Frage: wie kann gesellschaftlicher zusammenhang bei steigender arbeitsteilung aufrecht gehalten werden
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Erfolgt unter bestimmten Gesichtspunkten: Geomorphologie, Vegetation, Wirtschafts- und Siedlungsform
Sozialgeographische Landschaftsforschung
Begründer: Bobek
Ansatz: Sozialgeographische Landschaftsforschung: Sozialwissenschaftlich Differenzierte Erklärung der Beobachtbaren Landschaftsformen (Perspektivenwechsel zur Traditionellen Geographie)
Leitfragen
-Welche (antrprogenen) Kräfte prägen das Landschaftsbild? (bobek)
-Welche sozialen Prozesse bestimmen den Landschaftswandel? (bobek)
Funktionales Denken in der Geographie
Funktionale Phase (versuch einer funktionalen Wirtschaftsraumanalyse): abkehr von den vertikalen Determinanten. Zuwendung zu horizontalen Prozessen
·Struktur-Funktionales-Erklärmuster
Austauschbeziehungen zw Strukturräumen (Regionen) als Ausgleichbewegungen
·Funktional-Strukturelles Erklärmuster
Funktionale austauschbeziehungen führen zu sozial-ökonomischen disparitäten [nebeneinandersein von ungleichem] in der räumlichen Anordnung
-Leistung eines sozialen Elements für den Erhalt des Gesamtsystens
-Tätigkeit, die einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der übergeordneten sozialen Einheit leistet
Anforderungen u Zielsetzung an Sozialgeographische Landschaftsforschung (Bobek)
-Wissenschaftliche Erklärung der Kulturlandschaft
-Berücksichtigung der sozialen Differenzierungen
-Integration der landschaftsgeographischen Erkenntnisse zu einem Gesamtbild der Gesellschaftlichen Entwicklung
Grundannahme (Bobek)
Doppelseitiger Zusammenhang von sozialer Wirklichkeit und Landschaftlichen Verhältnis (Naturdeterministisch aber auch Kulturlandschaft ist Produkt des Menschlichen Handelns):
-Die Vielfalt der Kulturen und Gesellschaften äußert sich in der Vielfalt der Landschaften und Länder
-Beeinflussung menschlichen Daseins und Wirkens durch den Physischen Raum und seinen Bedingungen
Allgemeine Aufgaben (Programm) der Sozialgeographischen Landschaftsforschung
-Erklärung der landschaftlichen Erscheinungsformen: Rekonstruktion der landschaftsprägenden sozialen Kräfte
-Erforschung der Bedeutung von Landschaften für die Gesellschaft (regionale Gesellschaftsanalyse)
-Beitrag zur Rekonstruktion der sozial-ökonomischen Entwicklungsgeschichte
Landschaftsprägende Funktionen (Bobek)
Sozialwissenschaftlich Differenziete Erkläarung der Landschaft
Funktionen = Prägekräfte (Funktion=Tätigkeit, denen bei der Prägung der Landschaft eine besondere bedeutung zukommt)
2 Fragen:
- Welcher Art sind die landschaftsprägenden Funktionen? (Funktionale Differenzierung)
Sozialgeographisch belangreiche Funktionen:
– Biosoziale Funktionen
– Ökosoziale Funktionen
– Politische Funktionen
– Toposoziale Funktionen
– Migrosoziale Funktionen
– Kulturfunktionen
-Von wem werden die landschaftsprägenden Funktionen „getragen“ bzw. verwirklicht? (Soziale Differenzierung)
Lebensform. Form der Umgestaltung der Natur, die
– an das gleiche Reproduktionsverhalten gebunden ist,
– an die gleiche Wirtschaftsform,
– die gleichen politischen Einstellungen,
– dieselbe Siedlungsweise,
– dasselbe Wanderungsverhalten und
– dieselbe Kulturform (Religion, Bräuche, Sitten usw.).
Lebensformgruppe
Die Träger der Funktionen sind gleichartig handelnde Menschen, die sich zu bestimmten, konkreten, historisch und regional begrenzten größeren Komplexen
zusammenfügen.
Sozialgeographische Gruppen
Primäre Lebensform: Hirten, Bauern, Bergmänner
Sekundäre Lebensform: Arbeiter
Tertiäre Lebensform: Händler
Neue Kulturgeographie
-Wie werden Landschaften wahrgenommen und bewertet?
-Welche Konflikte entstehen bei der Aneignung von Landschaft?
-wiederentdeckung der Landschaft
-„die wahre Landschaft ist im Kopf“
Forschungsinteresse:
-Wahrnehmung und Bewertung von Landschaften
-Soziale Konstruktion von Landschaften im Rahmen Kultureller Praktiken der Bedeutungskonstitution
.....
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-Welche Politischen Diskurse bestimmt d Wahrnehmung + Bewertung v Landschaften
-Welche Interessenkonflikte bei der Landschaftsplanung
Diskurs
- Produktion v Bedeutung ist nicht Subjektiv
- Welche Deutungen lassen sich aufgrund von Machtverhältnissen durchsetzen, an die sich die anderen halten müssen
- Subjekte können Bedeutungszuweisungen nicht beliebig vornehmen [einhalten geltender Gepfogenheiten]
3. Territorien, Regionen und Grenzen
Von der Landschafts- zur Gesellschaftsforschung
Angewandte Sozialgeographie nach Hartke
- Hartke: Begründer der Politischen Geographie in D
- Perspektivenwechsel (Hartke): von Landschafts zur Gesellschaftsforschung (Hartke vs Bobek)
- Harte & Bobek hatten gleiche Absicht: Sozialwissenschaftliche Ausrichtung der Geographie
- Unterschiedliche Ziele:
Erklärt am Bsp Sozialbrache:
-Brache: nicht genutzte Flächen
-Brache in Traditionelle Geographie
oBevölkerungsrückgang
oBodenqualität
oEntfernung vom Hof (Lagerente)
-Sozialbrache erklärt durch (Hartke)
oGesellschaftlicher Wandel
oWechsel der Wertordnung (zB. Agrar zu Industrie)
oVerlagerung der Produktion
Implikationen („Verwicklung“) für die Geographie
-Gedeterminismus wird unhaltbar (zB. Bessere Böden früher aufgegeben)
-Distanz kein Erklärungsfaktor (zB. Brache Flächen nicht von entfernung zum Hof abhängig)
-Zusammenhang zw Bevölkerungswachstum und Flächenverbrauch widerlegt (Politische Dimension: nach WWII => Bevölk.wachtum braucht nicht zwingend mehr Fläche [zb. Wegen besserer Agrartechnik)
Konsequenzen für die Neuausrichtung
durch wegfall des geodeterminismus: neu bedenken des Mensch Umwelt verhältnisses => theorie der Ökologie
geographie machen (ziel v Hartke: Reproduktion der Prozesse, die zur anordnung sozialer, ökonomischer und kultureller gegebenheiten führt)
angewandte Sozialgeographie (Grundlagen für Kinfliktvermeidung bereitste.....
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Zu 3. Angewandte Soialgeo
-Neuordnung von Gesellschaft-Raum-Verhältnisses (durch Industiralisierung, Kapitalismus, WWi+WWii,…)
-Hartge möchte angemessene geographie machen (nicht weiter hilfsmittel zur kriegsführung)
3.2 Territorien, Strategien und Taktiken: Radical Geography und Geo-graphische Konfliktforschung
-Welt nicht nur Beschreiben, sondern sie auch dadurch zu verändern
-Aufdecken Global+lokal politische zusammenhänge (macht-raum-asymetrien)
Forschungsinteresse
-soziale ungleichheit der kapitalistischen welt drücken sich räumlich aus
oarme + reiche stadtteile
oschrumpfende + wachsende regionen
operepherie + zentrale region (entwicklungs vs industrieländer)
Forschungsgebiete
-Globale City Forschung
-Ungleichheiten + ausgrenzungen in der stadt
-Weltsystem forschung
Geographische Konfliktforschung
-Vertreter: Reuber, Wolkersdorfer
-Basierend auf werlens grundlage
-Hintergrund:
oKonflikte in unserer Gesellschaft hat einen Raumbezug
oRaum als „Arena“ sozialer Konflikte
oKonflikt über Verfügu.....
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Funktion von Grenzen:
-Demarkation und definition
-Schutz und Abwehr
-Filterung und Kontrolle
Territorium:
-person/Gruppe/organisation angeeignete und kontrollierte Raum
-beinhaltet normen/vorschriften/rechte auf einem Raumausschnitt
-Grundprinzip: Jede Person im Territorium ist diesen Rechten unterworfen (zb. rechtssprechung)
Territorialprinzip:
- Im staat regierungsmach nach gebietseinheiten organisiert ist
Handlungsweisen:
Strategie
-Setzt eigenesTerretorium voraus
-Möglichkeit Normen/Regeln/Gesetzte zu bestimmen
Taktik
-Verfügt über keine Basis (Hat nur den ort des Anderen)
-Einsatz: Wenn man Rahmenbedingungen nicht Verändern kann; Nutzung des Zeitfaktors
-„Produktion etwas Eigenen unter fremden Bedingungen“
Critical Geopolitics
Grundlagen:
-Hintergrund: Cultural Turn => New Cultural Geographie => critical Geopolitics
-liegen in Postkolloniale Theorie [Kollonialmuster + Strukturen wirken Weiter (in Kernländern und Kollonien)] [E. Said, H. Bahbha]
-Westlichen Selbstverständnis hängt von Abgrenzung vom „Orient“ ab
Frage der Identität:
-Das Eigene und das Andere (z.b. Westen und Orient)
-Zerrüttung von Identität (wegen unterscheidung in eigenes und anderes (zb: Globalisierug: plötzlich „andere“ kultur in eigener kultur) => vorstel.....
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§Aktionsraum:
·Erdräumlicher Ausschnitt, in dem die Mehrzahl der Aktivitäten durchgeführt wird
·Reichweite: Grenze des Aktionsraumes
·Funktionsspezifische Bezugspunkte:
oFunktionsbezug
oPersonenbezug
oGruppenbezug
·Aktionsraumforschung
oWeitgehend deskriptiv (beschreiben, aber nicht erklären)
oBedeutung: Anwendung (Planung,…)
4.2 Raum-Zeit-Systeme
Zeitgeographische Perspektive
Torsten Hägerstrand
-Begründer d Lund-Schule
Ausgangspunkte der Zeitgeographie
-Menschliche Tätigkeiten haben Räumlichen und Zeitlichen Bezug
-Daseinsgrundfunktionen haben Zeit + Raumansprüche (hängen Zusammen)
-Einbezug der Zeitdimension
Ziele
-Analyse der Räumlich-zeitlichen Strukturen, die den Spielraum eingrenzen/festlegen
-Individuenzentrierte Perspektive => fomulieren von Aussagen über wünschenswerte zeiträumliche Perspektiven die Maximum an Freiheit und Lebensqualität garantieren
-Raum-Zeitliche Axiome [Grundannahmen bezüglich der Existenz materieller Körper in Raum und Zeit und daraus resultierende Zwangsmomente]
o1. Unteilbarkeit der Körper
o2. Beschränkte Lebensdauer
o3. Beschränkte Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig wahrzunehmen
o4. Zei.....
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