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Mitschrift (Lernskript)

Grundlag­en der Sozialge­ographie verstehe­n und anwenden

3.982 Wörter / ~21 Seiten sternsternsternstern_0.2stern_0.3 Autor Frank K. im Mrz. 2012
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Mitschrift
Geowissenschaften

Universität, Schule

Friedrich-Schiller-Universität Jena - FSU

Note, Lehrer, Jahr

2011 Lipphuner

Autor / Copyright
Frank K. ©
Metadaten
Preis 3.20
Format: pdf
Größe: 0.23 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 15740







Kapitel 1 – Kernidee der Sozialgeographie

Sozialgeographie

-       Kerninteresse: Untersuchung der Verhältnisse von Gesellschaft und Erdraum

Leitfragen

-       Wie sind Gesellschaften in räumlicher Hinsicht organisiert

-       Welche Rolle spielt der Raum für das gesellschaftliche Zusammenleben

Begründer

-       Reclus: Franzose, 1876-1894

-       Rousiers: Franzose

-       Demolins: Franzose, 1. Def. v Sozialgeo

-      

Hoke: Darstellung der regionalen Verbreitung sozialer Phänomene und der Bedeutung sozialer Faktoren bei der Umgestaltung der Natur durch den Menschen

Bobek: (traditionell)

-       Begründer der Deutschen Sozialgeographie

-       Erforscht die sozial und landschaftlich geprägten Lebensformgruppen

-       Die Gesellschaft in diese zu zerlegen ist Aufgabe sozialgeographischer Analyse

Hartke: (traditionell)

-       Mitbegründer der Sozialgeographie

-       im vlg zu Bobek Landschaftsbegriff in den Hintergrund, Gesellschaftsbegriff hervorgehoben

-       erforschung der Gesetze menschlichen zusammenlebens und die räumliche Kammerung der Gesellschaft

Ruppert/Schaffer

-       1960 Münchner Schule der Sozialgeographie

-       Def: Sozialgeographie ist die Wissenschaft von den räumlichen Organisationsformen und raumbildender Prozesse der Grunddaseinsfunktion menschlicher Gruppen und Gesellschaften

Bartels

-       Raumwissenschaftlicher Ansatz 1970: Aufdecken Räumlicher Gesetzmäßigkeiten (mit d aufkommenden computertechnik, Fernerkundung,…)

-       Def: untersucht die erdoberflächliche Verbreitungs- und Verknüpfungsmuster in Bereich menschlicher Handlungen und ihrer Motivationskreise

Disziplinhistorischer Hintergrund

Antropogeographie

-       Wissenschaftliche Geographie im Verlauf des 19 Jh. entstanden (v. Humboldt/Ritter)

-       Ratzel/Hettner: Begründer d Anthroprogeographie => Geodetermininistische Denkmuster

-       Merkmale der traditionellen Antropogeographie

o   Beschreibung von Ländern und Regionen

o   Abhängigkeit und Anpassung des Menschen an die Natur

o   Hauptaugenmerk: räumliche Bedingungen (überbetont)

o   Blinder Fleck: Gesellschaft

o   Trad. Antropogeographie durch „Raumversessenheit“ gekennzeichnet“

Soziologie

-       Merkmale der klassischen Soziologie

o   Hauptaugenmerk: gesellschaftliche Prozesse und Zusammenhänge

o   Beschreibung und Erklärung sozialer Verhältnisse

o   Blinder Fleck: raum und physisch-materialle Bedingungen

o   „Raumvergessenheit“

-       Begründer

o   Max Weber 1864 – 1920

§  Hauptwerk: „Wirtschaft und Gesellschaft“

§  Gesellschaftliche Bedingungen in einer Wirtschaftsform (Kapitalismus: Rationalisierung [Entzauberung] und Bürokratisierung [neue Formen d Abhängigkeit]), die sich im 19. Jh. immer mehr durchsetzte und deren Auswirkungen

o   Karl Marx 1818 – 1883

§  Schwerpunkt: Kapitalistische Produktionsprozesse und deren Folgen für die Gesellschaft

§  Soziale Abhängigkeits- und Herrschaftsverhältnisse

o   Emile Durkheim 1858 – 1917

§  Schwerpunkt: Wandel des sozialen Gefüges

§  Frage: wie kann gesellschaftlicher zusammenhang bei steigender arbeitsteilung aufrecht gehalten werden

§  „Soziales ist durch Soziales zu erklären“

Antropogeographie

Sozialgeographie

Soziologie

Mensch und Natur (Kontrast, Harmonie, Anpassung)


Raumprägung des Menschen


Überbetonung der naturräumlichen Bedingungen


Soziale Akteure als körperliche Wesen im Raum


Räumliche Dimensionen gesellschaftlichen Zusammenlebens


Zwischen der „Raumversessenheit“ der Geographie und „Raumvergessenheit“ der Soziologie

Soziales Handeln und soziale Strukturen


Raum- und körperlose Gesellschaft. Soziales durch Soziales erklären


Raum und Natur werden weitgehend ausgeblendet

Zeitgeschic.....[Volltext lesen]

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Erfolgt unter bestimmten Gesichtspunkten: Geomorphologie, Vegetation, Wirtschafts- und Siedlungsform

Sozialgeographische Landschaftsforschung

Begründer: Bobek

Ansatz: Sozialgeographische Landschaftsforschung: Sozialwissenschaftlich Differenzierte Erklärung der Beobachtbaren Landschaftsformen (Perspektivenwechsel zur Traditionellen Geographie)

Leitfragen

-       Welche (antrprogenen) Kräfte prägen das Landschaftsbild? (bobek)

-       Welche sozialen Prozesse bestimmen den Landschaftswandel? (bobek)

Funktionales Denken in der Geographie

Funktionale Phase (versuch einer funktionalen Wirtschaftsraumanalyse): abkehr von den vertikalen Determinanten. Zuwendung zu horizontalen Prozessen

·         Struktur-Funktionales-Erklärmuster

Austauschbeziehungen zw Strukturräumen (Regionen) als Ausgleichbewegungen

·         Funktional-Strukturelles Erklärmuster

Funktionale austauschbeziehungen führen zu sozial-ökonomischen disparitäten [nebeneinandersein von ungleichem] in der räumlichen Anordnung

Funktionale Perspektive

Sozialwissenschaftlicher Funktionsbegriff: (Durkheim, Parsons, Merton)

-       Leistung eines sozialen Elements für den Erhalt des Gesamtsystens

-       Tätigkeit, die einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der übergeordneten sozialen Einheit leistet

Anforderungen u Zielsetzung an Sozialgeographische Landschaftsforschung (Bobek)

-       Wissenschaftliche Erklärung der Kulturlandschaft

-       Berücksichtigung der sozialen Differenzierungen

-       Integration der landschaftsgeographischen Erkenntnisse zu einem Gesamtbild der Gesellschaftlichen Entwicklung

Grundannahme (Bobek)

Doppelseitiger Zusammenhang von sozialer Wirklichkeit und Landschaftlichen Verhältnis (Naturdeterministisch aber auch Kulturlandschaft ist Produkt des Menschlichen Handelns):

-       Die Vielfalt der Kulturen und Gesellschaften äußert sich in der Vielfalt der Landschaften und Länder

-       Beeinflussung menschlichen Daseins und Wirkens durch den Physischen Raum und seinen Bedingungen

Allgemeine Aufgaben (Programm) der Sozialgeographischen Landschaftsforschung

-       Erklärung der landschaftlichen Erscheinungsformen: Rekonstruktion der landschaftsprägenden sozialen Kräfte

-       Erforschung der Bedeutung von Landschaften für die Gesellschaft (regionale Gesellschaftsanalyse)

-       Beitrag zur Rekonstruktion der sozial-ökonomischen Entwicklungsgeschichte

Landschaftsprägende Funktionen (Bobek)

Sozialwissenschaftlich Differenziete Erkläarung der Landschaft

Funktionen = Prägekräfte (Funktion=Tätigkeit, denen bei der Prägung der Landschaft eine besondere bedeutung zukommt)

2 Fragen:

- Welcher Art sind die landschaftsprägenden Funktionen? (Funktionale Differenzierung)

Sozialgeographisch belangreiche Funktionen:

– Biosoziale Funktionen

– Ökosoziale Funktionen

– Politische Funktionen

– Toposoziale Funktionen

– Migrosoziale Funktionen

– Kulturfunktionen

-       Von wem werden die landschaftsprägenden Funktionen „getragen“ bzw. verwirklicht? (Soziale Differenzierung)

Lebensform. Form der Umgestaltung der Natur, die

– an das gleiche Reproduktionsverhalten gebunden ist,

– an die gleiche Wirtschaftsform,

– die gleichen politischen Einstellungen,

– dieselbe Siedlungsweise,

– dasselbe Wanderungsverhalten und

– dieselbe Kulturform (Religion, Bräuche, Sitten usw.).

Lebensformgruppe

Die Träger der Funktionen sind gleichartig handelnde Menschen, die sich zu bestimmten, konkreten, historisch und regional begrenzten größeren Komplexen

zusammenfügen.

Sozialgeographische Gruppen

Primäre Lebensform: Hirten, Bauern, Bergmänner

Sekundäre Lebensform: Arbeiter

Tertiäre Lebensform: Händler

Neue Kulturgeographie

-       Wie werden Landschaften wahrgenommen und bewertet?

-       Welche Konflikte entstehen bei der Aneignung von Landschaft?

-       wiederentdeckung der Landschaft

-       „die wahre Landschaft ist im Kopf“

Forschungsinteresse:

-       Wahrnehmung und Bewertung von Landschaften

-       Soziale Konstruktion von Landschaften im Rahmen Kultureller Praktiken der Bedeutungskonstitution

.....

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-       Welche Politischen Diskurse bestimmt d Wahrnehmung + Bewertung v Landschaften

-       Welche Interessenkonflikte bei der Landschaftsplanung

Diskurs

- Produktion v Bedeutung ist nicht Subjektiv

- Welche Deutungen lassen sich aufgrund von Machtverhältnissen durchsetzen, an die sich die anderen halten müssen

- Subjekte können Bedeutungszuweisungen nicht beliebig vornehmen [einhalten geltender Gepfogenheiten]

3. Territorien, Regionen und Grenzen

Von der Landschafts- zur Gesellschaftsforschung

Angewandte Sozialgeographie nach Hartke

- Hartke: Begründer der Politischen Geographie in D

- Perspektivenwechsel (Hartke): von Landschafts zur Gesellschaftsforschung (Hartke vs Bobek)

- Harte & Bobek hatten gleiche Absicht: Sozialwissenschaftliche Ausrichtung der Geographie

- Unterschiedliche Ziele:

Bobek

Hartke

Ziel: Landschaft Erklären (Entstehung, Form,…)

Landschaften sind Ergebnis Menschlichen handelns „Sozialer Prägekräfte“ => rekonstruieren dieser Prägekräfte => Sozialwissenschaftlicher Begründung von Landschaft

Ziel: Kopernikanische wende der Geograpischen Perspektive

Will nicht Landschaft erklären; Will Landschaftsforschung benutzen, um Gesellschaft zu erklären

Landschaft bekommt anderen Status: ist nicht das zu erklärende Phänomän

Landschaft=Registrierplatte f menschl. Tätigkeiten [Spuren in der Landschaft = Anzeichen für Soziale Prozesse]=> Spurenlesen

Erklärt am Bsp Sozialbrache:

-       Brache: nicht genutzte Flächen

-       Brache in Traditionelle Geographie

o   Bevölkerungsrückgang

o   Bodenqualität

o   Entfernung vom Hof (Lagerente)

-       Sozialbrache erklärt durch (Hartke)

o   Gesellschaftlicher Wandel

o   Wechsel der Wertordnung (zB. Agrar zu Industrie)

o   Verlagerung der Produktion

Implikationen („Verwicklung“) für die Geographie

-       Gedeterminismus wird unhaltbar (zB. Bessere Böden früher aufgegeben)

-       Distanz kein Erklärungsfaktor (zB. Brache Flächen nicht von entfernung zum Hof abhängig)

-       Zusammenhang zw Bevölkerungswachstum und Flächenverbrauch widerlegt (Politische Dimension: nach WWII => Bevölk.wachtum braucht nicht zwingend mehr Fläche [zb. Wegen besserer Agrartechnik)

Konsequenzen für die Neuausrichtung

  1. durch wegfall des geodeterminismus: neu bedenken des Mensch Umwelt verhältnisses => theorie der Ökologie
  2. geographie machen (ziel v Hartke: Reproduktion der Prozesse, die zur anordnung sozialer, ökonomischer und kultureller gegebenheiten führt)
  3. angewandte Sozialgeographie (Grundlagen für Kinfliktvermeidung bereitste.....

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Zu 3. Angewandte Soialgeo

-       Neuordnung von Gesellschaft-Raum-Verhältnisses (durch Industiralisierung, Kapitalismus, WWi+WWii,…)

-       Hartge möchte angemessene geographie machen (nicht weiter hilfsmittel zur kriegsführung)

3.2 Territorien, Strategien und Taktiken: Radical Geography und Geo-graphische Konfliktforschung


Radical Geographie – geographische konfliktforschung


Vertreter: harvey, taylor


-      aus Antikriegs und Bürgerrechtlern 10970 entstanden

-      politische ambitionen, marxistische ananlsen+kitik an kapitalistischen welt

Konzeptionell Ansicht: Doppelter Perspektivenwechsel

-       Welt nicht nur Beschreiben, sondern sie auch dadurch zu verändern

-       Aufdecken Global+lokal politische zusammenhänge (macht-raum-asymetrien)

Forschungsinteresse

-       soziale ungleichheit der kapitalistischen welt drücken sich räumlich aus

o   arme + reiche stadtteile

o   schrumpfende + wachsende regionen

o   perepherie + zentrale region (entwicklungs vs industrieländer)

Forschungsgebiete

-       Globale City Forschung

-       Ungleichheiten + ausgrenzungen in der stadt

-       Weltsystem forschung

Geographische Konfliktforschung

-       Vertreter: Reuber, Wolkersdorfer

-       Basierend auf werlens grundlage

-       Hintergrund:

o   Konflikte in unserer Gesellschaft hat einen Raumbezug

o   Raum als „Arena“ sozialer Konflikte

o   Konflikt über Verfügu.....

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Funktion von Grenzen:

-       Demarkation und definition

-       Schutz und Abwehr

-       Filterung und Kontrolle

Territorium:

-       person/Gruppe/organisation angeeignete und kontrollierte Raum

-       beinhaltet normen/vorschriften/rechte auf einem Raumausschnitt

-       Grundprinzip: Jede Person im Territorium ist diesen Rechten unterworfen (zb. rechtssprechung)

Territorialprinzip:

- Im staat regierungsmach nach gebietseinheiten organisiert ist

Handlungsweisen:

Strategie

-       Setzt eigenesTerretorium voraus

-       Möglichkeit Normen/Regeln/Gesetzte zu bestimmen

Taktik

-       Verfügt über keine Basis (Hat nur den ort des Anderen)

-       Einsatz: Wenn man Rahmenbedingungen nicht Verändern kann; Nutzung des Zeitfaktors

-       „Produktion etwas Eigenen unter fremden Bedingungen“

Critical Geopolitics

Grundlagen:

-       Hintergrund: Cultural Turn => New Cultural Geographie => critical Geopolitics

-       liegen in Postkolloniale Theorie [Kollonialmuster + Strukturen wirken Weiter (in Kernländern und Kollonien)] [E. Said, H. Bahbha]

-       Westlichen Selbstverständnis hängt von Abgrenzung vom „Orient“ ab

Frage der Identität:

-       Das Eigene und das Andere (z.b. Westen und Orient)

-       Zerrüttung von Identität (wegen unterscheidung in eigenes und anderes (zb: Globalisierug: plötzlich „andere“ kultur in eigener kultur) => vorstel.....

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§  Aktionsraum:

·         Erdräumlicher Ausschnitt, in dem die Mehrzahl der Aktivitäten durchgeführt wird

·         Reichweite: Grenze des Aktionsraumes

·         Funktionsspezifische Bezugspunkte:

o   Funktionsbezug

o   Personenbezug

o   Gruppenbezug

·         Aktionsraumforschung

o   Weitgehend deskriptiv (beschreiben, aber nicht erklären)

o   Bedeutung: Anwendung (Planung,…)

4.2 Raum-Zeit-Systeme

Zeitgeographische Perspektive

Torsten Hägerstrand

-       Begründer d Lund-Schule

Ausgangspunkte der Zeitgeographie

-       Menschliche Tätigkeiten haben Räumlichen und Zeitlichen Bezug

-       Daseinsgrundfunktionen haben Zeit + Raumansprüche (hängen Zusammen)

-       Einbezug der Zeitdimension

Ziele

-       Analyse der Räumlich-zeitlichen Strukturen, die den Spielraum eingrenzen/festlegen

-       Individuenzentrierte Perspektive => fomulieren von Aussagen über wünschenswerte zeiträumliche Perspektiven die Maximum an Freiheit und Lebensqualität garantieren

-       Raum-Zeitliche Axiome [Grundannahmen bezüglich der Existenz materieller Körper in Raum und Zeit und daraus resultierende Zwangsmomente]

o   1. Unteilbarkeit der Körper

o   2. Beschränkte Lebensdauer

o   3. Beschränkte Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig wahrzunehmen

o   4. Zei.....

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