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Zusammenfassung
Psychologie

Fernuniversität in Hagen

2012

Dominique Z. ©
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Fernuniversität Hagen

Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte

Zusammenfassung des Lernstoffes - Lernskript


Definition: Psychologie

„Wissenschaft vom Erleben und Verhalten“ sei (Städtler, 1998). Die Selbstbeobachtung, die Introspektion („Erste-Person-Perspektive“) gilt ebenso als gültige Methode wie die Fremdbeobachtung („Dritte-Person-Perspektive“). Kritik Fremdbeobachtung: Das Bewusstsein kann nicht von außen beobachtet werden und so wurde mehrmals gefordert, dass Bewusstsein als Forschungsgegenstand aus der Psychologie auszuklammern. Kritik Selbstbeobachtung: nicht objektiv genug.

Die Selbstbeobachtung kann nicht zugunsten der Fremdbeobachtung eleminiert werden. Behaviorismusà Schärfung des Methodenbewusstseins. Introspektion nicht den Königsweg darstellt, das zu Beobachtende und die Beobachtung werden beide vom Beobachtenden simultan vorstellungsmäßig erzeugt und miteinander verbunden


Ursprung psychischen Denkens

diskrepanten Erfahrungen.

Umspringfiguren z.B. der Rubinsche Pokal Hier gibt ein und dasselbe physikalische Muster zwei völlig verschiedene Wahrnehmungen her. à ein unverändertes physikalisches Draußen nicht unbedingt einem unveränderten, eindeutigen seelischen Inneren entspricht, àeine Wahrnehmung kann nicht nur auf der physikalischen Reizgrundlage eines physikalischen Draußen erklärt werden.

è Annahme: produktiver innerer Faktor

„Einstellung“: wenn unsere Erfahrungen, vergangenen Wahrnehmungen und Deutungen in die Wahrnehmung eines aktuellen Musters eingehen. „Sehen“ muss hier von „Erkennen“ unterschieden werden.

Konstanzleistungen: bekannte Objekte auf der Netzhaut bei weiterer Entfernung zwar kleiner abgebildet werden, sie uns aber durchaus nicht kleiner erscheinen, weil sie uns bekannt sind. Hier werden unterschiedliche Größeneindrücke unbewusst verrechnet, was bei Bekanntheit der Objekte automatisch geschieht. Sie werden so für unser Tun angemessener gemacht, besser, als die physikalischen Verhältnisse eigentlich sind.

optischen Täuschungen. Die Müller-Lyersche-Täuschung. Das heisst: Die optische Täuschung basiert auf einer stabilen Wahrnehmung, deren Eindruck aber in Konflikt mit unserem Wissen steht.


Gemeinsam: kein einfacher und direkter Zusammenhang zwischen dem Äußeren und den inneren Bedingungen sowie denen durch diese verursachten Wahrnehmungen. Können einander widersprechen, sie können sich verändern, während die Dinge unverändert bleiben, sie können auch gleich bleiben, obwohl sich die Dinge ständig ändern.

D.h. eine Mischung aus Äußerem und Innerem à zwingt uns, Psychisches anzunehmen und macht es sinnvoll, Begriffe für Psychisches (Erleben und Verhalten) zu bilden.

Diskrepanzerfahrungen machen deutlich: dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, was wir sehen und dem, was tatsächlich ist.


Von dem naiven Realismus distanzieren:

Dinge auch so sind, wie wir sie wahrnehmen, können wir zwischen der Erscheinung und dem, was die Erscheinung ermöglicht, unterscheiden.

Unterscheiden zwischen Schein und Sein - mentale Zustände kausal wirksam

Unsere Sinnessysteme sind nicht statisch, sondern bewegen sich und gewinnen ständig neue Eindrückeà wechselnde Perspektiven entwickeln.

Die Diskrepanzerfahrungen unterstreichen Vorstellung:

bewusstseinsunabhängigen äußeren Welt Dinge in der Außenwelt können also eine Art Doppelstatus haben:

Sie können als wahrgenommen, bewusstseinsimmanent oder als bewusstseinsunabhängig, bewusstseinstranszendent erscheinen.

Exkurs geschichtliche Problemlösungen der Psychologie:

Erfahrungen des Unheimlichen (Träume, Zeugung, Geburt, Krankheiten, Rauchzustände, Geisteskrankheiten, vor allem der Tod) unbeweglich gewordene Körper von einer bewegenden Kraft verlassen wird (der Atem), die mit dem Begriff „Seele“ gleichgesetzt wurde.


Das griechische Wort „Psyche“ à n Hauch, den Atem als fühlbare Bewegung von etwas also. „Psyche“ –> „Leben“.

linderte die Ängste vor dem Unbekannten, da die Seele als unsterblich galt,

Philosophen, die diesen Unsterblichkeits-hoffnungen widersprachen, z.B. Aristoteles. àSeele nur ein Begriff, der alle Lebenserscheinungen umfasst und ein System von Regulationen darstellt.


Im 16.Jahrhundert - Name „Psychologie“

Seit etwa 125 Jahren (ca. 1879, Wundt gründet das erste psychologische Labor in Leipzig) gilt sie als eigenständig und empirisch gewordene Wissenschaft.

Im 19. Jahrhundert wissenschaftliche Strömungen, die die Psychologiebeeinflussten, z.B. die Biologie mit Darwins Evolutionstheorie, Bedeutsame philosophische Strömungen sind der wissenschaftliche Materialismus mit den Assoziationstheorien.

(1)  Für Wundt :

Psychologie eine Wissenschaft, die sich mit den Elementen bewusster Verbindung und den Möglichkeiten ihrer Synthese befassen sollte, also eher analog zur Chemie gesehen („Bewusstseinspsychologie“). Hauptarbeitsfeld war die Wahrnehmung, deren Elemente sämtlichst als „Empfindungen“ gesehen wurden.

Methode war das Experiment, = auch Introspektion

.Beobachtung trat an die Stelle des spekulativen Arbeitens. Später befasste Wundt sich auch mit Vorgängen, die sich dem Experiment verschlossen.

(2) Wundts Schülern = Gestaltpsychologie hervor, Psychische Prozesse, Erlebnisse und Handlungen nicht aus Elementen zu erklären, sondern sind gegliedert in Ganze, sogenannte „Gestalten“

(3) Der Behaviorismus stufte beide vorherigen Theorien als Irrwege ein, weil: Ungenau und Subjektiv.

     Verhalten wurde zum Gegenstand der Psychologie

      der Behaviorismus suchte nach Verhaltenselementen. Hier boten sich à Reiz-Reaktions-verbindungen wie z.B. Reflexe und Instinkte an.

     vorwiegend tierisches Verhalten untersucht und die Umwelt für die Entwicklung dominant angesehen, weniger die Anlage.

     Skinner (1904-1990) letzte Vertreter des „reinen“ Behaviorismus,.

4: Die psychoanalytische Schule

     Freud legte statt auf das Bewusste sein Gewicht auf unbewusste Prozesse. interne Schulstreitigkeiten, die zur Abspaltung von Teil-Schulen (z.B. C.G. Jung) führten.

     gegenwärtige Bild der Psychoanalyse ist mindestens so vielfältig wie das des Behaviorismus.

(5) Die Ethologie zentrales Anliegen die biologische Basis des menschlichen Verhaltens

      Früher Tierpsychologie


Moderne Strömungen

klassische „Schulen“: Behaviorismus und die Psychoanalyse

Z.B. aus der Informationstheorie und der Kybernetik

Naturwissenschaften (Erkenntnisse über die Arbeitsweise des Gehirns und deren Zusammenhang mit psychischen Prozessen in die psychologische Arbeit miteinbezogen)

Heutzutage wird oft gesagt, dass die Psychologie „kognitiv geworden“ sei, dass also Wahrnehmungen, Gedächtnisleistungen und Denkprozesse eine Aufwertung erfahren haben.

Moderne Theorien à Rolle von Gedanken, Erwartungen und Willenshandlungen

(im Gegensatz früherer Theorien:  Triebe, Reize und Reaktionen).


Uneinheitliches Bild:

Positiv ist hieran zu sehen:

(1) Die Arbeit ist vielfältig

(2) Kooperation mit anderen Wissenschaften

Negative Aspekte:

(1) Etikett „Psychologe“

(2 Verlust an Wissenschaftlichkeit (Vielfalt)

Fragestellung und Ziele

methodisch, Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten im Erleben, Verhalten und Handeln zu finden.

Beobachtung als grundlegend:

Beobachtungen sind Wahrnehmungen, die ein bestimmtes Ziel verfolgen, an eine Theorie gebunden und stets selektiv sind.

Grundlage von Beschreibungen, sprachlich abgefassten und begrifflich interpretierten Wahrnehmungen.

àAufbauend wird das Ziel verfolgt, Erleben, Verhalten und Handeln zu erklären.

ist an wissenschaftlichen und ethischen Normen ausgerichtet. Die ethischen Grundsätze bilden das Verbot, anderen Menschen Schaden zuzufügen und das Gebot, einen Beitrag zu lebensweltlichen, arbeitsweltlichen und gesellschaftlichen Problemen zu leisten. Es geht auch um das Verändern und Beeinflussen des Erlebens, Verhaltens und Handelns.

Aufgaben und Ziele der Psychologie

(1)   Menschliches Erleben und Verhalten soll möglichst umfassend und systematisch beschrieben werden


(2)   Das Beschriebene soll erklärt werden, d.h. dass …auf etwas Allgemeingültiges zurückgeführt wird, also z.B. auf Gesetze.


Gesetze sind Sätze in einer Wenn-dann- oder Je-desto-Form. Der Unterschied zu Hypothesen liegt darin, dass Gesetze sich bereits durch Überprüfen bewährt haben. In der Psychologie handelt es sich in der Regel um statistische Gesetze, die Wahrscheinlichkeitsaussagen enthalten

3) Verhalten soll vorhergesagt werden,à Gesetze sind vorgegeben, woraus eine Prognose gefolgert wird

(4) Kontrolle als gezieltes Beeinflussen, nicht etwa als Aufzwingen

(5) Beiträge zur Emanzipation des Menschen


Ziel:

Theorien sind Erfindungen, Konstruktionen und Problemlösungsversuche.

nicht als wahr oder falsch eingestuft werden, sondern sich nur allmählich bewähren oder scheitern-->müssen zu überprüfbaren Aussagen führen.

Bestimmte Tatsachen müssen den Hypothesen, die aus den Theorien ableitbar sind, widersprechen können.

Sind die Hypothesen nicht widerlegbar:nicht-wissenschaftlich

Trennung der Begriffe „Modell“ und „Theorie“ ist indes nicht möglich.

Modelle:vereinfachte Theorieschemata, Analogien (z.B. menschliche Entwicklungsphasen von den Phasen des Schmetterlings abgeschaut)


Arten von Schwierigkeiten und Problemen, auf die die Psychologie bei ihrem Bemühen um Problemlösen stößt.

(1) nur Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich

      daher schlechte Prognostizierbarkeit menschlichen Verhaltens, da das Verhalten durch die Bedingungen so komplex wird, dass es nicht in einfache Gesetze eingebettet werden kann

 (3) Die Plastizität des Gegenstands der Psychologie –Psychologische Phänomene verändern sich laufend mit der Zeit

(4) Die Erfassung des menschlichen Erlebens.  Introspektion kann keine allgemeine Verbindlichkeit beanspruchen

(5) Ethische Ãœberzeugungen erlauben nicht jede denkbare Untersuchung

Wo bleibt die Seele?

= „Seelenlehre“

Erleben und Verhalten, haben keinen Bezug mehr zum Begriff „Seele“, „jetzt“ durch den Begriff „Bewusstsein“ ersetzt wurde

Positivismus: Seelenbegriffà metaphysisch (jede mögliche Erfahrung überschreitend) und daher für eine empirische Psychologie für entbehrlich gehalten

 Kant: rationale Seelenlehre nicht möglich; aus der Erfahrung ließ sich eine „Seele“ nicht beobachten,

F. A. Lange prägte das Wort „Psychologie ohne Seele“.

Historisch: Begriff „Seele“ große Mehrdeutigkeit verbunden, àÄhnliches gilt für den Begriff  „Bewusstsein“

 Im Abendland „Seele“

1)    Unsterblichkeit repräsentieren

2)    als der Träger des 6 ethischen Zentrums des Menschen. Motive, Gründe und Gewissen brauchten einen Ort, und die so erlebte Innerlichkeit bot sich an, zu einem eigenständigen Wesen verdinglicht zu werden.


à Franz Brentano, William James und Wilhelm Wundt (Gründerpersönlichkeiten): ethischen und theologischen Aspekte sollten aus einer empirischen Wissenschaft ausgeklammert werden,.

 „Seele“ wurde zu einem Sammelbegriff für seelische Eigenschaften und Funktionen, Heuteà„psychische Eigenschaften und Funktionen“ bezeichnet.

 

Eigenschaften: relativ stabile und generelle Merkmale eines psychischen Prozesses/einer psychischen Funktion, relativ unabhängig von situativen und zeitlichen Rahmenbedingungen.



 Seeleà Kollektivbegriff,da sie das Insgesamt der seelischen Eigenschaften, Zustände, der seelischen Funktionen und der seelischen Fähigkeiten und Fertigkeiten ist.


 Fähigkeiten (Auch Dispositionen) verfestigte Systeme verallgemeinerter psychischer Prozesse, die den Tätigkeitsvollzug steuern und Leistung ermöglichen. Dies betrifft hauptsächlich kognitive Vorgänge, Gedächtnisleistungen, gedanklich analysierende und synthetisierende Vorgänge. Sind nicht beobachtbar, können aber erschlossen werden.


Fertigkeiten sind aufgabenbezogene, individuelle Aktivitäten, die als eingeübte und automatisierte Bewegungsabläufe realisiert werden.


Teilklassen der seelischen Funktionen und Eigenschaften gelten

(1) Erleben, (2) Verhalten und (3) Handeln (als Sammelbegriff für seelische Fähigkeiten und Fertigkeiten).


Wundt: Nicht-Dingartigkeit der Seeleà sie wird als Aktualität, als Geschehen, als Konfiguration von Prozessen aufgefasst

Seele ist ein System, ein Gefüge von seelischen Funktionen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, dessen dominanter Zug die Tätigkeit, die Aktualität ist.

Die Seele: nicht identisch mit dem Körper / Person, sondern das Insgesamt seelischen Funktionen (Leistungen: Ausdruck der psychophysischen Einheit des Mensche)


Wahrnehmung, Bewegungsregulation und Handeln, Streben, Spüren, Gefühle und Emotionen, Wollen, Entscheiden, Vorstellen, Denken.

Psychische Funktionen lassen unterscheiden und methodisch isolieren, wirken aber immer mehr oder weniger zusammen.

àBerücksichtigung der Umgebungsfaktoren

 „Seele“ ist also ein Reflexionsbegriff ( analysieren können, & Existenz erlebenden Subjekts)


Franz Brentano als „Intentionalität“: (Unterscheidung Psychisches vom Physischem)

Seelische Funktionen keine abstrakten, eigenständigen Entitäten, sondern gerichtet Ziele.


Handeln:

Seelische Funktionen notwendig; nicht ohne die Umgebung des Menschen verstanden werden kann, soziale Definition des Handelns (Fremdaufforderung zum Handeln durch eine andere Person. Entspricht der Willens-, Absichts- und Vorsatzbildung bei der Selbstaufforderung).

H. kann unterlassen werden, entweder wieder durch Fremd- oder durch Selbstaufforderung.

Alle biologischen und psychologischen Funktionen eines Organismus sind Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten, die sich aus den Fähigkeiten des Organismus ergeben. Sie können sich relativ zu den Gegebenheiten und Anforderungen der Umgebung erkennen lassen. der Organismus als „informationsverarbeitendes System“

 

Wundt:

·         die Psychologie solle sich nicht nur mit den individuellen seelischen Funktionen beschäftigen, sondern auch mit geistigen Erzeugnissen wie Sitte, Sprache, Religion. Die Komplexität der menschlichen Lebenswelt besteht zum großen Teil aus überindividuellen Erzeugnissen, welche einen Einfluss auf die Ausbildung psychischer Funktionen hat.

·         Die enge, abstrakte, isolierende Kennzeichnung einzelner psychischer Funktionen hat er zurück gewiesen, da sie das lebensweltliche, kulturspezifisch soziale Handeln des Menschen nur ausschnitthaft charakterisiert.


Karl Bühler:

betonte die Wichtigkeit überindividueller menschlicher Erzeugnisse für die psychologische Theoriebildung. Er verfasste die Sprachtheorie, in Auseinandersetzung mit Wundts Sprachpsychologie, und erschuf somit eine der wichtigsten theoretischen Arbeiten der Psychologie.

àsemiotische Kompetenz. Die semiotische Kompetenz beschreibt die Fähigkeit des Menschen, ein Zeichensystem für kognitive und kommunikative Ziele zu erlernen und zu gebrauchen. Dies bezieht sich sowohl auf sprachliche als auch auf nicht-sprachliche Kommunikation. Neben der Anatomie und Physiologie sind hier auch kognitive und kommunikative Fähigkeiten sowie die Fähigkeit zu sozialen Beziehungen von Belang.


Man spricht statt von „seelischen Fähigkeiten“ eher von „seelischen Dispositionen“ als relativ stabile Neigung eines Individuums, sich in bestimmten Situationen auf spezifische Art und Weise zu verhalten.

Diese Dispositionen werden durch Eigenschaftswörter (Adjektive) gekennzeichnet, und dispositionale Erklärungen sind in der Psychologie weit verbreitet. (bei Test z.b)


Das Zuschreiben seelischer Eigenschaften und Fähigkeiten = das Zuschreiben seelischen Dispositionen. Über deren Vorliegen haben wir meist nur wenig Evidenz.

Bessere Evidenz haben wir über seelische Funktionen, z.B. über das Sehen. Die „Funktion“ bezeichnet hier ganz allgemein, dass das Sehen dazu dient, zu sehen.

Wahrnehmungsfunktion: Hier wird der Ausdruck der Funktion verwendet, um die Zweckmäßigkeit eines komplexen Teilsystems (wie z.B. das Sehen) zu bezeichnen. Das Gesehene und das Erlebnis des Gesehenen (das Phänomenen, die vom Subjekt wahrgenommene Erscheinung eines Gegenstands, auch als „Perzept“ bezeichnet) werden hier in eine Relation gebracht.


Den Ausgangspunkt aller Wahrnehmung bildet das Phänomen.

Unterscheidung zwischen dem Phänomenen und dem Wahrnehmungsurteil. Ein Wahrnehmungsurteil beschreibt keine Wahrnehmung. Es ist ein Produkt seelischer Funktion und beschreibt die abschließende Interpretation einer Wahrnehmungsepisode.


Nachfolgebegriffe für die Seele :

 „Ich“, „Selbst“ und „Person“ „Self“ im Englischen galt bald als Nachfolgebegriff für „soul“.

Es gibt auch das Objekt-Mich als Begriff, das sprachlich vorobjektiviert wurde, damit über es sprachlich Auskunft gegeben werden kann. Hier sind die Persönlichkeitseigenschaften empirisch erforschbar.

Das Objekt-Mich entstand aus einer Gegenüberstellung von „I“ und „Me“, wobei „Me“ auch das sozial vermittelte Wissen enthält (Austausch des eigenen Selbstkonzept mit Anderen)


Erkenntnistheoretische Aspekte des Psychischen

Phänomen selbst von seiner Beschreibung zu unterscheiden.

phänomenale Bewusstsein ist schwer zu charakterisieren und die Phänomene sind Ausgang aller und Ziel vieler psychologischer Untersuchungen.

Dieses Wahrnehmungsurteil lässt sich als propositionale Einstellung formulieren,

 

Hauptsatz: Versprachlichung der „Ersten-Person-Perspektive“ stattfindet à Verb, das die mentale Einstellung ausdrückt, daher als Modus zur Bezugsaufnahme verstanden wird („Ich sehe“, „Ich denke“, „Ich meine“ etc.).

Nebensatz: Proposition, also der Gedanke, der einen Sachverhalt bezeichnet („…dass p der Fall ist“).

Also wird zusammenfassend in einer propositionalen Einstellung eine Verbindung zwischen dem Sachverhalt und der dazu Bezug nehmenden Person und ihrem Wissen zum Ausdruck gebracht.


Prob für die Psychologie: Phänomene von ihrer sprachlichen, begrifflichen und urteilenden Interpretation zu trennen, vor allem auch deswegen, weil nur dort Phänomene zu finden sind, wo der Ich-Welt-Zusammenhang ungebrochen existiert (z.B. beim Flow-Erlebnis).

Möglichkeit, Phänomene unter eine wissenschaftliche Kontrolle zu bringen: Verknüpfung der „Ersten-Person-Perspektive“ mit der „Dritten-Person-Perspektive“, indem beobachtet wird, wie eine Person auf manipulierte Phänomene reagiert.


Vorstellungen von Phänomenen müssen von den Phänomenen an sich getrennt werden. Das Phänomenen wird als im phänomenalen Draußen existierend erlebt und unabhängig von meinem Inneren. Doch meine „Vorstellung X“ ist zwar qualitativ identisch mit „X“, aber nicht numerisch (zahlenmäßig).

Der erkenntnistheoretische Alltagsrealismus: eigene Vorstellungen keine Wirkung auf die Welt haben, es sei denn, sie werden im Rahmen von Handlungen ausgedrückt.

Die Wirklichkeit wird unabhängig von unseren seelischen Funktionen erlebt

.

Introspektion, die Fähigkeit der inneren Beobachtung

Die Mitteilung über die inneren Beobachtungen erfolgt sprachlich, doch diese Anwendung erlernt man erst im sozialen Miteinander (öffentliche Kriterien für private Erkenntnisse), keine streng wissenschaftliche Methode, denn nur Erkenntnisse, die öffentlichen Erkenntnisstandards genügen, werden als wissenschaftlich angesehen.


Innenwelt und Außenwelt

voneinander getrennt sind,

aber Seelisches befindet sich nicht nur im Inneren, was man schon im Ausdrucksverhalten (z.B. Gesichtsausdruck, Kommunikation) feststellen kann.

 (1) mit dem Charakter des Privaten und

(2) in Form der vermittelten Erfahrung (durch Sprache, Ausdrucksverhalten oder der Art einer Handlung).


Interpretation findet im Innenraum des eigenen Seelischen statt. Seelisches kann aber nur intersubjektiv (im Gegensatz zu intrasubjektiv) interpretiert werden, da die Sprache als wichtigstes Interpretationsmittel gilt, aber öffentlichen Kriterien unterliegt

à gedeutetes Selbst = dialektische Grenze zwischen Innen- und Außenwelt


Die Standarddefinition kann also lauten:

 „Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben, Verhalten und Handeln.“

• Erleben: bezieht sich auf phänomenale Bewusstsein und auf das Wissen um eigene Innerlichkeit.

Ãœber das eigene Erleben kann nur aus der Ersten- Person-Perspektive sprachlich Auskunft gegeben werden.

• Verhalten und Handeln: Besondere Körperveränderungen, die aus der Dritten- Person-Perspektive beobachtet werden können. Besonders Sprache ist hier wichtig (verbal sowie nonver

Stereotype :

 verallgemeinerte Urteilsmuster, soziale Informationen klassifizieren



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