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Lösungen, Klausurtipps, Prüfungsfragen

Einführung in die Psychologie Klausurfragen

8.088 Wörter / ~42 Seiten sternsternsternstern_0.75stern_0.3 Autor Regina B. im Mrz. 2014
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Prüfungstipps
Psychologie

Universität, Schule

RWTH Aachen Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule

Note, Lehrer, Jahr

2,0, Müsseler, 2014

Autor / Copyright
Regina B. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.24 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.75stern_0.3
ID# 37972







Einführung in die Psychologie: Fragenkatalog



A+B



  1. Was ist ein „undergraduate student“ „graduate student“ „post doc“

  • Undergraduate = Bachelor-Absolvent (z.T. spezialisiert)

  • Graduate = Master Absolvent (z.T. spezialisiert)

  • (post graduate = promotionsstudium)  zum Doktor werden

  • Post doc= Habitilationsstudium)  zum Professor werden



    1. Was bedeutet Ph.D.?

    = Doktor der Philosophie = wissenschaftlicher Doktorgrad und höchster Abschluss des Postgraduiertenstudiums, ist mit der Berechtigung verbunden, an einer Universität zu lehren ( es gibt auch Doktor der Biologie usw.. je nachdem wo das psychologische Institut angesiedelt ist)



    1. Welche Dr.-Titel führt ein Psychologe in Deutschland?

    Dr. Phil = Doktor der Philosophie

    Dr. nat = Dr der Naturwissenschaften



    1. Was unterscheidet den (Diplom-)Psychologen vom Psychiater und Psychotherapeut?

  • Diplom-Psychologe= Absolvent des Hochschulstudiums Psychologie

  • Psychiater= Mediziner mit Facharzt in Psychiatrie

  • Psychotherapeut = psychologischer Psychotherapeut (kann ein Psychologe, Mediziner oder Pädagoge sein)



    1. Wie heißen die beiden großen psychologischen Fachverbände und wen vertreten sie? Wie unterteilen sie sich?



    1. Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DPGs)

  • Vertritt Fachgruppen

  • Vertreten auf Kongressen und Tagungen

  • Vetreten in Zeitschriften

  • Bietet Service im Internet an

  • Dient als „Experten-„Anlaufstelle



    2. Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psycholgen (BDP)

    hat 12 Sektionen:

  • Angestellte und beamte Psychologen

  • Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Psychologie

  • Freiberufliche Psychologen

  • Gesundheits-/Umwelt-/Schriftpsychologie

  • Klinische Psychologie

  • Rechtspsychologie

  • Schulpsychologie

  • Verkehrspsychologie

  • Verband Psychologischer Psychotherapeuten

  • Wirtschaftspsychologie



    1. Nennen sie 6 Grundlagen- und 6 Angewandte Disziplinen der Psychologie!



    Grundlagendisziplinen:

  • Allgemeine Psychologie (erforscht allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten in grundlegenden psychischen Funktionsbereichen, wie Kognition, Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis, Denken, Problemlösen, Wissen, Aufmerksamkeit, Bewusstsein, Volition, Emotion, Motivation und Sprache, sowie Psychomotorik)

  • Biologische Psychologie

  • Differentielle bzw. Persönlichkeitspsychologie (beschäftigt sich mit individuellen Unterschieden in den Bereichen)

  • Entwicklungspsychologie (untersucht die psychische Wandlung des Menschen im gesamten „Lebenszyklus“

  • Sozialpsychologie (erforscht im weitesten Sinne die Auswirkungen sozialer Interaktionen auf Gedanken, Gefühle und Verhalten des Individuums)



    Angewandte Disziplinen:

  • Klinische Psychologie

  • Wirtschaftspsychologie

  • Pädagogische Psychologie

  • Rechtspsychologie

  • Umweltpsychologie

  • Verkehrspsychologie



    1. Unsere Alltagsüberzeugungen sind nicht objektiv. Nennen Sie 5 Beispiele, wie sie beeinflusst sein können?

    Alltagsüberzeugungen sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht tragbar.

  • Social perception: wir beobachten nicht neutral, sondern sehen oft nur, was wir oder andere erwarten

  • Vorurteil: wir vergleichen mit unseren persönlichen Erfahrungen, die jedoch nicht repräsentativ sind

  • Self-serving bias: Wir interpretieren Vorgänge so, dass wir gut dabei wegkommen

  • Attributionstheorie: Verhalten anderer führen wir auf stabile Eigenschaften zurück, unser eigenes Verhalten hingegen begründen wir mit situativen Umständen

  • Hindsight bias: Wir haben hinterher für alles eine Erklärung, können aber ganz wenig vorhersagen



    1. Definieren Sie Psychologie!

    Psychologie ist die Wissenschaft des Erlebens und Verhaltens von Menschen ( und deren inneren und äußeren Ursachen)



    1. Von was leitet sich das Wort „Psychologie“ ab?

    Psyche (griech.)= Seele;

    Logos (griech.)= Wort, Sinne, Lehre



    Fragenkatalog B

    1. Was sind die Ziele wissenschaftlichen Arbeitens?

    zuverlässige Verallgemeinerungen sollen gebildet werden können durch

  • Festlegen klar definierter Begriffe

  • Aufdecken von Regeln und Gesetzen

  • Aufstellen von Theorien

  • Aufstellen von theorieübergreifenden Modellen

  • Festlegung eines Menschenbildes

  • Beschreiben (Sammeln von Daten)

  • Erklären (Suchen nach Bedingungen und Ursachen)

  • Vorhersagen (Aussage über künftige Verhaltensweisen)

  • Verändern (Kontrollieren)



    Ziele der wissenschaftlichen Psychologie:

    Beschreibung von Verhalten

    Erklärung von Verhalten

    Vorhersage von Verhalten



    1. Nach welchen Kriterien beurteilt man wissenschaftliche Theorien/Aussagen?

  • Übereinstimmung mit den Daten

  • Einfachheit

  • Generalisierbarkeit

  • Fruchtbarkeit

  • Falsifizierbarkeit



    1. Was besagt Poppers wissenschaftstheoretischer Ansatz?

    Nach Popper sollte jede Theorie prinzipiell falsifizierbar sein!, d.h.

  • Das Wachstum des Wissens sollte als evolutionärer Prozess angesehen werden

  • Man sollte eine Annäherung an die Wahrheit annehmen

  • Und demnach Theorien auf höheren Ebenen entwickeln können



    1. Was ist Grundlagenforschung, was angewandte Forschung?



    Die Grundlagenforschung ist eine „reine“ Wissenschaft. Das Ziel liegt in einer wissenschaftlichen Erkenntnis, die Frage nach dem WARUM ist zentral.



    Die Anwendungsforschung hingegen fragt nicht nach dem warum sondern hier liegt der Fokus auf der praktischen Umsetzung in Form von technologischen Regeln.



    Insgesamt sprechen wir von einem Grundlagen-Anwendungskontinuum, da die Forschungsfragen aus den Grundlagen entstehen und somit als Basis für die Anwendung dienen. An dieser Stelle entstehen jedoch wiederum auch neue Forschungsfragen, die dann als Grundlage für die Grundlagenforschung dienen.



    1. Wonach beurteilt man die Güte einer Wissenschaft?

    Eine gute Wissenschaft verfügt über

  • Ein Methodeninventar ( standardisierte Untersuchungsmethoden)

  • Publikationsforen (zur Diskussion und Überprüfung der Forschungsarbeiten), z.B. Tagungen, Zeitschriften, Bücher

  • Renommierte Institute

  • Renommierte Wissenschaftler

  • Wissenschaftliche Fachverbände



    1. Welche Literaturdatenbanken benutzt beispielsweise die Psychologie?

  • Psychological Abstracts (früher)

  • Web of Knowledge

  • PubMed

  • PsycINFO

  • Psyndex

  • Google Scholar



    1. Was ist ein Zitationsindex? Wie findet man in Google Scholar?

  • Ein Zitationsindex gibt die Gesamtzahl der Zitationen an

  • Google Scholar Citations bietet überdies einen Zitationsgraphen, der die absolute Menge der Zitationen über die Zeit (Jahr für Jahr) wiedergibt und errechnet unterschiedliche Zitationsindexe:

  • Hirsch Index: Die absolute Zahl der Zitationen aller Werke gibt die Konstanz der Zitation der Werke eines Autoren wieder

  • Google Scholar erlaubt es, die Zitation eigener Werke im Auge zu behalten (Kooperation, Missverständnisse)



    1. Wie stellen gute Zeitschriften ihre Qualität sicher?

    Begutachtungsverfahren: Der Editor sendet einen eingereichten Artikel zu 2-3 Fachleuten, die ein schriftliches Gutachten zu der Arbeit erstellen. Dieses entscheidet über die Annahme/Ablehnung des Artikels.



    1. Was sind ethische Kontrollkomissionen und wo findet man sie?

  • Kontrollieren u.a. die ethischen Grundsätze eines Experiments

  • Z.B. Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)

  • Z.B. Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)

  • Vgl. Milgram-Experiment



    1. Welche Funktion erfüllt eine Ombudsperson in der Wissenschaft?

  • Unparteiische Schiedsperson

  • Soll bei bestimmten Themen eine ungerechte Behandlung von Personengruppen verhindern

  • Unabhängige Betrachtung eines Streitfalls

  • Z.B. Nachprüfen, ob jemand wissenschaftlich oder unsauber gearbeitet hat



    1. Was kennzeichnet ein gutes psychologisches Institut?

  • Personalmittel

  • Renommee der Wissenschaftler:

  • Anzahl der eingeworbenen Drittmittel

  • Anzahl und Güte der publizierten Arbeiten

  • Forschungsmittel

  • Laboraustattung



    1. Vervollständigen Sie: Eine Vp soll aus einem Experiment hereinkommen wie...

    Sie hineingegangen ist



    1. Berichten Sie das Milgram Experiment und betrachten Sie es kritisch vor dem Hintergrund ethischer Grundsätze



    Das Experiment: Frage nach der Bereitschaft, sich einer Autorität zu beugen

    Ein Lehrer (Versuchsperson) wird von dem Versuchsleiter aufgefordert mit dem Schüler, der eigentlich ein Schauspieler ist Fragen durchzugehen/Tests am PC durchzuführen. Antwortet der Schüler falsch, soll der Lehrer diesem elektrische Stromschläge verabreichen. In Wahrheit erfährt der Schauspieler zwar keine Schmerzen, aber er tut so. Trotz Betteln, dass der Schüler den Versuch abbrechen möchte, versucht der Versuchsleiter den Lehrer zu überreden, fortzufahren.



    Kritik: Heute nicht mehr denkbar, da Ethikkomissionen. Keine Schädigung der Versuchsperson erlaubt, außerdem muss man diese vollkommen aufklären. Außerdem hat Milgram den Versuchspersonen geschadet, in dem er ihnen Selbsterkenntnis aufzwang und somit einige das Experiment traumatisiert verließen.





    1. Beurteilen Sie kritische folgende Überschrift in einer Zeitung: Sex vermindert Herzinfarktrisiko“ Wenn man nachliest, basiert diese Aussage auf einer Befragung, in der Männer mittleren Alters über ihr Sexualverhalten und ihre Krankheiten Auskunft gaben!

  • Störvariablen werden nicht betrachtet

  • Selbstauskunft ist nicht wissenschaftlich genug

  • Es wird nur eine spezielle Gruppe befragt ( nur Männer, und nur Männer mittleren Alters. Frauen und andere Altersgruppen werden außen vor genommen.)



    1. Was ist social perception, self-serving bias, hindsight bias?

    Bei diesen Begriffen geht um um Alltagsüberzeugungen bzw. Alltagspsychologie, die ein unwissenschaftliches Vorgehen kennzeichnen.

    Unter social Perception versteht man die Tatsache, dass wir nicht neutral beobachten, sondern oft nur das sehen, was wir, oder andere erwarten.

    Das Phänomen des self-serving bias deutet darauf hin, dass wir Vorgänge so interpretieren, dass wir selbst dabei gut wekommen.

    Hindsight bias bedeutet, dass man nur wenig vorhersagenkann, aber hinterher (also im Nachhinein) für alles eine Erklärung findet.



    Fragenkatalog C:

    1. Warum ist die Geschichte der Psychologie wichtig?

  • Hilft zu einem tieferen Verständnis

  • Hilft beim Erkennen von Modethemen und Trends ( einige Fragen überdauern jedoch!)

  • Gibt wertvolle Ideen

  • Aus früheren Fehlern und Erfolgen kann gelernt werden



    1. Was ist das Leib-Seele Problem?

  • Untersucht das Verhältnis zwischen Körper und Geist

  • Hat man einen freien Willen? Wie steuert man sein Gehirn? Wer steuert es?

  • Vgl. Tibet Experiment



    1. Erläutern Sie das Höhengleichnis Platons und was kann man daraus schließen?

  • Menschen sind von Geburt an in einer Höhle eingesperrt

  • Sie können sich nicht bewegen und nur in eine Richtung an die Höhlenwand schauen

  • Da Licht in die Höhle flutet, können die Gefesselten Schatten von Menschen beobachten, die sich bewegen und sprechen

  • Platon suggeriert, dass Einer der Gefesselten ins Licht befreit wird und mit der (fremden)Realität konfrontiert wird  Wird dieser die neue Realität als ursprüngliche anerkennen und die Schattenwelt aus der Höhle ersetzen?

    es geht darum, ob und wie der Mensch die Wahrheit erkennen kann

  • Im Bereich des nur denkbaren sind die Ideen das Wirkliche der Welt, und die erscheinende Raumwelt sind nur Schattenbilder dieser Idee

  • Höhlengleichnis: Sinnliche Erfahrung kann keinen Aufschluss über das Wesentliche geben. Dazu braucht man die Ideenwelt



    1. Warum ist „gutes“ wissenschaftliches Vorgehen in der Regel deduktiv?

    Deduktiv= zuerst eine Hypothese aufstellen, dann prüfen ( vom Allgemeinen zum Konkreten)

    = A priori Verfahren: Man geht gezielt vor und erhält so fruchtbare Ergebnisse (hat eine Berechtigung, da man eine Hypothese bestätigen möchte)



    1. In welcher Theorie spielt die Zirbeldrüse eine Rolle und welche Funktion erfüllt sie dort?

  • Réné Descartes geht im Leib-Seele Dualismus davon aus, dass es Wechselwirkungen zwischen Seele und Körper gibt.

  • gegenseitige Beeinflussung durch die Vermittlung eines feinen stoffartigen Fludiums der Lebensgeister ,die sich in den Nervenbahnen bewegen und die der Seele Stöße erteilen oder von ihr solche empfangen

  • Zirbeldrüse als Schnittstelle zwischen Materie und Geist



    1. Welches Ereignis wird allgemein als die „Geburtsstunde“ der modernen Psychologie angesehen? Wann?

    Wilhelm Wundt eröffnete 1879 das erste Psychologische Laboratorium in Leipzig



    1. Was wurde mit dem Ereignis eingeführt? Bzw. was hat sich geändert?

  • Wundt hat die erste eigenständige Wissenschaftstheorie der Psychologie entwickelt

  • Sieht den Menschen als denkendes und wollendes Subjekt (anders als in den Naturwissenschaften)

  • Empirische Geisteswisschenschaft + physiologische Grundlagen

  • Aber auch Verbindung mit Philosophie



    1. Wer war Wilhelm Wundt, William James, Sigmund Freud, Max Wertheimer, John Watson?

  • Wilhelm Wundt (1879):

  • eröffnet das erste psychologische Laboratorium in Leipzig

  • gilt als Begründer der Psychoogie als eigene Wissenschaft

  • William James (1890):

  • gilt als einer der größten Psychologen in den USA (Begründer)

  • The principles of psychology“

  • einer der wichtigsten Vertreter der philosophischen Pragmatismus

  • Sigmund Freud (1895)

  • Publiziert seine ersten psychodynamischen Studien

  • Begründer der Psychoanalyse

  • Max Wertheimer (1912)

  • Begründet (mit anderen) die Gestaltpsychologie (Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Verhalten)

  • John Watson (1913)

  • Begründet den Behaviorismus

  • Reiz-Reaktions-Modell

  • Klassische Konditionierung



    1. Was verstand Kuhn unter einem wissenschaftlichen Paradigma und was ist ein Paradigmenwechsel?

  • Ansätze, die ähnliche Postulate bzw. Leitsätze annehmen (z.B. Mentales ist nicht auf Neuronales reduzierbar)

  • Ansätze, die sich auf gleichartige Daten berufen (z.B. behavioral vs. Physiologisch)

  • Wissenschaftliche Denkweisen: Es werden ähnliche Fragen gestellt

  • Die Ergebnisse werden ähnlich interpretiert



    1. Was ist der Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Theorie und einem Paradigma?

    Wissenschaftliche Theorie

    Paradigma

  • Ist falsifizierbar

  • Resultiert aus dem Paradigma

  • Konkreter als Paradigma

  • Ist nicht falsifizierbar

  • Größerer Bereich als Theorie

  • Historisch gesehen: Betrachtungsweisen zu einem spezifischen Problem

  • Z.B. Analyse der Sachverhalte vor einem gewissen Hintergrund



    1. Nennen und beschreiben Sie in einem Satz die in der Vorlesung behandelten Paradigmen der Psychologie!

  • Assoziationismus:

  • Psychologen untersuchen die Prinzipien der Assoziation von Sinneseindrücken und Vorstellungen

  • Annahme: Die Welt wird durch Sinne (begünstigen Assoziationen) erkannt

  • Strukturalismus

  • Folgt auf den Assoziationismus, da dort nicht erklärt wird, wie Assoziationen überhaupt zustande kommen

  • Methode der Introspektion steht im Vordergrund, um den Inhalt des Bewusstseins zu untersuchen und deren basalen Elemente zu finden

  • Wundt

  • Funktionalismus

  • Untersucht, was der Mensch tut und wieso er es tut

  • = Untersuchung des Bewusstseins zur Anpassung des Verhaltens an die Umwelt

  • Psychoanalyse /Tiefenpsychologie

  • Psychologie beschäftigt sich mit motivationalen Prozessen, die meist unbewusst sind

  • Behaviorismus

  • Psychologie bezieht sich nur auf beobachtbares Verhalten (Bewusstseinsinhalte sind kein Teil der wissenschaftlichen Daten)

  • Gestaltpsychologie

  • Psychologie darf sich nicht auf die Analyse von Teilen beschränken sondern muss die Ganzheit erfassen

  • Kognitive Psychologie

  • Verhalten wird durch mentale Prozesse wie Wahrnehmen, Denken, Erinnern, Planen und Entscheiden bestimmt.

  • Kognitive Neurowissenschaften

  • Alle psychischen Ereignisse entsprechen neuronaler Aktivität und es gilt diese mit den psychischen Ereignissen in Verbindung zu bringen



    1. Was ist wann zwischen Ereignissen „assoziationsstiftend“?

    Assoziationsstiftend sind:

  • Kontiguität (raum-zeitliche Nähe) (Stuhl -Tisch)

  • Ähnlichkeit (rot-orange)

  • Kontrast ( Tag- Nacht)



    1. Was sind die Probleme des Assoziationismus?

  • Der Organismus wird hier eher als „Befehlsempfänger“ der sinnlichen Erfahrungen gesehen als als aktiv Handelnder

  • Es wird nicht erklärt, wie Assoziationen überhaupt zustande kommen (eher Prinzip als Erklärung)



    1. Was ist Introspektion und mit welchen Problemen ist diese Methode behaftet?

  • Introspektion untersucht die innere Willenshandlung

  • Reine Introspektion = unstrukturierte Selbstbeobachtung, z.B. Was hat zu deiner Entscheidung geführt?

  • Experimentelle Introspektion= Technik, um zu bestimmen, ob eine bestimmte Empfindung vorliegt oder nicht, z.B: Reaktionszeitmessung

  • Probleme:

  • Introspektion ist immer retrospektiv (rückblickend), denn der verbale Bericht benötigt Zeit  relevante Bewusstseinsinhalte können vergessen werden

  • Verändert die Erfahrung

  • Ist oft subjektiv (führt bei verschiedenen Personen nicht zu vergleichbaren Ergebnissen)

  • Erfasst nicht alle relevanten mentalen Ereignisse (höhere Denkprozesse Würzburger Schule, Unbewusste Wünsche Psychoanalyse)



    1. In welchem Zusammenhang ist das Experiment von Libet aktuell?

  • Bedeutung für die Philosophie des Geister: Debatte um die menschliche Willensfreiheit

  • Versuch zur Messung der zeitlichen Abfolge der bewussten Handlungsentscheidung und ihrer bewussten Umsetzung



    1. Beschreiben Sie das Libet-Experiment? Welche Schlussfolgerung lässt es zu? Kritisieren Sie es!

  • Zeit zwischen Handlungsabsicht und –ausführung sollte gemessen werden

  • EEG-Experiment

  • Versuchspersonen mussten auf eine schnell laufende Uhr blicken

  • VP sollen einen beliebigen Zeitpunkt wählen und die rechte Hand bewegen, sowie sich den Standpunkt der Uhr (zu diesem Zeitpunkt) merken

  • Ergebnis: Der Zeitpunkt, zu dem dem die Handlungsabsicht bewusst wird, liegt in jedem Fall nach dem Punkt, an dem der motorische Kortex die Bewegung vorbereitet

  • Bereitschaftspotential  Bewusstsein  Bewegung

  • Das Bewusstsein folgt der Motorik?



    1. Was ist der Strukturalismus? Was der Funktionalismus?

  • Der Strukturalismus ist ein Paradigma der Psychologie, bei dem Insbesondere das Bewusstsein eine zentrale Rolle einnimmt. Es wird darauf abgezielt, den Inhalt des Bewusstseins durch die Methode der Introspektion zu untersuchen, um die basalen Elemente des Bewusstseins zu finden.

  • Beim Funktionalismus steht ebenfalls das Bewusstsein im Zentrum. Hier soll allerdings untersucht werden, wie dieses zur Anpassung des Verhaltens an die Umwelt beiträgt. Er beschäftigt sich also mit der Frage, was der Mensch tut, und wieso er es tut. Es war der Wegbereiter zum Behaviorismus.



    1. Nennen Sie Verfechter des Funktionalismus?

  • Charles Darwin: Evolutionstheorie: Anpassung der Organismen an ihre Umwelt

  • William James (betonte den funktionalen Zusammenhang)



    Fragenkatalog D



    1. Was kennzeichnet die Psychoanalyse

  • Allgemeine psychologische Theorie des menschlichen Handelns und mentaler Funktionen

  • Sozialpsychologische und ethnologische Theorie

  • Standespolitische Organisation  d.h. starke Gruppe

  • Behandlungsmodell und Verfahren (zur Behandlung innerer und zwischenmenschlicher Konflikte)

  • Neurosen und Krankheitslehre



    1. Charakterisieren Sie die Psychoanalyse als Therapieverfahren und als Theorie menschlichen Handelns und Funktionen!

  • Psychoanalyse als Therapieverfahren:

  • Aufdeckende Theorie (anders als trainierende Theorie, z.b: Verhaltenstherapie)

  • Versucht dem Patienten ein vertieftes Verständnis der ursächlichen (unbewussten) Zusammenhänge des Leidens zu vermitteln (vgl. Katharsis)

  • Psychoanalyse als Theorie des menschlichen Handelns und Funktionen:

  • Theorie über unbewusste psychische Vorgänge

  • Spannung zwischen bewussten und unbewussten mentalen Phänomenen steht im Vordergrund



    1. Geben Sie einen kurzen Überblick über Freuds wissenschaftlichen Lebenslauf

  • 1856: Geburt in Freiberg in Mähren (damals Österreich)

  • Studium der Medizin

  • Forschung über Geschlechtsdrüsen der Aale

  • Studien über Kokain

  • Studien über Hysterie

  • Traumdeutung

  • 1910: Gründung der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung

  • 1939: Tod



    1. Wer war Anna O.? Was war Hysterie?

  • Anna O= Bertha Pappenheim

  • Spätere Frauenrechtlerin

  • Hystherische Lähmungen an Armen und Beinen

  • Neurologisch jedoch alles intakt

  • Sprach- und Sehstörungen, Übelkeit, Gedächtnisverlust, Desorientierung

  • Freud sieht psychische Ursache der körperlichen Symptome

  • Freud versucht Hysterie mit Hyponse zu behandeln Scheitert!



    1. Was versteht man unter Katharsis?

  • Methode der freien Assoziation

  • Offenlegung der Gefühle

  • Abbau neurotischer Symptome

    Verhalten wird motiviert durch in der Vergangenheit liegende Ursachen. Die Ursachen neurotischer Symptome liegen in traumatischen Erlebnissen vor allem in der Kindheit begründet. Das Bewusstmachen und Wiedererleben dieser vergangenen schmerzlichen Ereignisse (= Katharsis) dient der Heilung von den jeweiligen neurotischen Symptomen, die aus einer unzureichenden Bewältigung der zugrunde liegenden schmerzlichen Ereignisse in der Vergangenheit resultieren.



    1. Nennen Sie verschiedenen psychoanalytische Behandlungsmethoden

  • Hypnose

  • Methode der freien Assoziation

  • Traumdeutung



    1. Was ist Übertragung und Gegenübertragung? (bei der Psychoanalyse)

  • Übertragung= Vorgang, dass ein Mensch alte (verdrängte) Gefühle, Wünsche usw. aus der Kindheit unbewusst auf neue soziale Beziehungen überträgt und reaktiviert (kann zu Problemen und Spannungen führen)



  • Gegenübertragung= Form der Übertragung, bei der der Therapeut auf den Patienten reagiert und seine Gefühle, Vorurteile, Erwartungen und Wünsche auf ihn richtet. Dabei verlässt der Therapeut seine neutrale Position. Galt als störender Einfluss, den man beseitigen musste

    BSP: Ein Patient fühlt sich von seiner Therapeutin gut verstanden und hegt freundschaftliche oder zärtliche Gefühle für sie (Übertragung), macht ihr Geschenke und lädt sie zum Kaffee ein (agierte Übertragung). Sie findet ihn sympathisch und verspürt eine Tendenz, auf das Angebot einzugehen (Gegenübertragung). Ginge sie tatsächlich darauf ein und nähme die Einladung an, so würde sie ihre Gegenübertragung agieren und damit gegen das Gebot der Abstinenz verstoßen.



    1. Was sind in der Psychoanalyse Primär- und Sekundärprozesse?

  • Primärprozesse= Vorgänge des unbewussten Seelenlebens, die mit dem Lustprinzip im Zusammenhang stehen  in Träumen anzutreffen

  • Sekundärprozesse=bewusst, stellen die Beziehung zwischen Vorbewusstem und Bewusstsein her



    1. Was versteht man psychoanalytisch unter dem „Es“, dem „Ich“ und dem „Über-Ich“?

  • Nach Freud: 3 bereiche der menschlichen Psyche:

  • Es:

  • Lustprinzip

  • Strebt nach ungehemmter Bedürfnisbefriedigung

  • Ich:

  • Realitätsprinzip

  • (steht zwischen Es und Über-Ich, muss beiden Instanzen gerecht werden)

  • Über-Ich:

  • Moralische Instanz

  • Erfahrungen, die man sammelt, soziale Normen, Gewissen


    1. Was ist der Thanatos?

    = Todestrieb

  • Vgl. Todesgott Thanatos aus der griechischen Mythologie

  • Gegenpol zum Lebenstrieb (Eros)


    1. Was ist der Ödipuskomplex und wie heißt das weibliche Pendant dazu?

  • Ödupis= wenn der Sohn sexuelle Lust für die Mutter verspür Mutter als libidinöses Objekt (das ICH bindet hier psychische Energie an Repräsentationen externaler Objekte)

  • Elektrakomplex= wenn die Tochter sexuelle Lust für den Vater verspürt



    1. Nennen und beschreiben Sie die Entwicklungsphasen nach Freud

    2. Wie und wann entstehen Neurosen?

  • Neurose als Ergebnis frühkindlicher Traumata

  • Nach Freud werden hysterische Symptome durch unbewusste Erinnerungen an Ereignisse verursacht, die von starken Emotionen begleitet waren. Zum Zeitpunkt des Ereignisses konnten diese Emotionen jedoch nicht entladen werden. Solange der normale Ausdruck der Emotionen blockiert ist, halten auch die hysterischen Symptome an.



    1. Wie unterscheidet sich der „frühe“ vom „späten“ Freud hinsichtlich der Entstehung von Neurosen?

  • 2 Theorien zur Entstehung:

  • Verführungstheorie: Neurotische Erkrankungen als psychische Folge einer sexuellen Verführung in der Kindheit

  • Neurose als Ausdruck eines intrapsychischen Konflikts: Abwehr unbewusster Wünsche, Symptom als getarnter Ausdruck unbewusster sexueller Phantasien (Kompromiss zwischen Es-Impuls und Abwehr)




    1. Nennen sie drei Beispiele für die Abwehrmechanismen des Ichs!

    Abwehrmechanismen= psychische Vorgänge, die darauf abzielen, miteinander in Konflikt stehende psychische Tendezen zu bewältigen, sodass die seelische Verfassung konfliktfreier ist (meist unbewusst!)

  • Verdrängung (Tätigkeit des Ichs, die dem unerwünschten Es-Impuls den Zugang zum Bewusstsein verwehrt)

  • Regression( überwiegend unbewusster Rückzug auf eine frühere Entwicklungsstufe der Ich-Funktion, in der ein niedrigeres organisiertes Verhalten noch funktioniert hat (Trotzverhalten, Fresslust, Suche nach Versorgung)

  • Projektion (Eigene psychische Inhalte und Selbstanteile (vor allem Affekte, Stimmungen, Absichten und Bewertungen) werden anderen Personen zugeschrieben)

  • Übertragung: Der Patient überträgt einen Teil seiner Gefühle (ggü. Seiner Eltern) auf den Therapeuten


    1. Bewerten Sie die Psychoanalyse positiv und negativ!

    Positiv

    negativ

  • Behandlungserfolg: Psychoanalyse genauso erfolgreich wie Verhaltenstherapie (10%)

  • Vergangenheits- statt lösungsorientiert

  • Symptom als Ausdruck tiefer liegender Ursachen vs. Symptom als eigentliches Problem

  • Psychoanalytische Hypothesen zu ungenau/allgemein um sie empirisch zu überprüfen

  • Im therapeutischen Prozess gibt es zu viele unkontrollierte Variablen (anders als im Experiment)

  • Zu unmoralisch, a-religiös und zu starke Betonung von Sexualität für menschliches Verhalten; die „guten Seiten“ werden übersehen

  • Quasi religiöser Personenkult

  • Fragenkatalog E:

    1. Unterscheiden Sie den methodologischen und metaphysischen Behaviorismus!

  • Methodologischer(empirischer) Behaviorismus: strikt objektive Psychologie, Untersuchung des Verhaltens, nicht der Bewusstseinsinhalte

  • Metaphysischer (radikaler) Behaviorismus: völlige Ablehnung mentalistischer Konzepte in der Psychologie


    1. Wer war Watson? Was war sein Ansatz? Durch welches zweifelhafte Experiment ist er in die Geschichte der Psychologie eingegangen?

  • Watson gilt als Begründer des Behaviorismus

  • Behaviorismus

  • sieht Psychologie als experimentellen, objektiven Zweig der Naturwissenschaften

  • Ziel ist die Vorhersage und Kontrolle von Verhalten

  • Postulate:

  • Verhalten besteht aus Reaktions-Elementen

  • Verhalten ist reduzierbar auf Aktivität von Drüsen und Muskeln

  • Vollständiger S-R Determinismus (Das Lebewesen Mensch trägt nichts zum Verhalten bei- wenn überhaupt nur durch seine Vorgeschichte)

  • Bewusste Prozesse können nicht wissenschaftlich untersucht werden

  • Milieutheorie (Environmentalism): Bedeutung der Umwelt für Verhalten (mehr, als angeborene Strukturen)

  • Watson ist aufgrund des Experimentes „little Albert“ in die Geschichte eingegangen, hiermit wollte er das klassische Konditionieren von emotionalen Reaktionen nachweisen


    1. Wofür musst der kleine Albert herhalten? Kritisieren Sie dieses Experiment!

  • Furchtkonditionierung beim 11 Monate alten Albert

  • Albert spielte gerne mit weißen Ratten (löste bei ihm positive emotionale Reaktion aus)

  • Paarung der Ratte mit unangenehmen Geräusch Albert lernt, nicht mehr positiv auf die Ratte zu reagieren

  • Emotionen werden durch Lernprozesse konditioniert!

  • Kritik:

  • Methodologie wurde nicht beachtet:

  • nur eine VP

  • keine Kontrolle

  • keine Quantifizierung

  • Ethisch problematisch!(Albert wurde diese Furcht nicht wieder abtrainiert)


    1. Welche Bedeutung hat die Milieutheorie innerhalb des Behaviorismus?

  • = Environmentalism

  • geht davon aus, dass nicht angeborene Strukturen, sondern insbesondere die Umwelt eine Bedeutung für das Verhalten hat

  • (Watson sagt: man gebe mir 12 gesunde Kinder, und ich mache aus ihnen einen Arzt, einen Doktor, einen Künstler...)

  • Chancengleichheit für Menschen jeder Herkunft, aller Rassen


    1. Warum war der Behaviorismus so erfolgreich?

  • Problematik der Menschengleichheit in Amerika

  • Mittelschicht strebt danach, sich von genetischen Vorbestimmungen zu befreien und findet Bestätigung in Watsons Ideen


    1. Was ist „shaping“?

  • = Technik zum Erlernen komplexer Verhaltensweisen

  • Sukzessive Annäherung an das gewünschte Verhalten durch Verstärkung

  • Z.b einer Ratte beibringen, eine Leiter hochzuklettern


    1. Wie kommt abergläubisches Verhalten beim Tier zustande?

  • Liegt einem verkehrten Glauben an nicht vorhandenen Zusammenhängen zugrunde

  • =unsinnige Auswirkungen einer bedingten Aktion durch vorgetäuschte Belohnung

  • Z.b. abergläubische Taube von Skinner (bei non-kontingenten Verstärkerplänen): Hungrige Tauben werden einzeln in Käfige gesetzt, in die in gleichmäßigen Zeitabständen von 15 Sekunden ein Futterkorn fällt. Nach dem Einsetzen in die Käfige zeigt jede Taube eine beliebige Aktivität. Eine läuft umher, eine schlägt mit den Flügeln oder erkundet die Käfigwand, eine andere pickt am Boden oder putzt sich. Wenn das erste Korn fällt, hat jede Taube gerade irgendeine dieser Körperbewegungen gemacht, die nun scheinbar durch das Futter belohnt wird. Wenn das Tier nach dem Lernprinzip der bedingten Aktion – in der Hoffnung auf weiteres Futter – diese zufällig belohnte Körperbewegung erneut durchführt, kommt es tatsächlich zur erwarteten Belohnung – allerdings nur, weil die Körner regelmäßig in kurzen Zeitintervallen in den Käfig gegeben werden und nicht als Konsequenz auf die spezielle Bewegung. Es handelt sich um eine zufällige Konditionierung, in diesem Fall um eine feste Kopplung zwischen einer Zufallsbewegung und dem Antrieb zur Nahrungsaufnahme.


    1. Was hat das operante Konditionieren dem klassischen Konditionieren voraus?

    Klassisches Konditionieren

    Operantes Konditionieren

    Erklärt, wie emotionale Reaktionen antrainiert werden können

    Die auf ein Verhalten folgende Konsequenz und Kontingenz bestimmt die Auftretens Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens


    Erklärt auch das Zustandekommen neuen Verhalten nicht nur UCR-Verhalten!!


    1. Was besagt die 2-Phasen-Theorie Mowrers?

    = 2-Phasen-Theorie des Angsterwerbs

    ! Das Experiment des Little Albert erklärt zwar, wie Angst konditioniert werden kann, aber nicht warum die Angst nicht gelöscht wird (extingiert)

    2-Phasen-Theorie Mowrer:

  • Erklärt Phobien als erworbene Störungen, die durch eine Kombination von klassischer und operanter Konditionierung zustande kommen

  • 1. Zunächst wird ein unkonditionierter Stimulus durch Assoziation mit einer unkoniditionieren Raktion zu einem konditionierten Stimulus (zum Angstauslöser)

  • 2. Dieser wird durch operante Konditionierung negativ verstärkt (d.h. Vermeidung des konditionierten Stimulus wird behohnt!)  der Betroffene lernt, die Angst durch Vermeidung des Stimulus zu schwächen


    1. Was kann man mit dem Behaviorismus erklären? Welche Lebensbereiche werden davon erfasst? Welche Anwendungen kennen Sie?

    Anwendung operantes Konditionieren:

  • in allen Lebensbereichen, z.b. Spracherwerb!

  • Programmierter Unterricht

  • Verhaltenstherapie: Verhalten wird mittels Verstärkung oder Bestrafung modifiziert


    1. Was kann man nach Watson aus 12 gesunden Babys machen?

    Watson geht davon aus, dass alle Menschen gleich sind und mit gleichen Rechten ausgestattet sind. Er betont die Bedeutung der Umwelt für das Verhalten und gibt an, dass die Babys zu folgendem machen kann:

  • Arzt

  • Anwalt

  • Künstler

  • Kaufmann

  • Bettler

  • Dieb


    1. Wer ist Noam Chomsky?

  • Sprachwissenschaftler

  • Begrümnder der Universalgrammatik: Annahme, dass alle Sprachen gemeinsamen grammatischen Prinzipien folgen und diese Prinzipien allen angeboren sind


    1. Was ist am Behaviorismus positiv und negativ zu kritisieren?

    Positiv

    Negativ

  • Objektive Methoden

  • Einfachheit der Grundidee

  • Amerikanisches „Produkt“

  • Watsons starke Persönlichkeit

  • Environmentalism als optimistische Gesellschaftsutopie: Wichtiger Impuls in der Anlage-Umwelt-Debatte

  • Vernachlässigung wichtiger Bereiche der Psychologie (Wahrnehmung, Gedächtnis, Zielgerichtetheit des Handelns)

  • Gegen „molekulare“ Auffassung (Gestaltpsychologie)

  • Zu positivistisch

  • Theorie ist unverzichtbar (fehlt hier?) atheoretisch  mangelnde Effizienz

  • Zentrale Mechanismen (intervenierende Variablen) sind unverzichtbar

  • Übergeneralisation (z.b. Anwendung des operanten Konditionierens auf alle Lebensbereiche)

  • Verleugnung der Bedeutung angeborener Dispositionen


  • Fragenkatalog F:

    1. Was war die Kritik des Behaviorismus und der Gestaltpsychologie am Strukturalismus?

  • Kritik des Behaviorismus am Strukturalismus

  • Introspektion (als Methode) und Bewusstseinsinhalte (als Forschungsgegenstand) werden abgelehnt

  • Elementarismus(Die Überzeugung, dass Bewusstseinsinhalte sinnvoll in Elemente zergliedert werden können) wird geteilt

  • Kritik der Gestaltpsychologen am Strukturalismus:

  • Introspektion und Bewusstseinsinhalte werden zwar übernommen

  • Die Überzeugung, dass Bewusstseinsinhalte sinnvoll in Elemente zergliedert werden können, wird abgelehnt


    1. Was ist die Idee der Gestaltpsychologie?

  • Beschäftigt sich mit Wahrnehmungsphänomenen

  • Wahrnehmen kann nicht in Begriffen seiner Einzelteile verstanden werden sondern:

  • Idee, dass das Ganze mehr ist, als die Summe seiner Teile (Aristoteles)


    1. Wer war Max Wertheimer und für was steht er?

  • Deutscher Philospoh und Psychologe

  • Aufsatz zu Scheinbewegungen: Das Phi-Phänomen


    1. Was ist das Phi-Phänomen und warum ist es für die Gestaltpsychologie interessant?

  • Die Wahrnehmung einer Scheinbewegung kann nicht aus der Analyse seiner Einzelteile erklärt werden

  • Entscheidend ist die (zeitliche) Beziehung zwischen den einzelnen Elementen

  • Grundlage bewegter Bilder

  • BSP: Zwei Lichter leuchten abwechselnd auf, sich werden nicht als zwei aufleuchtende Lichter wahrgenommen, sondern als ein, sich bewegendes Licht  Ist das Zeitintervall zu kurz, dann nimmt man Gleichzeitigkeit wahr, ist es zu groß, dann nimmt man Sequentialität wahr


    1. Erklären Sie, warum in Westernfilmen ein Speichenrad sich einmal links und ein anderes mal rechtsherum dreht, obowhl die Bewegung des Rades beibehalten wird.

  • Ist das Zeitintervall zu kurz, dann nimmt man Gleichzeitigkeit wahr, ist es zu groß, dann nimmt man Sequentialität wahr (man könnte meinen es dreht sich in die andere Richtung)


    1. Nennen Sie das übergeordnete Gestaltgesetz und weitere Gesetze der Wahrnehmungsorganisation!

    Warum sehen die Dinge so aus, wie sie aussehen?

  • Übergeordnetes Gestaltgesetz: Das Gesetz zur guten Gestalt/ das Prägnanzprinzip: Tendenz zur einfachsten, stabilsten und besten Gestalt. Es werden bevorzugt Gestalten wahrgenommen, die sich von anderen durch ein bestimmtes Merkmal abheben (Prägnanztendenz). Jede Figur wird so wahrgenommen, dass sie in einer möglichst einfachen Struktur resultiert (= „Gute Gestalt“)

  • Prinzip der Geschlossenheit: Linien, die eine Fläche umschließen, werden unter sonst gleichen Umständen leichter als eine Einheit aufgefasst als diejenigen, die sich nicht zusammenschließen

  • Prinzip der Kontinuität: Reize, die eine Fortsetzung vorangehender Reize zu sein scheinen, werden als zusammengehörig angesehen.

  • Prinzip der Ähnlichkeit: Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander unähnliche

  • Prinzip der Nähe: Elemente mit geringen Abständen zueinander werden als zusammengehörig wahrgenommen.

  • Gesetz des gemeinsamen Schicksals: z.B. in gleicher Richtung bewegte Elemente werden gruppiert

  • Gesetz der fortgesetzt durchgehenden Linie: wenn möglich, wird eine Linie stetig fortgesetzt


    1. Was kann man kritisch zu den Prinzipien der Wahrnehmungsorganisation vermerken?

  • Modifikation durch den Kontext möglich! Je nachdem, wie etwas dargeboten wird, wird es anders wahrgenommen?


    1. Wer war Wolfgang Köhler? Wer war Sultan?

  • Köhler:

  • Intelligenzprüfungen an Menschenaffen auf Teneriffa

  • Affen (Sultan= berühmter Schimpanse) vor ein Problem stellen ( z.B. Banane an einem ort wo Affe nicht drankommt)  Problemlösungsverhalten untersuchen

  • Sah keinen grds. Unterschied zwischen Wahrnehmen und Denken

  • Lernen durch Einsicht: Problemlösen als zielgerichtetes einsichtiges Denken

  • Einsicht= plötzliche Wahrnehmung von Beziehungen zwischen Elementen einer Problemsituation


    1. Geben Sie einen kurzen Überblick über die Psychologie im Nationalsozialismus

  • Viele jüdische Forscher (z.B. Wertheimer, Koffka, Lewin) mussten Deutschland in der NS-Zeit verlassen

  • Psychoanalyse wurde verboten, Freuds Schriften wurden öffentlich verbrannt

  • Forscher wurden von den Nazis ermordet

  • Psychologieprofessoren nichtarischer Abstammung mussten zurücktreten Verlust an Forschern Qualitätseinbußen

  • Aber: quantitativer Aufschwung: Aufbau neuer Institute...

  • Vereinbarkeit von Nationalsozialismus und Psychologie gegeben!


    Fragenkatalog G&H


    1. Was charakterisiert die Kognitionspsychologie, wann entwickelte sie sich, was beinhaltet die enge und die weite Definition?

  • Kognitionspsychologie= Psychologie der Informationsverarbeitung

  • Renaissance ab 1950 (nach Dominanz des Behaviorismus)

  • Enge Definition: Erkennen, Erkenntnis, mehr denken

  • Weite Definition: fast alle mentalen Funktionen:

  • Wahrnehmung

  • Aufmerksamkeit

  • Lernen

  • Gedächtnis

  • Denken

  • Problemlösen

  • Entscheiden

  • Sprache

  • Motorik


    1. Stellen Sie das Prinzip der Donder’schen Subtraktionsmethode dar!

  • Erste Versuche, um an kognitive Verarbeitung zwischen Reiz& Reaktion zu kommen

  • Idee: Reaktionsdifferenzzeiten als Maß für die Dauer von kognitiven Teilprozessen

  • 3 Reaktionszeiten miteinander vergleichen:

  • a-Aufgabe: Einfach Reaktion: ein Reiz, eine Reaktion

  • b-Aufgabe: Wahlreaktion: weißer Reiz linke Taste, roter Reiz rechte Tase

  • c-Aufgabe: GonoGO Aufgabe: 2 Reize,bei nur einem Soll reagiert werden

  • Subtraktion:

  • C-a = Identifikationszeit: Zeit um zwischen 2 Reizen zu unterscheiden

  • B-c= Auswahlzeit (Antwortauswahl, Responseselektion)

  • B-a = Entscheidungszeit (Identifikations- und Auswahlzeit


    1. Was verrät das Paradigma der visuellen Suche über kognitive Mechanismen?

  • Pop-out Effekt

  • Beispiel paralleler kapazitätsunbegrenzter Verarbeitung

  • Nur das schwarze poppt auf ( es unterscheidet sich eindeutig von den anderen)

  • Conjunktions Search:

  • Beispiel serieller, kapazitätsbegrenzter Verarbeitung (mehrere sind ähnlich, man muss erstmal suchen)



    1. Erläutern Sie Selektion und Kapazitätsbegrenzung nach Broadbent (Theorie und Empirie)

  • Aufmerksamkeit unterliegt einer Kapazitätsbegrenzung

  • Vor einen Kanal mit begrenzter Kapazität ist ein (Selektions-)Filter geschaltet, der die bis dahin parallel von den Rezeptoren einlaufende Reizinformationsmenge in ihrem Umfang reduziert. Nur die von diesem Filter nicht zurückgewiesene Information gelangt danach zur weiteren Verarbeitung.

  • Dichotisches Hören

  • Vom unbeachteten Kanal wird wenig wahrgenommen (weibliche vs. Männliche Stimme)

  • Phänomen der selektiven Aufmerksamkeit  Selektionsfilter verhindert, dass Infos weitergegeben werden


    1. Was besagt die Computermetapher der frühen Kognitionspsychologie?

  • Parallelen zwischen menschlicher Informationsverarbeitung und Computer (Die Verarbeitung eines Prozessors im Computer ist begrenzt)

  • Bei der kognitiven Psychologie geht es darum, wie Menschen Informationen aufnehmen, wie sie sich an diese erinnern, wie sie Entscheidungen treffen und wie sie ihr Wissen in Verhalten transformieren  so arbeiten Computer auch

    1. Welche generellen Änderungen fanden mit der „kognitiven RevolutioN“ und mit der Abwehr vom Behaviorismus statt?

  • Tierforschung ist nicht mehr so relevant

  • Lernen ist nicht mehr das zentrale Problem, sondern Performance

  • Konditionierung wird als Erklärung kaum berücksichtigt

  • Angeborene Fähigkeiten werden akzeptiert

  • Prä-experimentelle Assoziationen werden untersucht

  • Kognitiver Ansatz= zentralistisch, d.h. es werden zentrale Prozesse untersucht. Reize und Reaktionen (= periphere Elemente) spielen eher eine untergeordnete Rolle

  • Eine gemäßigte S-R Theorie betrachtet komplexe mentale Prozesse als „Internale Reaktionen“ und Denkprozesse als „Internale Reize“

  • Kognitive Psychologen betrachten sich als methodologische Behavioristen (skeptisch ggü. Introspektion)

  • Schlussfolgerungen (Inferenzen) in Bezug auf mentale Strukturen und Prozesse leitet man auf Basis von Verhaltensmessungen (RT) ab


    1. Welche Strömungen gab/ gibt es innerhalb der Kognitionspsychologie?

    = heutiger (vorherrschender) Ansatz

  • Reizverarbeitung und –speicherung

  • Funktionale Rolle der Motorik

  • Simulations-/Wissenspsychologie

  • Kognitive Neurowissenschaften


    1. Welchen Schwerpunkt legen die kognitiven Neurowissenschaften?

    Untersuchungsgegenstand: mentale Prozesse, die dem beobachtbaren Verhalten zugrunde liegen( und dem Denken und Handeln dienen) Kognitive Neurowissenschaften ist eine Mischdisziplin, die kognitive Prozesse mit neuralen Mechanismen in Verbindung bringt!(Biologie, Kognit. Psychologie, Neurowissensch, Kogn. Wissenschaft)


    1. Warum ist der freie Wille für die kognitiven Neurowissenschaften ein Problem?

  • Der freie Wille wird nur durch die Aktivität von Neuronen gekennzeichnet

  • Mensch hat jedoch keine Möglichkeit seinen Neuronen zu bestimmen

  • Dualismus schlägt Trennung von Seele und Leib vor

  • Aber dann könnte die Seele, als nicht-physische Entität nicht mit physischen Methoden, demnach nicht mit den Neurowissenschaften, untersucht werden

  • Fazit: Freier wille setzt NACH neuronaler Aktivität an


    1. Aus welchen Disziplinen setzen sich die kognitiven Neurowissenschaften zusammen?

  • Mischdisziplin, die kognitive Prozesse mit neuronalen Mechanismen in Verbindung bringt

  • Kognitive Psychologie

  • Neurowissenschaften

  • Biologie

  • Kognitive Wissenschaften


    1. Was ist Phrenologie?

  • = Idee der funktionalen Spezifizierung im Gehirn

  • Ziel: Vorhersage von Eigenschaften aufgrund körperlichen Erscheinungsbildes (Kopfform)

  • Hirnregionen haben unterschiedliche Funktionen, die mit unterschiedlichem Verhalten assoziiert sind

  • Individuelle Unterschieden gehen mit unterschieden in der Schädelform einher

  • Idee hat sich nicht durchgesetzt, aber Idee der funktionalen Spezifizierung im Gehirn hat überdauert

    1. Welche Methoden kennen die kognitiven Neurowissenschaften?

  • Neuropsychologische und –physiologische Methoden:

  • Neuropsychologie: Läsionsstudien an Patienten(Hirnläsionen z. B. nach einem Schlaganfall werden mit gesunden Menschen verglichen. Der Vergleich der (psychophysischen) Möglichkeiten zweier neuronaler Systeme mit intaktem bzw. geschädigtem Gehirn erlaubt, die Rolle des geschädigten Hirnbereiches für die Fähigkeiten und Vermögen einzuschätzen. Die Läsionsstudien haben allerdings den Nachteil, dass der Ort der Schädigung erst nach dem Tode des Patienten festgestellt werden konnte.)

  • Experimentelle Läsion (Tiermodell)

  • Bildgebende Verfahren (REP; MEG, PET, fMRT,TMS)

  • Einzelzellableitung= Messung elektrischer Aktivität einer Zelle, meist einer Nervenzelle, mittels einer Elektrode

  • Physiologische Erhebungsmethoden:

  • Kardiovaskuläres System

  • Blutdruck

  • Elektrokardiogramm (EKG)

  • Atemanalyse

  • Haut und Schweißdrüsen

  • Elektrodermale Aktivität (Hautgalvanische Reaktion HGR)

  • Hauttemperatur

  • Motorisches System

  • Elektrodermale Aktivität(EMG)

  • Elektrookulogramm (EOG, Augenbewegung)

  • Endokrines System

  • Hormone der Schilddrüse

  • Sexualhormone

  • Bildgebende Verfahren zentralnervöser Vorgänge



    1. Erklären Sie ERG, MEG, PET, fMRT,TMS!

  • = bildgebende Verfahren

  • Ziel: Erkrankungen von Patienten visuell möglich machen- ohne operativen Eingriff

  • ermöglichen an wachen Menschen zentralnervöse Prozesse des Gehirns nahezu nicht-invasiv (= gewebsverletzend) zu verorten

  • !Aktivität zeigt nicht, ob Emotion positiv oder negativ ist!

  • ERP: ereigniskorrelierte Potential

  • Erfasst alle elektrokortikalen Potentiale, die vor, während, und nach einem sensorischen, motorischen oder psychischen Reiz- oder Reaktionsereignis im Elektroenzephalogramm (EEG) messbar sind

  • ERP= summierte Aktivität dieser elektrischen Prozesse (negativ oder positiv zu ihrem zeitlichen Auftreten) klassifizeiert

  • Gute zeitliche aber schlechte räumliche Auflösung

  • MEG: Magnetencephalographie

  • Nutzt die Tatsache aus, dass elektrische Ströme im Gehirn magnetische Felder erzeugen

  • Die magnetischen Felder im Gehirn kann man mit sog. SQUIDS messen

  • Der Messort muss aufwendig und kostenintensiv abgeschirmt werden, da die, durch die magnetischen Felder verursachten Ausschläge klein sind

  • Hohe zeitliche und räumliche Auflösung aber teuer

  • PET: Positronenemissionstomographie

  • Erzeugt Schnittbilder von lebenden Organismen

  • Messung von zuvor injizierten radioaktiven Markersubstanzen

  • Hohe räumliche, niedrige zeitliche AUflösung

  • fMRT: funktionelle Kernspintomographie

  • misst die Veränderung natürlicher magnetischer Felder, die durch den Sauerstoffverbrauch im Bluthämoglobin der aktiven Neurone variieren

  • aktive Hirnareale können mit hoher räumlicher Auflösung dargestellt werden

  • allerdings muss dazu ein Magnetfeld induziert werden

  • TMS: transkranielle Magnetstimulation

  • Magnetstimulatoren, mit deren Hilfe man gezielt durch die Haut und den Knochen hindurch die Nervenzellen einzelner Hirngebiete aktivieren kann

  • Magnetstimulation führt im Gehirn zur Auslösung von Aktionspotenzialen


    1. Welches räumliche und zeitliche Auflösungsvermögen haben die jeweiligen Verfahren?

    PET, fMRI

    EKP

    MEG

    Hohe räumliche

    Niedrige zeitliche Auflösung

    Hohe zeitliche

    Niedrige räumliche Auflösung

    Hohe zeitliche und räumliche Auflösung aber teuer!





    Fragen von Huestegge

    1. Nennen Sie mind. Sechs Grundlagen- und sechs Anwendungsdisziplinen der Psychologie und beschreiben Sie mit wenigen Stichworten worum es geht.

    Grundlagendisziplinen:

  • Allgemeine Psychlogie:

  • Hier geht es um Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsprozess, aber auch um Denken, Sprache Lernen, Gedächtnis, Motivation und Emotion. Generell geht es also um das, was allen Menschen gemein ist.

  • Biopsychologie:

  • Es geht um die anatomischen und physiologischen Grundlagen menschlichen Verhaltens und Erlebens sowie physiologischen Effekten psychologischer Prozesse.

  • Differentielle und Persönlichkeitspsychologie:

  • Anders als bei der Allgmeinen Psychologie geht es hier um individuelle Besonderheiten und interindividuelle Unterschiede

  • Sozialpsychologie:

  • Hier steht die Beeinflussung von Verhalten durch Andere und das Erleben und Urteilen durch den sozialen Kontext im Vordergrund

  • Entwicklungspsychologie

  • Hier werden Veränderungsprozesse über die gesamte Lebensspanne betrachtet

  • Methodenlehre

  • Im Vordergrund stehen Verfahren der Datenerhebung und der Datenauswertung, Untersuchungsplanung und Wissenschaftstheorie

  • Geschichte der Psychologie

  • Es geht um die historische Entwicklung der Psychologie als eigenständige Wissenschaft


    Anwendungsdisziplinen

  • Arbeits-und Organisationspsychologie

  • Es werden Wechselbeziehungen zwischen Arbeits-und Organisationsbedingungen und menschlichem Erleben und Verhalten untersucht (Mensch/Maschine)

  • Klinische Psychologie

  • Untersucht werden die Bedingungen von Krankheit und Gesundheit sowie die Entwicklung von verhaltens- und erlebensverändernden Interventionen

  • Pädagogische Psychologie

  • Man analysiert pädagogisch beeinflussbare Kompetenzen, Fertigkeiten und Überzeugungssysteme bzw Werthaltungen.

  • Gesundheitspsychologie

  • Hier stehen personale, soziale und strukturelle Einflussfaktoren für die körperliche und seelische Gesundheit im Vordergrund

  • Gerontopsychologie:

  • Hier werden Besonderheiten psychischer Funktionen im höheren Alter untersucht

  • Markt- und Werbepsychologie

  • Bedürfnisse und Wünsche von Konsumenten werden analysiert

  • Medienpsychologie:

  • Analyse von menschlichem Erleben und Verhalten in Zusammenhang mit der Nutzung von Medien

  • Neuropsychologie:

  • Neuronale Bedingungen psychologischer Prozesse werden untersucht

  • Evaluation

  • Untersuchungspläne und Verfahren zur Überprüfung von Interventionen im Hinblick auf zu definierende Standards und Kriterien

  • Psychologische Diagnostik

  • Hier wird psychologisches Wissen auf den Einzelfall angewendet. Dabei wird Verhalten beschrieben, erklärt und prognostiziert.

  • Rechtspsychologie (forensische)

  • Die Psychologie wird auf das Rechtswesen angewendet

  • Rehabilitationspsychologie

  • Man wendet psychologische Kenntnisse in der Rehabilitation an

  • Umweltpsychologie:

  • Analyse von Einstellungen zur Umwelt, zum Umweltbewusstsein, zu umweltbezogenem Verhalten und Hilfe bei der Gestaltung eines ökologisch gesunden Lebensumfeldes.

  • Verkehrspsychologie:

  • Untersuchung von Wechselbeziehungen zwischen menschlichem Erleben und Verhalten und technischen Verkehrssystemen sowie dem Verkehrsumfeld


    1. Beschreiben Sie, welche Seelenteile Platon unterschied, und zu welchen Disziplinen sich diese Unterscheidung heute entwickelt hat

    Platon Unterschied zwischen drei Teilen der Seel:

  • Dem mut-artigen Teil

  • Dem begehrenden/ triebartigen Teil

  • Und dem denkenden Teil

    Heute haben diese Unterscheidung zu drei Disziplinen geführt, nämlich

  • Der Motivation ( also das, was uns bewegt etwas zu tun)

  • Der Emotion ( das was wir fühlen)

  • Und der Kognition ( das, was wir denken und wie wir Informationen verarbeiten)



    1. Nennen Sie Inhaltsbereiche der Allgemeinen Psychologie. Wie verhalten sich diese zueinander?

    Inhaltsbereiche der allgemeinen Psychologie gliedern sich in den Input, den Throughput und den Output.

    Zum Input gehören die Reize bzw. Stimuli, die aus der Umwelt aufgenommen werden. Beispiele für den Input sind: Sensorik, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Diesen Input erleben die Menschen im Sinne des Throughputs. Hier spielen insbesondere das Bewusstsein, Denken, aber auch Sprache und das Gedächtnis eine Rolle. Zuletzt wird in der Outputphase ein Verhalten ausgeübt, also eine Reaktion gezeugt, dies kann sich zum Beispiel in Motorik äußern, kann aber auch rein motivational sein.

    1. Welche Fragestellung untersucht man im Bereich der Sensorik?

    Sensorik bezeichnet die Gesamtheit der Sinneswahrnehmungsvorgänge. Im Bereich der Sensorik untersucht man, welche Eigenschaften etwas haben muss, damit es überhaupt wahrgenommen wird. Hier spielt also sowohl die Psychophysik als auch die speziellen Sinne eine Rolle. Die Psychophysik beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen physikalischem Reiz und psychischer Erfahrung. Zu den Sinnen gehören: Sehen, Hören, Geruch, Geschmack, der Tastsinn und Schmerz.

    1. Welche Fragestellungen interessieren im Bereich der Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsforschung?

    Es werden „seltsame“ Phänomene in der Beziehung zwischen proximalen Reizen und bewusster Wahrnehmung untersucht

  • Z.B. wie funktioniert Tiefenwahrnehmung bei einem retinalen Bild nur in 2D?

  • Wie funktioniert Wahrnehmungskonstanz, wenn ein retinales Bild oft verzerrt und unterschiedlich groß dargeboten wird?

    1. Nennen Sie fünf Sinnesmodalitäten mit zugehörigen Sinnessystemen und den Empfindungen

    Sinnesmodalität

    Sinnessystem

    Empfindung

    Sehen

    Auge

    Farben, Muster, Texturem, Bewegung, Tiefe im Raum

    Hören

    Ohr

    Geräusche, Töne

    Hautempfindungen

    Haut

    Berührung, Schmerz, Wärme, Kälte

    Geruch

    Nase

    Gerüche (moschusartig, blumig, ...)

    Geschmack

    Zunge

    Geschmacke (süß, sauer, bitter, salzig)

    Gleichgewichtssinn

    Innenohr

    Räumliche Bewegung und Gravitationskraft

    Kinästhesie

    Muskeln, Sehnen und Gelenke

    Bewegung und Position von Körperteilen



    1. Was unterscheidet einen proximalen von einem distalen Reiz?

    Der distale Reiz ist der physikalische Reiz in der Umwelt.

    Der proximale Reiz ist das Muster sensorischer Aktivität, das durch den distalen Reiz bestimmt wird. Sie können einander zwar gleichen, es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Ereignisse (umgekehrtes A)



    1. Welche Ereignisse unterscheidet die Signalentdeckungstheorie?

    Die Signalentdeckungstheorie analysiert die Detektion von schwer zu entdeckenden Signalen.

    Einerseits kann man die Reaktionen generell überprüfen. Hier wird untersucht, ob ein Proband angibt, ob ein Zielreiz in einem Durchgang vorhanden war oder nicht. Man kann aber auch die Ja bzw. Nein Tendenz untersuchen, hier analysiert man die typische Reaktionsverteilung für Ja-Sager (also Tendenz zur JA-Antwort) und Nein-Sagen (Tendenz zur Nein Antwort)

    Green und Swets spielten ihren Probanden viele Geräuschproben vor, die zum Teil nur Rauschen enthielten, zum anderen Teil zusätzlich einen kaum vernehmbaren Ton. Die Versuchspersonen gaben an, ob sie einen Ton gehört haben oder nur Rauschen. Es zeigte sich, dass ihre Leistung nicht nur vom Signal-Rausch-Abstand (also wie deutlich der Ton sich vom Rauschen abhob) und ihrer tatsächlichen Detektionsleistung abhing, sondern von vielen zusätzlichen Faktoren beeinflusst wurde.. insbesondere die Antworttendenz, die die Probanden zeigten, wenn sie sich unsicher waren: Manche entschieden sich häufiger für „ja, ich habe einen Ton gehört“während andere im Zweifelsfall eher „nein, ich habe keinen Ton gehört“ antworteten (konservatives Kriterium). Die tatsächliche Detektionsleistung kann nur ermittelt werden, wenn die Antworttendenz herausgerechnet wird.



    1. Geben Sie ein Beispiel für eine Ambiguität und eine Wahrnehmungstäuschung

  • Ambiguität bedeutet Mehrdeutigkeit und liegt vor, wenn etwas mehrere Bedeutungen hat. Hase oder Ente

  • Eine Wahrnehmungstäuschung liegt vor, wenn die subjektive Wahrnehmung von der objektiven Wahrnehmung abweicht. Die Abgrenzung zwischen Täuschung und Realität fällt schwer. Unsere Augen nehmen zweidimensionale Bilder der Umwelt wahr, dennoch haben wir das Gefühl, dreidimensional zu sehen. Wahrnehmungstäuschungen betreffen alle Wahrnehmungssinne wie hören, sehen oder schmecken. Z.B. Junge Frau oder alte Dame?



    1. Was ist Aufmerksamkeit?

    Aufmerksamkeit hat je nach Konzept unterschiedliche Bedeutungen.

  • Einerseits kann es als Metapher für einen Selektionsprozess gesehen werden. Denn nicht alles, was an der Retina bzw. am Ohr ankommt, wird auch bewusst wahrgenommen bzw. weiterverarbeitet

  • Es kann aber auch als „inneres Auge“ gesehen werden. Dieses ist dann gerichtet auf etwas, was aktuell nicht mit Blicken fokussiert werden kann , z.B. Orte, Objekte, Merkmale

  • Zuletzt bezeichnet Aufmerksamkeit die Fähigkeit von Personen, sich dauerhaft zu konzentrieren



    1. Geben Sie ein Beispiel für perzeptuelle Organisation

    z.B. ein nicht vollständig gezeichnetes Dreieck mit Stiel du Kreisen wird als Tannenbaum gesehen  Das Auge ergänzt, was es nicht sehen kann . Daraus bildet sich eine Figur



    1. Was sind top-down Prozesse?

    Top-Down Prozesse sind im Rahmen der Objekterkennung Wahrnehmungsprozesse, die durch Gedächtnisinhalte oder den Kontext bestimmt werden (Erwartungshaltung)

    1. Welche wichtigen Unterscheidungen kann man bezüglich des Gedächtnisses treffen?

  • Impliziter vs. Expliziter Gedächtnisgebrauch

  • Implizit: verfügbar ohne bewusste Anstrengung zur Enkondierung bzw. zum Abruf (Enkodierung der üblichen Bestandteile in einer Küche)

  • Explizit: verfügbar mittel bewusster Anstrengung zur Kodierung (Z.B. Lernen für eine Klausur)

  • Deklaratives vs prozedurales Gedächtnis

  • Deklarativ: Informationen/Fakten  WAS (z.B: Hauptstadt von Deutschland)

  • Prozedural: Handlungen WIE (Z.B. Autofahren)


    1. Welche Prozesse im Gedächtnis lassen sich wie zu den Komponenten zuordnen?

    Es gibt drei Prozesse:

  • Registration =Enkodierung

  • Retention= Speicherung

  • Retrieval= Abruf

    Die Enkodierung findet im Sensorischen Gedächtnis statt (Sekundenbereich). Hier werden Informationen in das Gedächtnis überführt. IM Arbeitsgedächtnis erfolgt die Speicherung (Aktive Information). Die Informationen werden aufrechterhalten bis sie gebraucht werde. Zuletzt werden die Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen. Der Abruf liest also die Informationen wieder aus.


    1. Nennen Sie drei typische Gedächtniseffekte

  • Primacy/ Recency Effekte:

    Beim Lernen von Listen hintereinander dargebotener Objekte (Items) werden die ersten und letzten besonders gut erinnert

  • Mnemotechniken:

    = Strategien, neu zu lernende Informationen mit bereits bekannter Information zum Zweck eines verbesserten späteren Abrufs zu assoziieren.

    Die Mnemotechnik entwickelt Merkhilfen (Eselsbrücken), zum Beispiel als Merksatz, Reim, Schema oder Grafik. Neben kleinen Merkhilfen gehören zu den Mnemotechniken aber auch komplexe Systeme, mit deren Hilfe man sich an ganze Bücher, Listen mit Tausenden von Wörtern oder tausendstellige Zahlen sicher erinnern kann. (Zum Beispiel Merksatz um sich die Planeten zu merken)

  • Amnesien

    = Form der Gedächtnisstörung für zeitliche und inhaltliche Erinnerungen

  • Retrograd = Abrufproblem

  • Anterograd = Speicherproblem


    1. Wie kann man mentale Prozesse erfassen? Geben Sie ein Beispiel.

    Zu den mentalen Prozessen zählt Z.B. die Sprache, die visuelle Kognition, das Lösen von Problemen oder fällen von Entscheidungen und Urteilen.

    Donders hat 1868 die revolutionäre Idee gehabt, dass man die Geschwindigkeit geistiger Prozesse messen kann. (Dies war die Geburtsstunde der Kognitionspsychologie.) Eine Messung ist z.B. durch Reizkategorisierung und Reaktionsauswahl möglich. Dies ist zum Beispiel möglich durch einen Vergleich von Aufgaben, die verschiedene Anforderungen stellen (z.B. immer die selbe Reaktion oder Wahl zwischen zwei Reaktionen) aber sonst maximal vergleichbar sind. Ferner ist eine Messung auch mit Hilfe der Subtraktionsmethode möglich. Hier ergibt der Abzug der Bearbeitungszeiten voneinander die Zeit, die der zusätzliche Prozess in Anspruch nimmt.


    1. Was ist mentale Rotation?

    Bei der mentalen Rotation stehen visuelle Kognition im Vordergrund. Hier geht es um ein Objekt / eine Konstruktion, bei der man entscheiden soll, ob sie gedreht wurde und es sich somit um dasselbe Objekt handelt. Man macht im Kopf also dasselbe wie in der physikalischen Umwelt. Die Reaktionszeit ist dabei linear abhängig vom Drehwinkel.



    1. Was enthält ein Problemraum?

    Der Problemraum spielt im Bereich des Problemlösens eine Rolle. Er enthält drei Bestandteile: den Anfangszustand ( dieser enthält unvollständige Informationen), den Zielzustand ( hier geht es um den Informationsstand, der erzielt werden soll) und zuletzt die Menge von Operatoren ( diese beinhaltet alle Schritte, die vom Anfangs- bis zum Zielzustand nötig sind um zum Ziel zu gelangen). Problematisch ist hierbei, dass die Bestandteile oft schlecht definiert sind, was zu einem Problem bei der Lösung führt (z.B: Studienwahl, Planspiele..)



    1. Welcher Unterscheid besteht zwischen Urteilen und Entscheiden?

  • Urteilen entsteht durch eine Bewertung oder Meinungsbildung. Es beruht oft auf Heuristiken (vereinfachte Daumenregeln). Ein Beispiel hierfür ist die Verfügbarkeitsheuristik, bei der man die Auftretenswahrscheinlichkeit von Ereignissen überschätzt, wenn sie im Gedächtnis verfügbarer sind (z.B. Tod aufgrund von Schlaganfall oder Unfall häufiger?)

  • Bei dem Prozess des Entscheidens geht es um die Wahl zwischen Alternativen. Das Entscheiden kann z.B. durch Rahmung beeinflusst werden. Dabei unterscheidet man zwischen negativer und positiver Rahmung, die jeweils dieselbe Information ausdrücken. Ein BSp für negative Rahmung wäre „Von 100 Autos der Marke gehen 10 kaputt“ Ein BSP für positive Rahmung wäre „Von 100 Autos sind 90 intakt“. Hiermit beeinflusst man z.B. die Kaufabsicht



    1. Womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie?

    Die Motivationspsychologie nimmt folgende Funktionen ein:

  • Erklärung von Verhalten vor dem Hintergrund biologischer Beschaffenheit

  • Erklärung von inter-/intraindividueller Verhaltensvariabilität (Warum sind einige Menschen motivierter als andere Warum schwankt Motivation an einigen Tagen?)

  • Erklärung von äußerem Verhalten durch innere Zustände

  • Erklärung von Beharrlichkeit (trotz Widrigkeiten)

  • Verantwortlichmachen von Personen (setzt innere Motviation voraus)

    Anwendungsbereiche sind z.B. das Untersuchen von Esstörungen, dem Sexualverhalten, der Leistungsmotivation und Bedrüfnishierarchien..



    1. Was ist Attribution?

    Attribution erklärt, warum Dinge passieren, d.h. mit Hilfe der Attribution kann man etwas begründen. Was man also als Reaktion auf Erfolg oder Misserfolg empfindet ist abhängig von der Art der Attribution. Als zwei Quellen für Attributionen von Verhalten- die Kontrollorientierung (internal vs. External) und die Situation (stabil vs variabel), in der das Verhalten gezeigt wird- ergeben sich vier mögliche Resultate: Fähigkeitsattributionen werden bei der Kombination internal-stabil vorgenommen, Attributionen auf Anstrengung bei der Kombination internal-variabel, auf die Schwierigkeit einer Aufgabe, wenn external-stabile Kräfte angenommen werden du auf das Glück für external-variable Kombinationen.



    1. Welche Fragestellungen behandelt die Emotionspsychologie?

    Die Emotionspsychologie beschäftigt sich einerseits nach der Frage nach Angeborenheit von Emotionen. Sie untersucht außerdem, wie man Emotionen einteilen kann und ob eine Universalität vorliegt. Ferner beschäftigt sie sich mit den dabei ablaufenden physiologischen Prozessen und mit den verschiedenen Ursachen/Theorien, die vorliegen können.



    Differentielle Psychologie, Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie

    1. Wie funktioniert der faktorenanalytische Ansatz in der Persönlichkeitspsychologie?

    Allport und Odbert (1936) haben beim Faktorenanalytischen (oder auch lexikalischen) Ansatz zunächst nach allen Adjektiven gesucht, die Personen beschreiben. Dabei hofften sie alle relevanten Unterscheide zwischen Menschen zu finden. Diese wurden dann faktorenanalytisch ausgewertet, indem viele Personen viele andere Personen bewerten mussten, wie sehr diese Eigenschaften auf sie zutreffen. Anschließend wurde festgestellt, welche Adjektive zusammenhängen (korrelieren). Da Personen , denen eine Eigenschaft zugesprochen wird, meist auch andere Eigenschaften stark aufweisen (z.B. korrelieren oft „schüchtern“ und „gern alleine sein“). Als Ergebnis erhält man dann Klassen miteinander korrelierender Adjektive. Diese nennt man Faktoren. Als Ergebnis kann man z.B. 5 Faktoren erhalten, die man unter dem Begriff „ The Big Five“ zusammenfassen kann.


    1. Nennen und charakterisieren Sie kurz vier persönlichkeitstheoretische Ansätze

  • Psychdoynamische Theorien (Freud & Nachfolge)

  • Phasen der Persönlichkeitsentwicklung

  • Struktur der Persönlichkeit

  • Abwehrmechanismen

  • Humanistische Theorien (Rogers 1947)

  • Betonung einer positiven Selbstentwicklung als Antwort auf Freuds „Pessimismus“

  • Theorien mit Betonung der Kontextabhängigkeit von Persönlichkeit (z.B. Mischel 1973)

  • Antwort auf die Schwierigkeit, faktorenanalytisch fundierte Persönlichkeitstests zu bearbeiten („sind die Schüchtern?“ „kommt auf die Situation drauf an“...)

  • Soziale Lerntheorien

  • Interindividuelle Unterschiede resultierend aus verschiedenen Verstärkungsgeschichten

  • Theorien bzgl. Des Selbstkonzeptes (z.B. im Vergleich mit Fremdeinschätzung)


    1. Was sind Vor- und Nachteile der Freudschen Persönlichkeitstheorie?

    Vorteile:

  • Fruchtbare Terminologie (z.B: Abwehrmechanismen des Ichs)

    Nachteile:

  • Nicht empirisch bestätigt (z.B: Phasen der psychosozialen Entwicklung nach Freud)

  • Schwer empirisch bestätigbar (Abwehrmechanismen des Ichs)


    1. Welche Arten persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren kann man unterscheiden?

  • Objektive Verfahren

  • Z.B. Big 5 basierte Tests, die untersuchen, wie die Faktoren bei einem Individuum ausgeprägt sind

  • Suggestiv, da man ein festgelegtes (Durchschnitts-) Dimensionsmuster auf alle Personen überstülpt

  • Projektive Verfahren

  • Z.B. Abbildungen interpretieren

  • Tintenklecks, der im Rohrschach-Test verwendet wird die Interpretation sagt etwas über die Persönlichkeit aus?

  • Karten aus dem TAT- hierzu muss man Geschichten erzählen was lässt diese über die Persönlichkeit erkennen?

  • Meist mangelhafte Gütekritierien

  • Nicht valide (messen nicht, was sie behaupten)

  • Nicht reliabel (kommt immer etwas anderes bei raus)

  • Nicht objektiv ( da abhängig von konkreter Durchführung und Kontext)


    1. Beschreiben Sie diagnostische Gütekriterien

  • Validität

  • Wird das gemessen, was gemessen werden soll?

  • Z.B. Augenschein (Face-) & Kriteriumsvalidität

  • Reliabilität

  • Wie genau misst der Test?

  • Z.B. Split Half-/Retest-/Paralleltestreliabilität

  • Standardisierung/ Objektivität

  • Z.B. Beurteilung von Testwerten mittels Normen

  • Standardisierung der Testdurchführung und –auswertung (z.B. Instruktionen)


    1. Welchen Beitrag leistete Binet zur Intelligenzdiagnostik?

    Binet hatte den Auftrag, die Effektivitätssteigerung von Lehrmethoden für entwicklungsgestörte Kinder zu verbessern. Dafür entwickelte er einen objektiven Test zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Kinder (keine Lehrerurteile!). Die Testitems sollten dabei weitgehend unabhängig von Wissen & Lebensumwelt sein, sondern eher auf schlussfolgerndes Denken zielen. Ferner bestimmte Binet ein Intelligenzalter, in dem im Durchschnitt Kinder eine bestimmte Leistung erbringen.


    1. Beschreiben Sie drei verschiedene Intelligenztheoretische Ansätze

  • Spearman (1927). G factor

  • Cattell (1963): flüssige vs. Kristalline Intelligenz

  • Guliford (1961): Intelligenzstrukturmodell (abh. Von Informationsinhalt, -Produkt/Form &- Operation)

  • Gardner (1983). 8 Intelligenzen

  • Es gibt 8 Intelligenztypen, die jeweils eine Vorstellung über einen Endzustand beinhalten und ihre Kernkomponenten besitzen


    1. In welcher Weise ist Intelligenz erblich bedingt?

    Im Mittel sind ca. 50% der IQ-Varianz erblich bedingt; bei Kindern sind es ca 40%,bei Erwachsenen ca. 80%. Intelligenz wird außerdem durch die Umwelt beeinflusst.


    1. Womit beschäftigt sich die Entwicklungspsychologie?

    Die Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit körperlichen und geistigen Veränderungen über das gesamte Leben hinweg.


    1. Was unterscheidet Quer- von Längsschnittstudien?

    Längsschnittstudien finden über einen längeren Zeitraum hinweg statt.


    1. Welche kognitiven Entwicklungsstadien unterscheidet Piaget?

  • 0-2 : Sensomotorisch

  • Kind verfügt über kleine Zahl an sensomotorischen Sequenzen

  • Kind erwirbt Objektpermanenz und die Anfänge symbolischen Denkens

  • 2-7: Präoperatorisch:

  • Denken des Kindes ist von Egozentrismus und Zentrierung geprägt

  • Kind besitzt verbesserte Fähigkeiten zum Einsatz symbolischen Denkens

  • 7-11: Konkret-operatorisch:

  • Kind versteht das Invarianzprinzip

  • Kind kann in Bezug auf konkrete, physikalische Objekte schlussfolgernd Denken

  • 11-: Formal-operatorisch:

  • Kind entwickelt Fähigkeit zu abstrakten Schlussfolgerungen und hypothetischem Denken


    1. Womit beschäftigt sich die Sozialpsychologie?

    Sozialpsychologie beschäftigt sich mit dem Einfluss sozialer Variablen auf Verhalten, Einstellungen, Wahrnehmungen und Motive des Einzelnen.


    1. Beschreiben Sie ein Experiment zu Konformität

    Asch hat in einem Experiment untersucht, wie ein Individuum von der Meinung einer Mehrheit, die jedoch falsch ist, überzeugt werden kann. Hierzu hat er dem Teilnehmer zunächst eine Standardlinie gezeigt und anschließend 3 Linien. Der Teilnehmer sollte einschätzen, welche der 3 Linien am ehesten von der Länge her mit der Standardlinie übereinstimmt. Hierbei gab es Komplizen, die die Mehrheit bildeten und absichtlich die falsche Meinung kundtaten. Musste der Teilnehmer seine Meinung öffentlich kundtun, so hat sich ein signifikanter Teil der Probanden von der Mehrheit beeinflussen lassen.



    1. Was ist der Unterschied zwischen dem fundamentalen Attributionsfehler und dem self-serving bias? Geben sie zu beiden Phänomenen ein Bsp.

    Der fundamentale Attributionsfehler besteht darin, dass man dispositionale Faktoren ggü. Situativen überbewertet. Das heißt man geht davon aus, dass etwas eher auf den Charakter einer Person zurückzuführen ist, als dass es situationsabhängig ist. Sieht man z.B. eine Person, die über eine rote Ampel läuft, so geht man zunächst davon aus, dass diese Person sich nicht an regeln hält und es sich somit und eine „schlechte Person“ handelt. Würde man das Ganze situativ betrachten, könnte man z.B. zu dem Schluss kommen, dass diese Person es besonders eilig hat, da sie bsp. Ein wichtiges Vorstellungsgespräch hat und schon spät dran ist.

  • Quellen & Links

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