<
>
Download

Mitschrift
Philosophie

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Prof Götschl

Anna E. ©
2.00

0.17 Mb
sternsternstern_0.75stern_0.3stern_0.3
ID# 28715







Einführung in die Philosophie
der Gegenwart:

Ökonomie für den Menschen


Themenkatalog

WS 2009/10

Wichtige erste Positionierungen


1. Zunahme der Komplexität und Dynamik sozioökonomischer,
soziokultureller und Mensch-Natur-Relationen


2. Demokratie und sozioökonomische Systeme: Die Wiederentdeckung der Nicht-Separierbarkeit von soziokulturellen und sozioökonomischen Prozessen


3. Neue Einsichten in Bezug auf "Gleichgewichte" und "Ungleichgewichte" in sozioökonomischen Systemen: Einkommensungleichgewichte und Armutsentstehung


  1. Soziökonomische Prozesse und Naturprozesse: Funktion der Biosphären (Klimawandel etc.) für das Verständnis d

(i) Produktivitätsfunktionen

(ii) Neubewertung der "Kosten-Nutzen-Korrelationen"; Neu: Komplex der "Nachhaltigkeit"

  1. Globalisierung


Vorteile der Globalisierung
:


(1) Informations- und Wissensfluss

(2) Email etc.

(3) Offene Märkte


Nachteile der Globalisierung u.a.:

Mehr Menschen "ohne Mitbestimmung der Steuerung von sozioök. Systemen)


Zentrale Charakteristika:


(1) "Schwächung" der politischen nationalen Staaten (Medien versus politischer Entscheidungsträger!)

(2) Wachsendes ökonomisches Risiko?

  1. Kulturelle "Ãœbervereinfachung" und "partielle Destruktion"
    ("clash of cultures?")


  1. Ökologische Implikationen


Wichtige Einsichten:


  • Nicht gegen Globalisierung, aber: entscheidend ist "die Geschwindigkeit der Globalisierung", denn: Welt = "globales Dorf"…. hat keine "Steuerungsinstanz" (Regierung)


  • Größenordnungen… Manche Unternehmungen (Systeme) sind in der Wirkung größer als Nationalstaaten, z.B. CNN…

  • Problemkomplex u.a.: Schutz von Kulturen und Integration von Kulturen erforderlich: Langsamere Geschwindigkeit der Globalisierung durch "Mechanismus des Dialogs zwischen Kulturen“

6. Suche nach einer
"Ökonomie für den Menschen"


Einsichten:


[ Verlagerung von der "klassischen Orientierung" (competition) zur "kooperativen Orientierung"


[ Von "zentralisierten-linearen Organisationsmodellen" zu
"verteilten, dezentralisierten Netzwerkorganisationen"

  1. Ökonomie für den Menschen: Interdependenz/Netzwerk von

Ökonomie (Produktivitätspotential (PP))


(1) Orientierungspotential (OP)

(2) Humanpotential (HP)

[F + T] (3) Produktivitätspotential (PP)

(4) Gefahrenpotential (GP)

(5) Machtpotential (MP)


8. Ökonomie für den Menschen:

Spannungsfelder zwischen "langfristigen Zielen" und kurz/mittelfristigen Institutionen„


1. Die Funktion von "Kreativität und Innovation" für die Steuerung sozioökonomischer Systeme (Theorem des Wissens und Nicht-Wissen-Könnens)


2. Einsicht: Die gleichen Regel-/Inhalts-Wertesysteme (.z.B. Ausbildungen) generieren unterschiedliche Innovationen


3. Wichtiger: Neue Regel-/Inhalts- und Wertesysteme zu generieren als Basis für Kreativitäts/Innovationserhöhung


  1. Nötig: Anhebung des Bildungs-/
    Kulturniveaus bei gleichzeitiger Reduktion von Beschränkungen für kreatives/innovatives Denken


5. Dominante Quelle für Kreativität und Innovativität: Zufall (Stochastik)


9. Problemfelder und Humanfortschritte in der gegenwärtigen sozioökonomischen Dynamik

Gleichsam ältere und neuere Problemfelder


  1. Andauern von Armut

  2. Trotz Reichtum in gewissen Regionen Nichterfüllung elementarer Bedürfnisse (i) Maslov-Pyramide, (ii) Wertpyramide

  • Bestehen und zum Teil Ausbreitungen von Hungersnöten

  • Verletzungen/Unterdrückungen von elementaren/politischen Basisfreiheiten

  • Verneinung von fundamentalen Interessen und Entfaltungen für Frauen in bestimmten Weltregionen

  • Zunehmende Deformationen/Bedrohungen gegenüber dem Ökosystem

  • Bedrohte Nachhaltigkeit der Nicht-Separierbarkeit von Ökosystemen und sozialen Systemen

  • Wissens- und Industriegesellschaft: Langfristig höhere Wertschöpfung aber weniger Arbeit? ( Zentrale Frage: Ist ein dynamisch-gerechtes Gleichgewicht zwischen ökonomischen, sozialen und ökologischen Systemen möglich)

  • Wichtiger werdender Zusammenhang zwischen (i) sozioökonomisch sichtbarer Gewalt und (ii) sozioökonomisch weniger/nicht sichtbarer Gewalt = strukturelle Gewalt


    1. Implementierungen insbesondere im 20./21. Jahrhundert


    Implementierungen von:

    • demokratisch-partizipatorischen Regierungs- und Lebensformen

    • Menschenrechten, politischen Freiheiten auch als transkulturelles Berufungs- und Entwicklungsprinzip

    • Wissen um die kategorialen Transformationen der Generationenzusammenhänge
      (Kosten, Vermögensbildung… )

    • Wissen um Spannungsfelder zwischen Regionalisierung und Globalisierung (Handel, Kommerzialisierung, Kommunikation, Wissensaustausch)

    • Wissen um die ansteigenden Problempotentiale des Zusammenhangs von sozioökonomischer Dynamik, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit


    Es gibt 3 Bereiche, die das Menschsein ausmachen

    1. Kosmologische Evolution: Das Universum evolviert ständig! In ganz kleine Segmente, Vielleicht gibt’s wo anderes auch noch leben. Darin spielt sich die

    2. Biosphärische Evolution ab,

    Folgen von Projekten in Technik und Wirtschaft werden meist an Erfolgsprinzipien der biosphärischen Evolution gemessen: Kriterien können z.B sein:

    Geschlossene Stoffkreisläufe, Energieeffizienz, Vielfalt statt Einfalt, Rechtzeitige Selbstbegrenzung, Regionalisierung


    1. Kulturelle ( bewusstseins) Evolution – sehr komplex!

    Gibt es etwas, dass nicht unter evolutionstheoretischen Gesichtspunkten erklärt/ interpretiert werden kann? Die Evolution der Technologie, sogar die Religion – sie wollen ja schließlich mithalten können!

    Wichtige Dinge der Evolution: Woran merkt man es?

    1. Zunehmende Verschränkung

    Die Welt verschränkt sich immer mehr. Z.b. was haben die Leute vor 200 Jahren mit Uran gemacht? Sie kannten es nicht! Vor 100 Jahren? Röntgenstrahlen! Und nun? Kernenergie für 1000 von Menschen – Atomkraft!

     Durch die industrielle Revolution können wir mehr aus der Natur gewinnen

    ï‚® Finanzkraft: Aus diesem Netzwerk kann niemand entfliehen, niemand ist davon nicht betroffen!

     Wirtschaftskrise: Es leiden auch diejenigen mit, die eigentlich gar nichts dafür können! Z.B. die Tiere – dies können doch gar nichts dafür!
    Wenn in der Evolution etwas holistisch ist, dann trifft es auch diejenigen, die eigentlich gar nichts dafür können! Z.B. Tiere ! Das ist was typisch evolutionäres, hat aber gewaltige Folgen!

    Wenn Menschen in einer Krise sind, dann kümmern sie sich weniger um andere, gerade aber da wäre es sehr wichtig! Die Bereitschaft, für die Armen etwas zu tun sinkt dann, die Bereitschaft kooperativ zu sein sinkt! Wir Menschen tun dann weniger, aber gerade da müssten wir, damit die Kooperationsdichte steigt

    ï‚®Bereitschaft zur Kooperation sinkt

    Evolution verläuft immer über Phasen! Dabei kommt eine Phase der Instabilität und darauf folgt jedoch dann wieder eine Phase der Stabilität. Instabilität verursacht so Stabilität, aber die Instabilität empfinden wir eben immer als sehr unangenehm. Also hat eine Krise etwas evolutionäres und gutes!

     Gesellschaft fällt in eine Instabilität, und sie ringt dann damit! Darauf folgt jedoch eine evolutionäre Stabilität. Vernünftige Menschen: Es ist passiert! Was machen wir daraus?

    Evolutionär gesehen bringt eine Krise unter diesen Gesichtspunkten Vorteil

    Wie wollen wir die Gesellschaft? Evolutionär stabil oder nur stabil? Natürlich Evolutionär stabil! Ich will ja weiterkommen

    1. Zunehmende Ausdifferenzierung
      Evolutionsprozesse differenzieren sich immer weiter aus. Woran erkennt man das?
      ï‚® Es gibt immer mehr Berufe! Berufe werden vielseitiger, Individualisierung und Vernetzung nimmt dadurch zu
      ï‚®Wissenschaftliche Ausdifferenzierung
      ï‚®Hochindustrielle demokratische Differenzierung hat in den letzten 50 Jahren zugenommen
      Ist durch einen zunehmenden Reichtum der Gesellschaft die Gesellschaft reicher oder ärmer geworden? REICHER UND ÄRMER – je nach Region; z.B. überlebt in Afrika nur derjenig, der gut angepasst ist

  • 90% haben Angst davor, dass sie das Netzwerk verlieren, wenn sie ein Jahr in Afrika helfen – JOBVERLUST

    Masshallplan von Amerika: Deutschland hatte sich erst selbst ernährt, dann Kooperation

    Nach dem 2 WK hätte sich Österreich, Deutschland nicht ernähren können, ohne die Kooperation von Amerika
    Es gibt zunehmend starke Verschränkungen!

    USA gibt am meisten für die Entwicklungsländer aus – gemessen am BSB

    Wenn unsere Gesellschaft fluktuiert, brauche ich eine Dynamik

    • Ausdifferenzierung: Natur umgehen um höheres Niveau des sozialen Gleichgewichtes, damit Menschen nicht verhungern (Voraussetzung, dass Land Geld hat- dann kommt bereitschaft)

    Die Fluktuation (Voraussetzung, dass man Aufsteigt)/ Dynamik ist eine Voraussetzung um eine Evolutionäre Stabilität zu erreichen

    Das Wissen kann ich hergeben, ohne weniger zu haben

    Ist die Ganze Evolution ein 0 Summen Spiel? Wir haben schließlich Gewinne, aber auch Verluste!
    Das Wissen wir nicht!

    Ein Mensch der die Welt nicht versteht um sie zu ändern

    Es gibt 2 Theorien
    - Was ist Evolution
    - Kann die Evolution sich selber vorhersagen

    Bewusstseins Evolution: Nicht Bewusstsein des Einzelnen betrifft anderen Kollektiv

    Evolutionstheoretisch ist es besser

    Warum hat der Mensch Geld eingeführt? Immer Produkte austauschen ist umständlich
    10 Bettler – momentäre Prioritätsverlust erst niedrig gesetzt


    Ausgewählte zentrale Charakteristika der Evolution

    1. Stabilität – Instabilität – Stabilität – Instabilität – etc
      Eine Stabilität kann sich 1000 Jahre hinziehen, durch die Instabilität ist die Evolution gekennzeichnet, Instabilität kann sehr positiv sein!


    1. Evolutionäre Stabilität
      da sind Mechanismen, die das erzeugt haben!
      Fulguration: Instabilität trat auf!


    (Wikipedia: Fulguration (von lat.fulgur "Blitz") ist die von Konrad Lorenz verwendete Bezeichnung für das plötzliche Entstehen neuer Eigenschaften in einem komplexen System, die nicht aus den Eigenschaften der einzelnen Elemente des Systems vorhergesagt werden können. Der Begriff Fulguration entspricht demzufolge dem Wort des Aristoteles „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ und somit dem heute verbreiteteren Begriff Emergenz.)

    Zusammenwirken von Biologischer und Geistiger Evolution


    Die Stabilität ist je optimaler, nicht maximaler, höher die Interesse


    1. Zufallsereignisse (random events) Stochastik

    • Spielen Enorme Rolle in der Entwicklung einer Gesellschaft

    • Die gesamte Wissenschaft und Technologie ist eine Strategie, um das Leben zu vereinfachen

    • Davon ist die Evolution getragen, positiv und negativ

    • Vieles was wir bewältigen müssen ist Zufall

    • Oder was uns einfällt ist auch Zufall

    • Wir werden immer mehr überrascht

    • 2 wichtige Entwicklungen

      • Linear

      • Nicht linear


    1. Selbstorganisation

    • Das meiste was passiert (in uns)

    • Selbstorganisationsprozesse in uns sind Zufall (z.B. Einfälle)

    • In einer Interaktion generieren wir ständig neue

    • Das Ergebnis von Selbstorganisation (und Evolution) vertieft die Evolution

    • Wenn Kontraste, die wir in Interaktionen herstellen, sind entwickeln sich am geringsten

    Dann entstehen auf höheren evolutionären Ebenen Stabilität


    1. Adaption (Anpassung)

    Mutation Selektion
    Der Anpassungsdruck wird höher; es gibt immer vielfältigere Berufe – Anpassung

    • Sich anpassen


    1. Veränderung der Adaption

    • Durch Konstruktionsfähigkeit des Menschen


    1. Adaption und Konstruktion

    Mensch versucht den Adaptionsvorgang abzuschwächen, ihn wegzunehmen

    „Wir haben die Natur möbliert“

    Wir essen gut, Wen ich gehbehindert bin denke ich anders

    z.B. Sozialversicherung (kulturelles Artefakt) wir müssen uns an das Anpassen, was wir Erfunden haben. Z.B. Computer; Wir haben den Computer erfunden, jetzt müssen wir uns daran anpassen, dass wir auch damit umgehen können

    - Abschwächung der reinen Anpassung
    - Mensch konstruiert Substitute um sich zu helfen

    - Es gibt positiven und negativen Wettbewerb

    - Soziale Systeme können einen Point of no return erreichen


    1. Emergente Eigenschaften/Musterbildung (pattern formation)


    1. Anti Dualismus


    1. Anti Reduktionismus

    2. Eigen-Evolution und Koevolution
      (Eingreifen in die eigennatürliche Evolution)


    Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Franz M. Wuketits

    am 6. Mai 2009


    Es gibt keine biologische Evolution, die Evolution wird biologisch erklärt.

    Neben dieser Evolution gibt es auch noch die soziokulturelle Evolution, die kulturelle Evolution

    1. Evolution ist eine Tatsache.

    Wie kann Evolution eine Theorie sein. Die Evolutionstheorie ist etwas, das versucht, die Abläufe und Mechanismen der Evolution zu erklären

    1. Evolution ist Ãœberall

    Der größte Prozess, die Entstehung und Entwicklung von immer neuen Genkombinationen. Wir kennen noch immer nicht alle unsere Mitbewohner. Die Entstehung einer Artenvielfalt. Aber auch Arten vergehen. Das Aussterben gehört dazu. Nicht nur im Bereich der Lebewesen sondern auch im soziokulturellen Bereich. Kulturen, Sprachen … sterben aus



    1. Es entsteht immer neues

    Soziokulturelle und biologische Evolution sind damit gemeint. Es entsteht immer neues. Die entscheidende Frage dabei ist: Wodurch?

    1. Veränderung

    2. Aussterben

    Arten sterben aus. Auch Kulturen können aussterben. Z.B. die Römische. Aber auch Sprachen (man denke an die toten Sprachen. Aber eine Sprache ist erst dann wirklich Tot, wenn niemand sie mehr aktiv spricht! Latein gehört dazu nicht, da man es im Vatikan ja noch spricht)

    1. Erfolg

    Biologische, organische Evolution ist das die Fortpflanzung, das erfolgreiche weitergeben der Gene in die nächste Generation!
    Soziokulturellen Evolution ist der Erfolg, Ideen auszubreiten. Was sich an Ideen Ausbreitet!

    Unterschiede von organischer, biologischer Evolution und der soziokulturellen Evolution

    1. Informationen

    Organische, biologische Evolution: Es entstehen neue Genetische Informationsmaterial

    In der Soziokulturellen Evolution entstehen neue Kulturen (Was man unter Kultur versteht ist jedenfalls strittig) Bestimmte Ideen werden weitergegeben und verbreitet. Diese Ideen können Vorstellungen über die Evolution, über die Entstehung des Menschen sein. Aber auch Literatur, Sprache, Tänze, Lieder … die sich durchsetzen

    Bei der organischen Evolution entsteht immer genetische Informationen und genetische Informationen werden Weitergegeben!

    Bei der soziokulturellen Evolution werden intellektuelle Innformationen weitergegeben. Das sind Ideen, Medien wie Bücher, Zeitschriften, Filme, …

    1. Grenzen

    Zwischen Organismen gibt es klare genetische Grenzen. Ein Affe kann sich niemals mit einem Elefanten paaren. Das würde alleine schön wegen der Größe nicht gehe

    In der Kulturellen Evolution gibt es diese klaren Grenzen nicht. Intellektuelle Informationen können von der einen Kultur in die andere Kultur übernommen werden. (Ich kann auch in Österreich mit Stäbchen essen. Wenn ich will auch Indisches Essen). Intellektuelle Informationen können von einer Generation zur nächsten übergeben werden, man kann aber andere Element von kulturellen Elementen einbringen, die Kulturen können sich vermischen (häufig weis man auch nicht mehr, wo etwas hergekommen ist.

    1. Evolutionsgeschwindigkeit.

    Die Organische Biologische Evolution verläuft sehr langsam. Aber es gibt dabei auch unterschiedliche Geschwindigkeiten. Sie verlaufen alle Linear
    Es gibt Dauertypen, lebende Fossile. Diese haben sich nicht nennenswert verändert. Dabei handelt es sich um eine Evolution in kleinen Schritten. Z.B: Krebse und Ginkgo Baum
    Es gibt aber auch relativ schnell ablaufende: z.B. die Barschfische im Viktoriasee.

    Die soziokulturelle Evolution schreitet mit einem atemberaubenden Tempo voran. Es gibt unterschiedliche Arten und Weisen der Informationsübergaben und der Informationsverbreitung. Ideen können unmittelbar weitergegeben werden und benötigen keine Fortpflanzung wie bei der organischen Evolution. Das ist ein großer Unterschied

    1. Richtung der Ideenübertragung

    In der organischen, biologischen Evolution ist dieser linear

    Die Ideen werden in der soziokulturellen Evolution im Unterschied zur organischen biologischen Evolution nicht nur linear weitergegen ; sonder auch im Umgekehrten Sinne. Ich kann von der Vorhingehenden Generation lernen. (Beispiel von Wuketits: Er kann als Professor von seinen Studenten etwas über den Umgang mit dem Computer lernen, da diese Generation damit eindeutig einen besser Umgang hat.)

    1. Abhängigkeit von der physischen Existenz

    Die soziokulturelle Evolution ist im Unterschied zur biologischen organischen Evolution nicht mehr abhängig von der physischen Existenz einer Person. Wir können heute Humboldt (heute ist Alexander von Humboldts 150ster Todestag), Platon, Pestalozzi lesen/ ihre Ideen verfolgen. Die Bedingung ist jedoch, dass diese Person die Informationen in irgendeiner Art und Weise niedergelegt hat:

    Erfindung von Zeichen und Symbolen denen wir Bedeutung geben (enorme Abstraktionsfähigkeit des Menschen!). Auch Schimpansen habe eine gewisse Kultur. Sie haben jedoch keine Erfindung der Symbolsprache und der Symbolverwendung.


    Popper sah den Buchdruck als die größte Erfindung aller Zeiten, da sie uns eine Informationsfülle ermöglicht!

    Dadurch kann die Geschwindigkeit höher sein, aber dies müsste uns eigentlich Angst machen/ einjagen.
    Ein Beispiel für die Geschwindigkeit: Der Mensch träumte schon immer vom Fliegen. Aber das erste flugfähige Gerät erschien erst vor ca. 100 Jahren. Bis dahin mussten 1000 Jahre verstreichen. Und wen man das dann mit den heutigen Flugzeugen vergleicht, ist es erstaunlich, was sich in den letzten hundert Jahren getan hat

    Die Entwicklungszeit im Bereich der Technik wird immer kürzer

    Die USA hat bei e-Mail keine Länderkürzer: Dort hat es die Armee verwendet und war der Meinung, dass sich diese Technik sowieso nie durchsetzen wird. Die E-Mail Technologie gibt es erst seit den 90er für alle

    Evolution ist nicht vorhersehbar. Sie schafft sich ihre Gesetze selbst. Es gibt amüsante Zukunftsszenarien, diese bleiben aber spekulativ. Wir können nur annahmen aufgrund einiger Vorgänge skizzieren. Aber Details über die zukünftige Evolution können wir nicht sagen. Eigentlich müsste uns die Geschwindigkeit der Prozesse ja Angst einjagen


    Wir Mensch sind Affen. Wir sind Affen geblieben

    Gehirnforscher können sagen, dass sich unser Gehirn nicht nennenswert verändert hat. 40 000 Jahre sind in der organischen biologischen Evolution eine relativ kurze Zeit.

    Aber ein biologische Organ (der Mensch) entwickelt/ produziert etwas, was Eigenständigkeit entwickelt. Noch nie hat eine Art so etwas entwickelt, was ihr entglitten ist.
    Wir unterscheiden uns aber nicht sehr erstaunlich vom Steinzeitmenschen, da man ihm auch gewisse Dinge beibringne könnte

    Wir haben erstaunliche Intellektuelle Fähigkeiten, und der Informationstypus neigt sich uns zu entgleiten

    2. Teil des Vortrages: Diskussionsrunde

    Frage von Götschl: Kulturelle Entwicklung entkoppelt sich nicht von der organischen Entwicklung (Gehirn), aber die Produkte! Wie frei sind wir aufgrund dieser Beschleunigten Prozesse (nicht nur zeitlich beschleunigt, sonder aufgrund der Globalisierung ist ja niemand mehr allein. Niemand kann sich in sein Haus setzen und die anderen auslassen).

    Unsere Freiheit kann so nicht aufrecht gehalten werden. Der Mensch hat sich Freiräume geschaffen.

    Wuketits: Freiheit ist Abwesenheit von Zwang, Abwesenheit von gefühltem Zwang. Eine lange Reihe von Motiven hat ihm dazu gebracht, dass er heute hier her gekommen ist und seine Entscheidung determiniert haben. Aber eigentlich geht es ja um das Gefühl Freiheit. Freier Wille ist eine angenehme und nützliche Illusion

    Was ist dann aber mit Mördern, Vergewaltigern … ? Dann können dieser ihre Taten ja rechtfertigen, in dem sie sich auf die Determiniertheit ihrer Tat hinausreden!
    Wuketits würde sagen: Ich weiß, du hast da nicht Freiwillig gemacht, aber es gibt einfach Menschen, die das nicht wollen, die nicht vergewaltigt werden wollen. Und da haben diese das Recht, sich vor dir zu schützen!

    Das Gehirn hat natürlich eine lange Evolution hinter sich und außergewöhnlich ist vor allem die Größe. War ein enorm schneller Vorgang in den letzten 2 Mill Jahren. Das ist das typische Beispiel für eine schnelle Evolution.

    Wie will man wissen, ob man frei ist, wenn man keinen Vergleich hat?
    Wenn wir uns im Alltag kritisch beobachten merken wir, wie wir immer beeinflusst werden. Wenn auf der Straße bei uns ein Mann mit einem großen Hut vorbeigeht werden wir hinschauen. Wollen wir das? Freiheit wäre völlige Unabhängigkeit von inneren und äußeren Faktoren.
    Wenn ich jetzt am Abend nach hause fahre und mir überlege, dass ich jetzt was gutes Koche, mich vor den Fernseher setze und den Abend genieße und dann nach hause komme und bei mir ist eingebrochen.

    Ist es dann mein Freier Wille, dass ich die Polizei anrufe? Schließt Anpassung die Freiheit aus? Sind das Resultat meiner Entscheidung nur das Resultat meiner Anpassung?
    komplexe Lebewesen greifen in die Umwelt ein. Der Mensch: Wir haben uns nicht nur angepasst, sondern auch eingegriffen. In einer Art und Weise die uns eigentlich Angst machen müsste und uns zu entgleiten scheint

    Ich kann Anpassung immer als Zwang und als Möglichkeit sehen, eine Möglichkeit für neues!

    Wir kalkulieren Bedrohungen sehr selektiv

    Die Wahrscheinlichkeit erschossen zu werden, oder bei einem Verkehrsunfall draufzugehen ist höher, als bei einem Flugzeugabsturz zu sterben, trotzdem haben davor mehr Menschen Angst

    Einen Willen haben wir – unsere Katze aber auch! Wir sind aber, wie Freud schon sagt, nicht Herr im eigenen Hass, sondern durch so viele Unterschiedliche Dinge determiniert

    Ineinandergreifen von organischer biologischer Evolution und soziokultureller Evolution bemerkt man, da wir versuchen, die Eisbären vor dem Aussterben zu retten.

    Es gibt kein Maß dafür, wieviele Arten die Evolution hat. Wer rettet den schon die aussterbenden Spinnen?

    Mensch ist Teil der Evolution und er beeinflusst sie auch. Er kann unzählige Arten ausrotten, aber sie auch in Zoos erhalten. Aber er ist Teil der Evolution und kann dabei nicht hinunterspringen

    Sind Menschen, die destruktive Waffen produzieren/verkaufen/besitzen im ethischen Sinn schlechter? Evolution ist nicht linear sondern chaotisch und nicht auf Harmonie aus!



    | | | | |
    Tausche dein Hausarbeiten

    G 2 - Cached Page: Thursday 18th of April 2024 09:07:46 PM