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Lösungen, Klausurtipps, Prüfungsfragen

Einführu­ng in die neuere deutsche Literatu­rwissens­chaft

554 / ~1½ sternsternsternsternstern_0.5 Hanna P. . 2011
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Prüfungstipps
Deutsch

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2010 Vellusig

Hanna P. ©
2.00

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sternsternsternsternstern_0.5
ID# 5087







8. EINHEIT

1. Was ist der Grundgedanke der Kunst?

Die Kunst hat die Funktion, die Wahrnehmung zu entautomatisieren und dadurch zu intensivieren. „Um für uns die Wahrnehmung des Lebens wiederherzustellen, die Dinge fühlbar, den Stein steinig zu machen, gibt es das, was wie Kunst nennen“.

Der wahrnehmungstheoretische Hintergrund: Was uns fremd ist, zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Was uns vertraut ist, ist für uns so selbstverständlich geworden, dass wir ihm nur noch geringe Aufmerksamkeit schenken (wir nehmen es nicht mehr wahr, weil wir es bereits kennen).

2. Was bedeutet Kunstgriffe und welche gibt es?

Kunstgriffe sind technische Mittel, die man nutzt um Kunst zu erzeugen. Kunstgriffe gibt es damit wir die Dinge fühlbar machen.

Es gibt zwei Kunstgriffe: Die Verfremdung der Dinge und die Komplizierung der Form; letztere dient uns dazu, die Wahrnehmung zu erschweren und ihre Dauer zu verlängern.

3. Was bedeutet Verfremdung?

Verfremdung bedeutet ein heraustreten aus der Interaktion, ein heraustreten aus der Normalität und sich zum Betrachter zu machen → Kant: „Kunst ist das, was wir mit interesselosem Wohlgefallen beobachten.“

Wir sind nicht in die Situation involviert, wir leben die Situation zwar mit, sind aber selbst nicht betroffen. Wir nehmen eine ästhetische Einstellung ein, indem wir etwas sinnlich wahrnehmen und betrachten und dieses Wahrnehmen und Erleben ohne „Angst“ betroffen zu sein und ohne etwas tun zu müssen.

·   Neugierde wird geweckt

·   Aufmerksamkeit gesteigert, weil wir es detaillierter wahrnehmen. Vertrautes/ gewohntes nimmt man kaum wahr


Mit welchen Mitteln können alltägliche Erlebnisse gerahmt werden?

Szene im Theater- alltägliche Szene wird zur Kunst, weil es sich auf einer Bühne abspielt.

Der leere Rahmen auf der weißen Wand- es ist der leere Rahmen der uns zum Sehen zwingt. Wir wissen, dass die Wand die umrahmt wird das gleiche ist wie ohne Rahmen, aber durch den Rahmen schauen wir automatisch hin, als wäre es etwas neues.

Erzählen im Alltag- Wir rahmen etwas was wir erlebt haben. Das Erzählte hat einen Anfang und einen Schluss. z.B. „Stell dir vor was mir passiert ist“….so fangen wir an, und arbeiten uns zu einem Ende zu… „Ja, so war das.“

5. Was versteht man unter ästhetischer Kontemplation?

Übergang von Beteiligung zur Betrachtung.

6. Was bedeutet „interesseloses Wohlgefallen“?

Interesse an einem Gegenstand um seiner selbst willen.

-durchaus erebnisintensiv, aber ohne persönliches Interesse; von den Notwendigkeiten des Handelns befreite Wahrnehmung

7. Komplizierung der Form- was versteht man darunter?

Dichtung als schwierige, gewundene Sprache. Die Sprache der Dichtung ist eine konstruierte Sprache. Die Prosa hingegen ist eine gewöhnliche Sprache.

8. Erklären Sie Paradigma und Syntagma!

Paradigma (Selektion)- Elemente der Sprache, die zueinander in einer spezifischen Beziehung stehen, bestimmte Ähnlichkeiten und Differenzen


9. Was versteht Jakobson unter der poetischen Funktion einer Sprache?

Die poetische Funktion stellt die Einstellung auf die Botschaft als solche, die Ausrichtung auf die Botschaft dar.

Idee: sinnliche Dimension des Sprechens, Rhythmus, Gleichklänge

Wenn wir die Aufmerksamkeit der Mitteilung als Mitteilung lenken, dann lenken wir die Aufmerksamkeit auf die poetische Funktion. → Das Sprechen ist nicht davon geleitet, was wir sagen wollen, man macht sich den Spielraum von Gleichklängen und Variationen zunutze.

„Die poetische Funktion projiziert das Prinzip der Äquivalenz von der Achse der Selektion auf die Achse der Kombination“ => was paradigmatisch zusammengehört findet sich in der Rede nacheinander wieder (Selbstreferenz) Bsp.: Länge gleicht Länge, Kürze gleicht Kürze etc.





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