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Mitschrift
Deutsch

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

1,Braun,2013

Justin M. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 32785







Einführung in die neue germanistische Sprachwissenschaft

Mitschrift


Wissenschaft der Sprache

·        Alles ist sprachbasiert, unser ganzes gesellschaftliches Gut ist Kommunikation („Am Anfang war das Wort“ … „sprach, nannte“)

  • Indisches Buch, Sprache = Göttin; sehr viele verschiedene Schöpfungsmythen
  • Nicht nur die Sprache selbst ist wichtig, sondern auch ihr Ursprung
  • à Wichtig: Ich kann Dinge beim Namen nennen, das hat für alle Mitglieder des Volkes die gleiche Bedeutung
  • à das hat sich auf die Strukturierung des Gehirns ausgewirkt
  • Wir untersuchen Sprache mittels Sprache – macht sonst keine Spezies, das unterscheidet uns von Tieren
    • Objektsprache: Sprache als Untersuchungsggenstand
    • Metasprache: Sprache als Beschreibungsinstrument
  • Ägypter waren die Ersten: Was war die 1.Sprache? Fragestellung à Ursprache der Menschen?
    • Beispielsgeschichte: 2 Jungen wurden in eine Hütte eingesperrt, man hat abgewartet wer beginnt zu sprechen. Dies dauerte 2 Jahre, das erste Wort war „Beck“ (Nachamen von Ziegengeräusche) à FRÜGISCH
    • Versuch in einem Kloster: Die Mönche sprachen nicht mit den Kindern à sind dann gestorben
  • Wir sprechen Sprache, träumen sogar in Sprache
  • Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Sprachen à WIESO? (wenn es eine Ursprache gegeben hat[passiert automatisch], wieso gibt es jetzt mehrere?)
  • Warum ist unsere Sprache, unsere Sprache?
  • Englisch, Latein, Deutsch à ähnlich beieinander
    • Gehen auf 1 Ursprungssprache zurück
    • Lautverschiebung (Pu – Pf …)
    • Sprache verändert sich z.B.: wenn man auseinander zieht
    • à SPRACHWANDEL – führt dazu, dass es verschiedene Sprachen gibt
    • Man dachte früher, dass Anderssprachige auch anders denken


Was ist Sprache? Wozu dient sie? Wie ist Sprache aufgebaut und aus was für Teilen besteht sie?


Sprachbausteine

1.      Kommunikation

  1. Dient zum Austausch (Infoaustausch), ist ein Kommunikationssystem

Untersuchungsgegenstände

·        Laute, Buchstaben, Wortteile, Wörter, Phrasen, Satzglieder, Sätze

  • Texte
  • Hypertext, Bedeutung (Semantik), Gespräche, Kommunikation

Teildisziplinien

Sprachbaustein

Teildisziplin


Laute

Phonetik, Phonologie

Buchstaben

Graphimatik

Wortteile

Morphologie

Wörter

}

Phrasen

}                         Syntax

Satzglieder

}

Sätze


Texte

Textlinguistik

Bedeutung

Semantik, Pragmatik

Gesprochene Kommunikation

Pragmatik/ Handluns- und Kommunikationstheorie à Sprechakttheorie

2 Untersuchungsansätze

èSynchron: man schaut sich einen Untersuchungsgegenstand (UG) zu einer bestimmten Zeit an

èDiachron: man schaut sich einen UG im Laufe der Zeit an

-         Geht zurück auf Ferdinand de Saussure (Begründer des Strukturalismus)

Sätze

èSystemlingusitik

o   Strukturalismus

o   Generativismus (Noam Chomsky)

§  Probleme durch:

·       Kommunikative Wende

·       Kognitive Wende

èBindestrichlingusitik

-         Als sich ergänzend zu sehen


Was ist Sprache?

èGeschlossenes Kommunikationssystem

o   Tiersprache – haben keine Syntax, nur auf Gegenwart, kein offenes System (nicht unendlich weiterentwickelbar)

èOffenes Kommunikationssystem

o   im Gegensatz zu Geschlossenem, aufgrund der Menge unlimitiert => Displacement

o   man kann auch über räumlich entfernte Gegenstände sprechen

o   Bausteine bauen aufeinander auf

§  Laute (nicht offen)

§  Buchstaben

o   Wortteile ab hier offen à doppelte Gliederung der Sprache ( wir haben ein endliches Inventar an Lauten und können es unendlich kombinieren) = sehr effektiv

o   Hat Erfolg, da es ökonomisch ist

o   Z.B.: ägyptische Zeichen, sind viel mehr und somit mehr zu lernen


Design – Features

1.      Kommunikationsmodus (Botschaften über audio-modus, muss nicht über Schalwelle laufen – Schrift = Augen)

  1. Semantität (Signale tragen Bedeutung mit sich)
  2. Pragmatische Funktionalität (Alle Kommunikationssysteme dienen einer Funktion, Kommunikation=Funktion)
  3. Austauschbarkeit (Senden + Empfangen, jeder kann Produzent und Rezipient sein)
  4. Kulturelle Tradierung ( Teile werden erlernt)
  5. Arbitrarität (Form + Inhalt haben zwangsläufig nicht miteinander zu tun)
  6. Diskretheit ( Form führt nicht zu Inhalt)
  7. Displacement (Entfernungsmöglichkeit
  8. Produktivität (offenes Kommunikationssystem, neues Konzept)

Tiere haben mindestens 1 dieser Kommunikationssysteme


.....

sind 2 verschiedene Medien

Mit Buchstaben können wir unbegrenzt Sprache schaffen -> es gibt ein großes Inventar, obwohl die Buchstaben begrenzt sind.


Es wird nicht immer nach der Schrift gesprochen, auch im deutschen nicht!

z.B. Hund – man spricht „t“ schreibt jedoch „d“


Aufgrund dieser Schreibweisen gibt es Lautschriften -> internationale Lautschrift = für jeden Laut gibt es ein bestimmtes Zeichen.

Es gibt jedoch immer leichte Abweichungen.


Gruppe der Vokale:

Def. Vokale: Geräuschlose Laute (Selbstlaute) die über einen Stimmton verfügen.
Der im Kehlkopf erzeugte Ton wird durch die Stellung der Artikulationsorgane im Mund- und Nasenraum stark verändert.

3 Faktoren:
- Lage der Zunge: vorne – hinten
- Öffnung des Mundes: offen – geschlossen (die Öffnung des Mundes hängt mit der Lage der Zunge zusammen. Die Zunge wird simultan nach oben oder unten gegeben)
- Rundung der Lippen: ungerundet – gerundet

Bsp.:

[i:]

vorne, geschlossen, ungerundet

[u:]

hinten, geschlossen, gerundet

[a:]

hinten, offen, ungerundet

. Merkmalsbündel


Vokaldreieck: (Lage der Zunge beim Aussprechen der Vokale)


Vokaltrapez: (4 Laute bilden die äußeren Ränder)


Die Festlegung des Akzents wird immer offener / ungenauer!


20.3.

Phone tragen keine Bedeutung, helfen nur Bedeutungen zu unterscheiden.

Phone:

Beispiel:

kurz:

lang:

kurz:

lang:

[a/ã]

[a: ]

kalt

Kahn

[ɛ] (e:)

[ɛː] (ae)

Hätte/Bett

Reh/Mähne

[ɪ]

[]

bitte

Brief

[ɔ]

[o: ]

Topf

Boot

[œ]

[øː]

Tölpel

Föhn

[ʊ]

[u: ]

Hund

Hut

[ʏ]

[y: ]

Sünde

süß

GRUPPEN:

Aà [a/ã] [a: ] [ɐ] kalt, Gourmand , Kahn, Bettler

Eà [ɛ] (e:) (ae) [ᵊ] Bett, Beet, Kähne, Teint, alte

Oà [ɔ] [o: ] Topf, Boot

Uà [ʊ] [u: ] Pfund, Hut

Y à [ʏ] [y: ] gültig, büßen

Öà [œ] [øː]  Tölpel, schön

I à [ɪ] []


Diphtong – Zweiklang

[aɪ̯] – frei, Kaiser

[aʊ̯] - Baum

[ɔɪ̯] – Heu, Eule

[ʊɪ̯] – hui, pfui


Konsonanten:

Ein Sprachlaut ist ein Konsonant, wenn er mittels einer Friktionsenge oder eines Verschlusses gebildet wird, d.h. der Luftstrom wird in der Mundhöhle selten in Nase/Rachenhöhle mehr oder weniger stark behindert. Zur genauen artikulatorischen Beschreibungen dienen 4 Merkmale:


1)     Artikulationsart

2)     Das artikulierende Organ

3)     Der Artikulationsmodus

4)     Der Stimmton (Konsonanten haben Stimmton beigemischt)


[v]

Wald

[z]

Sinn

[ʃ]

Schal, Asche

[ç] Ich-Laut

Ich

[ʒ]

Genie, Journal

[j]

Jacke

[g]

Gans

[χ] Ach-Laut

Ach

[k]

Kunst

[h]

Hauch, Hippo

[ʔ] Knack-Laut

_Uhr

Artikulationsart:


A)     Plosive

Bei den Plosiven wird der Luftstrom zuerst völlig unterbrochen und der Verschluss dann

plötzlich geöffnet: P / B / T / D / K / G


B)     Frikative

Bei den Frikativen wird der Luftstrom nicht komplett unterbunden, sondern quetscht sich am Hindernis vorbei!


C)     Affrikate

Affrikate sind ein Sonderfall da es sich um 2 Laute handelt. Diese 2 Laute gehen eine enge Verbindung ein/verschmelzen fast miteinander.


Sie können entstehen wenn ein Plosiv unmittelbar von einem Frikativ gefolgt wird, und beide an der gleichen Stelle gebildet werden dann gehen die Laute ineinander über!


Z.....

3)     Wortartenlehre


Hauptbaustein mit dem sich die Morphologie beschäftigt ist das Morphem.

Morpheme sind die kleinste bedeutungstragende Element der Sprache auf Ebene der Long.

Ein Morph ist die graphisch/phonisch variierende Realisation eines Morphems auf der Ebene der Parole.


Allomorphe sind Varianten ein und desselben Morphems auf der Ebene der Parole

èMutter/Mütter


Eigenschaften von Morphemen

1)     Haus – freies Morphem

Un-gebundenes Morphem


Heilbar – gebunden


2)     Man kann unterscheiden bei Morphemen ob sie eine lexikalische oder grammatische Bedeutung haben.  Haus/ Dach und Hauses (grammatisch)


Grammatische Kategorien

Verb hat 5 grammatische Kategorien:

Person, Numerus, Genus, Tempus, Modus

Substantiv hat 3

Kasus, Genus, Numerus

Morphemtypen

Stammmorphem: Basismorphem/Grundmorphem – HAUS

Flexionsmorphem: Relationsmorphem ES von  HAUSES

Derivationsmorphem: Wortbildungsmorphem/ Formationsmorphem/Unikales Morphem/Suppletivmorphem = grün, grüner

Fugenmorphem: Fugenelement – gut, besser


8.5.12

2.2 Morphologie


Morphemtypen

Es gibt verschiedene Systeme, wir nehmen dieses:


  1. Stammmorphem
  2. Flexionsmorphem
  3. Derivationsmorphem
  4. Fugenmorphem
  5. Unikales Morphem
  6. Portemanteaumorphem
  7. Suppletivmorphem


Zu einem Morphem können wir uns folgende Fragen stellen: ist es frei oder gebunden? Ist es grammatisch oder lexikalisch? Ist es eines von den obigen 7?



  1. Stammmorphem

Stammmorpheme tragen die lexikalische Bedeutung eines Wortes bzw. bilden die Basis eines Wortes. Sie sind freie Morpheme, dh sie können mit Nullmorphem (Ø-Morphem) imme.....

Der Morphemstatus wird diskutiert.



  1. Unikales Morphem

Unikale Morpheme tragen für uns heute keine transparente Bedeutung mehr. Dh das Wissen um die Bedeutung ist verloren gegangen. Unikale Morpheme kommen nur in einer einzigen Verbindung vor. Das zweite Element dieser Verbindung trägt eine klare Bedeutung. Es gibt parallele Konstruktionen mit einem korrespondierenden Element, das eine transparente Bedeutung trägt.

Beispiel: Himbeere, Brombeere (die Wörter Brom und Him sind ausgestorben), Bräutigam, Lindwurm (Lind = Schlange, Wurm = Drachen)


  1. Portemanteaumorphem

Das Portemanteaumorphem ist eine Verschmelzung von 2 Morphemen. Meistens Präposition + Artikel.

Beispiel: zu dem => zum, in dem => im


  1. Suppletivmorphem

Suppletivmorpheme sind Morpheme, die innerhalb eines Paradigmas zusammen mit anderen strukturierten Wortformen vorkommen um ein Gesamtparadigma zu bilden. Inhaltsseitig tragen sie die gleiche lexikalische Bedeutung.


Was ist der Sinn einer Flexion?

Haus – des Hauses – Häuser = Einzahl – Fall – Mehrzahl

Die Information über die grammatischen Kategorien wird von der Flexion getragen.


Was ist der Komparativ .....

Das Derivationsmorphem kann auch an ein Wort treten, das selbst wiederum bereits ein Derivationsmorphem enthält. Beispiel: Heilbar-keit, Un-heil-bar-keit (immer in binären Schritten gebildet).

Bei der impliziten Derivation handelt es sich um Wortbildungen, die ohne erkennbare Derivationsmorpheme entstehen, bei denen aber im Stammmorphem ein Vokalwechsel erfolgt. Beispiel: greifen => der Griff, schwinden => der Schwund



Konversion

Bei der Konversion findet ein Wechsel der Wortart statt ohne dass dabei andere Morpheme beteiligt sind. Im Gegensatz zur impliziten Derivation findet kein Wechsel im Stammmorphem statt!

Beispiel: laufen => das Laufen, laufen => der Lauf


Beim Analisieren immer erst die Flexion abtrennen!

Beispiel: Universitätsverwaltung[en


Bei „der Hausmann“:

Hausmann + Nullmorphem (selbst hier muss man ein Nullmorphem abtrennen!)


Übung: Welcher Wortbildungstyp ist es?

das Leben

Raumschiff

Lastwagen

Fahrer

A: Konversion

A: Determinativ-Komposition

A: Determinativ-Komposition

A: Derivation

2.3 Syntax


Die Syntax ist die Lehre vom Satz und vom Satzbau.

Was ist ein Satz?


15.5.12

Funktionen des Satzgliedes:

Subjekt, Prädikat, Objekt, Adverbiale


Captain Sharkie und das Seeungeheuer

Ist das ein Satz? Kein Prädikat, kein Subjekt


Captain Sharkie, der kleine Pirat,stecktsein Piratenmesserin den Gürtel.

Subjekt, Prädikat, (Akkusativ)objekt, (Präpositional)objekt [weil wir „in den Gürtel“ nicht weglassen können]


Umstandsbestimmungen = Adverbiale


„Wir gehen jetzt“,sagterzur Ratte, die gerade die Töpfe vom Abendessen scheuert.

(Akkusativ)objekt, Prädikat, Subjekt, Attribut (lässt sich verschieben)


Nomina.....

Ein Mittel dazu ist die Introspektion. Die ist aber sehr subjektiv. Außerdem sind viele Wissenseinheiten unbewusst und erschließen sich nicht mit Introspektion.


Semantik ist die Wissenschaft, die sich mit den Bedeutungen von sprachlichen Ausdrücken beschäftigt.


Bedeutung ist aber uneinheitlich definiert.

Unsere Definition: Inhaltsseiten der sprachlichen Zeichen

Bedeutungen sind an sprachliche Ausdrücke gekoppelte, konzeptuelle Einheiten in unserem Langzeitgedächtnis; dh ein Konzept, das als Inhaltsseite einer Ausdrucksseite eines sprachlichen Zeichens zugeordnet ist.


Konzept ist eine mentale Informationseinheit in unserem Kopf in dem wir Wissen über die Welt speichern. Nur, wenn dieses Konzept als Inhaltsseite in einem sprachlichen Zeichen einer Ausdrucksseite zugeordnet ist, sprechen wir von einer Bedeutung.


Beispiel:

Phänomen: nicht mehr durstig sein

Keine Bedeutung = keiner Inhaltsseite eines Wortes zuordenbar


Phänomen: nicht mehr hungrig sein = satt = Bedeutung


Langzeitgedächtnis

Im Langzeitgedächtnis ist unser gesamtes Wissen gespeichert und kann von dort bei Bedarf ins Kurzzeitgedächtnis abgerufen werden.


Mentales Lexikon

Das mentale Lexikon ist derjenige Teil des Langzeitgedächtnisses in dem das sprachliche Wissen repräsentiert ist. Das mentale Lexikon ist kein Buch. J


Worts.....


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