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Zusammenfassung
Französisch

Universität Paderborn

SS2011, Fr. Bischoff

Elke N. ©

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ID# 14007







Was ist Kultur?
- Pflege des Erdbodens (
Lateinische Wortbedeutung)
- Einheitsstiftendes Moment in geogr. U. polit. Großgebilden
- Alles was im Zusammenleben von Menschen der Fall ist
-Ästhetisch Anspruchsvolles
- besonderes Kennzeichen d. Menschen im Gegensatz zum Tier

Kultur ist abhängig von:
- dem geographischen Raum
- der Ideologie
- Einflüssen anderer Kulturen
- der jeweiligen Gesellschaft
- der Masse

Kultur umschließt Medien, Sprache, Musik, Kunst, Literatur

Kultur ist generationsabhängig, wird durch Sitten und Feste erhalten und wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Was ist Kulturwissenschaft?
Beschreibung kultureller Sinnkonstruktionen unter Fragen zu: Denkmuster, Empfindungen, Normen, Werten etc…

Zeichen:
Def:
- etwas steht für etwas anderes (aliquid stat pro aliquo)

Zeichen zur Orientierung, Kommunikation, Wissensspeicherung u. weitergabe
Zeichentypen:
- Ikon: Ähnlichkeitsbeziehung
- Index: Kausalbeziehung
- Symbol: Konvention, es besteht Einigkeit innerhalb einer Gruppe

Sprachliches Zeichen nach Saussure

Signifié (Konzept)

Signifiant (Lautbild)

Signifié + signifiant = signe(ein Zeichen besteht aus einem Konzept und einem Lautbild)
- Konzept u. Lautbild sind untrennbar miteinander verknüpft (bilateral Einheit)
- Beziehung ist arbiträr, d.h. konventionell bedingt, nicht naturgegeben
 -> ein signifié (hier: Baum) kann durch verschiedene signifiants (Kulturabhängig) ausgedrückt werden (tree, arbor, arbre, Baum)

Der Mythos:
Def:

- mündlich tradierte Erzählungen
- Verklärung von  Personen, Sachen, Ideen o. Ereignisse zu einem Faszinosum von bildhaftem Symbolcharakter
Verklärung von Person:
Louis XIV: Höhe Absätze, Pelzmantel, Lilienmuster, Perücke, dominante u. arrogante Haltung. Verkörperung von Staat, Macht, Reichtum, Eleganz, Voluminösität
Lady Di: Prinzessin der Herzen, Vergleich mit Mutter Theresa. Mythos: menschlich in einem System ohne Menschlichkeit. Sie verkörperte Güte u. Menschlichkeit -> Aufbesserung des Images des britischen Königshauses (
auf ihre Kosten)

Verklärung von Ideen:
Déclaration des droits de l’homme et du citoyen: Steinerne Tafel -> Stabilität, Dauer, Langlebigket der Menschenrechte. Ähnlichkeit zu den 10 Gebote(2 Tafeln) -> Revolutionäre wollen die Menschenrechte mit den 10 Geboten vergleichen / Gebäude -> Dauerhaftigkeit

Verklärung von Ereignissen:
Die Krönung Napoléons: imaginäre Verbindung zur römischen Antike, da er selbst keine adeligen Vorfahren hatte -> Rechfertigung seiner Macht

Funktionen des Mythos:
- Erklärung u. Beschreibung
- Orientierung; Vertrautmachen des Unvertrauten u. Unheimlichen
- Stabilisierung sozialer Strukturen; Identitätsbildung

Barthes: alles kann zum Mythos werden, so lange es Teil der Kommunikation ist.

Roland Barthes: Semiotik des Mythos
                                          „Méta-langage“ : l‘interprétation     

 

lang                                                               „langage-objet“ ce qu’on voit

 

 

 


Barthes geht beim Mythosbegriff von dem Zeichenmodell Saussures aus in dem jedem signifié (image) ein signifiant (lautbild) zugeordnet ist. Er erweitert es in dem er einen zweiten Signifiés zu einem ersten Signifié hinzufügt.
Das alte Modell (Zeichen) bestehend aus den Signifié 1 u. dem Signifiant 1, wird als „langage-objet“ bezeichnet. Signifié 2 u. der Signifiant 2 bilden den Mythos und wird als „méta-langage“ bezeichnet; Von dem „langage-objet“ (Zeichen) zur „meta-langage“ (Mythos)

Ex1:
Langage objekt: schwarzer französischer Soldat macht den „salut militaire“
Méta-langage: Befürwortung des französischen Kolonialismus

Ex2:
Langage objekt: Barack Obama
Méta-langage: Hoffnungsträger, Repräsentant des gesamten Amerikas, der Zukunft, der Nation(Farbe: blau, weiß, rot); Klarheit, Ordnung, Stabilität

Lektüren des Mythos:
- Encodierung: Kritiklose Akzeptanz des Mythos; Tendenz zu einer naiven Sichtweise
- Dechiffrierung: Kritische Grundhaltung: Versuch, den Mythos zu analysieren
- Lektüre: Zusammenspiel von den beiden oben genannten Methoden; Man hat den Mythos analysiert, akzeptiert ihn aber. Z.Bsp: Mythos Weihnachten – Die Erwachsenen glauben nicht daran, aber sie machen trotzdem mit.

Ideen der Philosophie: Herder
-> Mensch ist kein selbstgeborener („geistige Genesis“), er kann sich nur durch die Übernahme vorgefertigter Kulturelemente voll entwickeln
-> Menschen werden nicht von individuell-wahllosen Vorstellungen gelehrt, sondern durch die Werte einer Gemeinschaft(durch Eltern, Freunde, Lehrer etc…)
-> Relativität der Bildung -> Abkehr von Eurozentrismus(die europäische Kultur sei allen anderen Kulturen überlegen) u. Tradition zielt auf Erziehung zur Glückseligkeit bzw. zu einer spezifischen Lebensweise
-> Akkulturation: Mensch wird von Kultur geformt
-> Enkulturation: freie Entscheidung was der Mensch von der Kultur aufnimmt
-> Autonomie (Selbstbestimmtheit) vs. Heteronomie (Fremdbestmmheit)

Ernst Cassirer: Versuch über den Menschen
-> durch Spracherwerb kann der Mensch seine eigene Welt erschaffen u. hat Zugriff auf andere Sphären
-> „funktionale“ Definition des Menschen -> der Mensch zeichnet sich nicht durch metaphysische(Geist) oder physische Natur (Körper), sondern durch Wirken aus
-> dieses Wirken definiert die Sphären des Menschseins:
- Sprache:
ein Kind, das noch nicht sprechen kann, besitzt subjektive Zeichen(z.B Schreien); lernt es sprechen, so lernt es objektive Zeichen und kann so eine objektive Haltung einnehmen / Bedeutung des Spracherwerbs: Lernen eines sozialen Systems / Sprache ist unverzichtbarer Bestandteil von Kultur / Sprache ist Grundlage aller anderen symbolische Formen  
- Mythos u. Religion:
keinen Unterschied zw. Mythos u. Religion(Schöpfung, Sinnflut, Wunder -> alle Mythen) / Mythos ist potentielle Religion / mythische u. religiöse Vorstellungen entstehen aus der Furcht vorm Tod.
- Geschichte u. Wissenschaft:
Historiker befragen Quellen(Bilder, Texten) / Wissenschaftler befragen Dinge / Historiker versuchen ideal zu rekonstruieren / Wissenschaftler beobachten empirisch
Kunst (6 Sektoren sind für jede Kultur u. jeden Menschen von Bedeutung)

Michel Foucault: Diskuranalyse
Diskurs -> ein überindividuelles Regelsystem, das vorschreibt, was in bestimmten Zusammenhängen gesagt werden kann.

Diskursanalyse = untersucht Bedingungen u. Regeln, nach denen Diskurse gebildet werden u. erkennt daher, dass sie polit. gesellschaftl. U. denkgeschichtl. Zwecken dienen.
Diskursanalyse in Bezug auf den „Wahnsinn“: Untersucht werden Diskurse über d.Wahnsinn, Institutionen u. Praktiken / Diskurse bestimmen was Wahnsinn ist!

3 Zeitalter in der Geschichte des Wahnsinns:
- Renaissance(16. Jh.): man verhielt sich gegenüber dem Wahnsinn sehr gastfreundlich. Wahnsinn wird als naturgegeben angesehen.
- Klassik (17./18. Jh.): klare Trennung zwischen Vernunft und Wahnsinn. Einführung der Internierung. 1956: Dekret zur Gründung des Hôpital général in Paris; Salpêtrière: alle Menschen, die nicht in den Bereich der Vernunft passten, wurden dort interniert. W. wurden zu Arbeit gezwungen
- Moderne (19./20. Jh.): Wiederkehr des Verdrängten: der Wahnsinn ist von sich selbst entfremdet bzw. von seinem Wesenskern entfernt. Er kann geheilt werden wenn man ihm seinem Wesenskern wieder zuführt -> wenn es Heilung gibt dann ist auch ein „Krankwerden“ möglich, Wahnsinn u. Gesundheit liegen eng beieinander. Für Kranke besteht die Hoffnung auf Heilung, für Gesunde aber die Gefahr des Erkrankens. Gründung des Asyles als Heilanstalt

Das kulturelle Gedächtnis
Wie können verschiedene Individuen einer Gesellschaft sich als Gemeinschaft verstehen?
- durch die symbolische Sinnwelt (
konnektive Struktur: das, was die Menschen zeitlich u. sozial zusammenbindet). Diese drückt sich in der Zeitdimension (geteilte Vergangenheit) und der soziale Dimension (geteilte Normen, Werte, Sitten) aus.
Das kulturelle Gedächtnis gehört zur Zeitdimension

Was ist das kulturelle Gedächtnis?
Eine mentale Struktur, in der die Außendimensionen des Gedächtnisses (
mimetisches Ged., Ged. der Dinge u. kommunikatives Ged.) mit Bedeutung aufgeladen werden und durch Wiederholungen, Vergegenwärtigung (z.B. Ritten) noch in der Gegenwart präsent sind. Erinnerungsfiguren (Versinnlichungen von Ereignissen, Person, Orten etc…) können dabei zu Mythen im sinne Barthes werden. Konkret heißt das, dass das kult. Ged. wichtige Ereignisse einer mythischen Vorzeit sind, die tradiert werden u. zur Kulturbewahrung dienen

Die Entstehung des kulturellen Gedächtnisses
Mythische Vorzeit – Floating gap – Rezente Vergangenheit
kult. Gedächtnis    -  dark ages      -   komm. Gedächtnis

Außendimensionen des Gedächtnisses
1- mimetisches Ged.: Alltagshandlungen, Bräuche, Sitten
2- Ged. der Dinge: Alltagsgegenstände
3- komm. Ged.: Sprache, Kommunikation
4- kult. Ged.: Überlieferung von Sinn

Was ist Identität?
 Identität = „ICH“ u. „WIR“
Ich – Identität:
- personale Identität:
-> alle zukommenden Rolleneigenschaften und Rollenkompetenzen in einem Sozialgefüge
-> entsteht durch Inklusionsidentität (
man identifiziert sich mit Rollen)
Person (
mittelalterlich) = Identität durch perfekte Erfüllung sozialer Rollen
- individuelle Identität:
-> Bewusstsein der Unverwechselbarkeit und Untersetzbarkeit; das im Bewusstsein des Einzelnen aufgebaute Bild
-> entsteht durch Exklusionsidentität (
man grenzt sich von den Anderen ab)
Subjekt / Individuum (
frühe Neuzeit14. Jh. / Romantik) = Subjekt als autonomes und sich selbst geschaffenes Individuum;  Identität als Andersheit gegenüber anderen Subjekten [Krise: Gedanken sind immer durch Kultur beeinflusst. Wie individuell können wir eigentlich sein?]
* Idendität ist immer ein gesellschaftl. Kontrukt und damit immer kulturelle Identität
* externe Erfassung von Identität: Aufzeichnung von Lebensdaten, körperlichen Merkmalen
* interne Erfassung von Identität: Konstitution einer sozialen Identität durch die Internalisierung von Werten

Wir – Identität: (kollektive Identität)
-> das Bild, das eine Gruppe von sich aufbaut u. mit dem sich deren Mitglied identifizieren; Sie ist so stark oder schwach, wie sie im Bewusstsein der Gruppenmitglieder lebendig ist
Entstehung: Kulturen stellen Identitätsmöglichkeiten dar
-> Inklusionsidentität: Identifizierung mit rollen, die bestimmte Verhaltensmuster vorschlagen (American Dream)
-> Exklusionsidentität: Abgrenzung von anderen soz. Gruppen
Bsp „nationale Identität“: Identitätskonstruktion durch Erinnerungsfiguren [- Figuren (Rousseau, Voltaire); - Ereignisse (Frz. Revolution, 14. Juillet, Drapeau tricolore)] können identitätsbildend wirken
- Nationale Identität immer im Wandel
* 18. – 20. Jh.: essentialistische Vorstellung
* 20. – 21. Jh.: konstruktivistische Vorstellung (Ergebnis von Diskurse)
- Nationalhymnen sind Bsp. Für symbolische Repräsentationen: der abstrakte Begriff „Nation“ wird durch ein konkretes Ereignis (14. Juli) versinnlicht und mit Bedeutung aufgebaut

Wissen
- Wissensorganisation erfolgt z.B. durch:
-> Kategorisierung:
-> Hierarchisierung
- „Grenzgänger“ (dinge die sich nicht zuordnen lassen) zeigen, dass Kategorien menschliche Konstrukte sind und somit nicht naturgegeben sind
- Kategorien haben die Funktion Ordnung herzustellen und eine Realität für alle zu schaffen, sie geben Orientierung u. schaffen Struktur
- Probleme:
-> Grenzgänger, die sich nicht zuordnen lassen
-> eingeschränkter Horizont
-> Gefahr der Ausgrenzung (in Bezug auf Wissen)
-Kategorisierung ist gesellschaftlich relevant (Parteien, Ausländer etc… )
3 Epochen  des Wissens:
- Episteme der Ähnlichkeit
- Episteme der Repräsentation
- Moderne Episteme

1500

Mittelalter

Episteme

der

Ähnlichkeit

1600

Renaissance

 

1700

Barock

Klassik

Episteme
der
Repräsentation

1800

Aufklärung

1900

 

Moderne

Moderne

Episteme

2000


Zwischen Epistemen liegen Phasen des Umbruchs in denen sich die gesamte Wissensordnung grundlegend ändert
-> es erfolgt unbewusst

Referate:
Medien und Kultur in Frankreich
Bedeutung von Medien u. Kultur ist über die Jahre hinweg immer noch die gleiche
ABER:
- die neuen Medien haben den Einfluss der früher hoch geschätzten Intellektuellen und Avantgarden stark gedämpf
- neuen Medien haben für anfängliche Amerikanis. Gesorgt
-> Kulturministerium versucht dies zu verhindern (z.B. Radioquote für frz.
Chansons)

L’espace et la population en France
France = Hexagone + 4 Überseedepartements (DOM = Fr. Guyana, la Martinique, la Reunion, la Guadeloupe)
3 Überseeterritorien (TOM)
2 Gebietskörperschaften (Mayotte)
frz. Antarktisgebiete

Climat: le plus tempéré d’Europe
550 000km2; île: la Corse
Paris: Capitale, Ville: la + urbanisée et la + peuplée; tout s’y concentre

Laicité: separation de l’Etat et de l’Eglise

Gesellschaft Frankreichs

Die Politik Frankreichs
- 3 prägnante histor. Ereignisse, die die heutige Politik beeinflussten:
-> Frz. Revolution (1789-99 – vorformen d. Parteien, Menschen- und Bürgerrechte)
-> Dreyfus-Affäre (Laizismus, Bedeutung d. Intellektuellen)
-> Résistance et Libération (Gaullismus)

- es gab bereits 4 Republiken, derzeit die 5. (de Gaulle, Pompidou, d’Estaing, Mitterand, Chirac, Sarkozy)

- Verfassungsstruktur:
-> „doppelte Exekutive“ aus Präsident u. Premier Ministre
-> Gesetzgebung vom Parlament (= Senat + Nationalversammlung)

- Parteiensystem:
-> LINKS: PS + Les Verts
-> RECHTS: UMP + FN


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