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Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Albert-Ludwigs Universität Freiburg

Note, Lehrer, Jahr

2,0 (2012)

Autor / Copyright
Francesca W. ©
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Preis 6.50
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern_0.75
ID# 40033







Inhalt: Die Semi­nar­ar­beit unter­sucht, wie Andreas Gryphius in seinem Trau­er­spiel "Car­denio und Celinde" verschie­dene Liebes­kon­zepte darstellt und ob er dabei seiner eigenen Vorgabe treu bleibt. Sie kontras­tiert die Liebes­auf­fas­sungen der Charak­tere und prüft Hugh Powells Fugen­kom­po­si­ti­ons­these. Aktu­elle Forschungs­bei­träge werden ebenso einbe­zo­gen, um das Verständnis des Dramas zu vertie­fen.
#Gryphius#Trauerspiel#Cardenio_Celinde
Ein Vergleich der Liebeskonzepte in Andreas Gryphius‘ Trauerspiel "Cardenio und Celinde Oder Unglücklich Verliebete"

1. Einleitung

Der Nebentitel von Andreas Gryphius‘ Trauerspiel Cardenio und Celinde. Oder Unglücklich Verliebete1impliziert eine bestimmte Art von Liebe – nämlich eine unglückliche – als das Leitmotiv des Trauerspiels. Darüber hinaus erläutert Gryphius in der Leservorrede hinsichtlich der Liebeskonzepte in dem Drama, dass es sein „Vorsatz ist zweyerley Liebe: Eine keusche / sitsame vnd doch inbrünstige2 in Olympien: Eine rasende / tolle vnd verzweiffelnde in Celinden, abzubilden.“3In der vorliegenden Hausarbeit soll nun geprüft werden, inwieweit Gryphius diese Intention stringent verfolgt oder ob er das Programm der Vorrede in dem Drama erweitert und wenn ja, worum er es erweitert.

Der Untersuchungsgegenstand der Hausarbeit sind folglich die Liebeskonzepte von Cardenio, Celinde, Olympia und Lysander. Zudem soll nach der Kontrastierung der Liebeskonzepte und der Betrachtung dieser unter den im Nebentitel und in der Leservorrede genannten Aspekten auf Hugh Powells These von der Fugenkomposition4 eingegangen und geprüft werden, inwieweit dieser These zuzustimmen ist.

Die Hausarbeit rundet ein abschließendes Fazit ab.

In der Forschung wurde bereits mehrfach auf Gryphius‘ Trauerspiel Cardenio und Celinde eingegangen. Zentrale Fragen sind dabei die Funktion des Memento mori, Gryphius‘ Liebesbegriff, Cardenios Schuld, Olympias Vorbildlichkeit und die Sonderstellung des Dramas in Gryphius‘ Schaffen beziehungsweise im Kontext barocker Dramen. Eine der neusten Publikationen stammt von Heinz-Werner Radtke,5 welcher in seiner Analyse den Begriff der Liebe in dem Werk genauer beleuchtet.

Ferdinand van Ingen6 betrachtet das Drama im Kontext zeitgenössischer, moralischer Schriften. Seine Interpretation ist daher fest in Gryphius‘ barockem Wertehorizont verankert. Eine vergleichbare Deutung des Dramas stellt Rainer Hillenbrand vor.7


2. Kontrastierung der Liebeskonzepte

2. 1 Cardenios Liebeskonzept

Die Dramenhandlung setzt damit ein, dass Cardenio eine Art Bilanz seines bisherigen Lebens zieht, welche äußerst negativ ausfällt,8 da er überzeugt ist, dass er „in schnöder Lust / in toller Eitelkeit / Und grimmer Angst verthan die beste Lebens-Zeit.“9 Antithetisch betrachtet er sein früheres Leben, indem er es anaphorisch seinem gegenwärtigen Sein gegenüberstellt.10 Cardenio war von den Eltern „an diesen Ort [wo er sich nach wie vor aufhält] verschickt“11 worden und hatte sich zunächst emsig der klassischen Ausbildung auf der Ritterakademie gewidmet.12 Aufgrund seiner Erfolge in sämtlichen ritterlichen Disziplinen, wobei besonders der Degen hervorzuheben ist, wurde Cardenio hochmütig, maßlos und streitsüchtig,13 womit er Schuld auf sich geladen hat, da der Hochmut gemäß dem barockem Werteverständnis als eine Kardinalssünde galt.14

Die Begegnung mit Olympia, die sich ebenfalls zu ihm hingezogen fühlte, veränderte Cardenio seines Erachtens dahingehend, dass sie eine veredelnde Wirkung auf sein Wesen hatte und ihn von seiner Selbstverliebtheit und Selbstbezogenheit befreite.15 Daher resümiert er hinsichtlich seiner Liebe zu Olympia: „Ihr und mein Gemüt die stimmten wol zusammen: Mein Wahn / mein eigen Sinn / .....[Volltext lesen]

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(…)So fiel ich mit Celinden

Durch reitzen schnöder Lust in vor verhaste Sünden

Ich der ein keusches Bild so Eifer voll geliebt

Ward durch befleckte Gunst in heisser Brust betrübt.“27

Dabei verkennt er, dass auch seine vermeintlich echte und selbstlose Liebe zu Olympia vollkommen ichbezogen und ausschließlich leidenschaftlicher Natur ist. Die Liebe, die ihn mit Olympia verbunden hatte, war, wie oben ausgeführt, keineswegs so ideal ist wie sie von Cardenio beschrieben wird.

Im Rahmen einer unglücklichen Verkettung von Umständen tötet Cardenio Marcellus, von dem sich Celinde aushalten lässt. Cardenio wird in der vierten Abhandlung von seinem Liebeswahn geheilt, da er in der Begegnung mit dem Gespenst Olympias die Oberflächlichkeit seiner Gefühle gegenüber Olympia begreift.28 Die Erkenntnis, dass es sich dabei um keine menschliche Gestalt, sondern um ein Gespenst handelt, wirkt wie eine Schocktherapie auf Cardenio.

Als Resultat auf die Begegnung und die damit verbundene Erkenntnis des Memento mori erkennt er seine Fehler – „der Mensch fällt nur durch sich“29 - und schwört dem falschen Lebenswandel sowie der falschen und triebhaften Liebe ab.30

In der fünften Abhandlung erscheint Cardenio als geheilt und der wahren Liebe zugeneigt. Folglich ist es gut und gottgewollt, dass die Liebe zwischen Cardenio und Olympia aufgrund der widrigen Umstände gescheitert ist,31 da Cardenio nur so von seinem Liebeswahn geheilt werden konnte.


2. 2 Celindes Liebeskonzept

Celinde verliebte sich auf der Hochzeit von Olympia und Lysander in Cardenio, jedoch bemerkte er ihre „heissen Seuffzen“32 zunächst nicht. Cardenio ließ sich auf die Affäre mit ihr ein, verlor jedoch schon bald das Interesse an ihr. Nachdem Cardenio sie verlassen hat, stürzt Celinde in eine tiefe Identitätskrise:33 In einem Monolog offenbart sie ihre Verzweiflung, ihr „Außer-Sich-Sein“ und bekennt, dass das Leben ohne Cardenio für sie wertlos ist: „Vnd end‘ / (ich bin mein selbst nicht mehr) die lange Qual.

Cardenio ist taub! mich soll der Tod erhören.“34 Nach dem Verlust Cardenios, sind ihre Gefühle gegenüber seiner Person umso stärker geworden und steigern sich, vergleichbar mit Cardenios Gefühlslage im Bezug auf Olympia, zu einem regelrechten Liebeswahn, in Folge dessen Celinde unzurechnungsfähig und verzweifelt wird.35 Celindes Wahn geht soweit, dass sie große Schuld auf sich lädt, indem sie eine Leichenschändung an Marcellus‘ Leiche zum Zweck der Liebeszauberei begeht,36 da sie hofft, Cardenio auf diesem Wege zurückgewinnen zu können.

Auffallend ist, dass sie zuvor noch äußert: „Der liebt nicht / der mich nur aus rasen lieben kann!“37 In ihrem Wahn ist sie jedoch nicht mehr fähig ihre Vernunft aktiv zu gebrauchen und lässt sich hinsichtlich ihres Tuns von der Leidenschaft leiten. Sie verkörpert das Liebeskonzept der erhitzten Brust.38 Dabei ist sie jedoch nicht (nur) ein Opfer ihrer Affekte, sondern auch eine aktive Täterin, weil sie die Sünde zulässt und sie nicht von sich weist.39 Die Sünde ist ein schleichendes Gift, das Celinde in das Verderben führt.40 Trotz ihres Wahns ist sie fähig sowohl ihren Zustand als auch die moralische Bedeutung der angestrebten Tat an der Leiche zu reflektieren.41 Jedoch sind ihre Gefühle stä.....

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Das Drama endet mit den von Worten: „Wer hier recht leben will vnd jene Kron ererben / Die vns das Leben gibt; d e n c k j e d e S t u n d a n s s t e r b e n.“47 Im Bezug auf das barocke Motiv des Memento mori bedeutet dies, dass die sinnliche Leidenschaft eine Verschwendung der kostbaren, kurzen und geliehenen Lebenszeit ist. Somit ist die Fleischeslust vergeudete Zeit48 und muss bekämpft werden.

Zu dieser Ansicht gelangen alle vier Protagonisten


2. 3 Olympias Liebeskonzept

Olympia gelangt im Verlauf des Dramas zu einer Geisteshaltung, die es ihr ermöglicht alle Zufälle, die den Verlauf der Dramenhandlung maßgeblich beeinflussen, als eine gottgewollte Fügung des Himmels zu deuten:

Warumb? Deß Höchsten Aug‘ in seinem Himmel siht

Wie hart ein sterblich Mensch vmb seinen Fall bemüht;

Wie theuer es sein‘ Angst / ja sein Verterben kauffe;

Wie blind es in den Pful des tieffsten Abgrunds lauffe;

Und hält mitleidig uns in diesem Wahnwitz /

Nimmt was vns schaden mag. Gibt was vns nützen kann.“

Was hier vnd dar zu sehn; blickt auch in Heuraths-Sachen!49

Auffällig an den zitierten Alexandrinern aus der dritten Abhandlung sind die anaphorische Verwendung von wie und die Parallelismen im Satzbau, wodurch die Verse eine sehr eindringliche Wirkung entfalten. Verstärkt wird diese Eindringlichkeit durch die barocke Bildhaftigkeit der Sprache und die Hyperbolik. Die sprachlichen Kunstgriffe bewirken, dass die Themen des Gottvertrauens und des Glaubens an einen göttlichen Heilsplan, welche Olympias Denken und Handeln prägen, sehr deutlich werden.

Obwohl Cardenio ihr einst das höchste Glück bedeutete, akzeptiert sie klaglos, dass der Himmel offensichtlich andere Pläne mit ihr hatte, um sie zu ihrem Glück zu führen.50 Olympia vertritt daher eine vorbildliche Geisteshaltung zu Gott und der Liebe. Dies ist die ideale, „keusche / sitsame vnd doch inbrünstige“51 Liebe, die Gryphius in der L.....

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Diese Entwicklung gelingt ihr jedoch wesentlich rascher und unproblematischer als Cardenio und Celinde.


2. 4 Lysanders Liebeskonzept

Die Figur Lysander tritt zum ersten Mal in der vierten Abhandlung aktiv auf. In den vorherigen Abhandlungen wird diese Figur lediglich mündlich in die Dramenhandlung eingeführt, indem Cardenio berichtet, dass es Lysander durch List und Bestechung gelungen ist, dass ihn Olympias Zofe heimlich „in das Ruhe-Zimmer Der keuschen Seele führt[e].“61 Als Lysander sich jedoch der ahnungslosen Olympia zu entdecken gab und sie ansprach, erschrak diese zutiefst „Und als das Schrecken jhr den Athem wieder gibt / Rennt sie hell schreyend fort.“62 Lysander wurde daraufhin heimlich und unentdeckt aus dem Hause ausgelassen und da Olympia ihn nicht erkannt hatte, erfuhr zunächst niemand von seiner falschen Tat.

In ihrer Not nannte Olympia Cardenio als den Eindringling, woraufhin diesem die Hochzeit mit Olympia angetragen wurde, um die Ehre Olympias wiederherzustellen. Nachdem Cardenio das Eheangebot jedoch ausgeschlagen hatte, meldete sich Lysander, gestand seine Tat und nahm Olympia, welche sich kurzzeitig noch einmal zu Cardenio bekannte, letzten Endes zur Frau. Gewissermaßen erhielt Lysander durch die Hochzeit eine Belohnung für sein falsches Handeln63 beziehungsweise es wird suggeriert, dass jedes Mittel angebracht ist, um seine Ziele zu erreichen.

Hillenbrand verweist jedoch darauf, dass nach barockem Verständnis nicht Lysanders Missetat, sondern seine „Geduld“64 hinsichtlich dem Werben und dem Sich-Bemühen um Olympia zentral ist, weshalb die Ehe trotz des unrechten Ausgangspunktes und der falschen Grundlage65 ihres Zustandekommens66 nicht negativ zu bewerten ist. Aufgrund der heilsgeschichtlichen Perspektive war Lysanders unrechtes Agieren somit ein notwendiges Instrument, um den göttlichen Hei.....

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3. Auseinandersetzung mit Powells These der Fugenkomposition

Hugh Powell vergleicht die Konstruktion des Dramas mit der Komposition einer Fuge in der klassischen Musik. Demnach ist Cardenio die erste Stimme, die die rasende und tolle Liebe vertritt. Die zweite Stimme, Celinde, greift das Motiv der rasenden und tollen Liebe ebenfalls auf und modifiziert es leicht. Dabei bleibt die Grundaussage jedoch dieselbe. Hingegen vertritt die dritte Stimme, Olympia, eine andere Liebesposition, da sie die keusche und sittsame Liebe repräsentiert.

In dem so genannten Mittelteil der Fuge, welcher im Drama die vierte Abhandlung entspricht, sind verschiedene Kombinationen der drei Stimmen dargestellt. In der fünften Abhandlung klingen schließlich in einem finalen und harmonischen Akkord alle drei Stimmen zusammen.72

Diese Deutung stellt zwar anschaulich die Tatsache, dass in Cardenio und Celinde verschiedenen Liebeskonzepte ausgelebt und vorgestellt werden, vor, ist jedoch dennoch kritisch zu hinterfragen. Problematisch an Powells Interpretation der Konstruktion des Trauerspiels ist die Tatsache, dass die Figur Lysanders sowie ihr Handeln und ihr Liebeskonzept nicht erwähnt werden.

Obwohl die Figur Lysanders im Drama nicht oft auftritt, ist sie dennoch zentral für die Entwicklung der Handlung. Zudem ist Lysander in der fünften Abhandlung, in der der finale und harmonische Schlussakkord erklingen soll, durchaus präsent. Powells Erklärungsansatz geht aber nicht darauf ein, welche Rolle der Figur Lysanders in dem finalen Akkord der fünften Abhandlung zukommen könnte.

Des Weiteren basiert die Interpretation auf statischen Figuren. Jedoch wurde gezeigt, dass die Figuren im Verlauf des Dramas einen Entwicklungsprozess durchlaufen, sodass es sich um dynamische Figuren handelt. Obgleich Powells Theorie primär auf die Konstruktion des Dramas gerichtet ist, verliert das Werk Im Rahmen dieser Deutung die Dimensionen der Sittlichkeit, Moral und Weltanschauung und wirkt, bedingt durch diese einengende Deutung, äußerst schemenhaft.

Abschließend kann festgehalten werden, dass sich in Gryphius‘ Trauerspiel zwar Parallelen zu der Fugenkomposition finden lassen. Jedoch gehen im Rahmen einer derartigen Deutung der Konstruktion des Dramas viele Elemente des Werks verloren oder könne.....

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Cardenio und Celinde hingegen leiden zunächst heftig unter dem göttlichen Heilsplan. Zentral ist jedoch, dass das Drama nicht den Nebentitel Oder Unglücklich Verliebete trägt, weil Cardenio und Celinde bis zu ihrer Bekehrung unter dem Verlauf des Heilsplans leiden, da sie auf die geliebte Person verzichten müssen. Vielmehr ist die leidenschaftliche und triebhafte Liebe per se als unglücklich und falsch zu begreifen.75 Dasselbe gilt für die Gattungsbezeichnung Trauerspiel: Diese bezieht sich auf den „traurigen Seelenzustand der Titelhelden vor ihrer Bekehrung.“76 Die Dichotomie zwischen der leidenschaftlichen, triebhaften und falschen Liebe einerseits und der ehelichen, keuschen und wahren Liebe andererseits ist für das Drama von leitmotivischem Charakter.

Am Ende des Dramas haben alle Protagonisten die falsche Liebe überwunden, sodass eindeutig ist, welchen Liebesbegriff Gryphius vertritt. Die Schlussszene, welche eine gesellschaftliche Utopie darstellt, besitzt durchaus Appellcharakter, da sie darauf verweist, sich aufgrund des Memento mori für die echte Liebe zu entscheiden.

Aufgrund der Wandlungen der einzelnen Personen und der Reduktion der Fuge auf drei Stimmen ist es problematisch Powells These der Fugenkomposition als stringent durchgeführt zu betrachten.

Eine moderne Deutung des Dramas würde hingegen sicherlich andere Schwerpunkte legen und die, in dieser Hausarbeit unter Berücksichtigung des barocken Wertehorizontes, analysierten Liebeskonzepte anders einordnen und bewerten, sofern eine Bewertung überhaupt angebracht ist. Nach modernen Vorstellungen ist beispielsweise Olympias Liebe, die sich den gesellschaftlichen Moralvorstellungen unterwirft und damit ihre leidenschaftliche Liebe zu Cardenio zugunsten ihrer eigenen Ehre opfert, sicherlich nicht glücklich.

Diese Deutung korrespondiert jedoch nicht mit Gryphius‘ Intention, was die Vermittlung des Liebesbegriffs betrifft.

Ein weiterer möglicher Aspekt in der Betrachtung der Liebeskonzeption ist eine detaillierte und systematische Betrachtung der Reyen, welche aus Gründen des Umfangs in dieser Arbeit nicht ausführlich berücksichtigt worden sind,unter der Fragestellung, welche Liebeskonzeption in jenen Passagen vorgestellt wird und inwieweit diese mit der Dramenhandlung korrespondieren.

Einige Aspekte zu diesem Thema wurden bereits von Heinz-Werner Radtke77 erforscht. Gegenstand einer ausführlichen Betrachtung könnten zudem die im Drama vorhandenen transzendenten Elemente und Figuren im Kontext der Liebeskonzepte und der Darstellung von Sein und Schein sein.



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