EIN SCHNELLES LEBEN
AUTOR:
Zoé Jenny wurde 1974 als
Tochter des Verlegers Matthyas Jenny und einer Malerin geboren. Sie wächst
abwechselnd in Basel, Griechenland und in Tessin auf. Bereits während ihres
Aufenthalts an der Diplommittelschule in Basel, veröffentlicht sie
Selbstgeschriebene Kurzgeschichten. Ihren Durchbruch erreicht Zoé Jenny mit
ihrem ersten Roman „Das Blütenstaubzimmer“. Darauf folgten die Romane „Der Ruf
des Muschelhorns“ und „Ein schnelles Leben“. Ihre Romane wurden in mehreren
Sprachen übersetzt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. der
Ingeborg-Bachmann- Wettbewerb, mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung
und dem Aspekte-Literaturpreis.
Heute lebt Zoé Jenny
zeitweise in New York und in England.
Literarische Epoche:
Der Roman „Ein schnelles
Leben“ von Zoé Jenny wurde in der Nachwendezeit, in Berlin geschrieben.
Hintergrund und
Schreibanlass:
Zoe Jenny versucht mit
diesem Roman die Konflikte zwischen den verschiedenen Glauben darzustellen. Sie
beschreibt konfliktreiche Beziehungen und widmet sich den Problemen der
Adoleszenz (lat. heranwachsenden)
Inhalt:
Ayse hat es satt, dass ihr
Leben von ihren Eltern und ihrem großen Bruder Zafir in allen Einzelheiten
bestimmt wird. Selbst ihr Outfit darf sie nicht selbst entscheiden und wenn sie
mal etwas mit ihrer besten Freundin Sezen unternehmen möchte, weicht ihr Bruder
nicht von ihrer Seite. Dadurch das Sezen Ayse hilft, heimlich die Verbote zu
brechen, ist ihre Freundschaft, wie eine eigene kleine Welt.
Doch auch Sezen erzählt sie nicht alles, sondern hält diese Geheimnisse in
einem Tagebuch fest. Eines Tages erblickt sie ein neues Gesicht auf dem
Schulhof. Auf einer Party von Sezen lernt sie den Neuen namens Christian kennen
und verliebt sich sofort in ihn. Doch sie ist anfangs skeptisch, da sie
bemerkt, dass er mit einer Rechtsradikalen Gruppe zu tun hat, mit jener Gruppe
mit denen sich Zafir immer wieder prügelt. Obwohl Ayse nicht weiß, dass
Christian den Kontakt zu denen abbrechen möchte, will sie ihn unbedingt näher
kennen lernen. Die beiden müssen sich ihrer Liebe wegen, gegen alle Vorurteile
der Anderen verteidigen.
Christian wird von seinem
besten Freund Siggi, der Anführer dieser Nazigruppe, sehr unter Druck gesetzt,
da diese Liebe zwischen einem Deutschen und einer Türkin inakzeptabel ist.
Ayses Bruder und ihre Familie verbieten ihr den Kontakt zu Christian und auch
zu Sezen, da sie keinen guten Einfluss auf Ayse haben. Sie möchten Ayse auf ein
Internat schicken. Der einzige der diese Liebe akzeptiert und ihr offen
gegenübersteht ist der Deutschlehrer von Ayse und Christian. Durch die
Bereitstellung des Ateliers des Lehrers, gelingt es ihnen gemeinsamen Stunden
miteinander zu verbringen. Die Sache gerät außer Kontrolle als Christian während
einer Prügelei mit Zafirs Bande auf Zafir schießt. Im Glauben, den Bruder
seiner Freundin getötet zu haben, rennt er zu Ayse um sich von ihr zu verabschieden.
Er will ins Ausland fliehen und dort für immer bleiben. Mit dem Versprechen,
nicht nach dem Grund seiner "Flucht" zu fragen, besteht sie darauf,
ihn zu begleiten. Beide erfahren nie, dass Zafir nur verletzt im Krankenhaus
liegt. Christan und Ayse fliehen nach Italien, wo sie hinter der Grenze an
einen freundlichen Waldhüter treffen, der ihnen seine Waldhütte zur Verfügung
stellt. Beide sind überglücklich endlich zusammen sein zu dürfen, doch durch
ein Unwetter wird die Waldhütte von einer riesigen Schlammlawine verschlungen
und beide sterben.
Personencharakteristik:
Ayse: Sie ist 16 Jahre alt und
ein türkisches Mädchen und lebt mit ihrer Familie in Deutschland. Sie hat von
klein auf ein sehr gutes Verhältnis mit ihrem Bruder Zafir. Ihre Gedanken und
Erlebnisse schreibt Ayse immer in ihr Tagebuch. Sie verbringt gerne Zeit mit
ihrer besten Freundin Sezen, welche auch ihre Vertrauensperson ist.
Zafir: Zafir ist Ayse‘s Bruder
und Vertrauter, bis zu dem Zeitpunkt als er beginnt sie auf Schritt und Tritt
zu kontrollieren. Er wird sehr eifersüchtig und aggressiv gegenüber Ayses Liebe
zu Christian. Zafir hat eine große Abneigung für die Rechtsradikale Gruppe und
prügelt sich auch oft mit ihnen.
Sezen: Sezen ist Ayses beste
Freundin und nicht so streng erzogen wie Ayse. Sie veranstaltet oft Partys, auf
welcher Ayse auch Christian kennengelernt hat.
Laut Ayses Eltern ist
Sezen kein guter Einfluss für Ayse.
Christian: Christian wächst in
ärmeren Verhältnissen auf. Seine familiäre Beziehung ist sehr zerrüttet. Auf
einer Party von Sezen lernt er Ayse kennen und verliebt sich in sie. Durch eine
alte Freundschaft zu Sigi, ist Christian auch ein Mitglied der rechtsradikalen
Gemeinschaft, welche sich oft mit Zafir und seinen Freunden prügeln.
Sigi: Sigi ist Christians
bester Freund. Er ist Anführer dieser Rechtsradikalen Gruppe. Für ihn ist die
Liebe zwischen Christian und Ayse unerträglich und versucht deshalb mit allen
Mitteln diese zu verhindern. Er spuckt auf den Boden, wenn er Ausländer sieht.
Deutschlehrer: er ist gutaussehend und
Lehrer von Ayse und Christian. Er weis über die problematische Situation von
Ayse und Christian bescheid. Diesem Thema steht er sehr offen gegenüber und
unterstützt die Beiden. Er hilft ihnen gemeinsame Zeit miteinander zu
verbringen.
Aktualität des Themas:
Eigene Meinung:
Das Buch ist bis zum
Schluss spannend geschrieben. Es wechselt zwischen Erzählersicht und der Sicht
von Ayse. Somit kann man sich besonders gut in die Lebenslage und die Gefühle
des Mädchens versetzen.
Obwohl es eine Liebesgeschichte ist, wird das Buch nie kitschig. Ich würde es
jedem weiter empfehlen, da man eine andere Sicht von gewissen Situationen
bekommt und es wichtig ist Tolerant gegenüber anderen Religionen und
Einstellungen zu sein, da sich kein Mensch aussuchen kann, in welche Religion
er hineingeboren wird. Dieser Roman eignet sich Jugendliche und auch für
Erwachsene, da es jede Altersgruppe betrifft.