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Seminararbeit / Hausarbeit

Ein kriti­scher Blick auf den Umgang mit Handy & Co

4.202 / ~21 sternsternsternsternstern Juliane W. . 2018
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Seminararbeit
Erziehungswissenschaf­t

Donauuniversität Krems

2009

Juliane W. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 77533







Ein kritischer Blick auf den Umgang mit Handy & Co


Seminararbeit


Ein kritischer Blick

auf den Umgang mit Handy & Co


Wien, am 15. 09. 2010

Inhalt

1.Vorwort 1

2. Begriffsklärung 2

2.1. Medium 2

2.2. Neue Medien 2

2.3. Handy 2

2.2.1 interaktiv 3

2.2.2 digital 3

2.4. Fernsehen 4

2.5. Internet 4

2.6 Spielekonsolen 5

3. Pro & Contra „neuer Medien“ 5

3.1. Handy 5

3.2. Fernsehen 7

3.3. Internet 9

3.4. Spielkonsolen 11

4. Medienpädagogische Herausforderung an Erziehungsberechtigte 13

5. Abschließendes 15

6. Literaturverzeichnis 17


  1. 1.Vorwort

Als Mutter von zwei Kindern, die beide im Volksschulalter sind, ist der Umgang mit Medien natürlich immer wieder Thema. Sei es der Fernseher oder die Diskussion darüber wann es denn das erste Mobiltelefon gibt oder wie oft der Nintendo benutzt werden darf – es vergeht kaum eine Woche in der nicht zumindest die Intensität oder der zeitliche Rahmen erneut besprochen wird.

Da ich mich nicht gerne als autoritäre Mutter erlebe sondern viel lieber einen Weg finde mit dem alle Beteiligten zufrieden sind (Thomas Gordon spricht hier von der „niederlaglosen“ Methode1), habe ich mich in den letzten Jahren schon unzählige Stunden dem Thema „Medien“, wie wir es zu Hause nennen, gewidmet. Es geht immer um folgendes:

  • Welche Medien

  • ab welchem Alter

  • wie lange pro Woche

  • welche Rahmenbedingungen

Vor gar nicht so langer Zeit wurde, bei einem Elternabend in der Schule meiner Kinder, darüber gesprochen wie in den einzelnen Familien der Schulkinder das Thema Fernsehen & Co gehandhabt wird. Das Ergebnis zeigte eine breite Fächerung von „TV und Computer laufen den ganzen Tag“ bis zu „wir haben keinen TV und kein Internet zu Hause.“ Manche Eltern „outeten“ sich dahingehend, dass sie zugaben, mit ihren Kindern noch nicht über negative Folgen von zu intensivem Medien-Konsum gesprochen zu haben bzw. nicht über mögliche Folgen von zu ausgeprägtem Fernseh- oder Spieleverhalten nachgedacht zu haben.

Ein Erlebnis, das zufälligerweise eben an besagtem Abend stattfand prägte sich mir besonders ein. Der Vater eines Kindes in dessen Haushalt es keinen Fernseher gab schrie die Mutter des Kindes an, das auf ihrem Mobiltelefon einen Film ansah. Dieser Vater schrie also die Mutter an und forderte sie auf, ihrem Kind sofort das Telefon weg zu nehmen – und nur deshalb, weil sein eigener Sohn dabeisaß und auch auf den ca. 8x6cm großen Bildschirm blickte.

Für mich war dieser Ausbruch dermaßen irrational dass ich noch lange darüber nachdenken musste. Auf jeden Fall machte mir dieser Vorfall auf sehr eindrückliche Art und Weise klar wie unterschiedlich die Zugänge zu diesem Thema sind.

Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich vor allem die Nutzung „neuer Medien“, und hier vor allem das Mobiltelefon, das Fernsehen, das Internet und Spielekonsolen, durch Kinder ab Volksschulalter und junge Jugendliche kritisch beleuchten.


  1. 2. Begriffsklärung

    1. 2.1. Medium

„Der Begriff „Medium“ als Singular von „Medien“ kommt aus dem lateinischen und meint etwas in der Mitte Befindliches oder dazwischen Liegendes.“

    1. 2.2. Neue Medien

Der Begriff Neue Medien bezieht sich auf zeitbezogene neue Medientechniken. Anfänglich wurde damit das Radio bezeichnet, in den Anfängen des Fernsehens wurde der Begriff dafür gebraucht, und mit dem Aufkommen von Videotext und BTX wurden diese als Neue Medien ausgezeichnet. Seit Mitte der 1990er Jahre ist er für alle elektronischen, digitalen, interaktiven Medien und den Kontext Multimedia und Netzpublikation gebräuchlich.2

    1. 2.3. Handy

„Im deutschen Sprachraum Bezeichnung für ein Mobiltelefon. Obwohl die Bezeichnung englisch klingt, ist "Handy" ein Kunstwort. Im englischen Sprachraum wird ein Mobiltelefon mobile oder cellphone genannt“.3


Mobiltelefon andererseits wird wie folgt definiert:

„Ein Mobiltelefon (meistens Handy, auch Funktelefon, GSM-Telefon, Funker, in der Schweiz auch Natel) ist ein tragbares Telefon, das über Funk mit dem Telefonnetz kommuniziert und daher ortsunabhängig eingesetzt werden kann.“ 4

Was beiden Definitionen hier fehlt ist der Anmerkung, dass Handys oder Mobiltelefone nicht ausschließlich zum Telefonieren verwendet werden können, sondern seit einigen Jahren zahlreiche Zusatzfunktionen enthalten wie z.B. SMS (SMS ist die Abkürzung für short message service und meint kurze Textnachrichten an Handys, die auf den kleinen Bildschirmen der Mobiltelefone angezeigt werden.5), Internetzugang, zahlreiche Spielmöglichkeiten etc.

Eine, aus dieser Sicht vollständigere Definition findet sich in dem Beitrag „Handy-Kids: Wozu brauchen sie das Mobiltelefon?“:

„Das Handy ist mehr als ein tragbares Telefon. Es ist ein interaktives digitales Mehrzweck-Medium, das für Kommunikation und Transaktion, für Information, Lernen und Unterhaltung genutzt werden kann. Das Mobiltelefon ist das erste Computermedium, das unter Kindern – Mädchen wie Jungen – sehr große Verbreitung gefunden hat.“ 6

      1. 2.2.1 interaktiv

Der Begriff „interaktiv“ kommt laut Wikipedia aus dem lateinischen. Inter agere meint wechselseitig und aufeinander bezogen.7

      1. 2.2.2 digital

Die meisten Definitionen zu dem Begriff „digital“ sind extrem technisch und für Laien eher unverständlich. Die folgende Erklärung ist dagegen m. E. sehr verständlich gehalten:

Digital bedeutet, dass Daten aller Art in Form von Zahlenkombinationen dargestellt werden. Das Gegenteil zu Digital wäre Analog.8

    1. 2.4. Fernsehen

Fernsehapparate empfangen und geben Fernsehsignale. („Der spezielle Fachbegriff Fernsehsignal umfasst die Gesamtheit aller Bild-, Ton-, Synchron- und Datensignale eines Fernsehübertragungskanals“9) wieder und wurden von Paul Nipkow bereits 1886 zum Patent angemeldet.10

Eine mögliche Definition für „Fernsehen“ ist die folgende:

„Als Fernsehen (auch kurz TV, vom griechisch-lateinischen Kunstwort Television) bezeichnet man zunächst ein Massenmedium, das zentral konzipierte und produzierte audiovisuelle Sendungen unidirektional und synchron an ein disperses Massenpublikum vermittelt.

Unter Fernsehen wird aber ebenso ein sozio-technischer Komplex von Organisationen (öffentlich-rechtlichen oder privatwirtschaftlichen Sendern) und Techniken (Aufnahme-, Aufzeichnungs-, Produktions-, Sende- und Empfangstechniken) verstanden.

Außerdem bezeichnet Fernsehen die „Tätigkeit“ der Zuschauer, die mittels eines Empfangsgerätes das Massenmedium konsumieren“.11

    1. 2.5. Internet

Unter Internet ist ein globaler Netzverbund zu verstehen, der eine beinahe unendliche Informations- und Kommunikationsstruktur zur Verfügung stellt.12

Der Begriff „Internet“ kommt aus dem englischen und ist ein Zusammenschluss der Wörter „interconnected networks“. Das Internet ermöglicht die Nutzung von sogenannten Internetdiensten, wie z.B Email (elektronische Briefe) oder auch das sogenannte „ World Wide Web“ bzw. WWW (das WWW bezeichnet ein weltweites Netz bestehend aus elektronischen Daten die miteinander verbunden sind und über das Internet abgerufen werden können13).

In letzter Zeit wird es auch vermehrt möglich über das Internet Radio- und Fernsehkanäle zu empfangen bzw. zu telefonieren.14

    1. 2.6 Spielekonsolen

Wikipedia erklärt den Begriff der Spielekonsole folgendermaßen:

„Spielkonsolen sind Computer oder computerähnliche Geräte, die in erster Linie für Videospiele entwickelt werden. Neben dem Spielen bieten Spielkonsolen zunehmend weitere Funktionen (zum Beispiel Wiedergabe von Audio-CDs und DVD-Video).“15

Zu den bekanntesten und nicht nur bei Kindern beliebtesten Konsolen zählen: Wii, Play Station, X-Box und Nintendo. Für jede dieser Konsolen gibt es zahlreiche Spiele zu kaufen und auch andere Anwendungsmöglichkeiten wie z.B. Fotografieren.


  1. 3. Pro & Contra „neuer Medien“

    1. 3.1. Handy

Das Handy als Kommunikationsmittel ist kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Egal ob jung oder alt – für sehr viele Menschen ist es bereits alltäglich immer und überall erreichbar zu sein bzw. andere erreichen zu können. Das Handy hat jedoch wichtige, nicht elektronische oder digitale „Zusatzfunktionen“ – es ist Statussymbol und dadurch hat es auch eine hohe Identitätsfunktion.

Die seit 1999 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Deutschland jährlich durchgeführte sogenannte KIM-Studie, in deren Rahmen jährlich ca. 1.200 Kinder (von 6-13 Jahren) und deren Mütter interviewt werden brachte im Jahr 2008 unter anderem folgendes Ergebnis16:

Bereits jede/r fünfte Sechs- bis Siebenjährige hat ein eigenes Handy, für 12-13 jährige, also beim Eintritt ins Jugendalter, ist das Handy inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Obwohl die von Kindern und Jugendlichen benutzen Handys meist mit zahlreiche Zusatzfunktionen ausgestattet sind, dienen sie in erster Linie der Kommunikation – und hier vor allem dem Schreiben von Kurznachrichten.17

Was die Nutzung durch Kinder und Jugendliche betrifft so gilt es sich bestimmte Faktoren genau anzusehen. Die gesundheitlichen Risiken bzw. Folgen durch die Nutzung bzw. das ständige „am Körper tragen“ von Mobiltelefonen, durch die von Handys ausgestrahlten elektromagnetischen Felder, ist auch heute noch nicht eindeutig geklärt. Prinzipiell wird eine Gefährdung bei Kindern jedoch höher eingeschätzt als bei Erwachsenen.18 Des Weiteren sind Kinder und Jugendliche durch all die Zusatzfunktionen einer Welt ausgesetzt, der sie vielleicht noch nicht gewachsen sind, die sie nicht verstehen.

Hier sind einerseits sexuelle und pornografische, andererseits auch gewaltverherrlichende Inhalte gemeint. Laut KIM Studie geben 3 Prozent der Befragten an, schon mit „unangenehmen“ Inhalten auf dem bzw. durch das Handy konfrontiert worden zu sein19

Eine weitere, nicht zu vernachlässigende Gefahr besteht in der möglichen „Abzocke“ durch Anbieter von Logos, Klingeltönen etc. Die Vertragsbedingungen und Kosten sind hier oft nicht klar auf den ersten Blick ersichtlich bzw. nicht eindeutig oder in altersgerechter Sprache formuliert.

Trotz der hier exemplarisch erwähnten Risiken haben Mobiltelefone den Vorteil sowohl Eltern als auch Kindern und Jugendlichen eine gewisse Sicherheit zu vermitteln und auch zu geben. Es ist beinahe immer und überall möglich Hilfe zu holen, bzw. erreicht zu werden.

Viele bekommen ihr erstes Handy auch genau aus dem Grund – damit sie erreichbar sind bzw. jemand anrufen können falls das Fußballtraining mal länger dauert, die Straßenbahn nicht kommt oder sich verlaufen haben.

    1. 3.2. Fernsehen

Es kann angenommen werden, dass in beinahe jedem österreichischen Haushalt zumindest ein Fernseher steht. Fernsehen zählt sicherlich zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.

Welchen Beschäftigungen und Tätigkeiten Kinder in ihrer Freizeit nachgehen und welcher Stellenwert hierbei den Medien zukommt, untersucht die bereits genannte KIM-Studie anhand von 33 vorgegebenen Tätigkeiten. Bei der regelmäßigen Nutzung, also zumindest einmal pro Woche, sind die häufigsten Tätigkeiten „Hausaufgabenmachen“ oder „Lernen“, „Fernsehen“ und „mit Freunden treffen“, dies machen fast alle Kinder regelmäßig.

Aus dieser Studie ist klar ersichtlich, dass, trotz Handy und Co, Fernsehen noch immer, neben „klassischen“ Freizeitbeschäftigungen, den höchsten Stellenwert für Kinder und Jugendliche von 6-13 Jahren hat. Die Angaben über die Dauer des wöchentlichen bzw. täglichen Fernsehkonsums variiert je nach Studie. In der zuvor genannten Studie wird von 91 Minuten pro Tag gesprochen.

Diese 91 Minuten (in anderen Studien wird von mehr oder auch weniger Zeit gesprochen) spalten nun die Geister. Manfred Spitzer, Mediziner und Neurowissenschaftler, ist einer derjenigen, die das Fernsehen für vieles verantwortlich machen:

Spitzer geht davon aus dass Fernsehen dick macht21, dumm macht 22 und dass Bildschirmmedienkonsum aggressiv und gewalttätig macht23. Bei all seinen Aussagen bezieht er sich auf internationale Studien und mildert diese Aussagen dadurch ab, dass die Auswirkungen immer auch mit der Dauer des Fernsehkonsums in Zusammenhang gebracht werden müssen.

Von vielen PädagogInnen, sowohl in Schulen als auch im bereits im Kindergarten, wird das Phänomen des „Babysitters Fernseher“ beklagt. Offensichtlich gibt es viele Eltern, die ihre Kinder regelmäßig und über einen längeren Zeitraum vor dem Fernseher „parken“. Die Gründe dafür sind vielfältig – der Wunsch am Sonntag auszuschlafen, sich in Ruhe dem Geschwisterkind widmen zu können oder auch einfach nur um Zeit für sich selbst zu haben.

Viele Eltern kontrollieren hier was ihre Kinder in der Zeit sehen andere wiederum kümmern sich nicht darum und ermöglichen ihren Kleinsten den Zugang zu nicht altersgerechten Kanälen bzw. Sendungen.

Zu den Vorteilen des Fernsehens für Kinder lassen sich keine seriösen Berichte finden. Erwähnt wird in unterschiedlichen Foren und Artikeln immer der Spaßfaktor für Kinder und dass Kinder durchaus auch viel lernen können wenn sie fernsehen.

Abschließend sei erwähnt, dass, obwohl das „parken“ der Kinder vor dem Fernseher durchaus sehr kritisch zu betrachten ist, es manchmal besser sein kann seine Kinder dann vor den Fernseher zu setzen, wenn man als Elternteil das Gefühl hat nicht mehr zu können, den Stress, die Streitereien etc. nicht mehr ertragen zu können. Vermutlich ist in einem solchen Fall das Fernsehen im Vergleich zu Ohrfeigen oder ähnlichem weniger schädlich für die Entwicklung eines Kindes.

Es ist nicht mehr so, dass Eltern als „allwissend“ wahrgenommen werden und ein „weil es so ist“ als Antwort hingenommen wird – das Wissen der Welt ist jederzeit im Internet abrufbar. Der große Vorteil dabei ist, dass es auch möglich ist Einblicke in andere Gesellschaftsformen und Kulturen zu bekommen.24

Sieht man sich die zuvor erwähnte Kim-Studie genauer an so ist zu erkennen, dass die sogenannten „Neuen Medien“ zwar an Bedeutung gewinnen, Freundschaften aber noch immer an erster Stelle. Bezüglich des Internetkonsums berichtet die Studie davon, dass in 85 der befragten Haushalte ein Internetzugang vorhanden ist, und 59 der befragten Kinder das Internet zumindest „selten“ nutzen.

Zwei Drittel der InternetnutzerInnen sind etwa einmal wöchentlich online, 17% jeden bzw. fast jeden Tag.25 Was dieser Studie nicht klar zu entnehmen ist, ist ein konkreter zeitlicher Faktor. Es wird zwar abgefragt wie oft aber nicht wie lange.

Die britische Hirnforscherin Susan Greenfield gibt an, dass britische Kinder jährlich 900 Stunden in der Schule 1300 Stunden mit der Familie und 2000 Stunden vor dem Bildschirm verbringen.26 Dividiert man nun die 2000 Stunden, die Kinder jährlich vor Bildschirmen verbringen durch die 365 Tage des Jahres, so kommt man auf einen täglichen Konsum von ca. 5,5 Stunden pro Tag.

Die offensichtliche Problematik ist also einerseits die Dauer die vor dem Computer, im Internet verbracht wird, andererseits aber auch wieder der nicht vorhandene Schutz vor nicht altersgerechten Inhalten bzw. auch vor persönlichen Angriffen. Es ist ganz leicht möglich das Leben von z.B. MitschülerInnen gezielt zu „zerstören“ indem man etwas, z.B. auf einer Netzwerk-Seite, etwas Diffamierendes über diese Person verbreitet.

Der Phantasie sind hier leider keine Grenzen gesetzt.

Eine weitere, nicht zu vernachlässigende Gefahrenquelle stellt die Tatsache dar, dass den meisten Kindern und Jugendlichen nicht bewusst ist, dass es so etwas wie „Privatsphäre“ im Netz kaum gibt, bzw. ist der Wunsch nach Privatsphäre oft gar nicht gegeben. Privatsphäre in Verbindung mit Internet und der Zugang von „Jung“ und „Alt“ dazu ist ein sehr brisantes Thema und hat es sogar schon bis in den Club 2, eine der geschichtsträchtigsten Diskussionssendungen des ORF, geschafft.

Trotz der durchaus zu beachtenden negativen Aspekte, vor allem für Kinder und Jugendliche, hat das Internet die Welt revolutioniert. Informationen sind jederzeit, beinahe immer und überall, abrufbar. Wann kam Napoleon zur Welt? Was hat Newton doch gleich nochmal erfunden? Gibt es nächste Woche einen Flug nach Kapstadt und wie viel würde mich ein Ticket kosten? Oder auch: was finde ich online alles zum Thema „Internet“? Das Internet bietet den Zugang zu schier unendlich viel Information zu allen möglichen Themenbereichen, zeitlich unabhängig und relativ günstig.

Sowohl im Schulalltag, bei der Arbeit als auch privat – das Internet ist heute kaum noch wegzudenken.

    1. 3.4. Spielkonsolen

Wie auch bei allen zuvor genannten „neuen Medien“ gibt es auch bei Spielkonsolen bzw. den dazugehörigen Videospielen Vor- und Nachteile.

Bei Spielekonsolen unterscheidet man primär zwischen stationären und solchen, die mitgenommen werden können. Die erste Kategorie ermöglicht das Spielen zu Hause, vor dem Bildschirm, die zweite Kategorie hat den Bildschirm integriert und ermöglicht das Spielen immer und überall.

Was die dazugehörigen Spiele betrifft so werden auch eine große Anzahl verschiedener Genres unterschieden. Von Abenteuerspielen über Actionspiele, Lernspiele, Sport- oder Musikspiele, Quizspiele bis hin zu den sogenannten „Ego-Shooter“ spielen um nur einige zu nennen. Wikipedia erklärt den Begriff folgendermaßen:

Ego-Shooter (…) oder First-Person-Shooter (FPS)sind eine Kategorie der Computerspiele, bei welcher der Spieler aus der Egoperspektive in einer frei begehbaren, dreidimensionalenSpielwelt agiert und mit Schusswaffen andere Spieler oder computergesteuerte Gegner bekämpft. Die vom Spieler gelenkte Spielfigur ist menschlich oder menschenähnlich. Ego-Shooter ist eine Wortschöpfung aus dem deutschen Sprachraum.28

Was die Folgen von ausführlichem Spielen gewaltverherrlichender Videospiele betrifft so gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen und Ansichten. Viele machen diese Spiele verantwortlich für Schul-Massaker und gehen dadurch davon aus, dass, hätten diese Menschen keine derartigen Spiele gespielt, sie ihren Frust auf andere Art oder auch gar nicht abgebaut hätten.

Doch sogar ExpertInnen in diesem Bereich, wie z.B. der sonst eher gegen sogenannte „Killerspiele“ auftretende Prof. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen gibt an, dass mehr als Computerspiele nötig sind um Jugendliche zu AmokläuferInnen werden zu lassen.29

Des Weiteren geht es auch hier wohl um die Dauer der Nutzung. Die KIM-Studie aus dem Jahr 2008 gibt hierzu folgendes an:

23 Prozent der befragten Spieler und Spielerinnen schätzen ihre tägliche Nutzungsdauer von Computer- und Konsolenspielen etwa an die 30 Minuten. 42 Prozent nehmen an, zwischen 30 Minuten und einer Stunde am Tag zu spielen, 21 Prozent glauben, mehr als eine Stunde am Tag mit Video-Spielen zu verbringen. Für 14 Prozent der Kinder ist eine zeitliche Abgrenzung eher schwierig, dies gilt vor allem für die 6- bis 7-Jährigen, hier kann jeder und jede Dritte keine Angaben über die eigene Spieldauer machen.30

Fast alle stationären Konsolen bieten außerdem die Möglichkeit zu zweit zu spielen. Auch bei tragbaren Konsolen, z. B. dem Nintendo, gibt es die Option zwei Geräte miteinander zu verbinden und gemeinsam zu spielen.

Das Argument beim Computerspielen würden Kindern keine sozialen Kontakte pflegen ist also nur bedingt richtig. Auch bei Online-Spielen ( Spiele die im Internet gespielt werden) kommt immer wieder vor dass Kinder und Jugendliche via Skype (Skype ist eine kostenlose Software, die vor allem zur Videotelefonie genutzt wird31) miteinander kommunizieren und so gemeinsam spielen.

„Videospiele sind nicht nur zur Unterhaltung da, sie helfen auch im realen Leben, in mehr als einer Dimension zu denken, sagt US-Spieleforscher James Paul Gee..“32

Wie auch bei anderen kontroversen Themen steht hier Argument gegen Argument: Die eine Seite spricht von Vernachlässigung der Schulinhalte, Gesundheitsgefährdung, Suchtgefahr und Gewaltförderung, die andere Seite von einer Förderung der Hand-Augen Koordination, verbesserter Reaktions-, Strategie- und Konzentrationsfähigkeit.

Anscheinend sind viele Eltern selbst unsicher im Umgang mit neuen Medien und wissen auch ob der Gefahren nicht Bescheid – daher fällt es ihnen zunehmend schwerer mir Ihren Kindern über dieses Thema ins Gespräch zu kommen.

Was können nun, vor allem Eltern, tun, damit der Umgang ihrer Sprösslinge mit „neuen Medien“ zu einem konstruktiven und nicht zu einem destruktiven wird?

  • Der erste Schritt scheint hier zu sein, sich selbst eine gewisse Kompetenz im Umgang mit „neuen Medien“ anzueignen; sei es in Eigenregie, in dementsprechenden Kursen oder mir Hilfe erfahrener MediennutzerInnen. Hier geht es einerseits um technisches Know-How aber genauso wichtig ist das Wissen um Vor- und Nachteile, Gefahren und Risiken die im Internet, bei der Handynutzung etc. lauern.

  • Ferner ist es von entscheidender Bedeutung, dass Eltern versuchen die Faszination die diese Medien auf ihre Sprösslinge ausüben, zu verstehen, und „neue Medien“ nicht per se zu verdammen. Eine gute Option ist es gemeinsam mit den Kindern zu spielen, zu forschen und Spaß zu haben.

  • Das Gespräch mit den Kindern ist überhaupt von großer Relevanz. Die eigenen Sorgen und Befürchtungen können durchaus auch mit Kindern besprochen werden.

  • Es ist, m.E., auch empfehlenswert, gemeinsam mit den Kindern gewisse Regeln festzulegen z.B. eine wöchentliche Mediennutzungsdauer und andere Rahmenbedingungen zu vereinbaren.

  • Ãœberdies ist es essentiell mit Kindern zu verabreden, dass, wenn sie im Netzt etwas als unangenehm erleben, oder etwas nicht verstehen sich an die Eltern, oder andere zuverlässige Bezugspersonen zu wenden.

  • Regelmäßige Gespräche (aber keine Verhöre) über das Erlebte, das momentane Lieblingsspiel oder die Lieblingsinternetseite der Sprösslinge und auch Erzählungen über die eigenen Erfahrungen.

  • Wesentlich ist auch immer im Auge zu behalten ob sich Kinder an Vereinbarungen halten und auch weiterhin Spaß an anderen Freizeitaktivitäten haben.

  • Etc.

    Dies waren nur einige exemplarisch angeführte Möglichkeiten um mit dem Thema umzugehen. Das Internet bietet hier eine große Anzahl an hilfreichen Seiten. Folgende Websites beschäftigen sich z.B. mit der Thematik:

    1. 5. Abschließendes

    Zu der Zeit, als ich noch regelmäßiger Besucherin in der Praxis unserer Kinderärztin war haben mich Diskussionen anderer Eltern bzw. gerahmte und im Wartezimmer aufgehängte Medienberichte zum Thema Mediennutzung oft ziemlich genervt. Ich selbst bin jemand die sich ein Leben ohne Hany, Internet und Fernsehen kaum vorstellen kann und versucht diese in einem, nach Eigendefinition, vernünftigen Rahmen zu benutzen.

    Die generelle „keine Medien Taktik“ die viele Eltern anwenden kann ich persönlich nicht nachvollziehen, da ich der Meinung bin dass wir in einer Welt leben in der Medien eine immer größer Bedeutung erlangen werden und bis weit in unseren Alltag hineinreichen. Kinder gänzlich davon fern zu halten erscheint mir realitätsfern.

    Meine Kinder haben ein gewisses Kontingent an „Medien-Stunden“ pro Woche, momentan sind es 10 Stunden, die sie sich relativ frei einteilen können. Radio, Musik oder Hörbücher zu hören zählt nicht zu dieser Medienzeit. Was das Fernsehen betrifft so konsultieren wir immer wieder diverse TV-Zeitschriften damit die Kinder wissen wann was ausgestrahlt wird und nicht wahllos TV-Sendungen konsumieren.


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