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Hausübung
Deutsch

Universität, Schule

Kolleg Sankt Blasien

Note, Lehrer, Jahr

13 Punkte

Autor / Copyright
Benjamin W. ©
Metadaten
Preis 3.10
Format: pdf
Größe: 0.60 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 34275







Download Ein Essay über das Verhältnis des Menschen zu seiner Tech­no­logie - Der Mensch und die Technik
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Der Mensch und die Technik

Ein Essay über das Verhältnis des Menschen zu seiner Technologie

 

Der Kurs steht fest und die Arbeitsmärkte prophezeien es: Es mangelt an Fachkräften. Durch die industrielle Revolution fanden triviale Arbeiten ihre Erfüllung in den immer mehr automatisierten Maschinen wieder und der Arbeiter wurde langsam abgelöst. Jedenfalls in seinem klassischen Bild, denn jetzt mussten Arbeitskräfte her, die in der Lage waren, die Maschinen zu bedienen. Immer komplexere und effizientere Maschinen forderten Angestellte mit immer größerem Fachwissen, denn wenn eine Maschine ausfällt, welche die Produktion von damals  ca. 20 Arbeitern  ersetzt, so ist der Schaden umso größer.  Doch in der vergleichsweise kurzen Zeit hat sich nicht viel am grundsätzlichen Geist des Menschen geändert. Während der Industriellen Revolution, in der eben alles größer, weiter und mehr geworden ist, wuchs auch die Informationsmenge, die jedem Individuum zuteil ist. Und der Inhalt dieser Informationen muss keineswegs trivial sein. Sie ist gar in Zusammenhang, Komplexität und schierer Masse so überwältigend, dass man ihr gegenüber Unmut hegt. Besonders dann, wenn all (oder wenigstens ein großer Teil) diese Informationen gebündelt werden und in einer Form verkörpert werden, die Ängste bezüglich unseres Daseins als dominierendes Wesen auf der Erde hervorrufen. Genauer in der Form des maschinellen Menschen, des Roboters.

Der Roboter scheint die technische Inkarnation des Menschen zu sein. Eben das, was ein Mensch nicht ist oder sein kann: Ewig ausdauernd, ewig effizient, ewig wissend und ewig lebend. Andere Aspekte, wie Mitgefühl, Liebe oder Kreativität werden hier wohl nur die Spielereien des ein oder anderen Robotik-Ingenieurs bleiben, der durch schnöde Programmieranweisungen versucht, etwas wie eine Persönlichkeit nachzuahmen. Das Verhältnis zwischen Mensch und Roboter beflügelte die Gedanken einiger Autoren, wie sie schon 1817 in E. T. A. Hoffmanns Olympia Gestalt annahmen. Wir haben als Menschen schließlich eine Angst davor, dass der Roboter, als ein weiteres unserer zahlreichen Werkzeuge, eben mehr als ein bloßes Werkzeug werden könnte. Durchaus als Werkzeug hat der Roboter seine Karriere gemacht. Eine Entwicklung, die darauf abzielt dem Menschen eine gewisse Arbeit zu vereinfachen oder abzunehmen. Aber welche Arbeit denn?

Ebenso unpräzise, wie die Definition eines Roboters ist die Definition seines Zwecks. Auf was arbeiten denn Entwickler künstlicher Intelligenzen hin? Ist es wie so oft nur der forscherische Ehrgeiz ein „proof of concept“ zu schaffen, oder wollen wir aus einem Roboter, aus der Technik, wirklichen Nutzen ziehen? Natürlich werden Befürworter dieser automatisierten bzw. automatisierenden Maschinen viele Beispiele für deren Nutzen nennen: Dienstkräfte für einfache Tätigkeiten, Beistände für ältere Leute etc. Aber alle Beispiele sind praktisch das Ersetzen eines oder mehrerer Menschen. Dies mag gerechtfertigt sein, wenn Menschen alleine diese Arbeit nicht verrichten können, aber in Zeiten, in denen ohnehin Arbeitslosigkeit ein bekanntes Problem ist, unterstützt diese Technik nur wenige. Genauer, nur die Arbeitsgeber. Um Richard Precht zu wiederholen ist der daraus folgende „quantitative Fortschritt ‚Schneller Höher Weiter Mehr‘ […] in sich wertneutral“, denn an der allgemeinen Lage der Menschen würde nichts verbessert werden. Wenn man es auf die Menschen umrechnet, die davon (auf lange Zeit) profitieren bzw. Schaden tragen, dann scheint es sogar eher negativ zu sein. Brauchen wir diese Technik also wirklich? Menschen werden nicht glücklicher, wenn sie ihr Leben lang auf der Couch liegen und sich von Robotern bedienen lassen, weil sie sowieso nichts mehr selbst machen. Qualitativ würde sich die Lage also nicht verbessern.

Ich will auch die Technologie an sich gar nicht in Frage stellen, verfechte sie in der Regel sogar. Aber mit einem Leben, das fast gänzlich in der Hand von Maschinen und ihren Befehlsgebern liegt könnte ich mich nicht anfreunden. Außerdem habe ich bis jetzt die technische Probleme ganz außer Acht gelassen. Es ist eine praktische Unmöglichkeit, dass Roboter ohne Programmierfehler, sogenannte „Bugs“, hergestellt werden würden und auch wenn die Software an sich sehr robust sein würde, dann wären da immer noch die Fehler die eben bei Massenproduktionen auftreten. Daten würden nun einmal gelegentlich fehlerhaft übertragen werden. Da wir aber noch nicht wissen, was dann passieren würde, wird das Thema mehr als schöngeredet. Es gab in dieser Hinsicht bis jetzt noch keine „willkommene Katastrophe“, wie sie Jürgen Krönig im Bezug auf den Fukushima-Super-GAU erwähnt hat. Ich für meinen Teil würde diese aber auch nicht abwarten wollen. Momentan ist ohnehin nicht die Zeit für Fortschritt in diese Richtung. Wir haben schon genügend zeitlich drängende Probleme und viele weitere ‚Kataströphchen‘ können wir uns nun einmal nicht leisen. Deshalb meine ich auch, dass wir uns erst einmal mit dem Hier und Jetzt beschäftigen sollten. Richard Precht zufolge gibt es „Zeiten für den Eiffelturm und solche für Wärmedämmung“. Vorerst ist Wärmedämmung angesagt, als dass wir nicht in einer Schar von Robotern, Plastik und Treibhausgasen untergehen, bevor wir unsere Innovationen ausleben können.


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