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Aufsatz
Biowissenschaften

Schwäbisch Hall

1,2, Gerstenberg, 2013

Nicole L. ©
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ID# 61075







14.07.2016

DROGENWIRKUNG IM GEHIRN


„20 oder 30 Minuten nachdem wir es genommen hatten war immer noch nichts. Wir beschlossen wieder in die Wärme zu gehen und uns die Zeit mit tanzen zu vertreiben. Als wir durch den Eingangsbereich liefen wurden plötzlich meine Füße leicht. Aber nicht nur im physischen Sinn. Kennst du das Gefühl wenn du so glücklich bist dass dein Bauch fast fliegt? So ein Gefühl breitete sich von meinen Füssen wie ein riesiger Orgasmus in meinem ganzen Körper aus.

Es fühlte sich wirklich wie ein Orgasmus an. Allerdings gar nicht im sexuellen Sinn. Meine Sinne wurden schärfer. Ich war fasziniert von allem. Ganz langsam musterte ich meine Umgebung währenddessen ich meinen Freunden ins Innere nachlief. Meine Kollegin schaute mich an, wir nickten und sagten beinahe gleichzeitig “Jetzt geht’s los“. Ich fühlte mich wie ein Raubtier als wir uns durch die Masse kämpften um in die Mitte der Tanzfläche zu kommen.

Ich hörte alles. Jeden Menschen. Ich sah alles. Jede kleinste Mimik und Gestik. Ich konnte sie einordnen. Es waren schon fast zu viele Eindrücke. Ich verspürte mehr Empathie als jemals zuvor in meinem Leben.

Aber ich konnte das Gefühl nicht einordnen.

Meine Kolleginnen tanzten wie wild. Ich tanze sonst nur betrunken aufgrund meiner Schamgefühle. Trotzdem dachte ich, dass ich mir diesen Spaß nicht entgehen lassen will und überwand mich. Es brauchte zwar überhaupt keine Energie mich zu bewegen aber es machte mir keinen Spaß. Ich sah mir die Lichter an. Sie faszinierten mich und sie waren schön, sehr schön sogar.“

Definition, Herkunft und Allgemeines

Seit Jeher konsumiert der Mensch alle erdenklichen Drogen. Sei es als Heil- oder als Genussmittel. Alkohol, Kokain oder Nikotin – jede Droge entfaltet ihre Wirkung im Gehirn. Heute kann die Biologie einen Teil davon erklären, wie Drogen im Gehirn wirken und die Suchtforschung liefert uns wesentliche Erkenntnisse über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Definiert wird der Begriff Droge nach der Weltgesundheitsorganisation WHO folgendermaßen:

„ Jede Substanz ist eine Droge, die in einem Organismus Funktionen zu verändern mag.“

Der Name „Droge“ stammt vom niederländischen Wort „droog“ ab und bedeutet so viel wie „trocken“. Im Mittelalter verstand man darunter getrocknete Pflanzenteile, die als Arzneien verwendet wurden. Zu dieser Zeit blieb es auch bei starken Drogen wie dem Opium meist bei einem medizinischen Einsatz. Die häufige Einnahme von Drogen aus rein hedonistischen Motiven mit all den damit verbunden Problemen ist hingegen ein eher neuer Trend.

Während früher Drogenkonsum weitgehend an den medizinischen Einsatz, religiöse Rituale oder gewisse Festivitäten gebunden war, haben Drogen in den letzten beiden Jahrhunderten immer mehr Eingang ins Alltagslegen gefunden. Heute ist das Wort Droge bei den meisten Menschen mit sehr negativen Assoziationen behaftet. Grund dafür ist, dass in den letzten Jahrzehnten durch Medien und auch Staat ein Bild vermittelt wurde, wonach nur illegale Substanzen unter den Begriff Drogen fallen.

Mittlerweile setzt sich aber ein neues Verständnis des Begriffs Droge durch, sodass man heute jede psychoaktiv wirkende Substanz als Droge bezeichnet. Eine psychoaktive Wirkung liegt vor, wenn die Einnahme der Substanz so auf das Zentralnervensystem wirkt, dass sich Auswirkungen auf Stimmung, Wahrnehmung, das Denken, die Gefühlswelt oder das Realitätserleben bemerkbar machen.

Die rechtliche Situation ist dabei nicht ausschlaggebend, ob eine Substanz eine Droge ist. Oft wird auch nicht beachtet, dass es sich bei vielen Medikamenten, wie Beruhigungs- oder Schlafmitteln, um Drogen handelt.

Klassifizierung

Man kann Drogen nach unterschiedlichen Kategorien klassifizieren, jedoch sind alle psychoaktiv. Unterteilung Drogen nach Wirkung:

  • Halluzinogene sind Mittel, die Halluzinationen hervorrufen

  • Hypnotika sind schlaffördernde Mittel

  • Sedativa sind beruhigende und angstlösende Mittel. Neben vielen verschreibungspflichtigen Medikamenten wie „Valium“ zählen auch alle Opiate zu dieser Gruppe. Alkohol kann neben einer stimulierenden und euphorisierenden Wirkung – besonders in hohen Dosen – auch eine sedierende Wirkung haben. Auch die sedierende Wirkung von Cannabis steigert sich mit der Dosis.

  • Stimulantia sind aufmunternde Mittel, nach deren Einnahme sich der Konsument leistungsfähiger fühlt. Es kann zu Euphorie und subjektiv gesteigerter Denkleistung kommen. Bekannte Stimulantia sind z.B. Kokain und Koffein.

Wann immer man einen Gedanken hat, ein Gefühl spürt, etwas sieht oder träumt ist das Gehirn aktiv. Wäre es nicht aktiv, würde man nicht denken, spüren, sehen oder träumen. Wenn man z.B. ein Objekt vor dem Auge hat – sei es ein Stift, dann bildet sich ein Abbild des Stiftes auf der Netzhaut des Auges. Dieses Abbild wird von Nervenzellen in elektrische Signale umgewandelt und durch das gesamte Gehirn zum Hinterkopf geleitet, wo das sogenannte visuelle Zentrum liegt.

Im visuellen Zentrum finden wieder einige Abläufe statt und irgendwie bildet sich in unserem Bewusstsein der Stift. Man sieht den Stift.

Psychoaktive Substanzen verändern unsere Gedanken, unsere Gefühle oder visuelle und akustische Wahrnehmungen, indem sie im Gehirn in gewöhnliche, alltägliche Prozesse eingreifen und diese verändern. Man befindet sich dann in einem außergewöhnlichen Bewusstseinszustand. Was man denkt, fühlt oder sieht ist aus dem Alltag nicht mehr vertraut. Es erscheint dem Menschen neu, farbenfroher, dunkler, lustiger, intensiver oder einfach unvertraut und erschreckend.

Wenn man z.B. einige Gläser Wein getrunken hat, die Gedanken ziemlich wirr werden und der Gang unsicher liegt das daran, weil Alkohol auf Gebiete im Gehirn wirkt, die Denkprozesse und Bewegung kontrollieren. LSD wirkt unter anderem im visuellen Zentrum. Die Farben der Umwelt verändern sich, Dinge, die eigentlich nicht da sind, erscheinen, Bilder beginnen zu atmen. Und MDMA greift in unser Gefühlszentrum ein- deshalb spürt man positive wie negative Emotionen für einige Stunden intensiver.

Alle Gewebe und Organe in unserem Körper bestehen aus Zellen. Unser Gehirn und Rückenmark enthalten über 100 Milliarden Neuronen oder Nervenzellen. Neurone übertragen Informationen und bestimmen dadurch, wie wir uns fühlen und wie unser Körper funktioniert. Neurone und Nervenzellen sind darauf spezialisiert, Informationen von einer Stelle unseres Körpers zur Anderen zu übertragen.

Eine Information kann dabei alles Mögliche sein: Sei es ein Arm zu bewegen, oder die Empfindungen bei einem Kinofilm. Neurone haben eine besondere Form und bestehen aus drei wichtigen Abschnitten: Dem Zellkörper, dem Axon und den Dendriten.

• Zellkörper: Enthält die Dinge, die eine Zelle zum Überleben braucht wie z.B. den Zellkern mit der DNA

• Axon: Kabelähnlicher „Schwanz“ des Neurons überträgt elektrische Signale.

• Dendriten: Kurze Fortansätze, die Rezeptoren enthalten um Signale anderer Axonen aufzunehmen.

Neurone befinden sich nah beieinander, berühren sich aber nicht. Das Axon eines Neurons zeigt auf die Dendriten des nächsten Neurons. Wie aber werden die Signale zwischen ihnen übertragen? Das geschieht durchsogenannte Neurotransmitter. Neurotransmitter sind chemische Substanzen, die in der Lage sind, Signale weiterzugeben. Die Neurotransmitter werden von den Axonen freigesetzt und von benachbarten Neuronen aufgenommen.

Von dort aus wird das Signal weitergeleitet.

Der Ablauf einer solchen Signalübertragung ohne Drogeneinwirkung sieht folgendermaßen aus:

Ein elektrisches Signal durchläuft das Axon bis ans Ende. Dort veranlasst das Signal vorher gebildete Membranbläschen - auch synaptische Vesikel genannt - Neurotransmitter in den Raum zwischen dem Axon und den Dendriten der nächsten Zelle auszuschütten. Dieser Zwischenraum wird als synaptischer Spalt bezeichnet, der Bereich insgesamt als Synapse. Die Transmitter bewegen sich zu den Dendriten der nächsten Zelle und binden sich an deren Rezeptoren.

Die Aufnahme des Transmitters erzeugt ein elektrisches Signal, das die Information an die Zelle weitergibt. Dann lösen sich die Transmitter von den Rezeptoren und gelangen wieder in den synaptischen Spalt. Sie werden nun entweder vom Körper abgebaut oder wieder von dem ursprünglichen Axon aufgenommen. Der Abbau der Transmitter wird hauptsächlich von MAOs (Monoaminoxidasen) durchgeführt - das sind Enzyme, die Transmitter quasi ‚auffressen’.

Wird der menschliche Organismus durch Drogen beeinflusst, wirken die Drogen auf die Funktionsweise zwischen den Neuronen ein. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen.

• Die Ausschüttung der Transmitter wird verstärkt oder verringert. Je nachdem,welcher Transmitter beeinflusst wird tritt eine andere Wirkung ein: es gelangen entweder mehr oder weniger Transmitter als gewöhnlich in den synaptischen Spalt.

• Der Abbau durch MAOs ist unterbrochen, sodass Neurotransmitter länger im synaptischen Spalt verbleiben und kontinuierlich Signale senden können.

• Der Transport der Transmitter zurück in die Zelle ist von der Droge unterbrochen oder blockiert, sodass die Transmitter im synaptischen Spalt verbleiben.

• Transmitter werden nachgeahmt: Die Droge bindet sich an denselben Rezeptor.

• Die Produktion neuer Moleküle ist gehemmt.

Im menschlichen Gehirn gibt es unzählige unterschiedliche Neurotransmitter, welche je individuelle Wirkungen erzielen. Deshalb ist es wichtig die normalen Neurotransmitter oder die Prozesse, an denen sie beteiligt sind, zu kennen. Eine große Rolle bei Drogenkonsum spielen folgene NTs:

• Adrenalin: aktiviert unseren Körper. Das Herz beginnt schneller zu schlagen und die Lungenbläschen dehnen sich aus, um mehr Sauerstoff für die Muskeln aufzunehmen

• Dopamin stimuliert das Belohnungszentrum unseres Gehirns, sodass wir uns glücklich und zufrieden fühlen. Dopamin ist auch in Teilen des Gehirns zu finden, die mit Denkvorgängen und dem Gedächtnis zu tun haben. Außerdem spielt Dopamin bei Körperbewegungen eine Rolle.

• GABA hat einen beruhigenden, schmerzlindernden Effekt, weil es Prozesse zur Steuerung anderer Neurotransmitter hemmt.

• Substanz P leitet über die Nervenbahnen Schmerzreize an unser Gehirn

• Endorphine regend das Belohnungszentrum unseres Gehirns an und lindern Schmerzen

• Anandamide beeinflussen Erinnerungsvermögen, Gleichgewichtssinn und Koordination.

Unser Gehirn ist in viele verschiedene Bereiche unterteilt, die jeweils auf eine ganz bestimmte Funktion spezialisiert sind. Es gibt Bereiche, die Sinnesreize verarbeiten und Bereiche, die Erinnerungen entstehen lassen. Jede Hirnregion hat seine eigene Kombination aus Neurotransmittern und Neuronen. Die Wirkungen der Drogen sind stark abhängig von:

• Den Neurotransmittern, die beeinflusst werden

• Den Gehirnbereichen, in denen diese Neurotransmitter zu finden sind

• Den Funktionen, die von diesem Gehirn gesteuert werden

Die meisten Drogen beeinflussen nicht nur eine, sondern verschiedene Neurotransmitter.

Ein besonders wichtiger Gehirnbereich ist das Belohnungszentrum. Dopamin ist der wichtigste Neurotransmitter in diesem Bereich. Das Belohnungszentrum löst Glücksgefühle beim Essen, Trinken oder beim Sex aus. Es belohnt Verhalten mit positiven Gefühlen, so dass wir diese Handlungen ganz oft wiederholen möchten. Drogen stimulieren das Belohnungszentrum ähnlich wie Essen, Trinken oder Sex.

Cannabis

Marihuana (Gras) und Haschisch sind Produkte der Hanfpflanze, Cannabis Sativa. Die aktive Substanz in Cannabis ist THC (Tetrahydrocannabinol). THC löst die körperlichen Effekte aus, die man fühlt, wenn man Cannabis nimmt. Haschisch und Marihuana sind heute die weltweit meist konsumierten illegalen Drogen. Die Geschichte des Hanfs reicht lange Zeit zurück – Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menscheitsgeschichte.

Er war über 6 Jahrtausende ein wichtiger Lieferant für Fasern, Nahrungsmittel und Medizin. Im 18. Jahrhundert wurde der Hanf schließlich von der Baumwollindustrie verdrängt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Cannabis ein leicht zugängliches und häufig verschriebenes Medikament, wurde aber schließlich als Droge eingestuft und somit nicht mehr legal verkauft. Außerdem diente er dem Menschen zur Inspiration, als Heilmittel oder zur Berauschung.

In vielen Gesellschaften und Gesellschaftsschichten kann man von einer Hanfkultur sprechen. Bei vielen Naturvölkern ist er bis heute Mittelpunkt schamanischer Rituale und wichtige Medizin.

Zur Erinnerung: Anandamid wird an der Spitze des Axons in Vesikeln gespeichert. Trifft ein elektronisches Signal dort ein, verbinden sich die Bläschen mit der Außenmembran des Neurons. Dadurch wird das Anandamid in den synaptisches Spalt zwischen zwei Neuronen ausgeschüttet. Das Anandamid bewegt sich nun durch die Synapse zum benachbarten Neuron. Die Dendriten dieses Neurons beinhalten Rezeptoren, an die sich das Anandamid binden kann.

Die Information wird so weitergeleitet. Nachdem die Information übertragen wurde, löst sich das Anandamid von seinem Rezeptor und kehrt zu seinem ursprünglichen Neuron zurück. Es wird von speziellen Transportern aus dem synaptischen Spalt aufgenommen, die es zurück an das Ende des Axons leiten. Das Anandamid wird sozusagen recycelt.

Cannabis (bzw. sein aktiver Bestandteil THC) verändert diesen Normalzustand. THC verhält sich wie Anandamid. Es imitiert den Neurotransmitter, indem es sich an die Rezeptoren bindet, die eigentlich für Anandamid vorgesehen sind. Es übernimmt sozusagen die Arbeit des Anandamids. Bindet sich das THC an einen Rezeptor, wird die Information weitergeleitet.

Wirkungen

Die Wirkung Cannabis‘ ist abhängig von verschiedenen Komponenten: Der Konsumform, dem Konsumgerät, der aufgenommenen Dosis, der Umgebung und von der Person und ihren Erwartungen. Charakteristisch für Cannabis ist ein breites Spektrum psychischer Effekte

-Fühlen: Euphorische Gefühle und gleichzeitig emotionale Gelassenheit

-Denken: Neuartige Ideen und Einfälle mit vielen Gedankensprüngen treten in den Vordergrund

-Gedächtnis: Das Kurzzeitgedächtnis wird gestört und es kann zu Gedächtnislücken kommen

-Wahrnehmung: Die Wahrnehmung wird intensiviert

-Kommunikation: Gemeinschaftsgefühl wird intensiviert, höhere Empathie

-Körperleben: Höherer Puls, Gefühl der Leichtigkeit und Verlangsamung

Cannabis löst ein angenehmes, entspanntes Gefühl aus und man fühlt sich wohl. Dies wird erreicht, indem Cannabis indirekt das Belohnungszentrum des Gehirns anregt. Das Belohnungszentrum wird von dem Neurotransmitter Dopamin stimuliert.

Noch eine dritte Substanz spielt dabei eine Rolle: der Neurotransmitter GABA. Normalerweise hemmt GABA die Freisetzung von Dopamin. THC bindet allerdings an dessen Rezeptor und hemmt somit die Ausschüttung GABAS, wodurch Dopamin freigesetzt wird. Die Wirkung, die Dopamin auf das Belohnungszentrum des Gehirns hat, kann eine Abhängigkeit von Cannabis erzeugen. Man will dieses angenehme Gefühl immer und immer wieder erfahren.

Das Gehirn enthält sehr viele Rezeptoren, an die Anandamide und THC andocken können. Die meisten dieser Rezeptoren sind im Hippocampus, im Hypothalamus, im Cerebellum (Kleinhirn) und in den Basalganglien zu finden. Der Hippocampus ist für das Kurzzeitgedächtnis zuständig. Wenn sich THC an die Cannabis-Rezeptoren bindet, beeinflusst dies das Erinnerungsvermögen. Es fällt schwerer, wichtige Ereignisse im Gedächtnis zu behalten.

Der Hypothalamus ist bekannt als das Hungerzentrum des Gehirns. Findet dort eine Bindung mit den Cannabis-Rezeptoren statt, kann THC Hungerattacken hervorrufen. THC beeinträchtigt auch die Bewegungskoordination und den Gleichgewichtssinn. Diese werden vom Cerebellum (Kleinhirn) gesteuert. Die Basalganglien sind an unwillkürlichen Muskelbewegungen beteiligt. Das sind Bewegungen, die unbewusst gemacht werden.

Cannabis kann auch Probleme mit der Bewegungskoordination verursachen.

Längerfristig bei regelmäßigem Konsum können verschiedene Symptome auftreten: psychische, körperliche und soziale Risiken sind mit übermäßigem Konsum verbunden. In der Pubertät kann sich Cannabis ungünstig auf die Entwicklung auswirken, dauerhafter Konsum kann außerdem eine Abhängigkeit nach sich ziehen. Eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit(Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit), jedoch keine Zerstörung von Nervenzellen wie bei Alkohol sind bewiesen.

MDMA

MDMA ist eine synthetische Droge und ist die Abkürzung für 3,4-Methylendioxy-methamphetamin. Eine Partydroge, die uns glücklich, unbeschwert, selbstbewusst und euphorisch macht – zumindest vorrübergehend. Oft wird MDMA mit Ecstasy gleichgesetzt. Tatsächlich war MDMA der Wirkstoff, der früher in Ecstasy enthalten war. Seit den 90er Jahren werden jedoch immer mehr Pillen gehandelt, die stattdessen Koffein und auch völlig andere Inhaltsstoffe enthalten.

Das macht den Konsum gefährlicher, weil niemand genau weiß, was in einer Pille steckt.

Pillen, Pulver oder Kristalle – der Wirkstoff ist immer derselbe. MDMA kann geschluckt oder geschnupft werden. MDMA kann nicht direkt an unsere Rezeptoren binden, es sorgt jedoch dafür, dass im Gehirn gewissen Botenstoffe freigesetzt werden. Diese sind vor allem Serotonin, und ein wenig Dopamin sowie Noradrenalin. Die erhöhte Ausschüttung der Neurotransmitter Serotonin und Adrenalin liegt den Wirkungen von MDMA zu Grunde: starke Glücksgefühle und eine starke Verbundenheit mit anderen Menschen, aber auch ein Anstieg der Körpertemperatur und Austrocknung.

MDMA bindet sich selbst an die Transporter und blockiert diese, sodass das Serotonin länger im synaptischen Spalt verbleibt. Zudem veranlasst MDMA eine stark erhöhte Ausschüttung von Serotonin, weil MDMA zusätzlich eine Richtungsänderung der Transporter bewirkt. Die Neurotransmitter werden dauerhaft vom Axon zur Synapse befördert statt umgekehrt. Aus diesen beiden Gründen werden sehr viel mehr Signale übertragen als im Normalzustand.

Wirkungen

Auch bei MDMA ist die Wirkung zusätzlich abhängig von Set & Setting, sowie von der betroffenen Person. Die erhöhte Aktivität der serotonin-gesteuerten Neurone erzeugt ein euphorisches Gefühl und den Wunsch, mit anderen zusammen zu sein.

Serotonin hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Hält man sich an einem sehr warmen Ort auf, tanzt viel und trinkt wenig, kann MDMA den Körper zum Überhitzen bringen. Serotonin spielt außerdem bei der Speicherung von Informationen im Gedächtnis eine Rolle. Ein Serotonin-Mangel beeinflusst diese Funktion. Es ist bewiesen, dass der regelmäßige Gebrauch von MDMA das Erinnerungsvermögen beeinträchtigen kann.

Serotonin beeinflusst indirekt unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Müdigkeit wird vertrieben, so dass man die ganze Nacht durchmachen kann. In kleinen Mengen veranlasst MDMA auch die Ausschüttung von Adrenalin, einem weiteren wachhaltenden Neurotransmitter. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass regelmäßiger Ecstasy-Konsum Gehirnschäden verursachen kann. Axone der Nervenzellen können zerstört werden.

Wie sie beschädigt werden und welche Folgen das haben kann, wird derzeit erforscht. Es ist noch unklar, ob das Gehirn sich nach Einstellen des Ecstasy-Konsums wieder vollständig erholen kann.

Alkohol

Alkohol ist in den meisten Ländern frei verkäuflich und wird durch die Destillation oder Gährung von Früchten sowie zuckerhaltigen Getreiden gewonnen. Alkohol verschafft uns ein beruhigendes und entspanntes Gefühl. Gleichzeitig beeinträchtigt er aber auch unser Erinnerungsvermögen. Alkohol beeinflusst unsere motorischen Fähigkeiten, die Atmung, die Reaktionsgeschwindigkeit, die Regulation der Körpertemperatur und den Appetit.


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