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Interpretation
Deutsch

Marie-Curie-Gymnasium Dresden

2, Müller, 11

Gustav M. ©
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ID# 80072







Drameninterpretation Maria Stuart


In der Tragödie „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1801 geht es um den politischen Konflikt zweier junger Königinnen in England. Im Dialog zwischen Maria und Elisabeth im dritten Aufzug und vierten Auftritt werden die beiden Konkurrentinen zum ersten Mal persönlich konfrontiert und es wird die Frage aufgeworfen, inwiefern die privaten Spannungen zwischen ihnen ihre Politik beeinflussen.

Elisabeth, die aktuelle Königin von England, welche aber als uneheliches Kind nicht von der katholischen Kirche als solche anerkannt worden ist, hatte zuvor die katholische Maria, welche Königin von Schottland war, aber laut Erbrecht einen Anspruch auf den englischen Thron hatte, offiziell aufgrund eines Verbrechens aus Marias Jugendzeit eingesperrt.

In Wahrheit war ihre Absicht aber Maria als politische Konkurrenz und als Idol des katholischen Widerstands im protestantischen England auszuschalten, weil sie vermutet, dass Maria einen Anschlag auf sie organisiert hatte und außerhalb des Gefängnis weitere solcher Aktionen durchführen könnte.

Dennoch gewährt sie Maria ein Treffen mit ihr, um sich zu vergewissern, ob sie wirklich ein Todesurteil über Maria verstrecken soll. Maria wird nach langer Zeit in Gefangenschaft wieder an die frische Luft geführt und begegnet so schließlich auf dem Landsitz Fotheringhayschloss unvorbereitet Elisabeth.

In dem zu interpretierenden Ausschnitt ist Maria zunächst mit der plötzlichen Begegnung mit Elisabeth überfordert und muss sich erst einmal sammeln. Anschließend versucht Maria ihr zu schmeicheln und zeigt gleichzeitig totale Unterwerfung. Sie appeliert an Elisabeths Mitleid und ihr Gewissen.

Elisabeth gibt sich aber abweisend und stolz und schließlich bietet Maria an, auf ihren Anspruch auf den Thron zu verzichten und erwartet von Elisabeth die sofortige Befreiung. Doch als Elisabeth sie auf ihre verstorbenen Ehemänner anspricht verliert Maria kurz die Fassung, woraufhin Elisabeth sie weiter auf ihre Liebes.....

Maria ist durch den langen Aufenthalt in Gefangenschaft innerlich zermürbt und deshalb auch oft nicht ganz zurechnungsfähig und aufbrausend oder panisch. Dennoch trägt sie einen Stolz in sich, der weniger aufgesetzt wirkt, als bei Elisabeth. Sie hat ein relativ hohes Selbstwertgefühl, dass nur durch ihre kriminelle Vergangenheit und ihre Beziehungen zu Männern gemindert wird.

Sie steht Elisabeth mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits hasst und verabscheut sie sie als politische Konkurrentin und arrogante Demütigerin, andererseits sieht sie in ihr die einzige gleichrangige Bezugsperson in ihrem Leben, eine Schwester, mit der sie nach einer Versöhung eine gute Beziehung führen könnte.

Die Szene enthält viele Vergleiche und Metaphern. Maria kritisiert Elisabeths Verschlossenheit zum Beispiel mit dem Vergleich „( .) schroff und unzugänglich, wie | Die Felsenklippe, die der Strandende | Vergeblich ringend zu erfassen strebt.“ (V. 2269-71). Elisabeth bezeichnet Maria dagegen als Lügnerin indem sie die Vergleiche „Die Natter ( .)“ (V. 2329) und „( .) Gezücht der Schlangen“ (V. 2361) zieht und die Schlange hier als Symbol von Lüge und List dient.

Am Ende des Streits greift Maria dieses Motiv wieder auf „Und du, der dem gereizten Basilisk | Den Mordblick gab ( .)“ (V. 2441-42), allerdings mit dem Bild eines wesentlich gefährlicherem Basilisken, das Elisabeth einschüchtern soll.

Der Text ist auch durch viele Interjektionen gekennzeichnet, die besonders bei Maria in gereizten Momenten auftauchen, zum Beispiel „O Gott! Gott!“ (V. 2413) und „O das ist Euer traurig finstrer Argwohn!“ (V. 2362).

Der Streit endet schließlich damit, dass Maria aufgebracht und verzweifelt zurückbleibt und jegliche Hoffnung auf eine diplomatische Lösung aufgibt, während sich Elisabeth mehr als bestätigt fühlt in ihrem Beschluss Maria hinrichten zu lassen.

Die Szene ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die Schlüsselszene des Stücks. In ihr spitzt sich der vorher lange aufgebaute Konflikt zu und die Konfontration zwischen Elisabeth und Maria eskaliert im Höhepunkt. Der Ausgang des Gesprächs war von vornhinein relativ klar, da Elisabeth nie wirklich die Absicht hatte Maria zu begnadigen, sondern nur zu demütigen.

Für Maria heißt dass, das sie nur auf illegalem Weg dem Tod entkommen kann und Elisabeth sieht sich je.....


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