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Referat
Deutsch

Universität Wuppertal

2010 Prof. Zimmermann

Friedrich M. ©

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ID# 4378







Dramaturgie des populären Films I

 

 

Hauptseminar: Handbücher zum Drehbuchschreiben für Film und Fernsehen

Eder III: Dramaturgie des populären Films I

 

Funktionen der Ereignisse und Zustände

  1. Handlungsfunktionà Elementendarstellung für die Entwicklung und Verständnis der Handlung
  2. Realismusfunktionà Erwartung der Alltagserfahrungen
  3. Intertextuelle Funktionà Kovnetionen bestimmter Gruppen von Kunstwerken
  4. Ästhetische Funktionà Lenkung der Aufmerksamkeit der Zuschauer
  5. Bedeutungsfunktionà Vermittlung von Botschaften, Thesen und Inhalte

 

à Ein Ereignis kann also diese Funktionen gleichzeitig erfüllen

à Charakteristisch für das Hollywoodkino: Handlungsfunktion steht im Vordergrund

à Anforderung lässt sich so verstehen, dass dargestellte Ereignisse für den Fortgang der Handlung kausal relevant sein sollten

à es gibt nur wenige Filme, die alle Anforderungen einhalten

à Genre – Funktion kann mit der Handlungsfunktion in Konflikt geraten

à Ereignisse erfüllen in der classical narration ästhetische Funktionen

à Merkmale der primären Handlungsfunktion der Ereignisse führen zu folgenden Wirkungen:

Ø      Erzählweise des Hollywoodkinos werden als „unsichtbar“ „transparent“ oder „illusionistisch“ gekennzeichnet, der Zuschauer vergisst, das erzählt wird, fühlt sich wie ein unsichtbarer Beobachter der dargestellten Szenen

Ø      Aufmerksamkeit und Empathie der Zuschauer konzentrieren sich auf diesen Strang, Verstehensaufwand wird verringert, die Empathie wird auf wenige Figuren gezielt, der Zuschauer verliert nicht die Orientierung

Ø      Verzicht auf Abschweifungen, Vermeidung von Digressionen vom Haupthandlungsstrang, dass sich der Zuschauer langweilt, wird nicht aus dem Geschehen gerissen, sein Interesse bleibt auf eine Frage gerichtet

Ø      Konzentration aller Ereignisse auf einen Haupthandlungen erleichtert den Produktionsprozess, Grundstruktur wird einfacher, Zeitrahmen wird optimal ausgenutzt

 

Steigerung und Höhepunkt

à Handlung soll sich bis zu einem Höhepunkt steigern

à Konflikt steigert sich auf mehrfache Weise:

  1. Jeder Konflikt ist stärker als der vorangegangene
  2. Die Situation lassen immer weniger Wahlmöglichkeiten zu, den Konflikt zu lösen
  3. Immer mehr Figuren sind beteiligt
  4. Der Held ist körperlich und/ oder seelisch mitgenommen.
  5. Der Held tritt immer mehr aus seiner persönlichen Begrenzung heraus und beginnt zunehmend für jedermann zu stehen

à inhaltliche Steigerung ist das dramaturgische Mittel zu Zweck, eine Steigerung in rezeptionsästhetischer Hinsicht

Ø      Kognitive Steigerung: Gedanken werden interessanter, die Fragen relevanter, Zuschauer nähert sich der Lösung der Makro – Frage und eine emotionale und sinnliche Belohnung

Ø      Emotionale Steigerung: Die Intensität der positiven und negativen Emotionen wächst. Wichtig: Spannung und Interesse

Ø      Sinnliche Steigerung: Die Intensität der Sinnesempfindung steigt ebenfalls an

à diese drei Arten müssen keineswegs zusammenfallen

à Man kann die rezeptionsästhetische Steigerung mit den inhaltlichen Kriterien

  1. Konflikt ist stärker als der vorangegangene, zu verstehen, dass für die Figuren bei ihren Handlungen mehr auf dem Spiel steht
  2. Reduktion der Entscheidungsmöglichkeiten der Figuren führt zur Reduktion der konkurrierenden Hypothesen der Zuschauer
  3. mehr Figuren sollen beteiligt sein ß ist ein Sonderfall des ersten Kriteriums

Das Anwachsen der Figurzahl als Verstärkung des Konflikts

  1. wenn der Held schwächer wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, die Spannung steigt
  2. Wenn sich der Held zur archetypischen Symbolfigur entwickelt à kognitive Steigerung, empathische Gefühle

 

à Analog zur Steigerung muss man zwischen viszeralem, emotionalem, kognitive und inhaltliche Höhepunkte unterschieden

à Höhepunkt in kausaler Hinsicht

à Erwartung eines Höhepunktes ist für den Zuschauer ein beständig wirksamer Reiz

 

Ereignis – Vorankündigung: Deadlines

à inhaltliches Mittel der Steigerung

Ø      Wenn der Held sein Problem in einer bestimmten Zeit lösen muss, sinken mit verstreichender Zeit die Chancen, dass es ihm gelingt

Ø      Das erhoffte Ereignis wird unwahrscheinlicher, wodurch die Spannung gesteigert wird

Ø      Verknüpfung durch eine Wenn – dann – Beziehung

Ø      An feste Zeitpunkte gebundene Ereignis – Vorankündigungen sind, nicht die einzige Möglichkeit solcher Verknüpfungen

Ø      Häufige Varianten sind: zeitliche Rahmen der Gesamtgeschichte, Verabredungen der Figuren

Ø      Deadline kann auch den gesamten Film umfassen

 

Die Szene

à Untersuchung der „mikrodramaturgischen“ Gesichtspunkt

à lässt sich in Einheiten verschiedener Größenordnung und Allgemeinheit segmentieren

à Sequenz zeichnet sich nach Bordwell durch die Einheit von Ort, Zeit und Handlung, durch ein standardisiertes Abgrenzungssignal ( z.b Überblendung)

à Die Abgrenzungssignale reichen als Kriterium für die sequentielle Gliederung nicht aus

à Die Einheit von Ort, Zeit, Handlung und Figurenkonstellation muss auf interpretativer Grundlage bestimmt werden

à der Mainstreamfilm verwendet zwei Arten von Sequenzen

Ø      Enthält keine zeitlichen Auslassungen

Ø      Grundbaustein der klassischen Dramaturgie

à zwei Phasen:

Ø      Expositionsphase

Ø      Entwicklungsphase

à Vergleich mit Dominoeffekt à Jede Szene stößt die nächste an

à Merkmale gelten auch für den Mikrobereich der einzelnen Szenen

Ø      Entwickelt sich linear und steigend nach den kausalen Gesetzen des Figurenhandelns

Ø      Die klassischen Szenen unterscheiden sich vom Schema Expositions – Konfrontation – Auflösung

 

Vom Standpunkt der Rezeption ergeben sich folgende Wirkungstendenzen:

  1. Dem Zuschauer wird Verständnis erleichtert, Handlung erscheint als Fluss der Ereignisse
  2. Zuschauer stellt sich drauf ein, dass am Ende des Films alle Fragen gelöst werden
  3. Gliederung der Handlung in Szenen ermöglicht Abwechslung

 

Merkmale populären Dramaturgie II : Dreiaktstruktur

à Freytag konzipiert einen fünfaktigen Pyramiden – Aufbau des Dramas

steigende Handlungà Steigerung bis zum Mittel – und Höheunktà fallende Handlung à Katastrophe

à fünf Akte seien auf drei basale Akte zu reduzierbar

à Einleitung – Höhepunkt – Katastrophe

à Höhepunkt sollte nicht in der Mitte des Films stehen, sondern an seinem Ende, um das Publikum nicht mit abfallender Spannung zu langweilen

à I Akt: Exposition

à II: Konfrontation oder Konflikt

à III: Auflösung

à Konfrontation nimmt den ganzen Raum des Films

à Problemlösungsversuche der Hauptfiguren beginnen mit dem point of attack

1.      Plot ist ein Ereignis des Sujets in dem ein Teilziel der Hauptfigur endgültig erreicht wird

2.      beim Zuschauer wird eine Makro- Frage zweiter Ordnung beantwortet

à Wendepunkte:

Ø      Problem und Frage

Ø      Das Ereignis ist ein kontextrelativer Höhepunkt

Ø      Ruhephase

Ø      Ereignis bildet den Ausgangspunkt für eine Verschärfung

Ø      Änderung des Zeit und Schauplatz der Handlung

Ø      Handlungstempo wird beschleunigt

Ø      Jeder Akt hat eine eigene Hauptfunktion

Ø      Es gibt Teilfragen und Versuch des Protagonisten

Ø      Steigende Verhältnisse

Ø      Erzähltempo nimmt zu

Ø      Wechslung von Ort und Zeit

 

à Zeitrahmen: 1. Akt = 30 min

2.      Akt = 60 min

3.      Akt = 30 min

à Wende und Höhepunkte: 15 min.

 

Exkurs Populäre Dramaturgie und das „geschlossene Drama“

à Übereinstimmung populäre Filmdramaturgie und geschlossene Dramenform:

  1. eine Geschichte mit einem Handlungsstrang
  2. das Sujekt folgt einem geschlossenen, linear entwickelten Bogen von der Entstehung eines Problems einer Figur zu seiner Auflösung
  3. konzentrierte Exposition, kausale Kontinuität, Einheit und Ganzheit der Handlung, klare Auflösung, keine Fragen bleiben offen
  4. Sujekt ist streng tektonisch in Akte gegliedert, Aufbau festgelegt

 

à signifikante Unterschiede:

  1. Dramaturgie eines populären Films setzt nur Einheit der Handlung voraus
  2. schließt mit einem happy end, klassischer Fall= Tragödie
  3. der Höhepunkt liegt beim Drama der geschlossenen Form in der Mitte, beim populären Film am Ende
  4. geschlossen = Tendenz Entmaterialisierung und Distanzierung, populärer Fil m  emotionale Wirkung und spektakuläre Handlung

à die Dramaturgie des populären Films entspricht dem Typus der geschlossenen Dramenform

 

Zusammenfassung: Populäre Dramaturgie als System der Rezeptionslenkung

à Merkmale kennzeichnen durch die Mainstream – Dramaturgie als ein komplexes System des Handlungsaufbaus

à populärer Film sucht den Zuschauer durch die spektakulären Bilder und Geschehnisse eines hook oder in medias res zu fesseln

à point of attack wird das zentrale Problem greifbar, mit dem sich die Hauptfigut auseinandersetzen wird

à die Situation des Problemlösens ist für Zuschauer ideal, denn er weiß, es wird eine Lösung geben

à Zuschauer verliert nie das Gefühl, die Situation kognitiv unter Kontrolle zu haben

à Darstellung konzentriert sich auf einen zentralen Handlungsstrang

à kausale Zusammenhänge der Ereignisse stehen im Vordergrund

à Gliederung des populären Films in Akte und Seznen unterlegt

 

Anhang

à Twister als Beispiel

Ø      ein Film, der dem Paradigma der populären Dramaturgie sehr nahe kommt

Ø      Merkmale lassen sich gut veranschaulichen

Ø      Es  etabliert sich eine konzentrierte präliminäre Exposition Situation und Figuren

Ø      Mit Einengung der Fragen formiert sich der point of attack

Ø      Konfrontation wird von den Figuren gesucht, Zeichen figurenzentrierter Kausalität

Ø      Der Jason- Subplot ist auf Analogien und Kontraste angelegt

Ø      Für Zuschauer zukunftsgerichtete Spannungsfrage

Ø      Liebes- Sublots

Ø      Prinzip der Einheit der Handlung mit Hauptstrang verknüpft

Ø      Linear, in steigendem kausalem und erotischen Zusammenhang der Szenen und ohne die Vermittlung einer Erzählfigur

Ø      In steigerndem Verlauf, dessen Ausgangspunkt die Ruhe vor dem Sturm ist

Ø      Mit dem ersten Tornado = Handlungshöhepunkt

Ø      Naturgewalt = thetisch funktionale Teile

Ø      Bsp. Für Ruhepausen und Abwechslung = Ortwechsel ( ca. 43- 50 min)

Ø      Wendepunkt = das Ende des Essens

Ø      2. Akt= genau im Abstand von zehn Minuten

Ø      Ablauf der Szenen, in denen das Team versucht „Dorothy“ zum Einsatz zu bringen = immer gleich, die Szenen weisen damit eine Mikrodramaturgie auf

Ø      Fehlschläge = Szenen sind kausal miteinander verknüpft

Ø      Die Handlung steht auf den auflösenden Höhepunkt zu

Ø      Konfrontation ist der Höhepunkt inhaltlicher, kognitiver, emotionaler und viszeraler Hinsicht

Ø      Das happy end klingt aus in einem Kiss Off  ( Kamera = Totale)

Ø      Stärkste Abweichung im Film Teilbögen von Frage und Antwort, Problem und Lösung, der einzelnen Akte kaum Eigenständigkeit aufweisen

Ø      Im ersten Akt muss ich der Protagonist mit dem Anschlag des Antagonisten auf einen Hochhausfahrstuhl auseinsdersetzen

Ø      Im zweiten Akt mit dem auf einen Bus, im dritten kämpft er in einer U- Bahn,

Ø      Ort und Zeit, Handlungszusammenhänge und Figurenkonstellation werden gewechselt


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