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Hausübung

Don Carlos Friedrich Schiller 3 Akt

936 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Marie M. im Okt. 2010
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Hausübung
Theaterwissenschaft

Universität, Schule

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Marie M. ©
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sternsternsternsternstern_0.75
ID# 2451







Don Carlos SZENENANALYSE 3. AKT, 9. AUFTRITT


Das Drama „ Don Carlos“, geschrieben zwischen 1783 und 1787, stammt von Friedrich Schiller und wurde in mehreren Verlagen gedruckt. Der Aufbau des Dramas lässt sich dem typischen Aufbau der Dramatik zuordnen. Typisch hierfür ist der „Bauerbacher Plan“, sprich die „ Schnürung des Knotens“.

Das Drama lässt sich somit in fünf Abschnitte einteilen: die Exposition im ersten Akt, die steigende Handlung im zweiten Akt bis hin zum vorläufigen Höhepunkt im dritten Akt, in dem gleichzeitig die Handlung umschlägt. Im vierten Akt kommt es dann zu einer fallenden Handlung, die im fünften Akt in der Katastrophe endet.

Die zwei Kernthemen des Dramas sind zum Einen die familiären Konflikte innerhalb der königlichen Familie in Spanien (Intrigenspiel zwischen dem König, Don Carlos und der Königin), sowie die politischen und gesellschaftlichen Konflikte zu Zeiten des Spanisch-Niederländischen Krieges.

Während die familiären Probleme sich im ersten Teil des Dramas hauptsächlich wiederspiegeln, treten die politisch - gesellschaftlichen Konflikte erst im dritten Akt in den Vordergrund.

Der dritte Akt bildet insgesamt den Wendepunkt in der Geschichte, da in ihm die politischen Konflikte die bisher hauptsächlich familiären Konflikte ablösen. Die neunte Szene des dritten Aktes befindet sich somit in einer zentralen Position. In den vorhergehenden Auftritten erfährt der König von der angeblichen Untreue seiner Frau mit seinem Sohn und führt daraufhin ein Gespräch mit seinen engsten Vertrauten.

Diese versuchen allerdings nur ihre eigenen Interessen durchzusetzen und überspitzen die Anschuldigungen an die Königin. Der König durchschaut das Intrigenspiel seiner Vertrauten Domingo und Alba und fühlt sich hintergangen und verraten. Daraufhin sucht der König nach neuen Verbündeten, denen er sein Vertrauen schenken kann.

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Bei dieser Suche stößt er auf den Namen des Marquis von Posa, der ihm als ehrlicher Mann ohne persönliche Hintergedanken erscheint. Daraufhin lädt er den Marquis zu einer Audienz ein. Die neunte Szene beschreibt nun den Monolog des Marquis von Posa, den er kurz vor seinem Auftreten vor dem König führt.

Der Marquis befindet sich allein im Kabinett des Königs. Er überlegt, welche Vorteile er aus dem bevorstehenden Gespräch mit dem König ziehen kann und nimmt sich vor, den König mit der Wahrheit über seine politischen Ideen zu konfrontieren. In dem darauffolgenden Auftritt kommt es dann zu dem Gespräch zwischen dem König und Posa, indem Posa seine „freidenkerischen Ideen“ preisgibt.

Der König ist von der Ehrlichkeit und Offenheit des Marquisen beeindruckt und findet Gefallen an ihm. Daraufhin deutet der König auch seine familiären Probleme an, woraufhin der Marquis Carlos und die Königin verteidigt. Er erhält vom König den Auftrag beide auszuspionieren.

Der Marquis ist ein feuriger Idealist, der sich für die Freiheit der unterdrückten Niederlande und für allgemeine Menschenrechte einsetzt und an deren Umsetzung glaubt. In diesem Auftritt wird deutlich, wie viel Selbstvertrauen und Kampfgeist Posa hat. Das ist daran zu erkennen, dass Posa am Ende seines Monologes sich dazu entschließt, in seinem Glauben zu handeln (vgl. Z. 2973).

Verstärkt wird dies auch noch mit Hilfe einer Ellipse „Sein oder nicht – Gleichviel“ (vgl. Z. 2973), die Posas Entschlossenheit noch einmal verstärkt widerspiegelt. Doch im Gegensatz dazu, wirkt Posa am Anfang seines Monologes noch sehr unsicher. Dies wird von dem Autor verdeutlicht, in dem er Posa mehrere rhetorische Fragen an sich selbst stellen lässt (vgl. Z. 2956 -2965).

Ebenfalls auf Posas anfängliche Unsicherheit hinweisend ist die Regieanweisung, in der beschrieben wird, wie Posa in dem Raum umhergeht (vgl. Z. 2956). Dies verdeutlicht noch einmal die innere Unruhe und Nervosität Posas zu Anfang dieser Szene. Allerdings kommt es während des Monologes zu einem Wendepunkt in Posas Handlung.

Mit Hilfe eines metaphorischen Vergleichs, der aber gleichzeitig auch als rhetorische Frage formuliert ist, wird Posa nun klar, dass der Zufall nichts anderes sei, als ein Stein, der unter richtiger Bearbeitung zu einem Kunstwerk werden könne (vgl. Z. 2963), und somit es nun in seiner Macht liegt, etwas positives aus der Situation zu machen.

Jetzt wirkt Posa viel selbstbewusster, seine Entscheidung, den König für seine Zwecke zu gewinnen, ist gefallen („Ich weiß, was ich – ich mit dem König soll“, vgl. Z. 2967). Daraufhin bestärkt Posa seine Entscheidung, indem er sich selbst bewusst macht, welche positiven Konsequenzen dieses Gespräch haben könne („So könnte, was erst so grillenhaft mir schien, sehr zweckvoll und sehr besonnen sein“, vgl. Z. 2972).

Er ist so konzentriert auf seine bevorstehende Aufgabe, dass er das Erscheinen des Königs gar nicht bemerkt.

Dieser Auftritt ist für den Fortgang der Handlung von großer Bedeutung, da der Marquis nun erstmals nicht nur als Freund und Vermittler Carlos auftritt, sondern sich jetzt bewusst dafür entscheidet, seine Interessen persönlich beim König durchzusetzen.

In dem Folgenden Auftritt gewinnt er mit seiner Offenheit und Ehrlichkeit das Vertrauen des Königs und wird zu dessen „Verbündeten“. Posa entwirft im Folgenden seinen eigenen Intrigenplan, der ganz entscheidend für den tragischen Ausgang des Dramas sein wird.


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