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Dokumenttyp

Textanalyse
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Rheine

Note, Lehrer, Jahr

2017

Autor / Copyright
Carolin H. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.36 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 67575







Aufgabe: Analysiere das Kommunikationsverhalten der beiden Figuren in dem Auszug aus dem Theaterstück „Kunst“ von Yasmina Reza, indem du:

·         einleitend den Texttyp, Titel, Verfasser, Jahr der Veröffentlichung nennst,

·         kurz den Inhalt (Figuren, Ort und Zeit, Thema des Dialogs, Grundsituation) wiedergibst,

·         wimmt anhand drei konkreter Textbeispiele darstellst, wie Marc und Serge in ihrem Gespräch die Anerkennung des Anderen suchen

·         und abschließend den Satz Serge, du hast doch für dieses Bild keine zweihunderttausend Francs bezahlt (Z. 50f.) vor dem Hintergrund des Kommunikationsquadrates von Schulz von Thun erläuterst..

 

Ergebnis:

 

Bei dem vorliegenden Textauszughandelt es sich um einen Auszug des Theaterstückes "Kunst" von Yasmina Reza, uraufgeführt im Jahr 1995 (Paris). In Rezas Stück wird das weiße Gemälde (vom Maler "Antrios") von Serge gekauft, einem Dermatologen, der vlt. "nicht in Geld schwimmt", aber doch genug hat, um sich die "zweihunderttausend Francs" für ein Bild leisten zu können.

Für Serge Freund, den rationalen Ingenieur Marc, ist der artige "Kunst" allerdings immer noch eine Provokation ("diese Scheiße" Z.58). Wie kommt es jedoch dazu, dass zwei langjährig befreundete Männer wegen eines Gemäldes in einem Konflikt geraten? Zudem sehen wir uns genauer die drei konkreten Textbeispiele an, wie Marc und Serge in ihrem Gespräch die Anerkennung des anderen suchen.

Es wird deutlich, dass vor allem Serge die Anerkennung von Marc sucht, wenn es sagt: ,,Dass du diesen Kauf großartig findest, wunderbar [...]" (Z.78 ff). Hier fällt uns auf, dass er hoffte, Marc würde positiv auf den Kauf reagieren und dies wertschätzen. Darüber hinaus versucht Serge Marc indirekt davon zu überzeugen, Interesse an Kunst zu wecken und dies mit ihm zu teilen.

Zugleich zählt Serge auf, wie Marc auf das Gemälde reagiert, was ab Z. 90 ff deutlich wird. (,,Du interessierst dich nicht für die zeitgenössische Malerei, du hast dich nie dafür interessiert.")

Weiterhin wirft Serge vor, ,,[...] nicht die geringsten Kenntnis zu diesem Gebiet [..]"(Z. 91-92) zu haben, womit der Leser erfährt, dass Marc keinerlei an Kunstkenntnisse besitzt und somit seine Äußerung zu diesem Gemälde, aus Mangel an Erfahrung od. Hintergrundwissen entstanden ist. Doch der eigentliche Punkt war, (worum Serge eine gewisse Art von Anerkennung von Marc verlangte)  dass Serge das Gemälde nur gekauft hatte (für 200.000 Francs), um dies weiter zu verkaufen ,,privat" an einem Herrn Handtington (Besitzer der Galerie Handtington) für 220.000 Francs. ( Z.23-39 )

Marc konnte Serges Handeln nicht richtig nachvollziehen. Hierbei spiegelt sich wieder, dass Serge mit der Aktion Marc beweisen will, eine gute Investition damit bezweckt zu haben und dabei ein wenig Anerkennung von seinem Freund zu bekommen.

Der Satz ,,Serge, du hast doch für dieses Bild keine zweihunderttausend Francs bezahlt" (Z.50 ff) kann auf Grundlage zur menschlichen Kommunikation von Schulz von Thun ( Miteinander reden 1-3 ) auf verschiedenen Ebenen gemeint und verstanden werden.

Schulz von Thun nennt 4 Ebene, die sich bei der Kommunikation eine Rolle spielen, nämlich die Sach-, Beziehungs-, Selbstoffenbarungs- und Appellebene. Ich denke, dass dieser Satz vor allem auf den Ebenen Sach-, Beziehungs- &Appellebene interessant werden kann.

Zuerst wäre die Sachebene, wobei  Marc darauf hinweist, dass Serge ein "leeres Gemälde" für 200.000 Francs erstanden hat. Doch Serge reagierte mit dem Argument , dass dies das Gemälde von einem berühmten Maler namens ,,Antrios" ( Z.46) und der Meinung sei, dass es noch preiswert sei. (Liegt daran, ob grundsätzlich die Werke von Antrios einen hohen Wert haben). In der Beziehungsebene filtert man raus, dass Marc seinen Freund  für verrückt hält.

Serge erkennt, dass Marc an seinem Verstand zweifelt und kann den Wert des Gemäldes nicht einschätzen. Zudem folgt noch, dass Serge von Marc keine Unterstützung bei seinem Vorhaben bekommen wird.

Und zu guter Letzt die Appellebene.

Auf dieser Ebene sendet Marc vor allem die Botschaft aus, wofür man eigentlich für ein Gemälde mit ,,nichts" so viel Geld zahlen muss? Serge dagegen war der Meinung, dass Marc das Gemälde nicht so betrachtet, wie er es kann und positionierte ihn so, mit der Hoffnung, dass Marc das Werk genau so sieht wie er.

Was mir persönlich zuletzt aufgefallen ist, dass in diesem Dialog Marc viele "DU-Botschaften" benutzt hatte, gegenüber seinem Freund. Somit kamen für mich die Gespräche von Marc immer Vorwurfsvoll und angreifbar rüber.

Da Serge sich ständig verteidigen und nicht direkt die Du-Botschaft nutzte sondern eher kurze Antworten gaben ( Ausnahmen ab Z.78 ff. ), konnte der Konflikt nicht richtig gelöst werden, sodass Serge am Ende des Dialoges alleine steht und erkennt was für ein toller Freund in Wirklichkeit ist und nicht die Mühe gibt, wenigstens aus Freundschaft das Interesse vom anderen zu teilen.

 

Verwendete Quellen und Hilfsmittel:

       Textausschnitt Yasmina Reza "Kunst"

       Schulz von Thun "Miteinander reden Teil 1"

Ich habe bei der Erstellung dieser Arbeit/Ergebnisse mit jemandem zusammen gearbeitet und zwar ...

 


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