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Seminararbeit
Erziehungswissenschaf­t

Universität Leipzig

2009

Louise R. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 9710







Dimensionen des Offenen Unterrichts - Untersuchung zur Häufigkeit der verwendeten offenen Formen an Schülern

Offener Unterricht

Einleitung 2


1.1 Persönliche Motivation ….2

1.2 Überblicksartige Fakten über die Hospitationsschule „Alexander von
Humboldt“ Mittelschule in Zwickau .3

1.2.1        Äußere Rahmenbedingungen an der Untersuchungsschule … 3

1.2.2        Die Hospitationsklassen …4


2                  Dimensionen des „Offenen Unterrichts“ 5


2.1              Historische Entwicklung und heutiger Forschungsstand .5

2.1.1        Historische Entwicklungslinien … .5

2.1.2        Aktueller Forschungsstand … .5


2.2              Der Begriff „Offener Unterricht“ … 7

2.2.1        Definitionsversuche 7


2.3              Öffnungsdimensionen … .8

2.3.1        Institutionelle Dimension 9

2.3.2        Thematische Dimension … 9

2.3.3        Methodische Dimension 10


2.4              Ziele des „Offenen Unterrichts“ … 12


3                   Forschungsbetrachtungen 13

3.1              Vorbetrachtungen, Methode und Präsentation .13

3.1.1        Forschungshypothese … .13

3.1.2        Forschungsdesign, Forschungsmethode und Durchführung ….13

3.1.3        Forschungsanalyse und Auswertung … 15

3.1.3.1  Schülerfragebögen …15

3.1.3.2  Lehrerfragebögen … 17

3.2              Reflexion und kritische Beleuchtung des „Offenen Unterrichts“ …18


4                   Anhang 21

4.1              Broschüre der Humboldtschule .21


4.2              Unterlagen .22

4.2.1        Abbildung 8.8 aus „Didaktische Modell“ von Werner Jank/Hilbert Meier ….22

4.2.2        Diagramm „Einschätzung der Häufigkeit von offenen Formen durch die Jungen/Mädchen“ .23

4.2.3        Diagramm über die „Meinungsaufteilung der Klassenstufe“ 24

4.2.4        Diagramm über die „Meinungsaufteilung der Jungen/Mädchen“ …25

4.2.5        Diagramm über den „Zukunftsausblick der Jungen/Mädchen“ … .26

4.2.6        Aufgabenblatt für LÜK-Kastenset … . .27

4.2.7        Schülerfragebogen …28

4.2.8        Liste zum „Tag des Schulsports“ an der Humboldtschule … .29

4.2.9        Lehrerfragebogen … 30

4.2.10    Bestätigung der Praktikumsschule …31

4.2.11    Verschwiegenheitsverpflichtung 32

4.2.12    Selbstständigkeitserklärung … 33


4.3              Literaturverzeichnis 34


1         Einleitung


Anmerkung: Falls in dieser Arbeit von „Lehrer(n)“ und „Schüler(n)“ die Rede ist, so sind selbstverständlich auch immer die femininen Pendants miteinbezogen.

1.1       Persönliche Motivation


Der Grund für das Auswählen des Seminars „Strukturierung der Öffnung von Unterricht“ und der daraus entstehenden Folgerung auch meine Forschungsarbeit in Bezug auf dieses Thema „Offener Unterricht“ zu schreiben, besteht darin, dass sich Schule wandelt und sich auch wandeln muss.

Die Institution „Schule“ hat sich im Laufe der Zeit, ob man von der griechischen Antike über das Römische Reich, die Klosterschulen im Mittelalter oder die Bürgerschulen in der Neuzeit immer gleich bleibend präsentiert. Doch die Schule des 19.Jahrhundert, die reformpädagogische beeinflusste Schule, die nationalistisch-rassistische Schule des 3.Reiches oder die Schule nach den Reformen der 70er Jahre wurden immer wieder anders gesehen. (in Bezug auf ihre Zuständigkeit, Methoden, Ziele )


Genau aus diesem Standpunkt heraus, dass sich nicht nur Schule ändert sondern auch der

Lehrer eine innovative Aufgabe innerhalb der Gestaltung seines Unterrichts anstreben sollte, muss man sich als angehender Lehrer entscheiden, wie und in welcher Art und Weise halte ich meinen Unterricht. Deshalb sollte sich der Lehrer in Bereichen der verschiedenen Theorien, Modelle und Konzepten auskennen.

Herausgehend aus der Aktualität der Thematik „Offener Unterricht“ und die in größerer Anzahl erscheinenden empirischen Untersuchungen als zukünftige Schul- und Unterrichtsmodelle, habe ich mich für diesen Themenbereich entschieden.

Genauer betrachte ich die Häufigkeit der verwendeten offenen Formen im fächerspezifischen Unterricht.

Das heißt, gibt es einer Tendenz in den einzelnen Unterrichtsfächern über die Verwendung von offenen Formen?

Als abschließenden Vergleich, möchte ich die Vorstellung der Schüler der Klasse 6 und der Lehre bezüglich des Themas „Offener Unterricht“ darlegen.


1.2       Überblicksartige Fakten über die Hospitationsschule „Alexander von Humboldt Mittelschule“ in Zwickau

1.2.1       Äußere Rahmenbedingungen an der Untersuchungsschule


Die Mittelschule liegt an einer Hauptverkehrskreuzung,gegenüberliegend befindet sich eine groß angelegte Parkanlage, die zu einigen Schulveranstaltungen als Austragungsort genutzt wird.

Die Schule verfügt über 3 neu aufgebaute Sporthallen, einen ebenfalls neu gebauten Sportplatz und einen kleinen begrünten Schulhof, der es den Schülern ermöglicht während der Pausen außerhalb des Schulgebäudes zu entspannen oder zu spielen.

Im Keller ist eine Garderobe und ein mit Schließfächern bestückter Abschnitt eingebracht.

Innerhalb der seit 2008 neu restaurierten Schule wird seit ca. 3 Jahren ein 2-Klassenzugsystem angewandt, d.h. es gibt in jeder Klassenstufe 2 Klassen, mit dieser neu reduzierten Schüleranzahl wurde auch die Möglichkeit der frei nutzbaren Klassenräume für Besprechungen der Schüler oder Projektklassenzimmer besser.

In den letzten 2 Jahren ist ein Projekt mit anderen Schulen geknüpft worden, indem jede Schule eine der neu aufgenommenen Klassen als Sportklasse bildet, sodass es möglich ist zusammen zu trainieren, Sportwettkämpfe auszutragen oder gemeinsame Ausflüge zu machen.

Ab der 7.Klasse erfolgt die Aufspaltung in Hauptschul- und Realschulabschluss, desweiteren gibt es innerhalb der 7. Klasse keine Profilsaufteilung, sondern es wird ein 3 Profilfach, „WTH“ (Wirtschaft-Technik-Haushalt), genutzt, durch das die Schüler eine allgemeine Einführung in alle drei Bereiche erhalten und es ihnen freigestellt bleibt, in welche Richtung sie sich weiter bilden möchten.

So gibt es auch die freiwillige Auswahl von zusätzlichen Neigungskursen, diese finden direkt im Anschluss an den normalen Unterricht statt. Sodass die Schüler eine Vielzahl von individuellen Kompetenzausbildungen nutzen können.

Es steht ihnen frei eine weitere Sprache neben Englisch zu erlernen, wie z.B. Französisch oder Latein. Auch gibt es ein Streitschlichterprojekt oder auch freiwillige Projekte über Ernährung oder Lernstrategien.

In jeder Etage gibt es einen mit Computern ausgestatteten Raum und auch die Fachkabinette (Biologie, Chemie, Physik, Musik, Kunst) sind in entsprechend gestalte.....

Die Erfahrungen mit der Wirkung des „Offenen Unterrichts“ sind also, wie man gut an den zwiespältigen Berichten erkennen kann, noch sehr umstritten und nur unzureichend erforscht.


Zusammenfassend kann man allerdings sagen, dass „Offener Unterricht“ aufgrund seiner organisatorischen Gestaltung Interaktions- und Kommunikationsstrukturen hervorbringt, die es gerade Problemschülern ermöglicht, sich in ihrem emotionalen und sozialen Verhalten eigenverantwortlich zu entfalten und zu stabilisieren.

Weiterhin ist bis hier zu erkennen, dass die Qualität offener Unterrichtsformen nicht nur auf ihrem räumlichen, zeitlichen oder materielle Begebenheiten im Unterricht bzw. Schulalltag zu messen, sondern das der Unterschied zwischen den einzelnen Befunden auf der Mikroebene der Handlungs-, Prozess-, und Bedingungsstruktur des Unterrichts zu machen ist.

2.2      Der Begriff „Offener Unterricht“


Der Begriff „Offener Unterricht“ stammt ursprünglich aus dem englischsprachigen Amerika und geht auf die Ansätze der „open-education“ zurück. Diese haben eine enge Verwandtschaft zu der in England durchgeführten Primarstufenreform, in der ein Konzept zur Neugestaltung des Unterrichts entstand. Dazu gehört zum Beispiel: der Hadow-Report von 1931 oder der Plowden-Report von 1964, in denen Forderungen nach „informal education“, „informal learning“ oder „open classroom“…usw. aufgestellt worden sind.


2.2.1      Definitionsversuche


Unter der Begrifflichkeit „Offener Unterricht“ wird keine einheitliche Definition angegeben, vielmehr ist es ein Sammelbegriff unter dem sich andere Schlagwörter wie schülerorientierter Unterricht, schülerzentrierter Unterricht, informeller Unterricht und handlungsorientierter Unterricht, handelnder Unterricht, erfahrungsbezogener Unterricht oder aber ganzheitlicher Unterricht ganz oder teilweise zusammenfassen lassen.

Der im Mittelpunkt stehende Schwerpunkt liegt jedoch bei allen gleich in der Eigenverantwortung und Mitbestimmung der Schüler im Unterricht.

Um eine wissenschaftlich fundierte Kenntnis darüber zu gewinnen, was den nun „Offenen Unterricht“ charakterisiert, wendeten einige Forscher die Möglichkeit an, statt einer konturenlosen und nichts sagenden Definition, Merkmale des „Offenen Unterrichts“ zu beschreiben.


So verfasste Schittko die 4 schülerbezogenen Merkmale:

Þ    „Beteiligung der Schüler an unterrichtlichen Entscheidungen“

Þ    „Einbeziehung der Erfahrungen, Fragen und Anliegen der Schüler“

Þ    „Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangslage der Schüler“

Þ    „Förderung der sozialen Beziehungen und des kooperativen Verhaltens“ [5]


Auch Wallrabenstein formulierte einige Dimensionen bezüglich der Öffnung des Unterrichts:

Þ    inhaltliche Dimension: Einbinden der Erfahrungen und Kenntnisse aus der
unmittelbaren Lebenswelt der Schüler

Þ    methodische Dimension: Mitgestaltung des Unterrichts und Methodenwechsel
innerhalb der Unterrichtsformen

Þ    organisatorische Dimension: Änderung der Unterrichtsabläufe und
Organisationsformen


2.3      Öffnungsdimensionen


Damit „Offener Unterricht“ nicht als neuste Entdeckung einer klar definierten und strukturierten anderen Organisationsform abgetan wird, setzten die Vertreter keine festgelegten Richtlinien, wie dieser Unterricht abzulaufen hat, sondern bezogen sich eher auf die Dimensionen der Offenheit.

Die größte Anzahl der Autoren nennen, wenn sie die Öffnungsdimensionen angeben, Wagner als Quelle, denn er benannte die 5 Dimensionen der Öffnung so:



[6]


Doch die Grundlage für Wagners Öffnungsmodell liegt bei Benner, der 1977 forderte die Öffnung der Schulpädagogik in institutioneller, methodischer und thematischer Öffnung voranzutreiben.

Diese 3 Öffnungsdimensionen stellen ein charakteristisches Merkmal für die Qualität von „Offenen Unterricht“ dar.

2.3.1      Institutionelle Dimension


Unter der Öffnung in institutioneller Sicht, d.h. auch die Öffnung nach Außen versteht man die Teilnahme der Bereiche der Öffentlichkeit an der Schule. Eltern werden zum Beispiel durch Elternabende oder Schulfeste am Schulleben teilnehmen. Geschäfte und Unternehmen haben die Möglichkeit als außerschulische Lernorte zu fungieren, durch Unterstützung der Schule als Experten im Unterricht, Praktikageber oder aber Präsentation des beruflichen Alltags.

Ebenso kann und sollten die nahe gelegenen Parkanlagen, „unbebauten Wiesenflächen, wilden Müllkippen“[7] oder zur Verfügung stehenden Sportplätze als Lernanlass und für eine Öffnung der Curricula genutzt werden.

Somit erkennt man, dass „Offener Unterricht“ nicht einfach nach dem Laissz-faire-Prinzip geplant, sondern Schüler als handelnde und mitbestimmende Teilnehmer einbezogen werden sollten.

2.3.2      Thematische .....


Unterrichtsformen wie Morgenkreis, Tagesplan, Planungsarbeit, Wochenplan, Freie Arbeit oder Projektarbeit sind ein wesentlicher Bestandteil für einen „Offenen Unterricht“.

Ebenso sollte ein Wechsel zwischen den einzelnen Sozialformen – Klassengespräch, Kleingruppen, Partnerarbeit oder Einzelarbeit – existieren.

Das Einüben dieser Arbeitsformen und das Anlernen der dafür erforderlichen Handlungskompetenzen für selbstständiges Arbeiten erfordert langsames und stetiges Hineinwachsen.

Diese Art zu lernen und zu unterrichten kann also nicht „auf einen Schlag“ funktionieren und benötigt eine Kontinuität in der Unterrichtsorganisation, dies ist die Grundlage für ein selbstverantwortliches Lernen ohne Konkurrenzdenken zwischen ihnen, da sie sich gegenseitig kontrollieren, berichtigen und sogar verbessern können.

Der Lehrer hat die Möglichkeit seine Schüler intensiv individuell zu fördern, während alle anderen Teilnehmer des Unterrichts schließlich ihre eigenen Aufgaben zu erledigen haben.

Die Qualität der Endergebnisse ist natürlich unterschiedlich gut ausgeprägt, so wie auch Schüler unterschiedliche Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen sind.

Zum Beispiel lösen Mathematik-Asse Aufgaben vielleicht im Kopf, andere mit schriftlichen Notizen oder noch anderen Lösungswegen. Manche suchen Informationen im Buch, im Computer oder haben selbst einige Vorkenntnisse zur Verfügung.

Somit spielt nicht nur der schüler- und handlungsorientierte Unterricht eine große Rolle, sondern auch die materiellen und räumlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Möglichkeit den Unterricht methodisch zu öffnen. Ein Klassenraum sollte ein Lernort sein indem klar verteilte Funktionsecken existieren, sodass die Schüler wieder verwendbares Material oder Arbeitsmittel, das für die Überprüfung und Hilfe von Aufgaben vorhanden ist, schnell nutzen kann.

Beispiele dafür wären Regale für einzelne Fächer, Präsentationsflächen oder Sitzflächen.

Gleichzeitig gibt es den Einsatz von fächerübergreifendem Unterricht, bei dem meist kein zusätzliches Material benötigt wird, sondern nur eine andere Unterrichtsplanung und – organisation erforderlich ist. Schüler sind in dieser Unterrichtsform aktiver und kreativer bei der Gestaltung von Inhalten, Informationsbeschaffung und Materialpräsentationen.

2.4      Ziele des „Of.....


In den Seminaren erfuhr ich mehr und mehr über die Vielfalt und auch pädagogisch betrachteten Chancen Unterricht zu öffnen.

Woraus sich für mich die Forschungsfrage ergab: Gibt es eine Tendenz in der Häufigkeit der Verwendung von offenen Formen in einzelnen Unterrichtsfächern?

3.1.2      Forschungsdesign, Forschungsmethode und ihre Durchführung


Ich wollte nun mir noch Unbekanntes kennen lernen und in diesem Gebiet erforschen, somit entschloss ich mich für ein exploratives Forschungsdesign.

Dabei besteht die Auswahl zwischen qualitativer und quantitativer Form. Ich habe mich für die erstere Variante entschieden, da ich das Thema besser verstehen und vielleicht sogar eine Theorie für die nächsten Forschungen finden wollte. Ebenso kann ich hierbei die Entwicklungsgeschichte, Theorien- und Umsetzungsvielfalt des „Offenen Unterrichts“ einbringen, sowie die Erforschung durch selbst aufgestellte Befragungsbögen an die Schüler und die Lehrer umsetzen.

Damit ich mich besser mit der Umgebung der Schule, den Schüler und dem Unterricht auskennen konnte, führte ich eine Feldforschung durch. Das heißt ich habe systematisch den Alltag der Schüler verstanden und mich in ihr Schulleben eingefügt.

Dabei ist am wichtigsten, die Würde, Privatsphäre und Anonymität der Schüler zu wahren und die ethischen Richtlinien einzuhalten.

Ich hatte, für die folgenden Wochen in der Schule, die Aufgabe den Unterricht zu beobachten und notierte mir in einem ganz unterrichtsstündlichen Protokoll die Vorgehensweisen der jeweiligen Lehrer, wie auch die genutzten offenen Strukturen.

Durch diese Art der Beobachtung ist es mir in nachhinein möglich gewesen eine detaillierte Aufgliederung der in den Unterrichtsfächern vorgekommenen offenen Formen anzugeben, durch grafische Darstellungsformen darzulegen oder auch die Häufigkeit .....

Die Fragebogenlänge hielt ich bei den Schülern bei einer Seite mit insgesamt 7 Fragen und den Lehrern bot ich ein 2-seitiges Blatt an, indem es auch die Möglichkeit gab in der Schlussfrage weitere Anregungen oder Stellungsnahmen abzugeben.

3.1.3      Forschungsanalyse und Auswertung

3.1.3.1  Schülerfragebögen


Mithilfe einer tabellarischen Aufstellung erkennt man, dass die Schüler der Klassenstufe 6 hinsichtlich der Häufigkeit der zur Anwendung kommenden offenen Formen sehr einheitlich Meinungen haben. Das häufigste genannte ist die Gruppenarbeit, die bei beiden Geschlechtern mehr als 2mal im Schuljahr ausgeübt wird. Eine unterschiedliche Auffassung zwischen Jungen und Mädchen gibt es bei der nächsten häufigsten Form.

Die Mädchen finden, dass die Stationsarbeit und die Jungen die Projektarbeit die 2. häufigste offene Struktur ist.

Dieses Auseinandergehen kann ich mir nur durch die vielleicht vorliegende Unwissenheit über die Abgrenzung dieser zwei Arten vorstellen. Weiterhin liegt der Unterschied bei nur zwei öfteren Nennungen, was bei dieser geringen Anzahl der Probanden nicht so aussagekräftig ist. Deshalb erkennt man, dass doch eine relative Häufigkeit an offenen Organisationsformen vorliegt und meine vorher zu erwartende Überlegung, dass es eine niedrige Angabe zu diesen geben würde, widerlegt wurde.[13]

Die Meinungsaufteilung in der gesamten Klassenstufe liegt deutlich bei ca. dem 7-fachen an positiven gegenüber negativen Angaben. D.h. mit ungefähr 12% sind die negativen Meinungsäußerungen einer größeren positiven Einstellungsgruppe von 88% entscheidend unterlegen.[14] Also sind die Vorraussetzung für einen „Offenen Unterricht“ bezüglich der Bereitschaft der Schüler auf einem guten Stand- und Startpunkt.Eine bessere Aufteilung kann ich für die Meinung der Jungen und der Mädchen abgeben, denn die positiven und negativen Meinungen ähneln sich mit 87,50% und 88, 24% [15]sehr stark und lassen erkennen, dass es nicht geschlechtsspezifisch ist, ob „Offener Unterricht“ akzeptiert wird.

Ebenso kann man die positiven Äußerungen der jeweiligen Geschlechter noch in die zukunftssausblickenden Richtung auswerten und erkennt bei den männlichen Teilnehmern eine leichte Tendenz mit 60%iger Zustimmung für die weitere .....

Im Fach Mathematik gab es außer einer Partnerübungsphase mit dem LÜK-Kastenset [17]weniger organisatorische Öffnungsvarianten zu beobachten. Dafür gab es eine Vielzahl von Wechsel in methodischer und thematischer Hinsicht. Der Unterricht begann mit einer täglichen Übung und meist einem freiwilligen Schüler, der die gestellten Aufgaben an der Tafel ausführte.

Der Stundenverlauf kennzeichnete sich durch einen fachlichen Wissensvermittlungsteil mittels Buch, Arbeitsheft wie auch Folienarbeit aus und endete im Übungsteil, indem sich die Schüler Aufgaben aussuchen und selbstständig in ihrer eigene Schnelligkeit lösen konnten. Ein Schüler fiel mir schon nach der ersten Woche als sehr intelligenter Schüler auf. Für ihn gab es sobald er fertig war weitere zur Auswahl stehende Aufgaben.

Geografie wird von keinem Schüler genannt, obwohl in diesem Unterricht regelmäßig eine interaktive Tafel zum Einsatz kam. Damit wurden zu Beginn eine faktenabfragende Übung durchgeführt und später topologische Karten beschriftet wie auch zum Thema passende Bilder und Filme ausgestrahlt.

Mit der letzten Frage an die Schüler wollte ich auf die außerschulische Öffnung schließen und somit verdeutlichen, dass auch die institutionelle Dimension der Öffnung in meiner Studie anzutreffen war.[18]

Doch leider nannte keiner der Schüler, den Schulsporttag, das Ernährungsprojekt, welches in Verbindung mit der AOK geschlossen wurde oder auch Schulprojekte, die durch den CVJM unterstützt und veranstaltet werden.

Eine Variante wäre, dass die Schüler solche Projekte nie als außerschulische Veranstaltung bezeichnet oder nur unter Projekte kennen.[19]

3.1.3.2  Lehrerfragebögen


Der Fragebogen an die Lehre enthält hauptsächlich offene Fragen, mit denen ihre Einstellung und Vorstellungen abgefragt werden konnten ohne ihnen eine Meinung in den Mund zu legen.

Die Häufigkeit der verwendeten Strukturen geben alle Pobanden im Bereich 1-3 mal in der Woche an. Ich denke die meisten verstehen unter dem Begriff „offenen Struktur“ , welcher in der der Frage vorkam, Organisationsformen wie Gruppen-,Partnerarbeit, Exponatverwendung, Filmeinsatz oder anderweitige methodische Öffnungsmaterialien, denn in weiteren Antworten werden keine thematischen Öffnungsformen oder ähnliches beschrieben, kritisiert oder erwähnt.

Prinzipiell sind die Lehrer der Meinung, dass es keine Abhängigkeit zwischen dem Unterrichtsfach und der Verwendbarkeit von offenen Strukturen gibt, lediglich eine Abhängigkeit von der „Klassensituation und /oder der Schüleranzahl“[20] wird .....


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