In dem Artikel
„Digitale Nomaden“, der am 13. August 2012 in der Wochenzeitung „Profil“
veröffentlicht wurde, beschäftigt sich Astrid Raidner sowohl mit dem
aufkommenden Trend von flexibleren Arbeitszeiten, digitalen Arbeitswelten und
neumodernen Büros, als auch mit dem Mangel beziehungsweise den Verlust der
Privatsphäre, der durch das digitalisierte, gemeinsame Arbeiten entsteht.
Neuigkeiten, die mich
als Schüler wenig überraschen. Mit Handys und Computer aufgewachsen, an einer
Schule mit dem Schwerpunkt Informationstechnologie, wird man sozusagen darauf
abgerichtet mit ständiger Erreichbarkeit und einer großen Anzahl von Menschen
über lange Zeitperioden/Entfernungen Informationen auszutauschen oder zu
arbeiten. Der Zeitpunkt an dem diese „digitale, internetversierte Jugend“, wie
ich es schon oft zu hören bekommen habe, auf den Arbeitsmarkt übergreift und
Elemente wie Arbeitszeit und Arbeitsplatz neu definiert, ist längst gekommen,
wie auch aus diesem Artikel hervorgeht. Logisch ist für mich dabei, dass die
ersten Ansätze von Softwareunternehmen kommen, hier etwa die Microsoft
Österreich GmbH, sich dort verstärken und fixieren werden und diese
Arbeitsmethoden dann langsam aber sicher auch auf andere Branchen und
Unternehmen übergreifen werden.
Diese „postmoderne“
Arbeitsgestaltung bringt natürlich zahlreiche Vorteile für Unternehmen und
Angestellte mit sich. Wie in dem oben erwähnten Artikel beschrieben wird,
können zum Beispiel Abteilungsvorstände erheblich viel Zeit und Geld sparen, da
mit Videokonferenzen einige Auslandsmeetings vermieden werden können. Auch die
Mitarbeiter werden durch Elemente wie der Aufhebung von Bindungen an fixe
Räumlichkeiten oder auch der Heimarbeit in ihrer Arbeitsmoral gestärkt.
Ein Nachteil daran
ist, ohne Zweifel, der Verlust der eigenen Privatsphäre. Durch mobiles Internet
an Laptops und Handys ist es wesentlich einfacher geworden, mit anderen
Menschen Informationen, Gedanken, Probleme, etc. auszutauschen, und das 24
Stunden 7 Tage die Woche. Dieses Konzept ist auf die Arbeitswelt übertragen
worden und hat zu vielen Problemen, wie eine erhöhte Anzahl an unbezahlten
Überstunden etwa, geführt, was auch verständlich ist, da man mit jeden Blick auf
sein Handy bzw. Laptop in seiner Freizeit zu einem bestimmten Teil wieder in
die Arbeitswelt eintaucht. Aus dem Artikel „Digitale Nomaden“ geht hervor, dass
Gewerkschaften „Ruhezeiten fordern“ und Unternehmen dem Mangel an Privatsphäre
bereits entgegenwirken, in dem etwa das firmeninterne Kommunikationssystem nach
Feierabend heruntergefahren wird.
„Coworking“ ist ein
interessanter Ansatz, der aus den USA aufgeschnappt wurde und schon teilweise
praktiziert wird. Es handelt sich dabei um Einrichtungen, in dem, wie in dem
Text steht, allein arbeitende Selbstständige Kollegen finden können. Das Ganze
kosten angeblich 19€ und bietet alles an, was ein Büro benötigt, inklusive
Mobiliar im Retro-Stil. Dadurch dass die Nutzer von ihrer Privatwelt getrennt
werden, nicht alleine sind und andere Mitglieder sehen, die ergiebig arbeiten,
steigt auch ihre eigene Motivation und Produktivität. So entstehen auch
„Gemeinschaften“ aus Einzelkämpfern, die sich gegenseitig behilflich sein
können. Auch die Trennung des Privaten ist ein triftiger Grund, warum sich
dieses Prinzip auszubreiten beginnt. Immerhin kennt jeder die Verlockungen
eines Bettes oder einer Couch.
Bei der Frage
„Inwiefern unterscheidet sich das Konzept „Coworking“ dahinter von dem in der
ersten Hälfte des Textes berichteten Ansatz?“ sind für mich die Unterschiede
eigentlich klar, da sich das „erste“ Prinzip auf moderne Einrichtung und auf
die Flexibilität der Mitarbeiter von riesigen Konzernen bezieht und sich das
„zweite“ bei Einzelunternehmern, sprich Ein-Mann-Unternehmen, durchsetzt. Daher
ist es für mich auch schwer, eine Entscheidung zwischen diesen zwei Arten zu
finden, da es für mich nur darauf ankommt, in welcher Firma ich mich im Laufe
der Zeit wiederfinde.
In einem kleinen
Absatz mit dem Titel „Abschied vom Feierabend“ wird das Problem mit
Arbeitsverträgen angesprochen, da sich deren Komplexität erheblich steigern
wird um Mitarbeiter gerecht entschädigen zu können, was aber auch nur eine
logische Schlussfolgerung ist.
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